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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Rücknahme eines Welpen
28. Dezember 2000 13:07

Hallo Gaby,

: Für den von Dir beschriebenen Fall (Schönheitslinie) hätte das Theater vielleicht vermieden werden können, wenn der Züchter genauer hinterfragt hätte.

Ich denke, daß der Züchter schon sehr kritisch war und die Leute machten ja auch wirklich keinen schlechten Eindruck. In diesem Fall erschien es mit eher so, daß die Familie erst den Hund gekauft hat und dann erst überlegt hat, was sie eigentlich damit machen wollen (nämlich nicht nur einen Familienhund haben, wie sie es vielleicht beim Züchter angegeben haben, sondern SchH-Sport, und dafür hat der Zwerg wirklich nicht die besten Anlagen). Dafür kann der Züchter nun weiß Gott nix...


: Abgesehen davon ist das ein schöner Züchter, der einen Hund an Leute
: verkauft, die dann die Impfung vergessen.

Genau das ist mir auch schon passiert, und zwar bei einem LR, d.h. ich habe eine komplett fehlgeprägte keine Hündin (wußte gar nicht, daß man so viel falsch machen kann in vier Wochen) für den vollen Welpenpreis abgeholt (bin bei der Aktion mehr als 1200 km gefahren, und das bei Eis und Schnee), die dann völlig neu grundimmunisiert werden mußte und die ich noch nicht einmal für'n Appel und 'n Ei weiterverkaufen konnte. Erst 2-jährig habe ich sie dann für den 1 1/2-fachen Welpenpreis verkauft, und das noch mit äußerst schlechtem Gewissen (weil ich selbst mit dieser Hündin nicht gezüchtet hätte, da man nicht einkalkulieren konnte, was fehlgeprägt und was angeboren war).


: Mein Züchter hat mir Adresse und Wegbeschreibung seines TA direkt in den Impfpass gelegt und nachgefragt, zu welchem TA ich denn sonst lieber gehen würde.

Das mache ich bei Welpen, die in der näheren Umgebung bleiben, auch, aber im Endeffekt ist jeder Welpenkäufer selbst dafür verantwortlich, wann und wohin er zum Tierarzt geht.


: Er hat auch nach drei Wochen angerufen und gefragt, wie es dem Hund geht und ob gesundheitlich und impfmäßig alles o.k. ist.

Ich rufe innerhalb der ersten 2 Tage schon mal an, ob alles glatt geht oder ob es irgendwelche Probleme gibt. Auch an Impf- und Entwurmungstermine erinnere ich, aber ob es dann auch wirklich gemacht wird liegt immer am Besitzer des Welpen.


: Also der von Dir beschriebene Züchter ist nicht gerade ein Musterbeispiel für einen guten Züchter, um ehrlich zu sein.

S.o.; ich denke eher, daß die Leute, als sie den Hund erworben haben, eigentlich noch gar nicht so richtig wußten, was sie wollen. Wenn sie bei diesem Züchter lediglich einen familientauglichen Hund erwerben wollten und keinen Ton gesagt haben von Sport etc., waren seine Hunde bestimmt nicht die verkehrten.


Viele Grüße

Antje

28. Dezember 2000 13:50

Hi Antje,
:
: : Wann ist man denn "Insider"????
:
: Zeige mir Dein Leistungsheft und ich sage Dir, wer Du bist.... Ansonsten bei mir ab da, wo man schon mind. zwei größere Hunde aufgezogen und ausgebildet hat, im SchH-Sport, als Diensthund, für die Arbeit am Vieh oder wenn man ansonsten sehr viel mit Hundeausbildung zu tun hat...


Oh, oh, das ist aber eine ziemlich einseitige Auslese. Ich kenne einige Leute, die immer für andere Leute die Hunde ausgebildet haben, weil sie (als Teenie, aus beruflichen Gründen) keinen eigenen Hund halten konnten.

Die haben mit Sicherheit kein Leistungsheft vorzuweisen, aber trotzdem sehr viel Erfahrung.
Aber Du kennst vielleicht die Namen der Hundebesitzer nicht bzw. würdest Du dort anrufen, um nachzufragen?
Andererseits gibt es auch die Leute, die bisher keinen Hundesport gemacht haben, weil vielleicht der Hund nicht geeignet war oder was auch immer.

Ansonsten hast Du gar nicht so unrecht - wo soll man auch mit der Auslese bei Welpenkäufern anfangen?


Für mich trägt der Welpenkäufer den größten Anteil an einem "Fehlkauf", denn er lügt mir u.U. das Blaue vom Himmel herunter (da wird das haus der Schwiegereltern, bei denen man wohnt, schnell schon mal zum eigenen Haus...).


Na, bei Deinen Kriterien wird das so schnell doch nicht passieren, oder?
Wie gesagt, es kann andere Gründe geben, wieso ein Hund zurückgegeben wird, da pauschal zu sagen, der Käufer hat Schuld, finde ich zu pauschal.


Gruß, Gaby

28. Dezember 2000 15:25

Hallo Birgit,

Du hast mit Deinen Ansichten völlig recht und dem ist auch nichts hinzuzufügen.

Viele Grüße

Antje

28. Dezember 2000 23:17

Hi,
: So blöde es klingt, aber die Welpen hast Du doch großgezogen, das sind Lebewesen! Fühlst Du Dich nicht ein ganz kleines Bißchen für diese Tiere verantwortlich?
Eben. Und deshalb erklärt man sich ja bereit, den Hund zurückzunehmen. Und die Kosten sind doch irgendwo wichtig. Erstens, wenn ich die Kosten erstatte, dann passiert das gleiche mit einem anderen Welpen an der nächsten Ecke. Und zweitens, der Hund macht ja auch in dem Moment, wo man ihn zurücknimmt, jede Menge Arbeit. Er muß in die Familie integriert werden, eventuell resozialisiert werden, man wollte eigentlich in den Urlaub fahren und so weiter. Wir hatten den Fall 2 mal. Das erste Mal war es ein zweijähriger Rüde, lieb und recht gut erzogen, die Leute mußten berulich nach England für längere Zeit und wollten ihm die Quarantäne nicht zumuten. Ihnen hätte ich das Geld erstattet, aber sie wollten keins. Und das zweite Mal wurde ein hoffnungsvoller Jungrüde so versaut, daß es über Monate so aussah, als könne man ihn wirklich nur noch einschläfern lassen. Und dafür die Leute praktisch noch belohnen? Nee, das nun wirklich nicht.



29. Dezember 2000 11:53

Hallo Gabi,

natürlich sollte ein guter Züchter bemüht sein, über die Welpenabgabe hinaus den Werdegang des Hundes zu verfolgen. Er wird in Fällen, in denen eine Umplazierung oder Rückgabe unumgänglich ist, auch nach Möglichkeit helfen. Aber die moralische Pflicht der Fürsorge für den Hund liegt beim neuen Eigentümer. Deshalb finde ich es durchaus angemessen, wenn eine Rückgabe an den Züchter ohne Rückerstattung des Kaufpreises (o.k. Kulanzzeit 4 Wochen) die Regel sein sollte. Stimmt der Züchter der Rückzahlung zu, ist das in meinen Augen ein oft unverdientes Geschenk an Besitzer, die das Kapitel "Familienmitglied Hund" wie die Rückgabe eines Leihautos beenden wollen. Es handelt sich dann um ein "Freikaufen" aus Tierschutzgründen, daß über die moralische Pflicht des Züchters weit hinausgeht und Hochachtung verdient. Zudem sind die Züchter, die ich kenne, keine Millionäre und verdienen sich auch ihren Lebensunterhalt nicht mit der Hundezucht. Einen verdorbenen Rückgabehund zu integrieren und zusätzlich zu unterhalten kostet Zeit und Geld, daß eigentlich der Besitzer mit aufzubringen hätte. Das hat nichts mit mangelndem Verantwortungsgefühl zu tun, sondern mit begrenzten Möglichkeiten. Deshalb züchte ich bspw. nicht.

Grüße von Susanne+Claudio

29. Dezember 2000 11:58

Hallo Birgit,

absolute Zustimmung!

Grüße von Susanne+Claudio