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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Einhoder
17. Oktober 2000 13:12

Hallo Nicola,

ich habe mich bisher nur bei Pferden weiterreichend mit Kryptochismus befast, und zwar aus dem Grund, weil meinem Hengst eine Stute zugeführt werden sollte, die bisher nur "echte" Kryptochiden (= beide Hoden weit oben in der Bauchhöhle)gebracht hatte bzw. bei Stutfohlen verfohlt hat oder diese kurz nach der Geburt verstorben sind; von einer anderen Stute kenne ich die gleichen Phänomene. Hier handelt es sich offensichtlich um schwerwiegende Erbschädigungen (ob im Hormonbereich oder anderswo kann ich nicht beurteilen, ich nehme es aber stark an). Ich kenne sonst kaum einen "Klopphengst", bei dem sich ein oder beide Hoden in der Bauchhöhle befinden/befanden, immer waren sie sonst irgendwo im Leistenkanal zu finden, konnten "von unten" geholt werden.

Ich nehme nicht an, daß es sich bei den Hunden anders verhält. Für den "echten" Kryptochismus wird es eine genetische Veranlagung geben, die sich warscheinlich auch anders in den betroffenen Linien bemerkbar machen wird. Es ist aber schon auffällig, wenn eine Hündin, deren erste drei Hitzen unregelmäßig waren (von Länge und Zyklus her gesehen), im ertsen Wurf sieben Rüden bring, alles Kyrotochiden (Hoden im Leistenkanal), man anschließend aber nach ihrer Läufigkeit den Kalender berechnen kann (also alles total regelmäßig ist)und sie dann auch zeitlebens nie wieder einen einzigen Kyroptochiden bringt (obwohl sie eine "Rüden-Mutter war, d.h. zwei Hündinnen im Wurf waren schon viel). Das spricht doch sehr für die Theorie von Hormonschwankungen im Verlauf der Trächtigkeit. Ich kannte übrigens auch eine Hündin, die in einem einzigen Wurf komplett Einhoder (auch hier wieder Hoden im Leistenkanal) brachte, und zwar, nachdem sie während der Trächtigkeit an Zwingerhusten erkrankt war. Vorher und nachher brachte sie nie wieder einen Kryptochiden. Ganz sicher wird es auch eine erbliche Komponente geben, und zwar im Bereich der Hormonstörungen. Sie aber alleine dem Vater anzulasten, wie in der Kynologie üblich, ist Humbuk. Interessant finde ich, daß in Ländern, in denen Kryptochiden kein Zuchtverbot erhalten, kryptochide Rüden bei ihren männlichen Nachwuchs prozentual nicht mehr Einhoder produzieren als "normale" Rüden (wobei es sich hier allerdings nicht um "echte" Kryptochiden handelt = beide Hoden in der Bauchhöhle, denn diese wären i.d.R. unfruchtbar). In Linien mit "echten" Kryptochiden werden die betreffenden Gene aber wohl hauptsächlich durch die weiblichen Tiere weitervererbt.


: ... und leider weiß man über die Koppelung mit eventuell vorliegenden Subfertilitäten auf weibliocher Seite nichts.

Das ist ein interessanter Aspekt, über den ich aber in der Literatur bisher nichts gefunden habe. Ich denke da an die Stute, deren weibliche Nachkommen nicht lebensfähig waren...


: An die von Dir geschilderten Hormonschwankungen und der deswegen entstehenden Einhoder halte ich überhaupt nichts (Hormonwerte bei der Hündin an sich interindividuell schon sehr stark schwankend, also normal), aber wenn Du da Studien, Berichte o.ä. hast, würde ich mich gern eines besseren belehren lassen.

Ich weiß, daß einige Züchter gute Erfolge mit homöopatischen Mittel erzielen. Wenn hier Kryptochismus einen genetischen Ursprung hätte, könnten diese Mittelchen aber daran nichts ändern! Es gibt wohl zwei Arten von Kryptochismus: Den "echten", wo sich die Hoden fast immer in der Bauchhöhle befinden, der bestimmt genetische Ursachen hat, und einen "falschen", der Umweltbedingt sein könnte oder ggf. umwelt/genetischbedingt kombiniert. Erstaunlich finde ich in diesem Zusammenhang, daß eine Hündin, die bereits Einhoder gebracht hat, keine bringt, wenn sie im Verlauf der Trächtigkeit mit bestimmten Hormonpräparaten behandelt wird (ich glaube den gleichen, mit denen später bei den Welpen ein Absteigen der Hoden bewirkt werden kann). Hier ist der genetische Background des Vaters ja wohl ganz offensichtlich außen vor, denn was können Hormonspritzen bei der Mutter der Welpen gegen "schlechtes" Erbgut von Vater's Seite ausrichten?


: Kryptorchiden und eigentlich auch Hunde aus demselben Wurf und Eltern gehören insofern konsequenter Weise nicht in die Zucht

Wie gesagt, bei den "echten" Kryptochiden bin ich völlig Deiner Meinung. Bei den "anderen" sieht es etwas anders aus. In England z.B. dürfen Einhoder in die Zucht gehen. Sie bringen nicht mehr und nicht weniger kryptochide Nachkommen als andere Rüden. Sollte man sich hier die Zuchtbasis unnötig einschränken, solange der genetische Background gar nicht abgeklärt ist?


: Wie stabilisiert man eine Hündin eingentlich hormonell während der Trächtigkeit?

S.o.; es besteht die Möglichkeit, die Hündin im Verlauf der Trächtigkeit regelmäßig mit einem Hormonpräparat zu behandeln. Manche Züchter machen dieses vorsichtshalber, auch wenn es in ihren Linien noch keine Einhoder gab. Für mich wäre das aber nix, unnötig irgendwelche Hormone an Hündin oder Welpen zu lassen...

Viele Grüße

Antje

17. Oktober 2000 19:03

Hallo Nicola,

das Problem ist, das der Besitzer mit dem Rüden beim Tierarzt war, zum Röntgen. Der TA sagte ihm, das man es nicht auf einem Röntgenbild
erkennen könnte, weil zu viel!! im Bauchraum wäre.Das soll ja wohl ein Witz sein. Ich lasse meinen Hund doch nicht aufmachen, wenn man nicht einmal
die Gewissheit hat, das der Zweite Hoden überhaupt vorhanden ist, oder?!
Ultraschall wäre doch auch eine Möglichkeit. Nein, der Besitzer will
nicht mit dem ( superschönen :-(() Rüden züchten.Hätte ich auch was dagegen. Er würde nur unheimlich gerne ausstellen, was ich auch verstehen kann. Aber na ja, was soll`s.Man kann halt nicht immer Glück haben. Ich würde trotzdem gerne wissen, wo der Bursche ( Hoden) genau steckt.

liebe Grüße
Manuela

19. Oktober 2000 10:44

: Hallo Nicola,
:
: das Problem ist, das der Besitzer mit dem Rüden beim Tierarzt war, zum Röntgen. Der TA sagte ihm, das man es nicht auf einem Röntgenbild
: erkennen könnte, weil zu viel!! im Bauchraum wäre.Das soll ja wohl ein Witz sein. Ich lasse meinen Hund doch nicht aufmachen, wenn man nicht einmal
: die Gewissheit hat, das der Zweite Hoden überhaupt vorhanden ist, oder?!

Nein, Röntgen ist eine völlig inadäquate Geschichte, damit kann man den Hoden niemals finden. Per Ultraschall ist der einzig richtige Nachweis zu treffen, um den Hoden zu finden. Wobei hierbei eher die Lokalisation entscheidend und interessant ist, um den Schnitt bei der OP möglichst klein zu halten.
Ich glaube übrigens nicht, daß die Narkose umsonst wäre, von einem kompletten Fehlen des anderen Hodens habe ich noch nichts gehört.
Und wenn man niemanden in der Nähe hat, der den Umgang mit einem Ultrascahllgerät beherrscht, vor allen Dingen auch das Auffinden des Hoden bei einem meist zappeligen Junghund (beides Dinge, wofür man Erfahrung,Übung und Geduld braucht), kann man eher drauf verzichten und gleich operieren.
Wenn der Hoden nicht annähernd im Leistenkanal ist, ist auch ein operatives "runterholen" so gut wie unmöglich, da sich das Aufhängeband nicht bis zur Unendlichkeit dehnen und ziehen läßt....

Ich stehe der OP nach wie vor kritisch gegenüber...geht man mit dem Hund erst mal auf Ausstellungen, und der Hund kommt gut an, wird man auch auf Deckeinsätze angesprochen...Und da dann immer Nein zu sagen, ist hart, irgendwann kribbelt es doch in den Fingern....

Auch ein lieber Gruß
Nicola


19. Oktober 2000 11:25

Hallo Antje,

:
: Ich nehme nicht an, daß es sich bei den Hunden anders verhält.
---Das weiß ich nicht, bzw wage es doch zu bezweifeln. Der Zyklus beim Hund läuft komplett anders ab, andere Hormone spielen in anderer Reihenfolge auch eine unterschiedliche Rolle...der Zyklus ist viel länger als beim Pferd...tragend und nicht tragend macht für den Hund vom Hormonhaushalt her zunächst keinen Unterschied, spricht: auch dasselbe, wiederum beim Pferd nicht....

Für den "echten" Kryptochismus wird es eine genetische Veranlagung geben, die sich warscheinlich auch anders in den betroffenen Linien bemerkbar machen wird.
---Das denke ich auch.

Es ist aber schon auffällig, wenn eine Hündin, deren erste drei Hitzen unregelmäßig waren (von Länge und Zyklus her gesehen), im ertsen Wurf sieben Rüden bring, alles Kyrotochiden (Hoden im Leistenkanal), man anschließend aber nach ihrer Läufigkeit den Kalender berechnen kann (also alles total regelmäßig ist)und sie dann auch zeitlebens nie wieder einen einzigen Kyroptochiden bringt (obwohl sie eine "Rüden-Mutter war, d.h. zwei Hündinnen im Wurf waren schon viel). Das spricht doch sehr für die Theorie von Hormonschwankungen im Verlauf der Trächtigkeit.

---Das spricht überhaupt für "Hormonschwankungen"...nicht nur während der Trächtigkeit, das gebe ich zu...schade, daß man das nicht einmal genauer untersucht hat...Klar ist natürlich, das es bei der ersten Läufigkeit immer zu "Unregelmäßigkeiten kommt, bis sich das alles eingespielt hat...Aber danach??
Ist Dir mehr darüber bekannt? Welche Rasse? Was für ein Abstand der Zyklen, wie lange dauerte die Läufigkeit an??
---Über die Entstehung von Männlein und Weiblein weiß man auch noch nichts, in wie fern kann man also von "Rüdenmutter" sprechen?? Die alte Theorie, das wenn vor dem Eisprung bedeckt eher x, nach dem Eisprung eher y stimmt ja auch nicht, wir habens mal ausgezählt...

Ich kannte übrigens auch eine Hündin, die in einem einzigen Wurf komplett Einhoder (auch hier wieder Hoden im Leistenkanal) brachte, und zwar, nachdem sie während der Trächtigkeit an Zwingerhusten erkrankt war. Vorher und nachher brachte sie nie wieder einen Kryptochiden. Ganz sicher wird es auch eine erbliche Komponente geben, und zwar im Bereich der Hormonstörungen. Sie aber alleine dem Vater anzulasten, wie in der Kynologie üblich, ist Humbuk.
---Das habe ich auch nicht getan, werde ich auch nicht.
Interessante Frage bei allen Fällen (auch dem von Dir geschilderten) wäre zudem: Wurde die Hündin immer vom selben Rüden gedeckt, schließlich muß man das als mögliche Varianz ja auch ausschließen!!

Interessant finde ich, daß in Ländern, in denen Kryptochiden kein Zuchtverbot erhalten, kryptochide Rüden bei ihren männlichen Nachwuchs prozentual nicht mehr Einhoder produzieren als "normale" Rüden (wobei es sich hier allerdings nicht um "echte" Kryptochiden handelt = beide Hoden in der Bauchhöhle, denn diese wären i.d.R. unfruchtbar). In Linien mit "echten" Kryptochiden werden die betreffenden Gene aber wohl hauptsächlich durch die weiblichen Tiere weitervererbt.
---Das weiß man auch nicht. Aber was ist mit den Hunden, die einseitig echte Kryptorchiden sind?? Sind die auch ausgeschlossen? Wie verhält es sich mit den Nachkommen, bzw und vor allen Dingen denen der darauffolgenden Generation??

:
:
: : ... und leider weiß man über die Koppelung mit eventuell vorliegenden Subfertilitäten auf weibliocher Seite nichts.
:
: Das ist ein interessanter Aspekt, über den ich aber in der Literatur bisher nichts gefunden habe. Ich denke da an die Stute, deren weibliche Nachkommen nicht lebensfähig waren...
---Na, da war sowieso irgendwas "im Busche", die würde ich mal ganz außen vor lassen...


: Ich weiß, daß einige Züchter gute Erfolge mit homöopatischen Mittel erzielen. Wenn hier Kryptochismus einen genetischen Ursprung hätte, könnten diese Mittelchen aber daran nichts ändern! Es gibt wohl zwei Arten von Kryptochismus: Den "echten", wo sich die Hoden fast immer in der Bauchhöhle befinden, der bestimmt genetische Ursachen hat, und einen "falschen", der Umweltbedingt sein könnte oder ggf. umwelt/genetischbedingt kombiniert.
---Ich meinte mit den Hormonschwankungen die Entstehung der "echten" Kryptorchiden...
Und ansonsten (die unechten): da würde ich auch eher umwelt- und genetisch bedingt unterschreiben....


Erstaunlich finde ich in diesem Zusammenhang, daß eine Hündin, die bereits Einhoder gebracht hat, keine bringt, wenn sie im Verlauf der Trächtigkeit mit bestimmten Hormonpräparaten behandelt wird (ich glaube den gleichen, mit denen später bei den Welpen ein Absteigen der Hoden bewirkt werden kann).
---Na, da gibts ja auch zwei verschiedene, aber das spielt auch wohl mehr eine untergeordnete Rolle...beides sind sogenannte "übergeordnete" Hormone, und regen die Geschlechts/Keimdrüsen zur körpereigenen Hormonproduktion der eigentlich relevanten Hormone an.
---Auch wieder: Vom selben Rüden belegt??

Hier ist der genetische Background des Vaters ja wohl ganz offensichtlich außen vor, denn was können Hormonspritzen bei der Mutter der Welpen gegen "schlechtes" Erbgut von Vater's Seite ausrichten?
---Wieso, das entspicht doch der Behandlung nach der Geburt, nur schon vorher (und wahrscheinlich da sogar erfolgreicher), ob nun der Vater dran "Schuld" war oder die Mutter wird doch völlig ignoriert..

:
: : Kryptorchiden und eigentlich auch Hunde aus demselben Wurf und Eltern gehören insofern konsequenter Weise nicht in die Zucht
:
: Wie gesagt, bei den "echten" Kryptochiden bin ich völlig Deiner Meinung. Bei den "anderen" sieht es etwas anders aus. In England z.B. dürfen Einhoder in die Zucht gehen. Sie bringen nicht mehr und nicht weniger kryptochide Nachkommen als andere Rüden. Sollte man sich hier die Zuchtbasis unnötig einschränken, solange der genetische Background gar nicht abgeklärt ist?
---Wie gesagt, was ist mit der zweiten Generation???
Ich bin gar nicht zwingend für die Einschränkung als vielmehr für die genauere Unetrsuchung der Problematik...um dann entsprechende Konsequenzen daraus zu ziehen....leider bleibt das ein viel zu verschwiegenes Thema, über das Züchter auch nicht gerne sprechen......
So lange man aber darüber nichts weiß, und zudem einen Hund hat, der nun Kryptorchide ist, und einer Rasse angehöt, von denen es eigentlich genug gibt (z.B. DSH, Golden Retriever, Lab etc)...den muß ich jawohl nicht als Spitzenvererber einsetzen, oder???


: S.o.; es besteht die Möglichkeit, die Hündin im Verlauf der Trächtigkeit regelmäßig mit einem Hormonpräparat zu behandeln. Manche Züchter machen dieses vorsichtshalber, auch wenn es in ihren Linien noch keine Einhoder gab. Für mich wäre das aber nix, unnötig irgendwelche Hormone an Hündin oder Welpen zu lassen...
---Super, als hätte die Hundezucht nicht schon Probleme genug...

Alles Gute,
Nicola


20. Oktober 2000 11:26

: Hallo Antje,
:
Hallo Nicola,

: Der Zyklus beim Hund läuft komplett anders ab, andere Hormone spielen in anderer Reihenfolge auch eine unterschiedliche Rolle...der Zyklus ist viel länger als beim Pferd...tragend und nicht tragend macht für den Hund vom Hormonhaushalt her zunächst keinen Unterschied, spricht: auch dasselbe, wiederum beim Pferd nicht....


: ---Das spricht überhaupt für "Hormonschwankungen"...nicht nur während der Trächtigkeit, das gebe ich zu...schade, daß man das nicht einmal genauer untersucht hat...Klar ist natürlich, das es bei der ersten Läufigkeit immer zu "Unregelmäßigkeiten kommt, bis sich das alles eingespielt hat...Aber danach??

Ich weiß nicht so recht, ab wann man solche Hormonschwankungen wirklich ernst nehmen sollte. Trummler spricht ja auch davon, daß sich bis zum 1. Wurf noch nicht alles bei der Hündin eingespielt haben kann. Ich habe bisher noch nie vor solchen Problemen gestanden, meine Hündinnen hatten bisher keinerlei Probleme in dieser Hinsicht.


: Ist Dir mehr darüber bekannt? Welche Rasse? Was für ein Abstand der Zyklen, wie lange dauerte die Läufigkeit an??

Rasse: DSH; welchen Abstand die Zyklen hatten weiß ich leider nicht, aber sie müssen dann recht pünktlich gewesen sein, denn die Hündin hatte immer im Dezember/Januar Welpen. Sie hat übrigens nie mehr als einen Wurf pro Jahr gebracht, zweimal Decken innerhalb von 12 Monaten (um den nächsten Wurf in den Sommermonaten zu haben und dann im Winter zu pausieren) schlug fehl, die Hündin ließ sich zwar belegen, hat dann aber keine Welpen gebracht (clever, die Dame).


: ---Über die Entstehung von Männlein und Weiblein weiß man auch noch nichts, in wie fern kann man also von "Rüdenmutter" sprechen?? Die alte Theorie, das wenn vor dem Eisprung bedeckt eher x, nach dem Eisprung eher y stimmt ja auch nicht, wir habens mal ausgezählt...

"Rüdenmütter" sind halt die, die hauptsächlich Rüdenwelpen bringen. Bei dieser Hündin konnte man froh sein, wenn mal ein oder zwei Hündinnen im Wurf waren. Mein ehemaliger Nachbar hatte eine Hündin, die ausschließlich Rüden brachte (dabei wünschte er sich so sehnlichst eine Hündin). Meine Damen hingegen sind eher "Hündinnenmütter" (4/8, 2/7, 2/6 ... *seufzt*), nur meine Jagdhündin hat zeitlebens (sie hatte beim Vorbesitzer 2 x jährlich Welpen) immer 4/4 gebracht. Es hängt schon davon ab, wann gedeckt wird, das Problem ist nur, daß man das beim Hund nie so genau weiß. Von wegen 11. und 13. Tag sind die idealen Decktage... Die eine Hündin läßt sich am 13. Tag decken und hat ihren Eisprung erst am 18. Tag, die bekommt dann hauptsächlich weibliche Welpen (diese Zellen leben länger). Die andere wird am gleichen Tag gedeckt und hatte ihren Eisprung bereits einen Tag vorher oder an diesme Tag, die wird mehr männliche Welpen bekommen (diese Zellen sind "schneller"winking smiley. Bei Pferde kann man das sehr gut steuern, wenn man einen erfahrenen Hengst hat, der viel deckt (man merkt am Verhalten des Hengstes, wann die Stute ihren Eisprung hat). Eine Bekannte von mir hat eine ca. 90%ige Trefferquote in Bezug auf das Wunschgeschlecht der Fohlen. Bei Hunden müßte man sich so langsam an die "richtigen" Tage "herantasten", und das funktioniert bestimmt auch erst, wenn die Hündin oft geworfen hat und bereits älter ist. Ich muß gestehen, daß ich mich auch nicht traue, länger als einen oder zwei Tage nach dem 1. "Standtag" zu warten, einfach weil ich Angst habe, aus irgendwelchen Gründen den ersten Tag der Läufigkeit nicht mitbekommen zu haben. Wenn man dann eine Hündin hat, die sich sowieso erst am 17. Tag für den Rüden zu interessieren beginnt, hat man nicht den Mut, einfach noch zwei oder drei Tage länger zu warten (ist dann ja auch schon alles geplant und abgesprochen, Urlaub usw.).


: Interessante Frage bei allen Fällen (auch dem von Dir geschilderten) wäre zudem: Wurde die Hündin immer vom selben Rüden gedeckt, schließlich muß man das als mögliche Varianz ja auch ausschließen!!

Mehrfach vom Gleichen oder von über die Großmutter verwandten Rüden.


: ---Das weiß man auch nicht. Aber was ist mit den Hunden, die einseitig echte Kryptorchiden sind?? Sind die auch ausgeschlossen? Wie verhält es sich mit den Nachkommen, bzw und vor allen Dingen denen der darauffolgenden Generation??

Es wird wohl gar nicht unterschieden, ob dabei der eine Hoden im Leistenkanal oder der Bauchhöhle liegt. Angeblich steigt der Anteil an Kryptochiden in den nachfolgenden Generationen nicht an.


: ---Ich meinte mit den Hormonschwankungen die Entstehung der "echten" Kryptorchiden...
: Und ansonsten (die unechten): da würde ich auch eher umwelt- und genetisch bedingt unterschreiben....

So sehe ich das auch.


: So lange man aber darüber nichts weiß, und zudem einen Hund hat, der nun Kryptorchide ist, und einer Rasse angehöt, von denen es eigentlich genug gibt (z.B. DSH, Golden Retriever, Lab etc)...den muß ich jawohl nicht als Spitzenvererber einsetzen, oder???

Ich denke auch, auf die Kryptochiden können wir in der Zucht gut verzichten. Was nun die Geschwister, Väter, Mütter usw. angeht, naja, auf die möchte ich weniger gerne verzichten, auch nicht bei den "stärker vertretenen" Rassen. Ich züchte DSH, die sind ja nicht gerade selten, aber der Wurf im nächsten Frühjahr fällt aus, da ich bisher noch keine Rüden gefunden habe, der zu meiner Hündin "paßt" (und für eine Wurfwiederholung sind die letzten Welpen dann nocht nicht alt genug); ein oder zwei Einhoder im Wurf, wenn ansonsten alles stimmt (Triebveranlagung, Belastbarkeit, Gesundheit etc.) wären wohl das geringste Übel...

Viele Grüße

Antje




20. Oktober 2000 11:46

: Hallo Manuela,

die Anderen haben Dir die Fragen ja schon recht ausführlich beantwortet.
Ich habe auch einen Einhoder (7 1/2 Monate). Daß der Hoden noch 'runterkommt, ist sehr unwahrscheinlich. Ich werde ihn mit 1 Jahr HD-Röntgen lassen und während der Narkose prüfen lassen, wo der Hoden steckt und ihn dann auch gleich entfernen lassen. 1 Narkose und was nicht mehr da ist, kann später auch nicht entarten. Wäre das eine Möglichkeit, mit der die Besitzer des Rüden einverstanden wären?
Ist ja keine komplette Kastration, der zweite Hoden produziert ja Spermien und Hormone.

Viele Grüße,
Andrea