Hormone, Hoden, Zucht
13. Februar 2001 20:10

Hallo zusammen

Ich habe eine Frage: Darf mit Rüden gezüchtet werden, deren Hoden erst mit einer Hormontherapie aus dem Bauchraum herunterkamen?

Danke für eine Antwort

Doris


13. Februar 2001 22:19

Liebe Doris,

würde die Frage anders formulieren. Ist es sinnvoll mit einem Rüden zu züchten, dessen Hoden mit Hilfe von Hormonen aus dem Bauchraum geholt wurden ?

Wenn ein Verein von dem Mißstand "vorangegangener Hormonbehandlung" nichts weiß und der Rüde mit 18 Monaten im Besitz 2er Hoden zuchttauglich geschrieben wird, so steht seiner Zucht "vereinstechnisch" wohl nichts im Wege.

Hodenhochstand / Kryptorchismus ist meiner Meinung nach als erblich bekannt. Also schlagen sich die Nachkommen-Käufer evtl. wieder mit dem selben Problem herum, insofern würde ich die Finger davon lassen und lieber auf einen "normalen Rüden" zurückgreifen.

War allerdings der Hode des Rüden als Welpe im "Leistenbereich" und nicht in der "Bauchhöhle", so sieht es etwas anders aus. In der Leiste tatstbare Hoden können sich bis zu einem Alter von 6 Monaten noch in den Hodensack bewegen , auch ohne Hormonbehandlung. Hier sehe ich weniger ein erbliches Problem.

Liebe Grüße
Birgit und die Werntaler
bewegen, auch ohne Hormonbehandlung.

13. Februar 2001 22:28

Hi Doris,

ich gebe Birgit recht. Rein aus zuchthygienischen Gründen sollte so was schon von vornherein nicht in Frage kommen. Kryptorchismus ist ein Erbfehler, der nicht noch weiter verbreitet werden soll. Auch einseitige Kryptorchiden, also nur ein Hoden nicht vollständig abgestiegen, sollten nicht in die Zucht. Bei sehr seltenen Rassen und einem ansonsten Supertollen Rüden würde ich es mir bei RÜden, bei denen der / die Hoden noch bis zum Eintritt der Geschlechtsreife von alleine, ohne Hormonbehandlung absteigen, überlegen, ob ich sie nicht in die Zucht nehme. Aber bei grosser Zuchtbasis, DSH z.B., käme auch das nicht mehr in Frage.

Gruss Cindy


14. Februar 2001 18:13

HI Cindy!

Dann müßte die Zuchtbasis aber wirklich schon sehr, sehr klein sein.

Ich rate komlett davon ab. Außer wenn Du sagst, es ist einer von 3 verfügbaren Rüden! Aber wo gibts das schon? Selbst bei meiner Rasse (30 Exemplare in D) gibts da mehr und ich würde auf einen Kryptorchiden verzichten!

Grüße frank

14. Februar 2001 19:44

Hallo

das "darf" hängt nicht zuletzt von den Vereins-/Verbandsvorschriften ab.
Normalerweise müsste der Zuchtwart das ja spätestens bei der 2ten
Wurfabnahme feststellen.

Generell kann man nur abraten. Lieber einen anderen, geeigneten Rüden
suchen

Gruss

Robert

14. Februar 2001 22:40

Hi Frank,

ich weiss nicht, wie die Zuchtbasis bei den Altdeutschen Hütehunden aussieht, habe mal einen Artikel darüber gelesen, dass diese vom Aussterben bedroht sind, und nur noch wenige (soweit ich weiss, weniger als 30, kann mich irren)Tiere leben.
Wenn ich eine solche Rasse retten wollte, würde ich es mir vielleicht überlegen. Aber 1. ich sagte, ja ich würde es mir vielleicht überlegen, einen solchen Rüden zu nehmen, aber nur vielleicht, wenn absolut keine andere Alternative bestünde. Und 2. auch nur einen Rüden, bei dem die Hoden noch von alleine absteigen. Ein verzögerter Hodenabstieg kann sein. Normalerweise sollten sie bis zur Wurfabnahme abgestiegen sein, eine individuelle Verzögerung kann sein.
MAn hat bei Island Ponies festgestellt, dass die Hoden vollkommen normal noch mit 4 Jahren absteigen können, und diese Tiere dann ganz normal befruchtungsfähig sind. Bei einseitigem Kryptorchismus ja sowieso. Sprich, etwa mit Eintritt der Geschlechtsreife.
Aber generell gebe ich Dir recht. Mit solchen Hunden sollte normalerweise nicht weitergezüchtet werden. Und da der Hund, um den es hier geht ein Tibet Terrier ist, kommt auch mein Kommentar bzgl. Population nicht zum Tragen. Dazu gibt es zu viele Tibet Terrier.

Gruss Cindy