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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Mischlingszucht?
16. Juli 2001 09:44

Hallo Gaby,

: Nicht nur das. Stell Dir mal vor, ein Hund ist ein Dalmi, dessen Geschwister taub sind, er aber nicht. Nun mixt Du den mit einer anderen Rasse, der auch Taubheit als Erbkrankheit haben kann. Und schon sind die Nachkommen mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit taub.

Denkfehler! Oftmals haben die "gleichen "Erbkrankheiten bei unterschiedlichen Rassen unterschiedliche genetischen Ausgangspunkte. Der betreffende Hund hätte dann zwar evtl. von beiden Elternteilen eine Veranlagung für "taub", aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht auf dem selben Genlocus, somit würden diese rezessiv vererbbaren Krankheiten nicht zum tragen kommen.


: Oder andersherum: Angenommen, Du hast einen jungen Hund einer Rasse, bei denen als Zuchtzulassung die Augen untersucht werden. Du hast es noch nicht machen lassen, weil Du eigentlich nicht züchten willst und weil der Hund gesund aussieht - und nun paarst Du diesen Hund mit einer anderen Rasse, die ebenfalls die genetische Disposition zu dieser Augenkrankheit hat.

Wer gezielt Mischlinge züchtet wird die Zuchttiere genauso verantwortungsvoll auswählen wie ein Züchter von Rassehunden. Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen, auf der einen Seite nur von "verantwortungsvoller Rassehundezucht" zu sprechen und auf der anderen Seite von planlosen Mixturen. Das war nicht der Sinn der Ausgangsmeldung! Auf beiden Seiten gibt es viel Sinn und Unsinn...


: Vernünftige Züchter (und ich rede bewußt nur von diesen) informieren sich genau über die Zucht ihrer Rasse, kennen die Genetik ein wenig, wissen, was verpaart werden kann und was nicht, wo was rauskommt usw.

Vorsicht! Wir können anderen Leuten nicht ihre Erfahrungen und ihr Wissen absprechen, nur weil wir etwas anderes tun (nämlich Rassenhunde züchten anstelle von "Hybriden" oder Mischlingen). Ich kenne "Mischlingszüchter", die auf dem Sektor "Leistung und Gesundheit" (gekoppelt!) hervorragendes geleistet haben und ihre Zuchttiere über mehrere Generationen besser kennen als so mancher Rassehundezüchter, der sich an solchen Nebensächlichkeiten wie gewonnenen Schönheitschampionaten aufhängt!


: Ich habe nichts gegen Mischlinge, es sind halt Kinder der Liebe und es gibt so viele schöne und supernette Mixe, aber geplant Mischlinge züchten, halte ich einfach nicht für richtig.

Vorsicht!!! Nur weil Hunde nicht nach einem gängigen Schönheitsideal gezüchtet werden (und evtl. NOCH keine "Rasse" sind), sind sie nicht automatisch "Kinder der Liebe", sondern hinter ihrem Entstehen kann sehr viel Erfahrung und Sachwissen stehen. Vor gerade mal 100 Jahren hat ein Rittmeister von Stephanitz zwei vom Phänotyp her unterschiedliche Hütehundschläge verpaart, ein Herr Dobermann aus einem wüsten Rassegemix eine heute "traditionoelle" Rasse gezüchtet. Soooo lange ist das auch ncoh nicht her, daß wir "Rassehund"züchter heute so hochnäßig auf andere schauen können, die vielleicht etwas besser machen als wir.


: Abgesehen davon hast Du schon sehr richtig erkannt, das Mischlinge selten auf Erbkrankheiten wie HD oder Augen untersucht werden - und dann wird es teilweise nie erkannt.

Stimmt. Aber leider steht es in der Rassehundezucht hiermit auch nicht immer zum besten. Wenn wir da wirklich erfolgreich wären, dann dürfte es heute z.B. keinen DSH mehr geben, der HD hat. Aber wenn ich gucke, was da alles an DSHs in den Tierheimen sitzt, da kommen auf einen HD-freien DSH neun mit HD...

Viele Grüße

Antje

16. Juli 2001 09:45

Hallo Kathi,

: Oder der Typ, den ich mal traf mit seinem "Rocky": als Rotti-Mix mit Größengarantie angeschaft und heute, fast 8jährig immer noch nur 45cm hoch.
Das erinnert mich irgendwie an eine Begegnung vor ein paar Tagen: Wir waren mit unseren beiden am Fahrrad unterwegs und plötzlich stand ein kleiner Kerl, etwa Dackelhöhe aber breiterer Kopf, vor uns. Ziemlich schüchtern, aber sonst ganz nett. Irgendwo weiter hinten kam ein Mädel angehechelt, der Hund gehörte also zu ihr. Wir sind stehen geblieben, damit sie ihren Zwerg einfangen konnte und haben uns einen Moment unterhalten. Gekauft hat sie den kleinen Kerl als Rottweiler-Boxer-Mix! *ggg* Ich meine- ein Boxer kann schon mitgespielt haben, aber dann muß das zweite ein Zwergdackel gewesen sein ;o)
Grüße,
Eva & Rio

:
: Ich denke es ist eine Sache der persönlichen Einstellung, des Verwendungszwecks usw. was die Wahl des Hundes - ob Mix oder Rasse - ausmacht.
:
: Grüße
: Kathi


16. Juli 2001 10:00

Hallo,
obwohl das ja wohl der zweitausendste Beitrag auf die Frage ist, kann ich meine Meinung nicht für mich behalten (so zwei Dutzend Antworten habe ich gelesen). Darunter gab es das alte Argument, Mischlinge seien gesünder: stimmt nicht, statistisch gesehen nicht und es erscheint auch nicht logisch, warum ein Berner mit HD-Veranlagung und ein Retriever mit HD-Veranlagung gesündere Nachkommen haben sollten, als zwei Retriever aus einer kontrollierten Zucht.

Gefragt wurde auch ganz dreist, warum man keine Mischlinge in die Welt setzen sollte. Was für eine Frage, die Tierheime sind doch voll davon! Wir haben eine sehr hübsche Aussie-Hündin und es fällt mir wirklich schwer, nicht mit so einem schönen und gescheiten Hund zu züchten, aber ich muss meinem Tierarzt Recht geben: Hundebabies lässt nur der Halter für sich in die Welt setzen, die Hündin hat gar nichts davon! Also wozu riskieren, dass man 10 Welpen im Haus hat, die man dann irgendwem in die Hand drücken muss, nur damit man sie los ist? Sicher landen auch Rassehunde im Tierheim, aber ich denke, dass die leichter Abnehmer finden. Es ist ja leider immer noch so, dass nichts wert ist, was nichts kostet. Und von einem Mix, den man einfach so, weil er gerade in der Nachbarschaft war, für eine Schutzgebühr mitgenommen hat, trennt man sich vielleicht doch leichter, als von dem teuren Rassehund, auf dessen Wurf man ein paar Monate warten musste.

Außerdem passt nicht jede Mischung gut zusammen. Ein Mix aus z.B. Herdenschutzhund (mutig, stur, Schutzinstinkt) und einem Hund mit niedriger Toleranzschwelle oder ausgeprägtem Jagdtrieb, dann hat man im Prinzip schon einen Problemhund, bevor man mit der Erziehung beginnt. Es gibt ganz tolle, süße Mischlinge, die genauso gut oder schlecht sind wie Rassehunde - aber diese bewußt zu züchten finde ich nicht besonders tierfreundlich.

16. Juli 2001 10:07

Hallo Petra,

was aber ist, wenn sich eine Mischung aus zwei Rassen für eine Aufgabe geeigneter erweist als ihre beiden Ursprungsrassen? Ist deren Zucht dann auch verantwortungslos oder wäre es nicht verantwortungsloser, weiter Rassehunde zu produzieren, die dann eine bedeutend höhere "Ausfallquote" haben?

Fragende Grüße

Antje

16. Juli 2001 10:19

Hallo,

zufällig bin ich auf diese Diskussion hier gestossen und kann einfach nur einen Link angeben.




16. Juli 2001 10:21

: Hallo,
:
: zufällig bin ich auf diese Diskussion hier gestossen und kann einfach nur einen Link angeben.
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:
: ...sollte jetzt klappen!