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Verhaltenstest für Welpen?

geschrieben von Kerstin(YCH) 
Verhaltenstest für Welpen?
30. April 2001 08:29


Hallo,
Jetzt will ich es besonders gut machen. Mittwoch schaue ich mir den nächsten Wurf an! Ich habe gelesen, dass in einzelnen Rasseverbänden ein verpflichtender Verhaltenstest für Welpen diskutiert wird. Weiß jemand, wie so ein Verhaltenstest aussieht, wann und durch wen er abgenommen wird? Oder kann man vielleicht als Käufer selber einen kleinen Test durchführen, so dass man eben keinen "Angstbeißer" erwischt? Oder hat vielleicht jemand eine Seite, wo man sogar so einen Verhaltenstest nachlesen kann?
Oder schieße ich jetzt übers Ziel hinaus? Mir ist klar, dass auch nach der Welpenperiode noch viel verkehrt gehen kann, aber wenn man schon die Auswahl hat, sollte es auch eine gute Wahl werden.
Viele Grüße
Kerstin

30. April 2001 09:17

Grüß Dich Kerstin,

: Jetzt will ich es besonders gut machen. ... Weiß jemand, wie so ein Verhaltenstest aussieht,

Es gibt meines wissens bis heute keinen test, mit dem der charakter eines hundes abgeschättzt werden könnte. Es sind zu viele aufzuchtfaktoren beteiligt. Man kann das temperament ein wenig prüfen, das momentane selbstbewusstsein und dann spricht ohnehin der bauch.

tschüß Martin & Mirko

30. April 2001 11:37

Hallo Kerstin

Hier ein "Temperament-Test" für Welpen, allerdings nur in Englisch.

Viele Grüsse,
Astrid

30. April 2001 12:16

Hi Kerstin,
Welpen entwickeln sich sehr komisch, Meine Hündin war mit 6 Wochen ein ängstliches Wesen, scheu, kam nicht aus der Hundehütte. Mit 8 Wochen saß sie zitternd im Wohnzimmer. Beim Besuch auf dem Platz zeigte sie sich die ersten paar Wochen ebenfalls äußerst scheu - also eigentlich der typische ängstliche beißende Hund. Jetzt ist sie 4 Jahre alt, hat vor nichts und niemanden Angst, kinderlieb, absolut sicher im Umgang mit anderen Hunden, frei und offen. Hat SchH 3 und ist der King bei mir.
Sieh Dir die Welpen in Ruhe an und überleg was du für einen Hund willst. Auch Welpen zeigen normalerweise schon ihr Temparament. Und dann entscheide dich aus dem Bauch raus. Mit gefiel damals die unheimlich schöne Farbe und ihr Verhalten mit Ihren Wurfgeschwister. Ruhig, aber was sie zum Spielen hatte blieb ihr. Eine definitive Aussage über den späteren Charakter und die Veranlagungen kann aber glaube ich keiner treffen. Welpenkauf ist und bleibt Glückssache.
Gruß



30. April 2001 15:46

Hallo Kerstin,

in dem Alter kann man nur vorsichtige Prognosen hinsichtlich der weiteren Wesensentwicklung stellen. Ausser der Aufzucht beim Züchter, die natürlich sehr wichtig ist, v.a. wenn der Welpe länger dort bleibt, spielt auch die weitere Haltung beim neuen Halter eine ganz grosse Rolle. Und die Erfahrungen, die ein junger Hund im Laufe seines Lebens in seiner Umwelt macht
Ich weiss zwar, dass es in den USA einige Züchter gibt, die auf Wesenstests beim Welpen schwören, und damit auch "Werbung" machen, würde mich aber nicht darauf verlassen, dass das die letztendliche Wahrheit ist.
Ein gutes Buch über die Wesensentwicklung ist "Hunde und ihre Menschen" vom Dr. Dorit Feddersen-Petersen, Kosmos-Verlag. Hier werden anhand 5 Golden- und 2 Labrador-Welpen (wenn ich mich nicht irre) die Wesensentwicklung hinsichtlich der Aufzucht beim Züchter und bei den späteren Haltern erläutert. Das Buch schliesst ab mit den Ergebnissen der jeweiligen Wesenstests der Hunde, und Erläuterungen von FP, wie sie selbst die abgelegten Wesenstests interpretiert, hinsichtlich ihres Vorwissens in Bezug auf die Lebenssituation jedes einzelnen Hundes.
Der erste Teil des Buches diskutiert die Wesensentwicklung allgemein.

Ansonsten kann ich Dir nur sagen, dass selbst ein als Welpe sehr ängstlicher Hund durch entsprechende Förderung zu einem ausgeglichenen, nervenstarken, gelassenen Hund werden kann. Andererseits kann ein Welpe, der sehr dominant war, zu einem ängstlichen, zurückhaltenden Erwachsenen werden.

2 Beispiele:

- Die Züchterin meiner Hündin hatte zwei Rüden zurückbehalten, um sich daraus dann später einen zu behalten. Der eine Rüde gefiel ihr zwar besser, dieser war aber immer etwas zurückhaltender, der andere war der Chef. Dann ging sie mit einem anderen ihrer Hunde auf eine Ausstellung, die etwas weiter entfernt war, sie musste dazu auch in einem Hotel übernachten. Sie wollte ausser dem auszustellenden Hund noch einen der beiden Jungrüden mitnehmen, und entschied sich dann für den "Schwächeren". Nachdem sie von der Ausstellung zurück kam, veränderte sich das Verhalten der beiden Rüden untereinander schlagartig. Sprich, der zurückhaltendere Rüde hatte durch diesen Ausflug und die alleinige Zuwendung so viel an Selbstvertrauen zugewonnen, dass er die Chefrolle übernahm. Allerdings wurde der vorher stärkere deswegen nicht ängstlicher. :-)

- Eine andere Züchterin, deren Wurf ich aufwachsen sehen konnte, hatte einen Rüden dabei, der mir gefallen hätte. Dominanter Rüpel, vor nichts Angst, immer der Erste. Dieser Rüde kam in eine Familie, in der eine superdominante Hündin lebte. Die Leute sagten zwar schon, dass ihre Hündin etwas dominant sei, aber nicht so extrem, wie sie es dann letztendlich war. Durch die ständige Unterdrückung der Hündin wurde aus diesem Rüden ein vollkommen ängstlicher,unsicherer, zurückhaltender Hund. Kein Angstbeisser, das nicht. Aber eimdeutig nicht mehr der gleiche.

Ich hoffe, es ist verständlich geworden, was ich mit diesen Beispielen sagen will.

Viel Glück beim Welpenkauf.

Gruss Cindy

30. April 2001 16:23

Grüß dich Kerstin,
bei meinem Seven wurde so ein Wesenstest gemacht, ich war dabei anwesend und habe bei der Bewertung mitgeholfen. Der Test bestand aus drei Teilen und war an und für sich nicht schlecht. Er lehnt an das Prinzip an, nach dem Blindenführhunde im Alter von sieben bis acht Wochen ausgesucht werden. Hierbei ist Unerschrockenheit gepaart mit Anpassungsfähigkeit und geringe Dominanz gefragt.
Die Welpen wurden verschiedenen Situationen ausgesetzt, eine fremde Person versucht mit dem Hund zu spielen, hält ihn in die Höhe und versucht in die Augen zu gucken, hält eine Pfote fest, ein Regenschirm wird aufgespannt, man umringt den Hund mit drei verschiedenen Hindernissen und ruft ihn, der Hund wird auf den Rücken gelegt und festgehalten ... usw.
Die Reaktionen der Hunde wurden dann in einer Liste eingetragen und ausgewertet. Seven wäre bei dem Test "durchgefallen", ich hätte ihn eigentlich nicht nehmen dürfen smiling smiley. Er lief der fremden Person dauernd davon, bleib bei der Problemlösung einfach jaulend sitzen, statt sich zu befreien, ließ sich zu keinem Spiel auffordern, zeigte Angst vor fremden Geräuschen und Situationen, ließ sich zu keiner Haltung zwingen und weinte überhaupt sehr viel. Sobald es ihm möglich war, kniff er den Schwanz ein und versuchte sich zu verstecken.
Ich hatte meine Wahl aber schon getroffen smiling smiley. Ich habe mir den Test auf alle Fälle zu Herzen genommen und Seven gleich nach der Leine an fremde Personen gewöhnt, ebenso Hunde. Zusammen mit meinen anderen Hunden fühlte er sich stark, also jeden Tag einen Spaziergang durch neue Gegenden ohne seine Kumpanen. Schon nach drei Wochen sagten Freunde, die den Hund nur beim Züchter kannten, ob ich den Hund wohl ausgewechselt hätte. Der sei ja nicht wiederzuerkennen.
Seven wird immer vorsichtig sein, Fremden gegenüber nicht sofort überschwenglich. Doch im Moment ist das auf ein solches Minimum geschrumpft, dass es kaum jemanden auffällt.
Ich denke, dass so ein Test sicher aussagekräfigt ist über bestimmte Veranlagungen und das Temperament. Doch es ist auch nur eine Momentaufnahme.
Viele Grüße und viel Spaß beim Raussuchen
Mina