: Hallo Antje,
vielen Dank für Deine Antwort: Du und Kathi, ihr beiden liefert mir das was ich unter Zucht verstehen möchte....
Der Großteil der Züchter sieht das aber scheinbar ganz anders (ansonsten hätten wir nicht sooooo viele kranke Hunde aus Zuchten und auch nicht sooooo viele Züchter)....
Was ich nicht kapiere, ist das die Zuchtverbände Züchter nicht wirklich so eingrenzen (sprich Papiere für NUR diese Züchter, die auch züchten und nicht sinnlos vermehren)....
: Das ist im Grunde genommen mein Zuchtziel, in Bezug auf die Leistungsfähigkeit; Gesundheit und Wesen gehören da ja mit dazu, denn ein kranker Hund oder einer mit 'ner Wesensmacke kann nicht optimal leisten.
Aber wenn alle Züchter so denken würden, dann hätten wir heute nicht all die kranken Rassen, die alleine gar nicht lebensfähig wären: Und da hört bei mir Zucht einfach auf - wenn ein Tier nicht alleine lebensfähig durch seine Umwelt "spazieren" kann....sei es, dass die Tiere ihre Welpen nicht mehr selber entbinden können, sein es dass sie nicht mal mehr vernünftig Atmen können oder sich selber nicht mehr ernähren könnten (zeigt mir eine Mops, der noch für Nahrung sorgen könnte - nix gegen Möpse, aber gesund ist das nicht mehr)....
: : Ist es eine Verbesserung ganze Jahrzehnte lang am Fließheck des
: : Schäferhundes zu arbeiten, um dann festzustellen, dass es schön
: : aussieht, aber leider gesundheitsschädlich ist??
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: Nein, ganz klar keine Verbesserung, aber nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, sondern auch aus Gründen der Dynamik; selbst ein gesunder DSH ist dem Malinois schlicht und ergreifend körperlich unterlegen.
Ich hatte schon Deine Antwort an Susi & Co. betreffend des Schäferhundes gelesen (Leistungs- und Hochzuchten) und bin mir sicher, dass viele Schäferhundbesitzer noch nicht mal davon wissen (außer die, die selber mit den Tieren arbeiten!!!!).
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: Ganz klar nein! Rassen wie der Tibet Mastiff, der Fila Brasileiro, auch die Herdenschutzhunde, gehören allesamt nicht in eine deutsche Kleinstadtidylle, dafür wurden die Rassen nicht gezüchtet. Ich habe nichts gegen Rassen mit speziellen Ansprüchen an ihre Haltung, aber dann sollten sie auch nur von Leuten gehalten werden, die diese Anforderungen erfüllen können.
Deshalb hatte ich das Beispiel mit Caro angeführt - ihr Hund Kira ist ein richtig netter HSH-Mix, aber einfach deshalb weil sie sich auch ausleben und einbringen darf und nicht dazu verdammt ist im Wohnzimmer zu sitzen...Und das Wegzüchten von Eigenschaften finde ich wirklich super dämlich, das verfälscht meiner Meinung nach die Rasse....und das hat für mich dann auch nichts mehr mit Zucht zu tun....
Wenn ich jetzt z. B. bestimmte Eigenschaften möchte, die ich innerhalb einer Rasse nicht finde, dann fände ich´s noch besser eine vernünftige Verpaarung von rassefremden Hunden vorzunehmen, als irgendwas aus einer Rasse raus und in eine andere hinein zu züchten...
: Ganz klar nein: Gerade die Minis bereiten mir persönlich Schwierigkeiten, denn selbst bei völlig harmlosen Konfrontationen mit mittelgroßen Hunden ist ihre Gesundheit und ihr Leben immer bedroht, und somit in der heutigen Zeit auch gleichzeitig das Leben der normalgroßen Kontrahenten...
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Das ist eben der Punkt, den ich meine: Teilweise können die Zwerge nicht mal zu einer Welpenspielstunde, weil man um ihr Leben fürchten muß...
: Doch selbst bei den Rassen, die massenhaft vorhanden sind, ist es verdammt schwer, geeigente Zuchtpartner zu finden, wenn man verbessern oder auc hnur erhalten will!
Aber doch nur, weil die Zucht von vielen "Züchtern" mißverstanden wird und keine Zucht sondern eine Vermehrung zweier Rassevertreter betrieben wird.....Würden Züchter auf Deine Maßstäbe wert legen, hättest Du unter Umständen auch die Möglichkeit einen "starken" Rüden für Deine Hündin zu finden...
: Gibt es nicht auch Rassen, deren Zuchtziele unserer heutigen Welt nicht mehr entsprechen? Oder Rassen, deren genetische Basis so eng geworden ist, daß man sie vielleicht lieber aussterben lassen sollte? Tut man der rasse und/oder den Hunden einen gefallen damit, wenn man es nicht tut? Hierüber muß man meiner Meinung nach wirklich mal nachdenken...
Sicher gibt es die, aber viele bestanden über Jahre hinweg und sind im Aussterben begriffen, weil der Mensch sie dazu forciert: Und das ist dann wie bei Wölfen (brauchen würden wir sie nicht, weil wir jetzt ja Jäger haben ;-)), aber trotzdem ist man auf den Erhalt bestrebt, weil es einfach ein Teil des "großen Puzzels" ist)...
Und grade im Moment (mit den LHVO´S) schreit jeder, dass Staff & Co. aussterben werden - es schreit aber keiner nach dem Neuguinea-Dingo oder dem Jindo etc.
: Ich persönlich interessiere mich stark für die afrikanischen Wildhunde, die seit Jahren wirkliche Probleme in ihren Beständen haben.
Hast Du dazu auch Infos (URL´s etc.)??? Ich finde die Wildhunde absolut einzigartig: Alleine schon das Sozialverhalten behinderten, alten oder kranken Tieren gegenüber - der Wolf würde das ausstoßen oder vernichten, die Wildhunde versorgen und umhegen diese Tiere....
Wenn Du dazu nähere Infos hättest, würde ich gerne auch was tun...
: Warscheinlich hast Du schon gemerkt, ich bin kein Freund von Züchtung im Hinblick auf äußere "Schönheits"merkmale.
Das hab ich - und das finde ich auch richtig - wesentlich wichtiger als einheitliches Aussehen ist und bleibt ein (über-)lebensfähiger Hund...
Wir liegen nicht weit auseinander mit unserer Meinung (außer dass ich nicht züchte und nen recht ursprünglichen Mix habe ;-))...
Liebe Grüße,
Me & Bär