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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Nachdem die Diskussion schon läuft
18. März 2001 01:13

Hallo Heidi,

Das ist ein ganz guter Punkt.

HD : Wer untersucht HD beim Mischling. Ist ganz klar eine Erbkrankheit und zweimal schlecht gibt auch beim Mischling nicht gut.

Also ich denke, wer sich einen Mischling sucht ausserhalb von Tierheimen muss ziemlich aufs gleiche achten wie beim Rassehund. Wers nicht tut ist selber schuld bei einem kranken Tier. Und wo liegt der Sinn einer gezielten Mischlingszucht ????

c'ya

Thomas & Leon

18. März 2001 01:51

Hallo Heidi!

Hallo! Ich bin kein Züchter - kann daher Deine Frage nicht beantworten. Ich schieße vielleicht mit meiner Frage am Thema vorbei - positiv gesagt, erweitere ich vielleicht den Diskussionsrahmen, ich "riskiere" sie einfach: Welche Kriterien legen eigentlich Züchter von "Mischlingen zugrunde. Welche Maßstäbe werden angelegt?

Es werden leider keine Maßstäbe gelegt, zumindest in den wenigsten Fällen, da Mischlinge doch in erster Linie "Zufallsprodukte" sind (allerdings werden sie bei Massenhändlern mittlerweile auch schon genauso rege gehandelt wie Rassehunde *seufz*. Es bringt halt Geld und Geld kanns nur bringen, wenn man es nicht gewissenhaft macht!). Wer lässt seinen Mischling schon untersuchen? Es macht kaum einer, da man in den seltensten Fällen auf die Generationen zurückgreifen kann, weil sie eben nicht bekannt sind. Das ist der eine Part.

Das Mischlinge gesünder sind als Rassehunde ist sicherlich ein alter Zopf. Jeder Hund ist nur so gut (oder schlecht!) wie seine Vorfahren! Es gibt aber für Mixe keinen Verband, wo man sich registrieren lassen könnte, das ist eben die Kehrseite der Medaille. Ich persönlich rate jedem, sich über den Gesundheitszustand und das Wesen zu informieren und die Augen offen zu halten, ungeachtet, ob Mix oder Rasse. Ich halte auch nichts von Zufallsverpaarungen, da nicht nur der gesundheitliche Aspekt eine große Rolle spielt, sondern auch die Verpaarung ansich, von daher bin ich auch sehr aktiv tätig, wenn ich höre, dass ein Mischlingswurf geplant wird. Nicht jede Rasse sollte mit jeder beliebigen verpaart werden, weil es einfach "vom Kopf her" nicht passt.



:
: Vor kurzem gab es hier jemanden, der sich einen Husky-Mix zulegen wollte. Viele Ratschläge, von "Finger weg" bis "Kopf hoch, Brust rein, Du schaffst das schon". Jeder Hinweis war auf seine Art und Weise richtig, Erfahrungen mit der "Mischung" wurden ausgetauscht bzw. Befürchtungen mitgeteilt, aber - wenn ich mich recht erinnere - niemand hat dem "Welpenanwärter" angeraten, sich mal nach HD-Auswertungen oder Augenuntersuchungsergebnisse der Eltern zu erkundigen. Warum eigentlich nicht?

??? Darauf habe ich auch keine Antwort und dies ist hier eigentlich auch nicht Gang und Gebe.

:
: Sind "Mischlinge" automatisch gesünder? Sind die Ansprüche der Käufer an die Gesundheit der Hunde geringer, weil sie eventuell weniger kosten? Ist das Nichtangehören an einen Verein automatisch ein Garant für Gesundheit?

Das ist nicht so ganz korrekt. Zum Gesundheitsaspekt habe ich oben schon berichtet. Die Preise sind halt unterschiedlich. Du kannst Mixe für annähernd 1000,-- DM erhalten und Labbis für 500,-- DM, ungeachtet der Herkunft, aber wir reden hier ja von Hundeanfängern.

:
: Ich denke doch nicht! Jeder, der sich einen Hund kauft, egal ob "reinrassig im Verein", "reinrassig außerhalb eines Vereins" oder "gemischt außerhalb jeglichen Vereins" gezüchtet, wünscht sich doch einen gesunden Hund. Wäre es da nicht legitim, bei allen "Züchtern" dieselben Maßstäbe anzulegen?

Ja, das wäre wirklich schön, aber wie schon mitgeteilt, haben Halter von Mixen überhaupt keine Chance, dem nachzukommen und wenn man sich mal die mittlerweile ellenlange Liste von HUNDEkrankheiten und deren Häufigkeit anschaut, ist es meines Erachtens auch Glückssache, einen gesunden und vor allem auch wesensfesten Hund zu bekommen.
:
: Jedem Käufer von "Hunden mit Papieren" wird geraten, mindestens nach HD-und Augenuntersuchungsergebnissen zu fragen - warum werden diese Tips nicht auch Menschen gegeben, die dabei sind, sich für einen "Mix" zu entscheiden? Ist das bei "Mischlingen" wirklich so unwichtig?

Wie gesagt, die Liste an vererbbaren Hundekrankheiten ist sehr lang und da sind die beiden oben genannten doch ein sehr geringer Prozentsatz von dem, was alles auftreten könnte. Ist der Hund Hd-frei und hat im Endeffekt das Cauda-Equina-Syndrom (wird das eigentlich grundsätzlich abgefragt, da vererblich???), hab ich trotzdem einen kranken Hund, genauso Epilepsie (auch teilweise vererbbar) und, und, und.

Zucht ist meines Erachtens "Verlustgeschäft" (es geht immer etwas verloren!) und bei vielen Rassen, wo der Mensch tätig geworden ist, ist das nicht unbedingt zum Vorteil der Rasse gewesen (wie Me schon beschrieben hat, darüber wird geschwiegen!). Wie bekommt man das wieder hin? Das ist eigentlich die Frage, die ich mir stelle, wenn man nicht irgend etwas anderes einkreuzt! Aber was???? Woher kommt das "gute" Zuchtpotential???? Und vor allem, wie sind Rassen denn grundsätzlich zustande gekommen??? Warum lässt man bei manchen (leider viel zu wenigen) Rassen mehr Spielraum im Aussehen und legt mehr Wert auf andere, wesentlichere Dinge?

Eigentlich wollte ich mich in derartige Diskussionen nicht mehr einmischen, weil es einfach nichts bringt. Ich bin gegen Massenzüchter (Rasse und Mix) und Zufallsverpaarungen, habe aber gegen einen gezielten und verantwortungsbewussten "Vermehrungs"wurf (wie es so schön genannt wird) nichts einzuwenden. Wir haben seit Jahren Mixe, sie waren alle gesund und sind alle sehr alt geworden (und werden es hoffentlich noch!), sicherlich haben wir sehr viel Nachforschungen betrieben. Auch mein jetziger Hund ist so durchgecheckt, wie es die Rassehundverbände vorschreiben, natürlich sind die Ergebnisse nicht eingeschickt worden, wohin auch? Natürlich hat es viel Geld gekostet, aber das war es mir wert (Ergebnisse waren alles bestens und das ist das, was zählt!!!). Und mir war es auch wert, mich im Vorfeld zu erkundigen, von wo ich meinen Hund beziehe und wie es um die Elterntiere steht und wie diese vom Wesen sind.


Es kommt doch im Grunde genommen immer darauf an, welche Einstellung der Mensch zum Tier hat und wenn dieses stimmt, wird man auch an den Richtigen geraten! Ich entscheide nach meiner Erfahrung, meinem Eindruck und letztendlich auch nach meinem Gefühl, bin bis jetzt dessen auch noch nicht betrogen worden *klopfaufholz*.

Der Kaufpreis war für mich überhaupt kein Kriterium und ich spende eben das, was ich einspare, an Tierschutzorganisationen und Tierkliniken.

Mir gefiel der Briard sehr gut, einige Eigenschaften von denen, die mir bekannt sind, eben wieder nicht und das war für mich die Entscheidung, es mit einem Briard-/Berner-Sennen zu versuchen. Für mich eine gelungene Mischung!

Viele Grüße
Bianca




19. März 2001 07:56

Hallo Leon,

: Also das ist ja von Rasse zu Rasse unterschiedlich. Bei einer beliebten
: Hunderasse findest du sicher in deiner naehe einen geeigneten Rueden.
: Bei seltenen Rassen hast du aber beim Papa um die Ecke meistens das
: gleiche Erbgut.

Ähmmm, ich werde in diesem Jahr keinen Wurf haben, weil ich keinen geeigneten Rüden KENNE, obwohl meine Rasse mit ca. 25.000 Welpen pro Jahr ja nicht gerade selten vertreten ist. Wie gesagt, KENNE...



: Die Informationen sind heute ja wirklich kein Problem mehr. Mit dem
: Internet ist die Welt klein geworden und ich habe gute Beziehungen zu
: einigen Zuechtern in Europa, die mir sofort bei der Suche nach einem
: Welpen oder Zuchthund helfen wuerden.

"Papier ist geduldig", hat mein Opa immer gesagt, und auf das Internet trifft das bestimmt genauso zu. Mir nützen Informationen über Prüfungsergebnisse wenig, dadurch weiß ich wenig von dem Hund, wie liegt er trieblich, welches Aggressionspotential hat er, wie belastbar ist er, wenn gute Ergebnisse vorliegen, waren die Figuranten die Helfer des Leistungsrichters oder eher die des Hundes... Und, zumindest bei meiner Rasse, kein Rüdenbesitzer wird Dir auf die Nase binden, daß der Rüde selbst oder überdurchschnittlich viele seiner Nachkommen Probleme haben mit der Bauchspeicheldrüse, dem Immunsystem, Bänern und Gelenken usw. So etwas erkennst Du nur, wenn Du einen Hund über längere Zeit regelmäßig selbst siehst oder aber der Hund lange im Dienst/Sport geführt wurde bzw. Du zahlenmäßig sehr sehr viele seiner Nachkommen kennst.

Viele Grüße

Antje




19. März 2001 09:47

Hi Thomas
: Also ich denke, wer sich einen Mischling sucht ausserhalb von Tierheimen muss ziemlich aufs gleiche achten wie beim Rassehund. Wers nicht tut ist selber schuld bei einem kranken Tier. Und wo liegt der Sinn einer gezielten Mischlingszucht ????

Der sinn liegt einfach darin, dass
-- wenn viel blut zusammenkommt
"""gezielt"""""--
der heterose effekt da ist.

Im übrigen ist ein gezieltes blutzusammenführen hohe-blutlinienzucht und keine mischlingszucht.

Unter mischling versteht falc das die eltern, grosserltern,urgrosseltern usw. nicht hinreichend bekannt sind.

gruss
falc




19. März 2001 10:04

Hi Heidi
Welche Kriterien legen eigentlich Züchter von "Mischlingen zugrunde. Welche Maßstäbe werden angelegt?
Die züchter die ich kenne, die eine blutlinienzucht ohne FCI-papiere betreiben, legen die strengsten masstäbe an, die in unserer welt umzusetzen sind.
Siehe auch: posting von falc zu Thomas & Leon
Ein rein auf blutlinie gezogener hund kann sich überhaupt keine HD leisten.
So ein tier kommt noch nicht einmal ansatzweisse in die nähe eines deckaktes.
Somit ist diese frage ja hinreichend beantwortet.
Ob du aber jemals an einen hund kommst, der in hoher blutlinie gezüchtet wurde,
ist wirklich und wahrhaftig fraglich.

Das was du und andere landläufig unter dem produkt mischling verstehen, ist keine zucht, sondern nur ein zufälliges verpaaren von zwei tieren die eben zufällig paarungsbereit am gleichen ort und die besitzer zu diesem zeitpunkt schläfer waren.

Bei diesen produkten kann man überhaupt keine aussage treffen.
Zu nichts!

gruss
falc





19. März 2001 12:57

Hallo Birgit,

: Bei kleinen Populationen ist es auch eine weitere Verkleinerung
: des Genpols da Dissidenzhunde nicht zur Zucht beim VDH
: eingesetzt werden dürfen.

Glaubst Du, daß ein paar Hansel mehr oder weniger den Genpool der einzelnen Rassen wirklich beeinflussen? Wenn ich sehe, daß es Rassen gibt (die meisten!), bei denen gesunde und wesensfeste Hunde von der Zucht ausgeschlossen werden, weil sie "nur" eine G-Bewertung im Schauring erhalten, da frage ich mich, auch welche Weise hier der Genpool unnötig eingeschränkt wird...


: Genau das wird durch das Ausstellungswesen gefördert, also
: weg mit den 1.2.3 und vA-Plätzen, dient nur dem schnöden
: Mammut Einzelner und schadet durch übermäßigen Gebrauch
: dieser VA-Rüden der ganzen Population (Inzucht in
: nachfolgenden Generationen).

Genau meine Meinung! Ein Hund würde einmal zur Exterieurbeurteilung vorgestellt und erhält einen Formwert, ohne dieses "Wer ist heute der Schönste...?". Wir hätten dann eine Menge V, SG- und G-Hunde und jeder Züchter müßte selbst entscheiden, welcher Rüde die Nachteile seiner Hündin am besten ausgleichen könnte. Die Richter müßten bei der Beurteilung keinem mehr auf die Füße treten, indem sie urteilen "Dieser Hund ist schöner als der andere...", sie würden lediglich beurteilen "Diese Hunde gehören ALLE in eine Prädikatsstufe..:" und der übermäßige Gebracuh einzelner Deckrüden würde sich zum Wohle der Rasse und ihrer genetischen Varianz verringern. Utopie, aber schön, der Gadanke...


: Aber bitte, welche Informationen hast Du über
: Welpenentwurmung und Allergien ??? Interessiert mich
: brennend !!!

Bei meinem 2. DSH-Wurf hat mich mein Tierarzt davor gewarnt, die Welpen so oft zu entwurmen wie es die Firmen auf ihre Beipackzettel schreiben. Angeblich würde eine völlige Wurmfreiheit bei den Welpen das Risiko zu späteren Allergien enorm erhöhen. Besser wäre es, die Welpen so zu entwurmen, daß Spulwurmlarven die Möglichkeit zur Entwicklung, aber nicht zum völligen Ausreifen haben.

Dieses deckt sich mit den Berichten, die von einer Bekannten stammen. Sie ist Lehrerin, kommt aus Südfrankreich und konnte nie verstehen, warum die Kinder hier in Deutschland so oft von Allergien geplgt werden, das würde sie aus ihrer Heimat nicht kennen. Ein andermal berichtete sie, daß die Kinder in ihrer Heimat sehr viel öfter Wurminfektionen hätten als die Kinder in Deutschland, mit ihren beiden Jungs mußte sie öfters zum Kinderarzt, wenn diese die Sommerferien bei den Großeltern in Südfrankreich verbracht hatten. Anscheinend halten die sich entwickelnden Wurmlarven das Immunsystem in Schach, dieses ist nicht unterbeschäftigt und reagiert dann später nicht "aus Langeweile" über. Das heißt jetzt aber nicht, daß man Kinder und Hunde restlos verwurmen lassen sollte. *grins* Aber allzuviel Hygiene schadet halt nicht nur uns Zweibeinern, von wegen der neuen Sagrotanwerbung etc....


Viele Grüße

Antje