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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Mischlingszucht?
17. Juli 2001 11:03

Hallo Cindy,
:
: Dumme Frage, was hat die Einteilung der FCI-Gruppen damit zu tun?
: Die ist doch sowieso rein willkürlich. Siehe Dalmatiner. Der war wohl mal in Gruppe 9 - Gesellschafts- und Begleithunde, inzwischen ist er in Gruppe 6 - Lauf- und Schweisshunde. Oder der Pudel, ist in Gruppe 9 - Gesellschafts- und Begleithunde. Die "korrekte" Einteilung wäre in Gruppe 8 - Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde.
: Also, die Einteilung nach FCI-Gruppe ist kein vernünftiges Argument.

Die Einteilung nach der FCI-Gruppe entspricht aber in vielem dem Verwendungszweck.

So sind Schäferhunde, Hütehunde in der gleichen Gruppe, Molosser ebenfalls, die meisten Jagdhunde auch.

Der Pudel wird schon seit vielen, vielen Jahren als Begleit- und Gesellschaftshund gehalten - da wäre eine Einteilung, wie Du sie wünscht, völlig falsch, weil der Großteil der Pudel nunmal zu der Arbeit nicht mehr geeignet ist - und die Klein- und Toypudel schon mal gar nicht.

Der Berner Sennen ist ein Hüte- und Treibhund, wobei das Hüten bei dem ursprünglichem Berner anders aussah als beim Collie.
Der Retriever ist ein Apportierhund, der jagdlich gehalten und geführt wurde.

Der Berner muß selbständig arbeiten, der Retriever sollte erst auf Zuruf die abgeknallte Ente holen.
Der Berner muß einer Kuh auch mal in den Hintern kneifen, der Retriever soll einen weichen Fang haben, um die Ente nicht halb aufzufressen.

Alleine diese Unterschiede rechtfertigen für mich eine unterschiedliche Einteilung in FCI- Gruppen - und eine Ablehnung der Kreuzung untereinander, weil eine Verbesserung der Eigenschaften beider Elterntiere experimentiell wäre.

Du kannst Eigenschaften sowieso nicht nach den Eltern beurteilen - wenn es danach gehen würde, wäre mein Hund ein begehrter Deckrüde.
Aber da alle Geschwister von ihm in Privathand gingen, weiß man nicht, ist er ein Glücksfall oder vererben sich seine Anlagen.
Allenfalls die Betrachtung der Halbgeschwister könnte da noch einen Hinweis schaffen - aber während die Nachkommen seines Vaters durchweg Ähnlichkeit mit meinem Hund haben, haben die Nachkommen seiner Mutter ganz andere Veranlagungen.

Ist die Frage, was rauskommen würde.

Grüße, Gaby


17. Juli 2001 12:12

Hallo Gaby

: Der Pudel wird schon seit vielen, vielen Jahren als Begleit- und Gesellschaftshund gehalten - da wäre eine Einteilung, wie Du sie wünscht, völlig falsch, weil der Großteil der Pudel nunmal zu der Arbeit nicht mehr geeignet ist - und die Klein- und Toypudel schon mal gar nicht.
:

Vielleicht nicht hier in Deutschland. Aber in den USA und Canada wird wieder viel mit dem Pudel gejagt. Auch mit dem Kleinpudel.
Und da sie ja als Wasserapportierhunde nicht im eigentlichen Sinne zur Jagd verwendet wurde und der Apportiertrieb bei vielen Pudeln doch extrem hoch ist, sollte es tatsächlich möglich sein, diese Hunde wieder zu verwenden. Ausserdem gibt es in Deutschland noch jagdlich geführte Pudel, nicht viele, aber immerhin. Und alle aus reinen "Schönheitszuchten", sprich keine speziellen Jagdleistungszuchten, sondern vielmehr über Generationen nur auf Schönheit selektiert.

Wie das mit dem Image aussieht, ist eine andere Frage.
:-)
Das Thema hatten wir kürzlich mal wieder. Pudel und SchH-Sport. Etwas wofür Pudel ja nun wirklich nicht gezüchtet wurden.
Kommentar eines mir bekannten SchH-Ausbilders: "Ich kenne zwei Pudel im SchH, und die beide gehen härter ran als DSH". Eine Bekannte, die ihre Pudel (nicht die beiden oben erwähnten) bis zum letzten Jahr im SchH-Sport führte, meinte einmal, bei ihnen gäbe es inzwischen Figuranten, die sich weigern würden, ihre Pudel zu figurieren. Begründung: "zu schnell, zu wendig, zu schlecht einschätzbar, und ausserdem sei es in keinster Weise möglich, diese Hunde zu täuschen!". Ähnliches Kommentar von einer dritten Person.

Und seien wir mal ehrlich. Wie viele der heutigen Rassen werden entsprechend ihrer FCI-Einteilung verwendet? Bei vielen nur noch einzelne Vertreter. Wenn Du es so siehst, sollten Collie und Bobtail sofort in die Gruppe 9, und warum wurde dann der Dalmatiner in die Gruppe 6 gewechselt?

Wie gesagt, diese FCI-Gruppeneinteilung ist ja schön und gut, aber trotzdem Quatsch.

Gruss Cindy

17. Juli 2001 12:31

Hallo Cindy,

die Einteilung in den FCI-Gruppen erleichtert lediglich die Klassifizierung der Hunde.

Ein Dalmi gehört auch für mich in die Gruppe 6 - ist er doch schließlich ein Jagdhund, der allerdings mehr als Begleithund für Kutschen, Reiter usw. genutzt wurde - also ein Laufhund.

Ich kenne auch zwei Goldens, die im SchH-Sport sehr gut abschneiden - da isses wieder, die Veranlagung ist zwar wichtig, aber viel wichtiger ist, was Du daraus machst.

Die Pudel, die im SchH-Sport so gut sind, würden diese Eigenschaften nur unwahrscheinlich vererben - bzw. so, das es doch sehr wichtig ist, das die betreuende Person solche Anlagen fördert.

Wenn es nach Eignung des einzelnen Hundes gehen müßte, würden ja Weltsieger herauskommen, wenn Du einen der Pudel, die im Schutzhundsport ganz oben stehen, mit einem Schäferhund, der ebenfalls ganz oben steht, verpaarst.

Aber ob die Nachkommen wirklich nach den Eltern geraten oder ob der Schuß nach hinten losgeht, kannst Du Dir wirklich selber aussuchen - und genauso sieht es mit der Verpaarung Berner Sennen/Retriever aus.

Grüße, Gaby

17. Juli 2001 14:32

Hallo Gaby,

: Aber ob die Nachkommen wirklich nach den Eltern geraten oder ob der Schuß nach hinten losgeht, kannst Du Dir wirklich selber aussuchen - und genauso sieht es mit der Verpaarung Berner Sennen/Retriever aus.
:

Das kannst Du auch bei Spitzen-DSH X Spitzen-DSH nicht sagen, oder? Wenn ja, warum macht man dann immer so ein Gezeter um die richtige Verpaarung? Und warum ist die richtige Ausbildung und Förderung dann so wichtig? Wenn doch eh' alles in den Genen liegt? Warum kann eine Person einen Hund total verderben, und eine andere den gleichen Hund zu wirklich guten Leistungen bringen?
Und wie gesagt, die FCI-Gruppen in Ehren, aber!! nur weil eine Rasse einer Gruppe zugeteilt wurde, heisst das noch lange nicht, dass sie auch da rein gehört, und dass alles was man dieser Gruppe andichtet auch auf die jeweiligen Rassen zutrifft.

Gruss Cindy

17. Juli 2001 16:02


Hallo Gaby,

: Aber ob die Nachkommen wirklich nach den Eltern geraten oder ob der Schuß nach hinten losgeht, kannst Du Dir wirklich selber aussuchen - und genauso sieht es mit der Verpaarung Berner Sennen/Retriever aus.

Hier hat doch keiner behauptet, daß diese Verpaarung unter Garantie nur Spitzenhunde hervorbringen würde!!
Es ging doch nur darum, ob eine Verpaarung in genau dem individuellen Fall zu verantworten wäre, in Hinblick auf Gesundheit und Wesen der Nachkommen.
Daß man darüber unterschiedlicher Meinung sein kann, sieht man ja an der Länge der Diskussion.

Aber wenn Zucht nur noch unter dem Gesichtspunkt gerechtfertigt ist, daß alle Nachkommen hundertprozentig gelingen, dann ist die Spezies Hund bald vom Aussterben bedroht.

Und daß auch eine Zucht, die seit Jahrzehnten streng auf Leistung selektiert, nicht nur "Kanonen" hervorbringt, sondern auch viel "Ausschuß" produziert, sieht man am Beispiel DSH.
Wenn eine strenge Zuchtwahl wirklich soviel bringen würde, dann müßte ich mir nicht jede Woche das Gejammere der Schutzhundler auf dem Hundeplatz anhören, wo über Arbeitsverweigerer aus besten Leistungsverbindungen geklagt wird.

Eine Garantie bekommst Du nämlich nirgends, bei keiner noch so verantwortungsvoll betriebenen Rasse- oder Mischlingszucht.
Die Genetik ist und bleibt ein Buch mit sieben Siegeln, auch wenn wir so tun, als ob Mendel ohnehin alles erklärt hätte.
So einfach ist es aber nicht.

Auch eine verantwortungsvolle Zucht ist ein Ausprobieren, weil man das Zusammenspiel der Gene eben niemals bis ins Detail planen kann.

Grüße
Sabine S.



17. Juli 2001 16:24

Hoi Yvonne

: Ich meine, die Verträglichkeit lässt sich doch erst beurteilen, wenn die Hunde zusammen in einem Zwinger gehalten werden können und nicht jeder einzeln an einer 1.50 Kette am Hundehäuschen. Oder aus welchem anderen Grund werden die Schlittenhunde so gehalten?

Ich denke, sie werden aus Bequemlichkeit und Kostengruenden so gehalten. Erstens ist es viel einfacher, 100 Hunde zu fuettern, wenn jeder an seiner Kette warten muss, bis man mit der Schoepfkelle kommt und zweitens ist ein ausbruchsicheres Gehege teuer. Dann kommt noch dazu, dass man im Winter das Gehege dem Gitter entlang immer ausschaufeln muss, damit das Gitter nicht immer niedriger werden. Auch die ungewollten Paarungen lassen sich mit Kettenhaltung eher verhindern...
Wir hatten damals unsere 15 Siberian Huskies alle zusammen im selben Gehege. (Ja, ich hab im Winter Schnee geschaufelt...;-)
Welpen durften mit ca. 5 Wochen zu den Grossen. Wir hatten eigentlich keine Probleme. Bei Laeufigkeit der Damen (die stecken sich ja gegenseitig an und sind mehr oder weniger immer gemeinsam laeufig) wurde abgetrennt und die Herren kamen ueber Nacht zu uns ins Schlafzimmer (der Ruhe wegen, denn damals hatten wir Nachbarn auf Sicht- und Hoerweite...)

Gruesslis
Tina