Hundemutter greift alle Menschen an

Liebe Forumsteilnehmer,

ein Bekannter von mir mußte mit seiner Hündin (Pit Bull Terrier) unbedingt Welpen "machen". Sie hat vor zwei Tagen Welpen geworfen und kümmert sich bisher auch gut um sie. Das Problem ist, sie hat mehrfach den eigenen Besitzer angegriffen und ihn auch heftig verletzt. Die letzte Atacke passierte, als er an der Wurfkiste vorbeiging.
Hat irgendjemand schon ähnliches erlebt? Ich beschäftige mich ja sehr viel mit Hunden, aber so etwas habe ich noch nie erlebt.
Ist es nicht unverantwortlich die Welpen bei so einer Mutter zu belassen?
Wäre es besser die Welpen einer Amme zu geben und die eigene Mutter sofort von den Welpen zu trennen?
Über Tips und Hilfe wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße

Susi

P.S. Die Pit-Hündin war bisher ein Musterhund. Extrem lieb und ruhig. Freundlich zu Mensch und Tier und sehr verträglich mit Artgenossen.

Hallo Susi,

offenbar stimmt eben doch etwas nicht zwischen Hund und Besitzer.
Ich habe derzeit auch 2 Würfe. In die Wurfkiste dürfen auch nur
meine Frau und ich hineingreifen. Davon abgesehen, daß ich die
ersten 2 Wochen sonst niemand an die Welpen heranlasse, würde die
Hündinnen Fremde sicher schon 10m vor der Wurfkiste stoppen und
ohne meine Anwesenheit sicher auch beißen.
Das is aber ein völlig normales Verhalten. Anders sieht es aus
wenn die Bezugspersonen des Hundes bzw. seine Rudelführer
angegriffen werden. Das kann aber nicht am Hund liegen.
Den WElpen wird sicher nichts passieren. Warum soll es unverantwortlich
sein, die Welpen bei der Mutter zu lassen ? Nur weil die Hündin
ihren Schutzinstinkt gegenüber ihrem Besitzer, aus welchen Gründen
nun auch immer, nicht einschränkt kann man die Hündin schlecht von
den Welpen trennen.
Das Verhalten wird sich auch innerhalb der nächsten Tage wieder deutlich
abschwächen. Ab ca. 7-9 Tagen sollte man wieder gefahrlos an die
kiste können.
Trotzdem - hier wurde schon früher etwas falsch gemacht. Nebenbei
kann man hier auch wieder mal sehr schön sehen, daß Hundezucht eben
doch mehr ist als nur 2 Hunde miteinander verpaaren

Gruß

Robert

Hallo Susi,

Ich unterstütze 100%ig die Antwort von Robert.
Ich habe im Moment ebenfalls zwei Würfe miteinander. Auch meine Hundemütter lassen in den ersten 14 Tagen nur ganz ausgewählte Personen an die Wurfkiste. Uns, und auch die Hündinnen gegenseitig, vertrauen sie aber voll und ganz. Ich denke auch, dass sich die Angriffigkeit, vom Pit Bull Terrier Deiner Bekannten, in den nächsten 14 Tagen wieder legen wird, und sie wird wieder sein wie früher.

Gruss Yvonne

Hallo,

für mich (Bullterrierzüchterin) ist es ein eindeutiges Zeichen, das die Hündin ihrem Besitzer nicht traut.das ist sehr traurig. meine Kleine hat auch gerade das erste Mal Welpen und wir machen alles zusammen und sie ist auch sehr froh ( glaube ich) darüber. Dein bekannter sollte die Hündin ersteinmal in Ruhe lassen, wenn sie so mistrauisch ist. Ich würde sie nicht von den Welpen trennen, sie ist ja keine schlechte Mutter. Er sollte langsam versuchen ihr Vertrauen zugewinnen.

MFG Manuela

Hallo Robert und alle anderen,

vielen Dank erstmal für die Antworten.
Die Hündin hat den Besitzer ernsthaft gebissen, in den Unterschenkel, den Oberarm und mehrere Finger sind kaputt.
Es ist nicht mehr möglich das Zimmer zu betreten. Somit ist es auch schwierig der Hündin Wasser und Futter zu geben, sie Gassi zu führen, zu schauen, ob es der Hündin und den 6 Welpen gut geht und ganz zu schweigen von der Sozialisierung!
Ein Welpe ist zum Beispiel nach etlichen Stunden gestorben und keiner konnte den toten Welpen entfernen. Ich finde dieses Verhalten absolut untypisch und habe mich von Anfang an tierisch aufgeregt.
Aber wie soll es Eurer Meinung nach weitergehen? Eine Verbesserung des Verhaltens der Hündin ist nicht abzusehen , ganz im krassen Gegenteil.
Für die Welpen ist dieses aggressive Verhalten der Mutter erstens für die Prägung sehr schädlich und es besteht auch eine Gefahr durch die tobende Mutter (drauf treten). Man kann nicht zum Tierarzt usw.
Ein weiteres großes Problem ist, daß das Herrchen tierische Angst vor seinem eigenen Hund hat. Soweit ich das beurteilen kann hatten beide ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Die Pithündin hat aufs Wort gehört und sich gut untergeordnet. Aber irgendwas muß passiert sein zwischen den beiden.

Viele Grüße

Susi

Hallo Susi,

ich sehe im gegensatz zu den Anderen das Problem ähnlich wie Du. Ich bin selber Besitzerin eines Pitbull-Mastino Mixes, dessen Mutter hatte 11 Welpen. Sie hat Besucher ohne Probleme an die Welpen gelassen.
Eine Hündin, die ihren Besitzer nicht an die Welpen läßt oder noch schlimmer sogar beißt, reagiert nicht normal und ist eine Gefahr.
Wenn sie nur knurren würde, wäre es ja noch okay, aber dieses Verhalten ist völlig extrem. Und ich halte es für ein ganz schwerwiegendes Problem, gerade auch bei der von Dir angesprochen, der Welpenprägung.

Natürlich wirkt sich dies auf die Welpen aus und auf ihr Verhalten später. Ich würde mich an Eurer Stelle ganz dringend an Bullterrier in Not wenden und dort um Rat fragen. Denn wenn Euch einer einen vernünftigen Rat geben kann, dann die Leute dort.

Persönlich bin ich der Meinung, daß der jetzige Besitzer den Hund nicht mehr behalten kann. Die Rangordnung ist ein für alle Male im Eimer. Verständlicher Weise hat der Besitzer jetzt Angst vor seiner Hündin und selbst wenn sie sich nach einigen Tagen beruhigen sollte, was ich nicht glaube, wird der Besitzer in kritischen Situationen immer eine gewisse Unsicherheit dem Hund gegenüber haben. Und da die Hündin dies spürt, nimmt sie ihn nicht mehr für voll.

Mich würde interessieren, woher diese Hündin stammt und wie ihre Mutter bei dem Wurf reagiert hat?
Dein Bekannter sollte sich ganz schnell näher informieren,bevor noch etwas schlimmeres passiert, denn ich befürchte, auch wenn dies viele für zukraß halten, daß es in diesem Fall nur eine Lösung gibt.
sag mal Bescheid, wie dieser Fall weitergeht.
viele grüße
sabine+spike