Die böse Dissidenz" - ein ewiges Thema!"
09. Februar 2001 01:45

... nein, ich kenne mich nicht mit dem DSH aus, doch da hat mich eben Gaby aufgeklärt über Dinge, die ich nicht wusste. Immerhin hat sie ja Argumente parat, die erklären. Bei dir klang das so, als würden viele DSH-Züchter gegen eine festgelegte Regelung verstoßen. Erst Gaby hat mir berichtet, dass diese Regelung legal ist und vom SV festgelegt wird.
Mina

09. Februar 2001 02:32

Hallo Gaby,

: Das Problem ist: Der Rassestandard wird durch den FCI aufgestellt, aber Sache des zuchtbuchführenden Vereines ist es, den Standard auszulegen. Das führt dann halt dazu, das bestimmte Farben nicht erwünscht sind oder der Rücken des DSH immer abfallender wird oder die Deutschen Doggen immer größer etc.
:
: Willst Du im VDH bleiben, mußt Du den Sch.. mitmachen, wenn nicht, mußt Du woanders züchten. Und mir ist eine gesündere, aber etwas kleinere Dogge z.B. wesentlich lieber.
:
: Der VDH mischt sich da nicht ein - im Gegenteil, es ist bekannt, das z.B. die Englische Bulldogge teilweise nur noch mit Kaiserschnitt gebären kann, weil die Köpfe immer massiger und größer werden!

Kann der vdh sich da überhaupt einmischen? Wird diese Änderung nur in Deutschland laut Auslegung geprägt oder auch bei dem englischen Ursprung? Ich finde das alles sehr interessant und ich habe auch viel von dir dazugelernt, was ich vorher nicht wusste!

: Anderes Beispiel: Wenn ich jagdlich geführte Arbeitslinien des Labrador habe und das auch so beibehalten will, gewinne ich im VDH keinen Blumentopf, weil da die Labradore mehr dem massigem Showtyp entsprechen.
:
: Ich will aber Erfolg mit meiner Zucht haben und die wertvollen Anlagen nicht verlieren, abgesehen davon, das ein schlankerer Labrador meist schneller und wendiger ist. Was mache ich? gehe zu einem Zuchtverein, der meine Ziele unterstützt - in diesem Fall die Dissidenz.

Aber auch da kann es dir passieren, dass man sich vom allgemeinen Erscheinungsbild anstecken lässt und plötzlich eine Mehrheit bestimmt, dass man den massigeren Labrador bevorzugt.

: Ich habe nur eine pauschale Aussage, die auch nach unserer Diskussion so bleiben wird: Ausschlaggebend ist nicht der Dachverband, unter dem gezüchtet wird - sondern der jeweilige Rassezuchtverein mit seinen Vorgaben und die Einhaltung durch den Züchter.
: Das kann in der Dissidenz besser sein oder im VDH, je nach Rasse.
: Eine pauschale Aussage, was nun besser ist, ob VDH oder Dissidenz, kannst Du angesichts über 400 anerkannter Rassen einfach nicht treffen.

Theoretisch stimmt das, unbedingt. Doch du wirst mir sicher auch darin Recht geben, dass es einfach zu viele der Dissidenzen gibt, die wahrlich Schindluder mit der Zucht betreiben. Ich kann das nicht bei 400 Rassen beurteilen, da hast du Recht. Doch bei denen, wo ich mich für die Zucht interessiert habe, landete ich bei den Dissidenzlern immer bei frevelhaften Züchtern. Mir ist durchaus bewusst, dass es auch Dissidenzler gibt, die keine schlechteren Zuchtumstände vorschreiben als die Rassezuchtvereine beim vdh. Doch es gibt zu viele, bei denen die wichtigen Dinge einfach unter den Tisch gekehrt werden, wie z.B. Röntgen der Hüften. Bei bestimmten Rassen und Sportarten musst du da halt verdammt aufpassen.

: Bei der einen Rasse ist der VDH besser, bei der anderen eher die Dissidenz.

Kommt jetzt drauf an, was besser ist. Du sprichst speziell beim Aki die äußere Form an, welche dir besser gefällt und ursprünglicher ist. Verstehe ich. Beim AC Schäfer und Langhaar auch klar, diese Rassen gibt es einfach beim vdh nicht (Frevel!). Doch mir geht es um Gesundheit der Tiere. Ob nun der Welpen oder Elternhunde. Wie gesagt, HD-Röntgen, Belegung, Zuchtabnahme und Kontrolle. Es gibt zu viele Dissidenzler, die hierbei nachsichtig sind. Zu viele heißt aber nicht alle!

: Und wenn wir uns darüber einig wären, gerade nach all den Beispielen, die ich Dir genannt habe, fände ich das toll.

Wie gesagt, ich kann die von dir angeführten Beispiele verstehen. Auch wenn jemand mit den Leuten im Zuchtverein beim vdh nicht klar kommt. Selbst wenn die Zuchtverhältnisse in Ordnung sind. Ich könnte auch mit niemanden Agility betreiben, der mit Gewalt seinen Hund über die Hindernisse bringen möchte. Selbst wenn es sich hierbei um den Topverein handelt. Ich schwärme für Obedience, sitze in USA und finde trotzdem keine mir passende Ausbildung, da ich mich weigere, meinen BC mit einem Zughalsband auszubilden. Dann lieber nicht!
:
: Wie gesagt, ich bin selber im SV und VDH - würde vielleicht auch eher zu einem VDH-Züchter gehen. Aber wenn ein Züchter meiner Traumrasse mir bekannt ist und tolle, gesunde Hunde züchtet, würde ich diese Hunde einem fremden Züchter auf jeden Fall vorziehen - auch wenn "mein" Züchter Dissidenz wäre und der andere, fremde VDH.

Dito, dasselbe Beispiel habe ich bei der Auswahl von Duke, meine Border Collie, angebracht. Der Verein, Verband spielte für mich keine Rolle, ich wusste alles über die Zucht, Gesundheit, Hygiene, Sozalisierung. Da spielte es keine Rolle, wer eine Ahnentafel ausstellt.

: Und bei manchen Rassen, wie etwa den genannten Schäfern (weiß und Langhaar), bleibt mir vielleicht gar nichts anderes übrig.

Absolute Zustimmung.

: Und so mancher Massenzüchter ist im VDH eine tolle Nummer - dazu kann ich Dir sogar Namen bei verschiedenen Rassen nennen. Deshalb wäre ich mit einem pauschalen "VDH ist grundsätzlich besser) einfach vorsichtig.
:
: Einverstanden?
:
Jepp! Ich habe ja auch nicht gesagt, dass mich die Auswahl eines vdh-Hundes davon entbindet, die Zucht zu prüfen. Genausowenig wie ich sagen würde, wenn meine Bekannte Hunde züchtet, mag es noch so perfekt sein, kann es nichts Vernünftiges sein, bloß weil nicht vdh draufsteht.

Ich würde jeden Hund aus einer Familienzucht (aufwachsend in der Familie, gesundheitliche Voraussetzungen ok.) außerhalb des vdh mit Welpen alle zwei Jahre bevorzugen gegenüber einem Welpen eines vdh-Züchters, der im Jahr 10 bis 15 Würfe großzieht.

Gruß Mina


09. Februar 2001 02:08

da muss ich auch voll zustimmen. mir sind die interessenten am liebsten, die mich mit fragen vollbombardieren.
ich schicke auch gern die leute noch zu anderen züchtern, damit sie sich ein bild machen können (nicht negativ gemeint!!!).
auf meiner webseite habe ich auch einen text verfasst, worauf man beim beurteilen eines züchters/einer zucht achten sollte. wenn ich damit nur einen menschen dazu bewege kritisch zu sein, hatte ich schon erfolg!

09. Februar 2001 02:12

mina, du sagst beim vdh musst du nicht fragen ob usw. also ich weiss ja nicht, aber ein vdh verein den ich sehr gut kenne hat diese vorschriften erst seit einem jahr und das auch nur bedingt....
ich habe von einem züchter dieses vereines vor 3 jahren einen hund gekauft und hatte null ahnung was die müssen und dürfen, auch wusste ich nicht in jedem detail was bei dieser rasse speziell ein problem ist (augen,PL usw.) und das tolle war ich wunrde auch nicht von dem züchter informiert und dieser züchter ist sicherlich kein schwarzes schaaf.
auf was ich hinaus will, selbst beim vdh weiss ich eben auch nicht sicher, dass überall alle kontrollen erforderlich sind.
gruss,
daggy

09. Februar 2001 02:17

und wieder muss ich zustimmen, als ewiges mitglied im SV könnte ich fast schon ein buch über solche geschichten schreiben.
und einen superberühmten (für verfälschungen) tierarzt gleich hier um die ecke kenne ich auch sehr gut und dazu noch einige züchter, ja, selbst polizeihundeführer, die zu dem hingehen.

es hilft alles nichts, ich denke das einzige was einen weiter bringt beim welpenkauf ist superkritisch zu sein und den züchter nach seiner einstellung, seinem umgang mit den hunden und die gruppe selbst zu beurteilen, deren verhalten und auftreten.

09. Februar 2001 02:35

Hallo Daggy,
wie schon gesagt, bei 400 Rassen kann man nicht alle Zuchtvoraussetzungen kennen. Für mich wäre halt in dem Fall interessant, ob es denn Dissidenzvereine gab, die solche gesundheitlichen Erfordernisse schon viel eher erkannt und eingeführt haben.
Mina