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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Mischlingszucht?
16. Juli 2001 21:12

Hallo Tina,
:
: : Natürlich kann ein ausgeprägter Jagdtrieb vererbt werden, genauso wie Unabhängigkeit - aber nicht z.B. das Alleinebleiben oder die Kinderliebe, genauswenig die grundsätzliche Verträglichkeit mit Artgenossen.
:
: Wir weichen wohl immer mehr vom Thema ab.... Trotzdem ein Beispiel. Ein guter Schlittenhund hat, wenn man ihn z.B. mit einem Huetehund vergleicht, eine grundsaetzliche gute Vertraeglichkeit mit Artgenossen.

Kann ich so nicht bestätigen - kenne genug Hütehunde, die sich super mit Artgenossen vertragen. Aber bei Schlittenhunden ist es auch sehr wichtig, das sie nebeneinander laufen, statt sich gegenseitig an den Karren zu fahren. Kenne auch einen Husky, der andere Rüden gar nicht leiden kann.

Wieso weichen wir immer mehr vom Thema ab? Es geht doch immer noch um Mischlingszucht - und worauf willst Du da selektieren? Auf den Charakter? Wieviel von einem Charakter vererbt ein Hund?


: : Bei einer Zucht, die jahrelang und über Generationen auf Jagdtrieb, Beutetrieb, Schutztrieb, Apportierarbeit, Hütearbeit usw. selektiert hat, sind gewisse Anlagen viel mehr verfestigt als wenn Du hergehst und die Karten einfach neu mischt.

: Schoen waers, wenn dem tatsaechlich so waere. Das waere natuerlich toll, wenn jahrelang und ueber Generationen tatsaechlich auf Leistung selektiert worden waere. Oder wenigstens auf Gesundheit und gutes Wesen, denn man braucht ja nicht nur Workaholics sondern wohl auch Familienhunde. Zum groessten Teil wurde und wird aber auf Standard-Konformitaet selektiert.

Ein DSH soll ja auch aussehen wie ein DSH und nicht wie ein Dinosaurier - genauso wie ein HSH in den meisten Fällen ein dichtes Fell haben sollte, weil es dem ursprünglichem Verwendungszweck entspricht.

Es gibt bei fast allen Rassen noch Arbeitslinien, bei denen wirklich noch arbeitende Hunde vorhanden sind und auch darauf gesehen verpaart werden - Me hat den Weimaraner genannt, das ist ein gutes Beispiel.
Es gibt mittlerweile Weimaraner für jedermann - aber immer noch genug jagdlich geführte Zuchten.

Das die bitte auch beide einen gleich aussehenden Rahmen haben sollen, ist doch einleuchtend - sonst hätten wir wieder zwei verschiedene Rassen, das hast Du teilweise ja schon beim DSH.

Und nicht jeder Standard ist so eng ausgelegt, das nur auf Optik geachtet wird - da gibt es Größen von bis, da gibt es verschiedene Farbschläge usw.


Aber wie bitteschön willst Du bei Mischlingszucht selektieren? Die Frage hast Du mit dem Charakter beantwortet. Aber welcher Charakter ist wem wichtig, was davon kann vererbt werden?

Ist es nicht einfacher, sich aus den über 400 Rassen den passenden Hund zu suchen, statt mühsam einen zu "schaffen"?

Ist es nicht wie Roulette, ob ein Mischling tatsächlich das charmante Wesen der Mama und die Gelassenheit des Papas erbt?
Oder ist es wahrscheinlicher, das der stänkerige Großvater durchschlägt?

Grüße, Gaby

16. Juli 2001 21:34

Hi Tina,


:Trotzdem ein Beispiel. Ein guter Schlittenhund hat, wenn man ihn z.B. mit einem Huetehund vergleicht, eine grundsaetzliche gute Vertraeglichkeit mit Artgenossen.

Ich glaube beide Hundetypen brauchen gute Vertraeglichkeit mit Artgenossen ;-))) Huetehund arbeitet normalerweise im Zweierteam (zumindest bei *meiner* Rasse und nicht im Wettkampfhueten) und es waere auch nicht gerade im Sinne des Hirten wenn sie dann noch knatsch mit den Herdenschutzhunden haetten ....

Wenn du einen schlecht sozialisierten Huetehund siehst, dann ist es wirklich schlechte Sozialisierung nicht irgend ein Huetehundeffekt !!!

c'ya

Thomas & Leon




16. Juli 2001 22:07

Hallo,

: : Wir weichen wohl immer mehr vom Thema ab.... Trotzdem ein Beispiel. Ein guter Schlittenhund hat, wenn man ihn z.B. mit einem Huetehund vergleicht, eine grundsaetzliche gute Vertraeglichkeit mit Artgenossen.
:

ich habe vor kurzem das Buch "Iditarod" von Gary Paulsen gelesen, übrigen ein Spitzenbuch, der aus eigener Erfahrung über die Verträglichkeit von Schlittenhunden ganz anderes erzählt. Manche Schlittenhunde fressen ihre Kollegen gerne, sind aber die besten Zieher.
Gruß
Andreas

16. Juli 2001 22:55

Hallo Andreas

: ich habe vor kurzem das Buch "Iditarod" von Gary Paulsen gelesen, übrigen ein Spitzenbuch, der aus eigener Erfahrung über die Verträglichkeit von Schlittenhunden ganz anderes erzählt. Manche Schlittenhunde fressen ihre Kollegen gerne, sind aber die besten Zieher.

Es gibt Schlittenhunde, die unvertraeglich gegenueber Artgenossen sind. (Darum habe ich ein GUTER Schlittenhund geschrieben...)
Z.B. beim Alaskan Malamute gibt es viele Raufer. Vielleicht gibt es deshalb nicht viele Malamute-Gespanne (grosse Gespanne schon gar nicht). Wie weit die Unvertraeglichkeit aber mit der Selektion auf "Schoenheit" bei dieser Rasse zu tun hat, weiss ich nicht.
Dann braucht auch der Groenlandhund eine eher machtvolle Fuehrerhand, damit er friedlich im Gespann laeuft.
Den Vogel abschiessen betr. Unvertraeglichkeit gegenueber Artgenossen, wird aber der sogenannte MacKenzieriver-Husky. Ich hab noch nie einen originalen gesehen, es gibt nur noch ganz wenige (wen wunderts). Diese Huskies wurden (werden?) nicht nebeneinander eingespannt, sondern hintereinander, da sie sich sonst wuest pruegeln.

Ziehen koennen diese Hunde schon, da gross und kraeftig aber gute Schlittenhunde sind sie deswegen nicht unbedingt. Sogar das Gespann eines Fallenstellers sollte friedlich auf Herrchen warten, waehrend der bei den Fallen hantiert.

Bei den Siberian Huskies habe ich festgestellt, dass die Hunde aus den Rennlinien (und nur das sind fuer mich Schlittenhunde) sehr vertraeglich sind mit Artgenossen. Die Hunde aus den Show-Linien aber viel weniger.

Was die Hunde an den Schlittenhunderennen generell angeht und da zaehlen nicht nur die kuerzeren Sprintrennen dazu sondern auch das Iditarod, so ist die Vertraeglichkeit mit Artgenossen sehr wichtig. Wie Du ja sicher gelesen hast, werden beim Iditarod, aus den verschiedensten Gruenden, Hunde an den Check-Points abgegeben. Da werden dann ganze Hundegruppen OFFEN in kleinen Flugzeugen nach z.B. Anchorage oder Nome ausgeflogen. Diese Hunde gehoeren meistens nicht alle dem gleichen Besitzer und auch nicht dem gleichen Geschlecht an. Auch im Gespann selbst laufen nicht immer die gleichen Hunde nebeneinander, nicht waehrend des ganzen Rennens immer die gleichen Leithunde an der Spitze. In der Regel (klar gibt es Ausnahmen, die die Regel bestaetigen) kommen die Hunde problemlos miteinander klar. Waehrend der Trainingszeit werden Hunde von anderen Mushern ausgeliehen, gekauft, ausprobiert und ich hab eigentlich nie gehoert, dass es Probleme wegen der Vertraeglichkeit gegeben haette.

Ich bleibe also bei meiner Behauptung, dass ein GUTER Schlittenhund sehr Vertraeglich mit Artgenossen ist. Nebst Geschwindigkeit, Ausdauer und guten Fuessen ist die Friedfertigkeit auch ein Zuchtkriterium.

Gruss
Tina



16. Juli 2001 23:33

Hallo Gaby

: : : Bei einer Zucht, die jahrelang und über Generationen auf Jagdtrieb, Beutetrieb, Schutztrieb, Apportierarbeit, Hütearbeit usw. selektiert hat, sind gewisse Anlagen viel mehr verfestigt als wenn Du hergehst und die Karten einfach neu mischt.
:
: : Schoen waers, wenn dem tatsaechlich so waere. Das waere natuerlich toll, wenn jahrelang und ueber Generationen tatsaechlich auf Leistung selektiert worden waere. Oder wenigstens auf Gesundheit und gutes Wesen, denn man braucht ja nicht nur Workaholics sondern wohl auch Familienhunde. Zum groessten Teil wurde und wird aber auf Standard-Konformitaet selektiert.
:
: Ein DSH soll ja auch aussehen wie ein DSH und nicht wie ein Dinosaurier - genauso wie ein HSH in den meisten Fällen ein dichtes Fell haben sollte, weil es dem ursprünglichem Verwendungszweck entspricht.

Nehmen wir mal an, man wuerde von einem Tag zum anderen, beim DSH nur noch auf Leistung selektieren. Denkst Du, das Erscheinungsbild wuerde sich drastisch aendern? (Was ist ein HSH?)

: Und nicht jeder Standard ist so eng ausgelegt, das nur auf Optik geachtet wird - da gibt es Größen von bis, da gibt es verschiedene Farbschläge usw.

Meine Erfahrungen bezueglich Standards beschraenken sich weitgehend auf den Siberian Husky. Da sind saemtliche Farben inkl. Augenfarben erlaubt. Es wird aber darauf hingewiesen, dass es sich um Hunde handelt, die fuer die Arbeit am Schlitten gezuechtet werden. Wie ist es dann moeglich, dass Weltsiegertitel an "Pelzwuerste" vergeben werden, die bei einer Neuschneemenge von 10 cm hoechstens noch als Schneepflug verwendet werden koennten aber das waere dann bereits Tierquaelerei.
Warum sind paralellstehende Steh-Oehrchen wichtiger als gute Winkelung?
Ich habe festgestellt, dass bei der Rassezucht gar nicht alles Gold ist, was da glaenzt. Ich sitze deshalb schon lange nicht mehr auf einem so hohen Ross, wenn es um Mischlinge geht. Manchem Besitzer des goldenen Guetesiegels der SKG (Schweizerische Kynologische Gesellschaft, Schwester vom VDH), wuerde ich gerne mal auf die Finger klopfen.

: Ist es nicht wie Roulette, ob ein Mischling tatsächlich das charmante Wesen der Mama und die Gelassenheit des Papas erbt?
: Oder ist es wahrscheinlicher, das der stänkerige Großvater durchschlägt?

Du hast wohl recht und es ist tatsaechlich etwas Roulette aber ist es bei Deinem DSH nicht auch etwas Roulette, ob er mit vier Jahren tatsaechlich noch ueber eine Huerde springen kann? Soll nicht bissig klingen und natuerlich hoffe ich, dass Dein Hund auch mit 10 Jahren noch ueber Huerden springt!

Gruss
Tina



17. Juli 2001 05:05

Hallo Gaby,

: Aber kannst DU mir erklären, wie man die Gebrauchsfähigkeit verbessert,
: wenn man einen schweren Rotti mit einem DSH kreuzt? Der DSH wird
: schwerer und unbeweglicher, der Rotti bekommt eine geringere
: Reizschwelle - na prima.

Oha, woher hast Du Deine Weisheiten??? Hast Du schon mit solchen Hunden gearbeitet? Ich kenne sehr sehr viele DSHs und auch sehr viele Rottweiler, aber die DSH/Rotti-Mixe, mit denen ich bisher zu tun hatte, waren AUSSCHLIESSLICH klar im Kopf, gesund auf den Knochen, wurden asbach uralt (Schnitt 15 Jahre, und das i.d.R. ohne Wurmkuren, nur mit einer jährlichen Tollwutspritze und ohne High-Tech-Futter!) und waren hervorragende und ausdauernde Arbeitshunde, was ich von vielen DSHs und Rottweilern nicht behaupten kann. Obwohl ich DSHs züchte, würde ich, wenn ich regelmäßig mit Hunden am Großvieh arbeiten müßte, den Rottweiler/DSH-Mischling bevorzugen.

Viele Grüße

Antje