Mischlingszucht?
von Antje(YCH) am 11. Juli 2001 08:50
Hallo Yvonne,
: Gehe ich mit dir einig. Nur sollte dabei nicht eine neue Rasse entstehen, sondern die Ursprungsrasse verbessert werden.
Es gibt inzwischen Tierzuchtexperten und Populationsgenetiker, die eine geplante "Hybrid-Zucht" bewürworten, d.h. Du verpaarst die F1-Generation nicht weiter (die sich dann u.U. fürchterlich aufspalten würde), sondern immer wieder Tiere der Ursprungsrassen (die dann auch weiterhin sorgfältig rein gezüchtet werden müssen). Ein völlig neuer Gedanke, der bestimmt gewöhnungsbedürftig ist, aber wenn man mal genau betrachtet, wie manche Rassen in 100 oder weniger Jahren "Reinzucht" gesundheitlich, wesensmäßig und/oder von ihren Arbeitsanlagen her "auf den Hund gekommen sind", kann man ihn nicht von vorneherein als "unnütz" oder gar "schlecht" abtun. So sehr viel schlechter als daß, was mit manchen Rassen passiert ist, kann es gar nicht sein, vielleicht aber besser. Man müßte sich halt in so einem Fall bewußt machen, daß man einen "Endverbraucher-Hund" hat, aber viele wollen mit ihrem Hund ja auch gar nicht züchten.
: Vollkommen richtig und ich spreche jetzt nur vom Kromfohrländer. Da sind wir, wei du weisst, dabei, das in Betracht zu ziehen. Aber nur unter diesen Bedingungen, dass nach dem Outbreeding wieder DER Kromfohrländer nach Standard gezüchtet wird. Da reden wir doch sicher nicht aneinander vorbei?
Bestimmt nicht. So funktioniert das ja auch in der Pferdezucht (z.B. wird beim Halfinger der Araber mit eingekreuzt und die typvollsten dieser Arabo-Halfinger werden wieder mit Haflingern zurückgekreuzt). Das ergibt in späteren Generationen wieder sehr rassetypische Haflinger.
: Und da frage ich mich, weshalb denn plötzlich diese enorme Nachfrage nach dem Kromfohrländer (wahrscheinlich weil die Hundebücher ihn völlig falsch beschreiben). Passen wir jetzt nicht auf, kommt diese Rasse in Mode und ist nach ein paar Jahren kaputt. Ich versteh aber nicht ganz, wo die Konkurrenz sein soll. Wir sind nämlich gar nicht auf einen Modehund erpicht. Der Kromi soll so selten bleiben wie er jetzt ist, aber sorgfältig gezüchtet und eben auch verbessert werden.
Ich meinte jetzt nicht, daß Konkurenz das "Geschäft" anheizen soll, sondern daß, wenn die Konkurenz die "bessere Ware" anbietet (wären in diesem Fall gesündere und wesensfestere Hunde), die einzelnen Zuchtverbände ihren Anspruch an die Qualität ihrer Zuchttiere hochschrauben müssten. Und das kann in meinen Augen nie verkehrt sein und nützt jedem einzelnen Individuum einer Rasse.
: Kann sein, dass viele Interessenten glauben, dass der Kromi eh ein Mischling ist :-)))
*grins* Das glaube ich allerdings auch. Wo doch meine DSHs oft schon für Mischlinge, Husky oder Belgier gehalten werden, nur weil sie nicht der Kommissar-Rex-Einheitsfarbe entsprechen.
Viele Grüße
Antje