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Zuechter sind keine Goetter !

geschrieben von Birgit W(YCH) 
Zuechter sind keine Goetter !
14. März 2001 17:57

Hallo zusammen,
habe den Beitrag unten verfolgt. Es gibt gute und weniger gute Züchter. Die guten versuchen nur mit gesunden und HD-freien Tieren zu züchten. Dennoch kämpft ein jeder mit seiner eigenen Windmühle. Und auch gute Züchter werden von Erbfehlern nicht verschont. Die einen kämpfen mit Herzfehlern, die anderen mit Hodenfehlern, Farb und Anatomiefehler,HD, etc..

Wir Menschen (auch wenn Eltern/Großeltern gesund waren,) können auch behinderte Kinder zur Welt bringen.
Keinem Züchter ist es Recht, wenn ein krankes Tier hervorgeht. Wenn es sich jedoch in der Nachkommenschaft häuft, so werden Hunde aus der Zucht genommen. Leider können keine Genforscher (bei mensch und Tier) sagen, welche Tiere Genträger für Fehler x sind. Also woher soll es der Züchter wissen? Eine Ahnentafel besteht nicht nur aus 3 Generationen (= 14 Ahnen), nimmt man die 4. Generation dazu sind wir schon bei 30 Ahnen usw.

Wer kann bei rezessiven Erbfehlern (die Generationen überspringen) bestimmen, welcher Urgroßvater, Vater etc. was vererbt hat. Kein Verein und auch kein Züchter kann Erbfehler ausschließen und einem bestimmten Tier zuordnen, also Gott spielen. Es bleiben nur 2 Möglichkeiten , entweder aufhören zu züchten, oder hinnehmen, dass ab und an ein mißgebildeter Hund dabei ist.

Liebe Gruesse
Birgit und W.


15. März 2001 07:52

hei
das thema zucht stößt mir recht sauer auf,wie viele von euch inzwischen wissen.
was mir daran an meisten zu denken gibt,ist die tatsache,daß ich bei meinen besuchen auf den div.hps als auch in vielen pers.gesprächen in den sparten "wir über uns" viel zu oft auf folgende geschichte stosse:
19xx bekamen wir unseren ersten hund der rasse xy.ein jahr darauf begannen wir zu züchten,xy warf x welpen.davon behielten wir einen.
ein jahr später der nächste wurf......." und so weiter.
warum muss eigentlich die halbe welt sich einen rassehund kaufen,und einen lidschlag später anfangen zu "züchten"?
was weiß man denn nach einem jahr über eine rasse?ok,ein hohes grundinteresse vorausgesetzt,so sucht man den kontakt mit anderen hf,man liest,und besucht ev. ausstellungen oder veranstaltungen,die die hunde in ihrem zugedachten einsatzgebiet zeigen.
doch die infos,die man innert eine jahares erhält,sind überschaubar.man weiß vielleicht,daß diese rasse diese probleme hat,und über die eigenheiten und eigenschaften.
im günstigsten fall,wie gesagt.
was weiß einer,der sich diese mühe nicht macht?
aber:selbst der ,der obigees 1 jahr lang betreibt,was weiß der wirklich über die Zucht?
mal ehrlich.da werden doch im grunde genommen hunde verpaart und fertig.
alleine schon die unsicherheit ,die oft in den foren rüberkommt:
wie soll die wurfkiste sein,was soll ich ihr zu fressen geben usw.
dann:hilfe,unsauber,kläfft,beisst.
ist das die grundlage einer zucht?
und wer wird hier verpaart? ein hübscher rüde mit der eigenen hündin,die ist ja eh die beste und netteste.
ist das zucht?
muss das sein?
aber alle haben den anspruch,gesunde,wesensfeste,standartmäßige hunde zu züchten.
womit,mit diesem wissen?wenn das zucht ist,dann frag ich mich,wo die vielen hunde herkommen,die auf ausstellungen durchrutschen und bei leistungsprüfungen abrutschen.aber das sind dann wohl immer die hunde von anderen.
ich sprech hier keinen persönlich an,und mcöhte das auch bitte so verstanden wissen,um das klarzustellen.
aber wie steht ihr dazu,was ist für euch zucht?im detail?

fragegruss sendet pat

15. März 2001 08:56

Hallo Pat,

in deinem Posting hast du viele Dinge ausgesprochen, die mir als Besitzerin einer Rassehündin (und Nicht-Züchterin) auch durch den Kopf gehen.
Mit welcher Berechtigung züchtet man eigentlich?
Und was ist denn nun eine wirklich akzeptable Motivation, um eine Zucht zu beginnen?
Die vielbeschworene Verbesserung der Rasse?
Mit diesem Anspruch liegt die Meßlatte sehr hoch -mal ganz davon abgesehen, daß der Begriff "Verbesserung" relativ ist- und daß die Realität auch in den "guten" Zuchtverbänden anders aussieht, das wissen wir alle.
Bei den meisten Züchtern, die im kleinen Rahmen züchten, läuft es so ab, wie du beschrieben hast: Man zieht einen Wurf auf, behält einen vielversprechenden Welpen - und ist maßlos enttäuscht, wenn der sich später als ganz durchschnittlicher Vertreter seiner Spezies oder gar als nicht zuchttauglich erweist. Dann wird irgendwie versucht, den Hund doch noch "hinzubiegen" und durch die Körung zu mogeln.

Weniger unter Druck steht man, wenn man mehrere Würfe von verschiedenen Hündinnen in kurzer Folge aufzieht und die zeitlichen und räumlichen Möglichkeiten hat, sich mehrere Hunde zu behalten und wirklich nur die Besten zur Weiterzucht zu verwenden. Aber dann steht man schon wieder fast als Massenzüchter in Verruf.
Andererseits kann man nur durch viele Würfe im Vergleich Paarungen wirklich planen und langfristig züchterisch etwas bewirken.

Grüsse von Sabine S.


15. März 2001 09:00

Hi Pat,

Du greifst hier ein absolut interessantes Thema auf!!!

Was Du über Hundezüchter schreibst (ich spreche hier auch niemanden persönlich an und will auch niemandem irgendetwas unterstellen - das nur gleich im Vorweg) ist 1:1 auf Katzenzüchter übertragbar.
Kätzin (meist sind die "Neuzüchter" Menschen, die sich eine Kätzin mit Papieren angeschafft haben) wird geschlechtsreif und rollig und wird dann zu einem passenden Kater (was hier in dem Beispielfall nur von der gleichen Rasse bedeutet) in der Nähe geschafft, bleibt da 3-5 Tage und wird dann gedeckt wieder abgeholt...

Über Genetik wissen die meisten Leute gar nichts und verpaaren teilweise Tiere mit Letalfaktoren und wundern sich, dass der ganze Wurf aus Totgeburten besteht...
Weiterhin wissen die Leute nicht, welche Farben fallen können, weil sie auch von Mendel noch nie was gehört haben....

Das ist für mich nichts anderes als mal eben zwei Hunde (oder zwei Katzen) "poppen" zu lassen und ein paar Monate später Nachwuchs zu haben ;-)).

Zucht für mich hat sehr viel mit Genetik, rassespezifische Kenntnisse und Kenntnisse der ART überhaupt zu tun. Wer davon keine Ahnung hat der sollte es lassen.
Weiterhin habe ich persönlich ein Problem mit der Zucht als solches: Es darf ja nur mit "reinrassigen" Tieren gezüchtet werden - und darin liegt für mich ein Widerspruch an sich...wie will ich bestimmte Eigenschaften erhalten, wenn sie in bestimmten Rassen schon teilweise gar nicht mehr vorhanden sind und kein "Fremdhund" eingekreuzt werden darf....
In anderen Linien werden Hunde totgezüchtet (ich nenne jetzt mal den Mops) - wie soll dem Hund denn eine Nase wieder "angezüchtet" werden, damit das arme verkrüppelte Tier irgendwann mal wieder selbständig Welpen gebären kann, wie ein normaler Hund atmen kann oder sich mit Mimik verständigen kann??? Das wird auf Dauer nur mit Fremdeinfluß machbar sein, denn die Plattnasen sind nun mal da und nicht mit anderen Möpsen wegzuzüchten....

Ich könte hier noch ellenlang weiterschreiben, weil ich z. B. auch nicht verstehen kann, weshalb irgendjemand in Deutschland einen Kangal haben muß....Wölfe gibt´s (leider) nicht mehr und die Leute die sich so nen Hund holen haben noch nicht mal mehr ne Schafherde zu bewachen....
Warum muß ein ursprünglicher Hund hier in Deutschland "umgezüchtet" werden, nur damit er im Vorgarten von irgendwelchen Leuten steht, die ihn einfach "hübsch" finden???
Glücklich als Herdenschützer ist wahrscheinlich der Berner-Kuvacz-Mix von Caro (hier im Forum), der Hund hat seine Kuhherde und einen Hof auf den sie aufpassen kann und muß...ich kenne aber auch zwei Kuvacz, die tagtägl. nur im Haus leben und mal insgesamt 30 Minuten am Tag im Garten sind (um ihr Geschäft zu machen).

Das war´s erst mal von meiner Seite, ich bin gespannt was noch so nachkommt.

Liebe Grüße,
Me & Bär

15. März 2001 09:07

Hallo Pat,
ich denke daß man sich mehr als ein Jahr ausführlich über die Rasse und auch allgemein über das Wesen und die Zucht selbst befassen soll, bevor man mit einer Zucht beginnt. Ich selbst habe fünf Jahre überlegt, Schulungen mitgemacht und mich bei anderen Züchtern informiert bevor ich begonnen habe zu züchten. Nur ist es schwer Züchter zu finden, die andere (die später evtl. auch züchten wollen) unterstützen und ihnen etwas beibringen über die Rasse, die Zuchtauswahl, die Zucht selbst und über die Aufzucht und Prägung. Es liegt demnach auch viel an den erfahrenen`"guten " Züchtern ihr Wissen weiterzugeben.
Ich denke dass bei einer guten Zucht ein miteinander von langjährigen Züchtern und denen die mal welche werden wollen( bei denen man Interesse und Hundeverstand erkennt) wichtiger ist, als das Konkurrenzdenken. Nur so kann man Leuten die einfach drauf los züchten ohne richtigem Wissen vorbeugen.
Das auch bei einer guten, seriösen Zucht nicht nur Perfekte Hunde dabei sind, dürfte eigentlich jedem Klar sein.

Liebe Grüsse, Chaotin Sandra

15. März 2001 09:18


hei
danke für deine antwort
:
: Weniger unter Druck steht man, wenn man mehrere Würfe von verschiedenen Hündinnen in kurzer Folge aufzieht und die zeitlichen und räumlichen Möglichkeiten hat, sich mehrere Hunde zu behalten und wirklich nur die Besten zur Weiterzucht zu verwenden. Aber dann steht man schon wieder fast als Massenzüchter in Verruf.

ja,das ist die eine seite.wer schreibt,ich habe nur einen wurf im jahr,der geht landläufig als sehr verantwortungsbewußt durch.
dies ist sicherlich richtig und gut so im sinne des einzelnen hundes,für den dann meist einfach die zeit u der platz da ist,da diese züchter meist sowieso nicht das umfeld für eine "zucht" haben.
die andere seite ist der aspekt rasse und verbesserung bzw erhaltung.
ist kaum machbar,wenn ich nicht das hundepotential habe,um zu vergleichen,zu kombinieren etc.,also zu züchten im sinne des wortes zucht.
somit wären wir von meiner seite aus bei der gesetzllichen definition zucht.
manche nennen es hiemtierzuchtgesetz,wobei mir das eigentlich zu lax ist.
zucht würde bei mir mal oberflächlich beleuchtet heißen:
ich muss vorweisen:
den platz,die räumlichkeiten inkl.licht,strom,materialien etc
die zeit
geld
wissen u erfahrung,aber nicht "ich hab schon seit 10 jahren hunde",sondern wissen,das abfragbar,abrufbar,überprüfbar ist,inkl.
weiterbildung,die wiederum manifestiert sein muss,nicht in irgendeiiner hundeschule einen vortrag anhören,wo das erscheinen abgestempelt wird,man selbst aber dabei auch vielleicht geschlafen hat.
utopie,ich weiß :-(((
der einwand"da fallen ja dann aber auch hunde ab,die nix taugen,wie bei allen andern auch" der darf hier kommen und muss sogar kommen,denn es ist so.
trotzdem wäre im normalfall so ein untauglicher hund immer noch näher am zuchtziel,oder am standart,als das,was so privat gezüchtet wird.
an sich also kein hindernisgrund.

gruss pat
: