Hi Tina,
: Klar, aber die entsprechende Farbe und ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass auch der Besitzer eines Mischlings es weiss, wenn er einen merlefarbenen Hund hat.
Ich hab die Mails zum Merle-Faktor mal weiter gelesen. So wie es aussieht, kann die Merle-Farbe auch nur an einer verdeckten Stelle auftauchen, so das DU als Besitzer dies nicht unbedingt merkst.
Und dann?
Wenn Du nicht mal weißt, das in Deinem Mischling ein Collie enthalten ist, wie kannst Du auf die Idee kommen, nach Merle-Stellen zu schauen?
: Die Gefahr, dass bei einem Mischlingswurf ausgerechnet beide Eltern merlefarben sind, ohne dass die Besitzer es wissen, scheint mir auf den ersten Blick sehr gering. Bei nochmaligem Nachdenken kann ich mir allerdings schon vorstellen, dass es so "Naive" gibt, die feststellen, mein Hund hat diese interessante Farbe, Dein Hund hat diese interessante Farbe, lass und zuechten.
Nicht nur das. Stell Dir mal vor, ein Hund ist ein Dalmi, dessen Geschwister taub sind, er aber nicht. Nun mixt Du den mit einer anderen Rasse, der auch Taubheit als Erbkrankheit haben kann. Und schon sind die Nachkommen mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit taub.
Oder andersherum: Angenommen, Du hast einen jungen Hund einer Rasse, bei denen als Zuchtzulassung die Augen untersucht werden. Du hast es noch nicht machen lassen, weil Du eigentlich nicht züchten willst und weil der Hund gesund aussieht - und nun paarst Du diesen Hund mit einer anderen Rasse, die ebenfalls die genetische Disposition zu dieser Augenkrankheit hat.
Bumm, wieder ein Sechser im Lotto.
: Bei vielen dieser rassespezifischen Krankheiten, waere es aber wirklich ein sehr grosser Zufall, wenn sie ausgerechnet bei einem Mischlingswurf vorkaemen.
Nicht unbedingt. Wir wissen nicht sehr viel über Genetik, zumindest nicht soviel, um genau zu beurteilen zu können, was wie wann auftreten kann, rezessiv usw. Wie kann ein Normalsterblicher, der über Genetik vielleicht ein wenig Allgemeinwissen hat, wissen, das ein gelber Labbi eigentlich ein verblaßter Roter ist und das es brenzlig werden kann, diesen mit einem roten Cocker zu verpaaren?
Verstehst Du, worauf ich hinaus will?
Vernünftige Züchter (und ich rede bewußt nur von diesen) informieren sich genau über die Zucht ihrer Rasse, kennen die Genetik ein wenig, wissen, was verpaart werden kann und was nicht, wo was rauskommt usw.
Aber selbst das meistens nur von "ihrer" Rasse.
Wie willst Du aber vernünftig mit Mischlingen "züchten", wenn Du vielleicht gar nicht genau weißt, welche genetische Vielfalt in den Eltern und Großeltern enthalten ist? Woher will man vorhersagen, welche Gene im Zusammentreffen mit anderen Genen wie wirken?
Wir haben bei uns im Verein einen Rotti, der Papa geworden ist - Mutter ist ein Labbimix. Einige Welpen sind ganz dunkel, sehen aus wie Original-Rottis.
Ich kenne einen DSH-Rotti-Mix, der wie ein reinrassiger DSH aussieht, einen Mali-Mix, der wie ein reinrassiger Mali aussieht, aber von dem man weiß, das ein Kurzhaarcollie drin ist.
Das ist einfach das Problem, das ich darin sehe. Bei einem Mischling kennst Du selten alle Vorfahren bis zu den Ururgroßeltern, kennst keine Geschwister, Tanten, Onkel. So kannst Du auch nicht wissen, ob nicht irgendwo versteckt irgendwelche Erbkrankheiten drin sind, die vielleicht hervorkommen, wenn die entsprechende Mischung zusammenkommt.
Ich habe nichts gegen Mischlinge, es sind halt Kinder der Liebe und es gibt so viele schöne und supernette Mixe, aber geplant Mischlinge züchten, halte ich einfach nicht für richtig.
Und das Argument, das diese durch größere Genvielfalt gesünder wären, halte ich auch für maßlos überzogen.
Denn Du weißt nicht, welche versteckten Gene enthalten sind und vielleicht irgendwann hervorkommen.
Abgesehen davon hast Du schon sehr richtig erkannt, das Mischlinge selten auf Erbkrankheiten wie HD oder Augen untersucht werden - und dann wird es teilweise nie erkannt.
Grüße, Gaby