Hallo Tharin,
seit einigen Jahren bereits wurde den Teilnehmern der Bundessiegerprüfung Blutproben abgenommen, ich denke, bei den Teilnehmern der Siegerhauptzuchtschau war das ähnlich. Deckrüden, die 20 mal gedeckt hatten, mußten zum HD-Nachröntgen und zur Blutabnahme. Seit ca. 2 Jahren muß jedes Zuchttier eine DNA-Lagernummer vor Zuchtverwendung vorweisen. Wenn von einem Hund und beiden Elterntieren die DNA-Proben vorliegen, erhält der Hund in seiner Ahnentafel einen Vermerk, daß seine Abstammung geprüft wurde.
Natürlich dient das in erster Linie dazu, die Abstammung der Hunde zu überprüfen. Es kommt auf diese Weise aber auch sehr viel Material zusammen, mit dem angeblich auch wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt werden sollen (z.B. in Bezug auf Defektgene).
Diese DNA-Untersuchung hat natürlich zur Folge, daß in der Vergangenheit der eine oder andere Wurf mit falschem Vater oder "gemischte Würfe" (mit verschiedenen Vätern) aufgedeckt wurden. Ob hier jedesmal bewußt vom Züchter geschummelt wurde bin ich mir nicht so sicher. Bei den "gemischten Würfen" ist vielleicht auch mal der eine oder andere Ammenwelpe vertauscht worden, eine Hündin wurde vielleicht unbemerkt nachgedeckt, weil der Besitzer gutgläubig dachte, nach dem Decken kann nichts mehr passieren, und wer weiß bei einem bekannten Vererber, der nicht mehr aktiv geführt wird und einige Hundert Kilometer weit weg steht, wie er wirklich aussieht, da könnte der Rüdenbesitzer auch mal einen gleichfarbigen "Ersatzrüden" aus dem Zwinger holen, wenn sich sein Crack mal nicht mehr so fit fühlt. Daher halte ich diese DNA-Proben für eine gute Sache, es beteht ja dadurch die Möglichkeit, eine "falsche" Abstammung zu korrigieren (was natürlich recht aufwendig ist, wenn betreffende Tiere selbst schon wieder in der Zucht waren, da muß dann nicht nur eine Ahnentafel umgeschrieben werden, sondern viele, und ggf. werden auch Zuchtzulassungen aberkannt, wenn der "richtige" Vater nicht der Zuchtordnung entspricht).
Viele Grüße
Antje