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Genfrage Deutscher Schäferhund

geschrieben von Maren H(YCH) 
Genfrage Deutscher Schäferhund
20. Oktober 2000 15:10

Hallo zusammen,
Meine Nachbarin hat einen Schäferhund und vermutet,daß er nicht aus dem Wurf war den der Züchter vorgestellt hat.Jetzt war ihr Hund der einzig schwarze in dem Wurf,weiß jemand ob es laut Vererbungslehre geht wenn beide Elterntiere braun waren?Er war auch ganz anders als die anderen Welpen(er ganz ängstlich alle anderen fröhliche "normale" Welpen)
Ich hoffe irgendjemand weiß mehr
Schönen Gruß
Maren(die überhaupt keinen Plan hat was Vererbungslehre angeht)+Monja+Lea(denen es sowieso egal ist,denn spielen geht toll mit ihm)


23. Oktober 2000 08:48

Hallo Maren,

meinst Du mit "braun" die typische DSH-Farbe "schwarz-gelb"? Oder waren die Eltern "grau" (was es in ganz vielen Schattierungen von uni-gelblich oder eisfarben bis fast schwarz gibt)? Ich hatte in meinem ersten DSH-Wurf aus zwei grauen Elterntieren sieben graue und fünf lackschwarze Welpen. Hier kommt es immer darauf an, was die Elterntiere genetisch "mitbringen". Aus seit Generationen rein schwarz-gelb gezüchteten Linien wirst Du keinen andersfarbigen Welpen bekommen, aber wenn die Eltern oder Wurfgeschwister der schwarz-gelben DSH's auch grau und/oder schwarz waren, ist es schon möglich, daß man einen"bunten" Wurf bekommt. Die Abstammung des Hundes kann übrigens mittels Genotypisierung beim Zuchtverband überprüft werden. Die DNA-Analyse ist inzwischen Pflicht für alle Zuchttiere, egal ob sie schon seit Jahren angekört sind oder erst seit kurzem.

Viele Grüße

Antje

24. Oktober 2000 20:49

Hallo Antje,
estmal Danke das du mir auf meine Frage geantwortet hast,aber leider hilft mir deine Antwort nicht wirklich weiter oder eigentlich schon.Meine Nachbarn haben nähmlich einen Hund aus einer Hinterhofzüchtung geholt wo man nicht wirklich nachvollziehen kann wo diese Hunde herkamen und wie der Stammbaum so aussah(die "Elterntiere" waren wohl typisch schäferhundbraun)Und angeköhrt waren die bestimmt nicht.
Schönen Gruß
Maren+Monja+Lea


24. Oktober 2000 22:44

Hi!

: Die DNA-Analyse ist inzwischen Pflicht für alle Zuchttiere, egal ob
: sie schon seit Jahren angekört sind oder erst seit kurzem.

Seit wann wird das denn verlangt?
Und einfach, weil's eben Schummeleien ausschließt oder gab es
Vermutungen, dass viel an den papieren gefälscht wurde?

Tharin

25. Oktober 2000 05:14

Hallo Tharin,

seit einigen Jahren bereits wurde den Teilnehmern der Bundessiegerprüfung Blutproben abgenommen, ich denke, bei den Teilnehmern der Siegerhauptzuchtschau war das ähnlich. Deckrüden, die 20 mal gedeckt hatten, mußten zum HD-Nachröntgen und zur Blutabnahme. Seit ca. 2 Jahren muß jedes Zuchttier eine DNA-Lagernummer vor Zuchtverwendung vorweisen. Wenn von einem Hund und beiden Elterntieren die DNA-Proben vorliegen, erhält der Hund in seiner Ahnentafel einen Vermerk, daß seine Abstammung geprüft wurde.

Natürlich dient das in erster Linie dazu, die Abstammung der Hunde zu überprüfen. Es kommt auf diese Weise aber auch sehr viel Material zusammen, mit dem angeblich auch wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt werden sollen (z.B. in Bezug auf Defektgene).

Diese DNA-Untersuchung hat natürlich zur Folge, daß in der Vergangenheit der eine oder andere Wurf mit falschem Vater oder "gemischte Würfe" (mit verschiedenen Vätern) aufgedeckt wurden. Ob hier jedesmal bewußt vom Züchter geschummelt wurde bin ich mir nicht so sicher. Bei den "gemischten Würfen" ist vielleicht auch mal der eine oder andere Ammenwelpe vertauscht worden, eine Hündin wurde vielleicht unbemerkt nachgedeckt, weil der Besitzer gutgläubig dachte, nach dem Decken kann nichts mehr passieren, und wer weiß bei einem bekannten Vererber, der nicht mehr aktiv geführt wird und einige Hundert Kilometer weit weg steht, wie er wirklich aussieht, da könnte der Rüdenbesitzer auch mal einen gleichfarbigen "Ersatzrüden" aus dem Zwinger holen, wenn sich sein Crack mal nicht mehr so fit fühlt. Daher halte ich diese DNA-Proben für eine gute Sache, es beteht ja dadurch die Möglichkeit, eine "falsche" Abstammung zu korrigieren (was natürlich recht aufwendig ist, wenn betreffende Tiere selbst schon wieder in der Zucht waren, da muß dann nicht nur eine Ahnentafel umgeschrieben werden, sondern viele, und ggf. werden auch Zuchtzulassungen aberkannt, wenn der "richtige" Vater nicht der Zuchtordnung entspricht).


Viele Grüße

Antje

25. Oktober 2000 05:21

Hallo Maren,

so, wie Du die Sache schilderst, wird man nicht herausfinden können, ob die angeblichen Eltern auch wirklich die richtigen waren. Es gibt graue Schäferhunde, die für den Laien aussehen wie Schwarz-Gelbe. Selbst ich schaue als Prüfungsleiter bei den Schäferhunden immer in die Ahnentafeln hinein (in den Prüfungsunterlagen wird u.a. die Farbe der Hunde angegeben), weil ich schon zweimal darauf hereingefallen bin, daß ein offensichtlich schwarz-gelber Hund in Wirklichkeit grau war. Das kann man manchmal nur daran erkennen, wie das Unterfell strukturiert ist bzw. die einzelnen Haare verschiedenartig gebändert sind. Und eine Verpaarung mit einem mischerbig Grauen kann schon u.U. einen schwarzen Welpen hervorbringen. Zudem könnte die Hündin auch von einem anderen Rüden nachgedeckt worden sein, d.h. der Welpe wäre dann nur ein Halbgeschwister zu dem restlichen Wurf.

Viele Grüße

Antje