Die böse Dissidenz" - ein ewiges Thema!"
08. Februar 2001 22:33

Hi Mina,

. Wenn es beispielsweise drei Pudelclubs beim vdh gibt, wer legt dann den Rassestandard fest? Der mit den meisten Mitgliedern? Was ist, wenn die abtrünnigen Aki-Züchter sich organisieren zu einem Verein, unter welchen Voraussetzungen können sie dem vdh beitreten und auch beim Rassestandard als eigener Verein mitmischen?
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Bei den Pudeln gibt es sogar 4 verschiedene Rassezuchtverbände und jeder hat sein eigenes Zuchtbuch.
Der Rassestandard innerhalb der FCI wird eigentlich durch das sog. standardführende Land festgelegt. Sprich das Land, das als Ursprung der Rasse galt/gilt. Im Falle der Pudel ist das Frankreich. Allerdings nur, weil Deutschland freiwillig darauf verzichtet hat. Sonst hätten sie das wohl irgendwie anderweitig ausmachen müssen, wer den Standard festlegen darf. Innerhalb der FCI gilt für jede FCI-anerkannte Rasse der gleiche Standard.
Trotzdem ändern sich die einzelnen Typen. Regelrechte Modeerscheinungen.
Wenn Du z.B. die französichen Grosspudel ansiehst: rel. klein, sehr kurze Rücken, kurzer Hals. Dagegen die skandinavischen Grosspudel: auch recht kurz im Rücken, aber langer Hals, elegante Haltung (bis hin zur Arroganz :-) ). Welten liegen da dazwischen.
Alles der gleiche Standard.

Gruss Cindy

08. Februar 2001 22:44

Hallo Gaby,

:: Mit sind keine Verbände bzw. Rassezuchtvereine bekannt, deren
:: Zuchtbestimmungen besser ausgeführt, kontrolliert und vor allem
:: festgelegt sind, als die vergleichbaren Rassevereine, die unter dem
:: vdh züchten.
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: Na gut, dann kann ich Dir aus dem Stegreif einige Rassen nennen:
:
: Akita, Langhaarschäferhund, AC-weißer Schäferhund, American Staffordshire-Terrier, Elo, Germanischer Bärenhund, Elchhund, diverse nordische Rassen, usw.

Verstehe ich jetzt nicht, ich habe nach Rassezuchtvereinen gefragt, die unter besseren Bedingungen züchten als die unter dem vdh. Du kommst nun mit Hunderassen an, die teilweise noch nicht mal Rasseanerkennung haben. Du verurteilst den Rassestandard beim Aki, doch wie wohl Frank erklärt hat, wird der Standard nicht vom Rassezuchtverein unter dem vdh geändert, sondern in seiner Heimat Japan. Den Langhaar- und AC-Schäferhund gibt es ja leider dank SV beim vdh nicht, der Elo ist zu jung, für die anderen nordischen stehen hier schon Dementis.

Mina
Mina

08. Februar 2001 22:48

Hi Gaby,

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: Nö, von mir bestimmt nicht. Ich kann mich nur wiederholen: NICHT der VDH ist für den Rassestandard zuständig, sondern der zuständige Rassezuchtverein!
: Und dieser kann sehr wohl den Rassestandard auslegen, wie es ihm beliebt. Schönes Beispiel ist der DSH mit seinem "Schrägheck" oder die immer größer werdende Dogge.
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: Du siehst also, das die Rassezuchtverbände, die für die Pflege des Rassestandards zuständig sind, sehr wohl Einfluß haben - der VDH dagegen nicht.

Diese beiden sind "deutsche" Rassen, d.h. Deutschland ist standardführendes Land. Für den Pudel z.B. ist Frankreich standardführend. Und da können sämtliche Pudelzuchtverbände Europa's machen was sie wollen. Frankreich gibt den Ton an. Z.B. Grössenbeschränkung: Früher war der Grosspudel ein grosser Hund, viele Exemplare zwischen 60 und 70 cm. Mittelmass etwa 65 cm beim Rüden.
Dann wurde Frankreich die Standardführung erteilt. Die damalige Präsidentin des französischen Pudelklubs erklärte den Kleinpudel als Original, und den Grosspudel (den Standardpudel) als blosse Vergrösserung des Kleinpudels, Höchstmass 55cm. Seit Jahren kämpfen die meisten europäischen Länder darum,diese Obergrenze wegfallen zu lassen. Oder zumindest auf eine vernünftige Grösse hochzusetzen. So dass der Grosspudel wieder ein Grosspudel ist. Inzwischen haben sie es geschafft, zumindest auf 60cm +2 Obergrenze zu gehen. Diese +2 wird in vielen Ländern als reguläre Obergrenze angesehen. Frankreich sieht sie eigentlich nur in Ausnahmefällen bei besonders guten Hunden vor.

Das gleiche mit der Farbe. Die Farben rot, creme und blau sind von Frankreich aus nicht zugelassen. Also laufen sie offiziell unter den zugelassenen Farben apricot und silber. Auf Ausstellungen können sie nicht gezeigt werden. Und das, obwohl viele die Farben offiziell zugelassen haben wollen. Nur Frankreich nicht.

Schätze bei den Akitas ist Japan das standardführende Land. Also legen die fest, wie der Hund aussehen soll und wie nicht.

Wobei bei jeder Rasse in jedem Land unterschiedliche Typen bevorzugt und durch entsprechende Zucht betont werden

Gruss Cindy

08. Februar 2001 22:58

Hallo Cindy,
das erklärt mir doch nun einiges ... und erleichtert mich auch. Ich war nicht ganz zufrieden mit der Auskunft, dass wohl in jedem Land jeder seinen eigenen Brei kocht.
Interessant ist, dass hier in Amerika beim Pudel als Unrsprungsland Deutschland bekannt ist, die Franzosen waren nur jene, die ihn bekannt gemacht haben.
Mina

08. Februar 2001 23:00

:
: Interessant ist, dass hier in Amerika beim Pudel als Unrsprungsland Deutschland bekannt ist, die Franzosen waren nur jene, die ihn bekannt gemacht haben.


Hi Mina,

das Problem war damals, dass sowohl Frankreich als auch Deutschland in Frage kamen, als standarführendes Land. Deutschland hat freiwillig verzichtet, dadurch hat Frankreich den Zuschlag bekommen. Wer weiss, wie es sonst ausgegangen wäre.

Gruss Cindy

09. Februar 2001 01:40

... eben nicht. Ich habe gefragt nach Rassenhundvereinen, die unter besseren Umständen züchten als jene beim vdh.
Als Antwort kamen dann zwar keine Vereine, jedoch "diverse nordische Rassen" sowie der Akita Inu.
Mina