Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Gelbkörperhormonmangel bei Janis

geschrieben von Karin M.(YCH) 
Gelbkörperhormonmangel bei Janis
01. Oktober 2000 09:04


Liebe Leute!
Vor einiger Zeit habe ich Euch ja geschrieben, dass ich meine Golden-Hündin nun zum zweiten Mal decken ließ. Mit großer Hoffnung auf den langerwarteten ersten Wurf von ihr. Natürlich mit ÖRC/ÖKV/FCI-Papieren. Leider ist sie nun zum zweiten Mal vom gleichen Rüden leergeblieben. Die Deckung (es kam leider nur eine zustande) hat super funktioniert. War zu 99% der richtige Tag - Progesterontest mit Tieter-Bestimmung. Dann hatte sie eben noch länger den Ausfluß, von dem ich Euch schon geschrieben hatte. Am 10. Tag nach der Deckung bekam Janis eine Hormonspritze. Scheinbar war diese zu spät. Sowohl am 23. als auch am 28. Tag nach der Deckung konnten am Ultraschall keine Welpen gesehen werden. Auch das Palpieren brachte kein Ergebnis. Die Tierärztin riet mir nun einerseits, den Rüden zu wechseln (es blieben bei ihm leider schon mehrere Hündinnen leer - die ATS 10.000,-- Deckgebühr kann ich wohl in den Wind schreiben), andererseits die Hündin noch besser auf die Deckung vorzubereiten. Es gibt da ein Präparat in Tropfenform, das den Hormonhaushalt positiv beeinflußt. Vor allem hatte sie scheinbar Probleme bei der Einnistung und das wird scheinbar vom Gelbkörperhormon gesteuert. Die nötige Hormonspritze soll sie nun gleich 2-3 Tage nach der Deckung bekommen. Eine bekannte Züchterin hat mir erzählt, dass sie auch eine Hündin hat, die so ein Problem hat, und durch diese Spritze hat sie dann doch einen gesunden Wurf gebracht.
Ich mache mir nun Sorgen um die Vererbung eines solchen Hormonmangels. Wurde zwar schon von mehreren Seiten beruhigt. Was meint Ihr dazu? Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Janis ist eine gesunde, sehr aktive und wesensfeste Hündin, die meiner Meinung nach der Rasse etwas mitzugeben hätte. Sie hat ein vollständiges Gebiß. Natürlich gibt es auch ein paar Sachen, die vielleicht bei anderen Goldens besser sind, aber den perfekten Hund gibt es wohl kaum. Unserem Sohn Simon ist sie eine geduldige liebe Spielgefährtin und sie apportiert leidenschaftlich. Auf Ausstellungen hat sie noch nicht die großen Erfolge gefeiert, aber sie gehört wohl eher zu den Spätentwicklern. Jetzt ist sie 3 1/2 Jahre alt. Fotos von Ihr könnt Ihr in Kürze auf der Fotoseite sehen. Die Tierärztin ist jedenfalls ganz begeistert von ihr und rät mir schon, es noch einmal zu versuchen.

Karin & Janis & Fame

01. Oktober 2000 11:46

Hallo Karin,

gibt es von dem Rüden kein Spermatogramm einzusehen??
Findest Du nicht auch, daß man nicht soviel an den Hunden herummanipulieren sollte? Wenn Deine Hündin nun mal nicht aufnimmt, dann solltest Du nicht mit aller Macht und chemischer Keule versuchen irgendwas zu erreichen. Ich bin der Meinung, wenn ein Hund nicht auf natürlichem Wege fähig ist trächtig zu werden, sollte man es doch vermeiden mit ihm zu züchten.
Wenn das so weiter geht müssen wir unserem besten Freund irgendwann noch das Futter in den Rachen schieben, weil auch der allerletzte Trieb/Instinkt versiegt ist.
Was sind denn die Nachteile Deiner Hündin, denn gesunde, sehr aktive und wesensfeste Hündinnen gibt es sehr viele.

Viele Grüße

Susi

02. Oktober 2000 10:16

: Hallo Karin,
:
: gibt es von dem Rüden kein Spermatogramm einzusehen??

Es wurde sogar zweimal eines gemacht, wo alles in Ordnung war. Er ist jetzt 6 Jahre alt. Die Tierärztin hat gemeint, dass es da aber von Tag zu Tag Schwankungen geben kann. Es hat leider bei dem Rüden eine Zeit gegeben, da sind 5 Hündinnen hintereinander leergeblieben. Manche davon waren aber nicht bakteriologisch untersucht.

: Findest Du nicht auch, daß man nicht soviel an den Hunden herummanipulieren sollte? Wenn Deine Hündin nun mal nicht aufnimmt, dann solltest Du nicht mit aller Macht und chemischer Keule versuchen irgendwas zu erreichen. Ich bin der Meinung, wenn ein Hund nicht auf natürlichem Wege fähig ist trächtig zu werden, sollte man es doch vermeiden mit ihm zu züchten.

Das ist ja auch das, was mir die ganze Zeit im Kopf herumgeht. Wenn ich wüßte, dass ich mit Fame, unserer 5-monatigen Hündin aus England züchten kann, würde ich es bei Janis bleiben lassen. Aber bei Fame haben wir noch einen langen Weg vor uns. Sie ist zwar vollzahnig, ansonsten wissen wir noch nichts. In Österreich darf man nur mit A- oder B-Hüften züchten, die Ellbogen und Schultern müssen geröngt, die Augen untersucht werden. Seit neuesten brauchen wir auch einen Wesenstest. Natürlich die Ausstellungen nicht zu vergessen. Ich finde das auch alles gut. Aber wie Du Dir denken kannst, haben wir diesen langen Weg mit Janis hinter uns und seit 4 Jahren wünsche ich mir nichts sehnlicher, als mit Janis endlich einen Wurf zu haben. Ich habe mich auch schon sehr intensiv darüber informiert und mit vielen Züchtern gesprochen. Bist Du eigentlich auch Züchter? Ich weiß, es ist bei mir sicher auch eine Spur Egoismus mit dabei. Was ich auch weiß, ist, dass Janis' Mutter und auch ihre Schwester bereits ohne Probleme gesunde Würfe hatten. Wenn ich bei Fame warte, bis ich bei ihr alle Informationen habe, ist Janis zu alt für den ersten Wurf. Sie ist jetzt 3 1/2 Jahre alt.

: Was sind denn die Nachteile Deiner Hündin, denn gesunde, sehr aktive und wesensfeste Hündinnen gibt es sehr viele.

Eigentlich ist es hauptsächlich einer. Ihr Kopf ist etwas zu feminin. Sie hat einen längeren Fang und könnte mehr Stop haben. Mit dem richtigen Rüden kann man das aber ausgleichen. Ihr Kopf ist im letzten Jahr aber auch schon besser geworden.
:
: Viele Grüße
:
Karin


02. Oktober 2000 13:17

Hallo Karin,

ich hab mir gestern schon das Bild von Deiner Großen angeschaut und finde sie auch sehr schön.
Züchter bin ich nicht, hatte es aber mal vor, nach langem Überlegen aber und nachdem ich jeden auch noch so kleinen egoistischen Gedanken über Bord geworfen habe, bin ich momentan davon ab. Für meinen Rüden bekomme ich auch öfter Deckanfragen, aber ich glaube nicht, daß ich ihn zur Zucht einsetzen werde. Obwohl natürlich der Gedanke daran sehr verlockend ist, zumal man ja auch ein Kind von ihm in unsere Familie aufnehmen könnte. Mich würde schon interessieren, wie sein Nachwuchs bei passender Hündin ausschauen würde, aber da sind mir zu viele "könnte", "vielleichts" und andere Eventualitäten beisammen. Züchten bedeutet für mich die Rasse zu verbessern und nicht "nur" gesunde, wesensfeste ... Hunde zu züchten.
Ich habe damals Bücher studiert, Leute befragt und lange Debatten geführt, aber ich bin froh, daß die Vernunft gesiegt hat.
An Deiner Stelle würde ich die Hündin nicht mehr mit Hormonen vollstopfen und es noch einmal mit einem anderen Rüden (der nachweislich erfolgreich deckt) und ganz in Ruhe versuchen. Ohne Zwang und viel Trara. Vielleicht liegt es ja gerade daran.
Ich wünsche Dir und Deinen Hunden viel Spaß, event. auch ohne Welpen.

Viele Grüße

Susi

03. Oktober 2000 10:54


: Züchter bin ich nicht, hatte es aber mal vor, nach langem Überlegen aber und nachdem ich jeden auch noch so kleinen egoistischen Gedanken über Bord geworfen habe, bin ich momentan davon ab.

Das habe ich mir fast gedacht. Mich würde eben besonders die Meinung eines erfahrenen Züchters dazu interessieren.

: Züchten bedeutet für mich die Rasse zu verbessern und nicht "nur" gesunde, wesensfeste ... Hunde zu züchten.

Da bin ich ganz Deiner Meinung. Obwohl gesunde und wesensfeste Hunde leider auch keine Selbstverständlichkeit sind... Allerdings bedeutet Züchten immer ein gewisses Risiko, das man schon bereit sein muß, einzugehen. Man kann im Vorfeld noch so viele Sachen abchecken, Ahnen studieren, die beiden Zuchtpartner auf die Gesundheit überprüfen etc. - ein Restrisiko bleibt immer. Ich weiß z.B. von einer Züchterin in Finnland, die schon lange züchtet und überzeugt war "Das ist jetzt DIE Verpaarung. Beide Eltern gesund, wunderschön, wesensstark, leistungsbereits etc. Sie wußte auch einiges über deren Vorfahren. Die Nachzucht war dann zwar vom Formwert her super, die Hüftergebnisse lagen dann leider zwischen C und D. Das kann also auch den Besten passieren. Aber ohne die Bereitschaft, neues zu versuchen, wird sich die Rasse auch nicht zu ihrem Positiven weiterentwickeln.
Aber das muß wohl jeder mit sich selbst ausmachen.

Liebe Grüße
Karin


09. Oktober 2000 16:58

Hallo Karin!

HAALT!
Moment mal, das passt einiges gar nicht zusammen....(oder ich verstehs nicht)

Also erst einmal würde mich ja nach wie vor interessieren, was das für eine Hormonspritze war,die Deiner Hündin am 10. Tag gegeben wurde...das nur interessehalber...Aber jetzt einmal geordnet:
Ja, auf jeden Fall Rüden wechseln, und/oder aktuelles Spermiogramm anfordern (muß ja auch im Interesse des Rüdenbesitzers sein...). Und ja, sicherlich gibt es Schwankungen beim Spermiogramm, aber ein z.B.vor 2 Monaten hochfertiler Rüde (mit einer hohen Gesamtanzahl vorwärtsbeweglicher, nicht formabweichender Spermien) wird nicht plötzlich infertil.
Wenn vorher schon eher subfertil (d.h. die Gesamtzahl der Spermien ist zu wenig, oder die Formabweichungen sind zu hoch oder in dem Teil des Spermiums, der für die Befruchtung zuständig ist, sind Defekte), kommt es natürlich eher zu Ausfällen, sprich leerbleiben...

Jetzt zu Deiner Hündin:
Hormoninsuffizienzen sind bei Hunden äußerst selten, d.h. sowohl die tragende als auch die nicht tragende Hündin ist in der Lage, genug Progesteron (Gelbkörperhormon)zu bilden, entweder um eine Trächtigkeit aufrecht zu erhalten, oder um im physiologischen Rahmen Scheinträchtig zu werden. Genauso verhält es sich mit den Umbauprozessen in der Gebärmutter, um eine Nidation zu bewirken, die Gebärmutterschleimhaut aufzubauen usw.
Da ist, um es ganz klar zu sagen, kein Eingreifen notwendig. Entweder reagiert der Körper von allein auf die körpereigenen Hormone (und da reichen schon minimale Mengen, denn die interindividuelle Varianz ist da bei Hunden ganz erheblich!!), oder nicht, und dann liegt das eher am Gebärmutterschleimhautaufbau, und der ist durch ein MEHR an Hormon im Positiven nicht zu beeinflussen. Da muß man das Ganze unter "Hat nicht sollen sein" abhaken...
Zum Thema Gelbkörperinsuffizienz: Das heißt Bildung von zu wenig Progesteron, so daß der Hund zwar aufnimmt, aber früher oder später in der Trächtigkeit die Fruchtanlage resorbiert/abstößt...Das gibt es ziemlich häufig, typischerweise beim Schäferhund, erstes Anzeichen dafür ein sehr kurzes Zyklusinztervall (4 Monate).
Wenn Deine Hündin aus diesem Grund nicht tragend ist (obwohl man in solchen Fällen häufig noch Resorptionsstellen im Ultraschall sieht), würde ich den Rest dieses Zyklusses nutzen, um Dir Klarheit zu verschaffen. Ich würde den Progesteronwert (evtl alle 1-2 Wochen) bestimmen lassen, sollte der schlichtweg zu niedrig sein (schon gleich zu Anfang), wäre das ein Hinweis. Manchmal ist aber auch ein zu rasches Absinken des Wertes von vorher sehr hohen Werten auf niedrigere verantwortlich (dann müßte man aber auf jeden Fall noch Resorptionsstellen feststellen).
Die Gelbkörperinsuffizienz ist zu einer hohen Wahrscheinlichkeit erblich!! Die Hunde gehören nicht in die Zucht!!!

Das nur als Denkanstoß, aber wie gesagt, ich würde den Rüden nicht aus dem Hinterkopf verlieren...

Und ansonsten kann ich mich der Meinung meiner "Mitstreiterin" nur anschließen: KEINE Hormongaben!! Sicherlich kann und sollte man den Deckeinsatz optimieren (Ovulationsbetimmung, Keime kontrollieren usw), aber Hormone gehören nicht in das Feld der unterstützenden Maßnahmen, das ist Manipulation!

Wie heißen denn die Tropfen, die man unterstützend geben kann (ich laß mich ja auch eines besseren belehren, vielleicht...)???!!!

Alles Gute trotz allem,
Nicola