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Einhoder

geschrieben von Manuela(YCH) 
Einhoder
14. Oktober 2000 23:11

Hallo,

ich hatte in meinem letzten Wurf einen Rüden, der mittlerweile 5 Monate
ist und nur einen Hoden hat.Ist es wirklich nur genetisch bedingt oder
gibt es auch andere Ursachen dafür.Die Brüder sind normal.Weiß jemand,
wie man den Hoden doch noch runterbekommt.Die besitzer wollen ihn ungern
kastrieren lassen.Wer hat Erfahrung damit??

Mit freundlichen grüßen
Manuela


15. Oktober 2000 12:06

: Hallo,

bei einem Jungen Hund kann es auch an einer Erkältung liegen das sich ein Hoden noch unter der Bauchdecke versteckt, dieser kann aber auch noch rauskommen. Habt ihr schon mal einen TA gefragt??? Uns wurde damals geraten die jungen Rüden unterm Bauch zu massieren , jedoch sollte man den TA aufsuchen. Da diese Hunde nicht zur Zucht zugelassen werden wenn sie nur einen Hoden besitzen, ist es manchmal auch ein Vererbungsfehler der Eltern.

Gruß Reini - Cocker!

15. Oktober 2000 17:51

Hallo Manuela,
wir haben mit Arthos das gleiche "Problem" gehabt! Allerdings waren bei der Wurfabnahme beide Hoden fühlbar gewesen. Dann war er so 4-5 Monate und der eine Hoden war weg. Wir haben dann in Absprache mit unserem Tierarzt und unserer Züchterin Hormonspritzen gegeben.(So ci. zwei Wochen) Aber dann waren die Tierärzte schon der Meinung, dass es zu spät wäre. Man hätte das früher erkennen müssen und dann könnte eine Hormonbehandlung Erfolg haben.
Wir haben uns dann, als Arthos 1 1/2 Jahre war, entschieden den einen Hoden, der nun im Bauchraum war, entfernen zu lassen. Nun hat er noch einen und ist halt trotzdem nicht kastriert, d.h. wenn er wöllte, dann....
Woher der Hodenhochstand kam, konnte uns auch niemand sagen. Wenn sie generell fehlen, bzw. nicht entwickelt sind, spricht man meistens von Vererbung.
Hab ich Dir ein bisschen helfen können?

Liebe Grüße Anja und Arthos

16. Oktober 2000 06:55

Hallo Manuela,

meines Wissens ist Kryptochismus nicht unbedingt erblich. Gerade in der Hundezucht wird es den Deckrüden angelastet, wenn ihre männlichen Nachkommen betroffen sind, aber ich halte das in den meisten Fällen für Humbuk. Angeblich ist der Hormonstatus der Hündin zu einem bestimmten Zeitpunkt der Trächtigkeit ausschlaggebend dafür, ob unter den männlichen Welpen später Einhoder zu finden sind oder nicht. Nun können Hormonstörungen/-schwankungen natürlich erblich bedingt sein, dann wäre die ganze Sache in diesem Moment also erblich, aber nicht von Seiten des Vaters, sondern von Seiten der Mutter (denn die beeinflußt ja durch ihren Hormonhaushalt die heranwachsenden Welpen, nicht der Vater). Hier könnte man eine evtl. Vererbung höchstens dem Vater der Mutter, also dem Großvater der Welpen anlasten, aber auch nur im gleichen Ausmaß wie der Großmutter. Interessanterweise bringen Hündinnen, deren Hormonhaushalt während der Trächtigkeit stabilisiert wird, nur ganz selten Einhoder zur Welt, und wenn, dann "Richtige" (d.h. keine "Fahrstuhlhoden", sondern die Hoden befinden sich dann weit oben in der Bauchhöhle, nicht im Leistenkanal). Andererseits könnten Hormonschwankungen auch andere Ursachen haben, eine Infektion vielleicht oder Streß während der Trächtigkeit, oder aber der Hormonhaushalt hat sich bei einer jungen Hündin noch nicht so richtig eingependelt. Auffällig finde ich, daß bei manchen Hündinnen gerade im ersten Wurf Einhoder zu finden sind, später aber nie wieder, und das vor allem bei solchen Hündinnen, die mit ihren ersten Läufigkeiten Schwierigkeiten hatten (zu spät, zu lang, verzögert, in unregelmäßigen Abständen etc.). Wenn eine Hündin allerdings regelmäßig und immer wieder Kryptochiden bringt, vor allem "Richtige" (= Hoden in der Bauchhöhle), dann würde ich sie aus der Zucht nehmen, denn hier spricht doch alles für eine erblich bedingte Störung des Hormonhaushaltes der Hündin. Und das kann in manchen Linien gehäuft auftreten.

Bei einem 5 Monate alten Rüden dürfte der Leistenkanal inzwischen so eng sein, daß der Hoden nicht mehr absteigen kann. Damit er nicht irgendwann entartet, sollte aber etwas unternommen werden. Man könnte den einen Hoden entfernen lassen oder ihn durch eine Operation "herabholen" (er wird dann mit einem "Knopf" oder einer sich selbst auflösenden Schlinge fixiert). Der Hoden dürfte jetzt aber schon durch die ungünstige Lage (zu warm) kleiner sein als der andere, eine kleine Narbe wird für den Spezialisten sichtbar bleiben, so daß dieser Hund nicht mehr körfähig sein wird (Manipulationen an den Hoden werden vor Zuchtzulassung von den meisten Zuchtverbänden genau untersucht), genau wie ein Hund, dessen einer Hoden entfernt wird.

Viele Grüße

Antje

16. Oktober 2000 08:32

: Hallo Antje,

ich habe auch einen Einhoder und da ich Deine Antworten hier gern lese (m.E. besitzt Du jede Menge Sachkenntnis), habe ich zu diesem Thema mal 'ne Frage:

Ich war, als der Welpe kam und wir das feststellten, bei 2 TÄ. Einhellige Meinung: Wenn der Hoden nicht von selbst herunter kommt (ist er bisher nicht, Hund ist 7 Monate), muß man erst dann was tun, wenn eine Entartung festgestellt wird. Diese Entartung (Krebs?!) bliebe auf den Hoden beschränkt, würde also nicht streuen. Ich habe mich jetzt entschieden, den Hoden entfernen zu lassen, wenn ich mit dem Hund zum HD-Röntgen gehen (eine Narkose usw.).

Wie siehst Du das?

Viele Grüße, Andrea und der Ein-Klicker

16. Oktober 2000 09:11

Hallo Andrea,

ich würde auch nicht warten, bis der Hoden entartet. Es dauert zwar sehr lange bis da etwas passiert (die Hunde, die ich kenne und die damit Schwierigkeiten bekamen waren 8 bis 10 Jahre alt), aber es besteht dann doch das nicht unerhebliche Risiko einer angrenzenden Metastasenbildung, und ich finde es schade, wenn der Hund durch so etwas vielleicht ein oder zwei Jahre seines Lebens verliert oder aber deswegen am Lebensende eine eingeschränktere Lebensqualität hat (Schmerzen, Operationen etc.)

Viele Grüße

Antje