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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Mischlingszucht?
15. Juli 2001 21:44

Hi Tina

: Und trotzdem ist es nicht das selbe... Du kannst Dir immer wieder einen DSH holen, vom gleichen Zuechter, mit gleicher oder zumindest aehnlicher Abstammung. Ein richtiger Mischling ist ein Unikat.

Mein Kalb ist ein Dobermann und auch ein Unikat :-). Das von Dir angesprochene 'Unikat' beschränkt sich lediglich auf das Aussehen aber ich verstehe, was Du damit meinst.

: Nein, das denke ich nicht. Eher auf Charakter.

Die Optik spielt sowohl bei Rassehunden als auch bei Mischlingen leider überwiegend keine untergeordnete Rolle.

: Ist schon klar und da laesst sich auch kaum dagegen argumentieren. Bloss, z.B. ein DSH x Dobermann -Mix wuerde diese Veranlagungen wohl auch mitbringen.

Ich mag sowohl Rassehunde als auch Mischlinge. Wenn ich allerdings von vorneherein einen Dobermann haben möchte - dann würde ich grundsätzlich auch einen Dobermann und kein DSH-Dobi Mix adoptieren wollen auch wenn dieser die gleichen Veranlagungen mitbringen würde. Allerdings kommt es oftmals anders als man denkt und letztendlich kommt es auf die Chemie an. Es ist keine Frage von entweder oder. Heute habe ich beispielsweise einen wunderhübschen Mischlingshund gesehen und ich würde ihn vom Fleck weg adoptieren, wenn ich könnte. Soviel zum zweiten Dobi ;-).

Viele Grüße

Porcha & Dino


16. Juli 2001 00:40

Hallo Tina,

: Ein Beispiel, frei erfunden: Familie XYZ hat eine Mix-Huendin, unbekannter Abstammung. Die Huendin ist mittelgross, pflegeleicht, laeuft wie der Wind, laeuft aber nie davon, jagt nicht, spielt stundenlang mit dem Kindern, beschuetzt die Kinder, ist aber eigentlich freundlich gegen alle Menschen, vertraegt sich toll mit anderen Hunden, ist nett zu Nachbarskatze, bleibt problemlos 6 Stunden alleine daheim, bellt nur kurz wenn jemand klingelt, versteht 45 Worte, gehorcht aufs Wort und zwar aufs erste. Nun lernen die XYZs die ABCs kennen und deren Ruede Otto. Otto ist ein Mix, unbestimmter Herkunft und sieht der Huendin von Familie XYZ gar nicht aehnlich, ausser, er ist auch mittelgross. Aber er hat genau die gleichen tollen Charakter- Eigenschaften. Weisst Du was? Wenn die XYZs mit ihrer Huendin und Otto einen Wurf machen, bewerbe ich mich um einen Welpen.

Ich nicht. Habe aus ziemlich genau einer solchen Verpaarung eine Huendin gehabt (Nur waren eltern beides Rassehunde). All das was du nennst war der Zuechterin am wichtigsten, dafuer wurden die Erbkrankheiten vernachlaessigt !! Mit nicht einmal acht Jahren ist sie an Krebs Gestorben, wie ihre Geschwister und vieler ihrer Vorfahren !!!!

Seit diesem Zeitpunkt ist mir nebst deinen genannten Eigenschaften auch die betrachtung von Erbkrankheiten sehr wichtig und da habe ich einfach noch sehr wenige *Mischlingszuechter gesehen die darauf achten ....

c'ya

Thomas & Leon

16. Juli 2001 05:48

Hallo Susanne,

es kann aber auch nicht die Lösung sein, auf Zuchttiere angewiesen zu sein, die einem Selektionsdruck entspringen, der jenseits allem liegt, was unser Tierschutzgesetz uns vorschreibt. Natürlich hält das, was in manchen Ostblockländern, und nicht nur dort, betrieben wird, die Rassen genetisch"sauber", aber die Verhältnisse dort ändern sich auch, Du hast ja selbst beschrieben, in welche Richtung. Nur müßten wir als vernünftig denkende Menschen doch irgendwie in der Lage sein, auf humane Art und Weise eine vernünftige, in erster Linie auf Gesundheit und Wesen ausgerichtete Selektion in unserer Rassehundezucht betreiben zu können. Nur scheint da regelmäßig das Hirn von uns Zweibeinern auszusetzen, entweder merzen wir ganz radikal oder aber wir päppeln, sei es aus Profitgier oder aus falsch verstandener Tierliebe, jeden Kümmerling hoch, notfalls mit der Magenschlundsonde. Der goldene Mittelweg scheint meiner Meinung nach noch nicht gefunden zu sein, jedenfalls nicht in einer Art und Weise, die den Rassen wirklich nützt.

Viele Grüße

Antje

16. Juli 2001 08:37

Hi Tina,

: Und trotzdem ist es nicht das selbe... Du kannst Dir immer wieder einen DSH holen, vom gleichen Zuechter, mit gleicher oder zumindest aehnlicher Abstammung. Ein richtiger Mischling ist ein Unikat.

Das ist auch jeder Rassehund - 90% sind Prägung, 10 % Veranlagung.

: : Was glaubst Du denn, wie bei Mischlingen selektiert würde? Doch wohl auch auf die Optik, oder?
:
: Nein, das denke ich nicht. Eher auf Charakter.

Der Charakter ist mehr als alles andere Prägungssache. Ein Hund, der sich gut mit anderen Hunden verträgt, tut das aufgrund seiner Erfahrungen, ein Hund, der gut alleine bleibt, ebenfalls - das ist nicht angeboren.


: : Ich kann nicht die Zucht aller Rassen beurteilen, aber es gibt genug Rassehunde, die eine Prüfung ablegen müssen, wie DSH, Mali, Hütehunde, Jagdhunde. Da wird wenigstens ein Minimum an Leistung gefordert.
:
: Richtig, ein Minimum. Der Formwert wird aber leider immer ueberbewertet.

Was würdest Du denn bei Mischlingen an Leistungen überprüfen? Da ginge es doch nur nach Aussehen und Symphatie.


: : Meiner Meinung nach gibt es so viele Hunde, die ein Zuhause suchen, so viele Hunde, die dank Massenzüchter auf die Welt kommen und so viele Leute, die auf ihre Hunde nicht aufpassen und dabei Mischlinge "produzieren".
:
: Ja, da hast Du natuerlich leider recht. Es kommen zu viele Rassehunde und zu viele Mischlinge auf die Welt.
:

Und leider hat in unserer verkehrten Welt der Mischling immer noch einen geringeren Wert - er landet eher auf "dem Müll" als ein teurer Rassehund.

: : Für mich selbst würde aber immer nur ein Rassehund weniger bestimmter Rassen in Frage kommen, einfach, weil ich Hundesport betreibe. Und da ist es für mich schon eine Erleichterung, das ich bei einer Rasse aufgrund der Leistungszucht eine größere Wahrscheinlichkeit habe, das mein Hund die geforderten Veranlagungen mitbringt.
:
: Ist schon klar und da laesst sich auch kaum dagegen argumentieren. Bloss, z.B. ein DSH x Dobermann -Mix wuerde diese Veranlagungen wohl auch mitbringen.

Eben nicht. Weil diese Veranlagungen auch selektiert werden müssen und wenn beide Eltern z.B. nicht ihre Zuchtzulassungsprüfung gemacht haben oder sich nicht eignen, ist die Chance auf einen gelungenen Mix geringer.
Und Du unterschätzt die Mischung der Veranlagungen - ein Mix aus Dobi und DSH würde die Schnelligkeit des Dobis mit der Tendenz des DSH, generell nach vorne umzusetzen, zu einer explosiven Mischung machen - das kann auch schiefgehen.
Und auf größeren Prüfungen wirst Du mit einem noch so guten Hund niemals starten können, wenn er ein Mix ist ohne Papiere.

Wenn ein Dobi-DSH-Mix (um mal beim Beispiel zu bleiben) sich genausogut eignen würde wie ein reiner DSH, wieso kaufen Polizei und Zoll immer noch reinrassige DSH und Malis, teilweise für relativ viel Geld, wenn sie einen Mix günstig bekommen können?

Wenn Du nur einen Hund haben willst, ist ein Mischling o.k. Wenn Du viel Erfahrung hast, kannst Du auch bei einem Mischling die Tendenz, wie er sich entwickelt, vorhersagen.

Aber wenn Du Dich erstmals über Hunde informierst, sind die rassetypischen Eigenschaften eine große Hilfe bei der Auswahl des passenden Hundes - statt nur nach der Optik und Symphatie zu gehen.

Grüße, Gaby

16. Juli 2001 08:56

Hi Gaby, Hi Tina,

: Aber wenn Du Dich erstmals über Hunde informierst, sind die rassetypischen Eigenschaften eine große Hilfe bei der Auswahl des passenden Hundes - statt nur nach der Optik und Symphatie zu gehen.

und genau DAS ist einer der Gründe warum viele Hundeanfänger oder Hundesportler einen reinrassigen Hund wählen - die Vorhersehbarkeit.
Das Aussehen, die Größe, die rassetypischen Eigenschaften - alles vorhersehbar (zumindest zum größten Teil - Ausnahmen bestätigen die Regel). Bei MIX ist es immer ein Lotto-Spiel. Wie oft wird aus dem süßen WElpen, der als "kleinbleibend" angeboten wurde ein Riesenhund? Wie oft wird aus dem "sanftmütigen" Goldie-Mischling eine draufgängerische Jagdkanone? Oder der Typ, den ich mal traf mit seinem "Rocky": als Rotti-Mix mit Größengarantie angeschaft und heute, fast 8jährig immer noch nur 45cm hoch.

Ich denke es ist eine Sache der persönlichen Einstellung, des Verwendungszwecks usw. was die Wahl des Hundes - ob Mix oder Rasse - ausmacht.

Grüße
Kathi

16. Juli 2001 09:22

Hallo Gaby und die anderen,

ursprünglich ging es eigentlich nicht um wildvermehrte Mix-Mischlinge, sondern um gezielte Anpaarungen von Hunden untershciedlicher Rassen. Habe ich einen Mix undefiniertbarer Herkunft, weiß ich natürlich nicht, ob z.B. Merlefaktor oder nicht, das ist klar, und ich weiß auch nicht wer von den Vorfahren meines "Zuchthundes" HD hatte, ED, eine defekte Bauchspeicheldrüse oder sonst was. Aber das wäre ja auch keine Zucht, sondern planlose Vermehrung. Was will man denn züchten, wenn man die Anlagen nicht kennt?

Wenn ich hauptsächlich Hunde zur Arbeit am Großvieh brauchen würde, dann würde ich immer den DSH/Rottweiler-Mischling bevorzugen und diesen ggf. auch gezielt züchten. In so eine Fall kenne ich die Elterntiere meiner Hunde, vor allem deren Gesundheit und Arbeitsveranlagung. Hier kann ich keinen Nachteil gegenüber den reinrassig gezüchteten Hunden feststellen, vielmehr überwiegt der Vorteil des Hererosiseffektes (Gesundheit!) und aller Popans wie "Schönheit", auf die gezüchtet wird, entfällt, ein gewaltiger Vorteil gegenüber der Rassehundezucht.


Viele Grüße

Antje