Hallo,
theoretisch ist natürlich die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass die Geschwister diesen rezessiven Fehler tragen. Aber nicht alle !!!
Beispiel: Langhaar ist in der Natur ein Fehler, bei unseren Weißen Schäferhunden im Standard nicht. Erfahrungsgem. vererbt sich also das Kurzhaar sehr sehr dominant ! Fällt in einem Wurf "zufällig" ein Langhaarwelpe (Hündin), und ich verpaare diesen wieder mit einem reinerbigen Kurzhaarrüden, so fällt der ganze Wurf in Kurzhaar ! Verpaare ich den gleichen Welpen danach mit einem mischerbigen Kurzhaartier (Ein Elterntier des Vaters war Langhaar), so ist ein drittel bis zur Hälfte der Welpen langhaarig. Verpaare ich 2 Langhaarhunde ( sie tragen selbst äußerlich sichtbar den "Fehler", so kommen nur Langhaarwelpen im Wurf vor) auch wenn die Großeltern der Welpen teilweise Kurzhaar waren, oder sogar, wenn ich 2 Zufallslanghaarwelpen ( wo alle 4 Großeltern Kurzhaar sind), fällt dennoch der ganze Wurf in Langhaar !
Beispiel : Eine Linie brachte bisher über Generationen nur Kurzhaar hervor, 2 Geschwister daraus werden mit dem gleichen Rüden (Langhaar) verpaart. Eine Schwester hat ein Drittel Langhaarwelpen im Wurf, die andere Schwester hatte ausschließlich nur Kurzhaarwelpen im Wurf ! Eine trägt also den "Genfehler", die andere nicht. Diese Verpaarung wurde mind. 3 x mit gleichen Hunden gemacht, es blieb so !
Um welchen Fehler handelt es sich bei Dir ? Wenn es "nur" ein Zahnfehler bei einem Welpen war, oder einer nur mit Übergröße, dann würde ich mir ein Ei drauf pellen ! Damit können die Hunde gut leben und alt werden und ein Welpe für Zuchtzwecke beinhaltet immer das Risiko, dass er sich für diesen Zweck später nicht eignen wird. Züchten heißt immer auch selektieren, und da man an den Unis genetisch meist noch nicht bestimmen kann, welcher Hund rezessiv einen Fehler trägt, solange müssen wir uns auf die sichtbaren Vor und Nachteile der Hunde beschränken.
Handelt es sich allerdings um gesundheitliche Erbfehler ( z.B. mehrere Welpen im Wurf haben HD), dann würde ich aus dieser Linie raus gehen.
Wenn enge In- bzw. Linienzucht in der Linie ist, damit festigt man nicht nur positive Merkmale, sondern auch die versteckten Fehler kommen bei der Nachzucht zum Vorschein ! Deshalb versuche ich über 10 Generationen so fremd als möglich zu verpaaren, nicht nur über 3 oder 4 Gen. Damit schließt man zwar keine Erbfehler aus, minimiert sie aber erheblich. Das kann auf Kosten der Schönheit gehen, na und, gesunde wesensfeste Hunde sind mir lieber.
ups. Kathi ist mir zuvor gekommen, ihre Aussagen sind richtig. Meine waren halt mehr auf Beispiele bezogen. Es kommt entscheidend auf den Fehler an, denn will man alle Eltern (evtl.Genträger) und Geschwister, Enkel, Urenkel aus der Zucht nehmen, so hat man bald keine Tiere mehr, die man ohne Inzucht miteinander verpaaren könnte.
Liebe Grüße
Birgit und die Werntaler