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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Hundezucht" der Zukunft"
11. Juli 2001 10:46

Hallo Sabine,

: Aber wenn Oma Hinz ihren Lumpi nach 15 Jahren klonen läßt, dann doch deshalb, weil sie genau L u m p i wieder haben will, und nicht ein neues Individuum. Wenn Lumpi 2 dann wegen andersartiger Umwelterfahrungen dann irgendwie anders gerät, ist sie enttäuscht und wird das auch den Hund spüren lassen.

Mit Lumpi würde das sowieso nicht funktionien, höhstens mit 'ner Lumpine, und wer will denn nocht eine zweiten 15 Jahre alten Hund haben? Weiter sind sie bei den Säugetieren noch nicht, mit xy-Idividuen geht's noch nicht und die Zellteilung eines Klons ist auf dem gleichen Stand wie beim Spenderindividuum. Höchstens wenn Lumpine ein appes Bein hatte, das wäre etwas anderes, der Klon hätte dann vier Beine (sofern das appe Bein nicht genetisch bedingt wäre).

Und das mit dem enttäuscht sein: Das betrifft ja auch Hunde der gleichen Rasse. Dackel Lumpi hatte diese oder jene Eigenschaften, dann wird Lumpi Nr. 2 gekauft und der sollte sich nach Frauchens Willen genau so entwickeln wie Lums Nr. 1, ist ja schließlcih auch 'n Dackel...


: Will sagen: Allein die Motivation, die Oma Hinz zum Klonen bewegen würde, halte ich für verwerflich.

Ach Gott, was gibt es alles für verwerfliche Ansichten auf unserem Planeten. Da sind mir die von Oma Hinz regelrecht sympatisch, da sowieso nicht ausführbar. Viel schlimmer finde ich es, wenn Eltern an ihre Kinder so hohe Ansprüche stellen ("Er/Sie soll mal etwas besseres werden...", ob er/sie will oder nicht).


: Und glaub' mir: Solange oder sobald es jemanden gibt, der solchen Schwachsinn finanziert, wird er auch durchgeführt, Ethik hin oder her.

Zum einen funktioniert es doch gar nicht, zum anderen, bei den Kosten, wenn's denn funktionieren würde, würden uns eine Handvoll geklonte Hunde auf diesem Planeten auch nicht umbringen (hat überhaupt jemand eine Vorstellung, was so etwas kostet?).

Viele Grüße

Antje


11. Juli 2001 10:56

Hi Antje und Sabine,
die Geschäfte werden schon jetzt damit gemacht...zig Leute lassen sich schon heute für mehrere tausend Dollar das Genmaterial ihrer Hunde einfrieren...denn falls es irgendwann mal möglich sein sollte, könnte "Lumpi" ja schon tot sein.
Soooo weit sind wir wirklich nicht mehr davon entfernt. yawning smiley(((((((

Liebe Grüße
Anna

11. Juli 2001 11:07

Hallo Anna,

dann laßt die Firmen diese Geschäfte doch machen. Was die einem verkaufen und was machbar ist, dazwischen liegen Welten. Kann doch auch jeder den BSE-Gentest machen, dann schmecken ihm vielleicht wieder die Hamburger, aber das Infektionsrisiko ist genauso hoch (oder ehergesagt niedrig) wie vorher. Der eine kann besser schlafen, wenn Lumpi nach seinem Tod ausgestopft auf dem Sofa liegt, der andere, wenn ein paar Lumpi-Zellen irgendwo in flüssigem Stickstoff vor sich hinschlummern. Momentan jedenfalls bräuchtest Du eine ganze Menge Voodoo-Zauber, um einen von beiden wieder zum Leben zu erwecken, und in einigen Jahrzehnten, wenn es überhaupt mal möglich sein sollte, werden die Erinnerungen an Lumpi Nr. 1 wohl schon so verblaßt sein, daß ein eventueller genetisch gleicher Nachfolger bestimmt nicht mehr unter den Erinnerungen an Lumpi Nr. 1 zu leiden hätte.

Viele Grüße

Antje

11. Juli 2001 14:15

Hallo Antje,

es ist klar, dass Klonen im Moment noch nicht möglich ist. Zumindest nich in dem Stil.
Aber, eines Tages wird es das sein. Vielleicht werden wir bis dahin alt sein, oder gar schon tot. Aber es wird möglich sein. Das kann niemand bestreiten. Es gab auch mal eine Zeit, da hätte niemand geglaubt, dass eine Blinddarm-OP funktioniert, oder eine Herztransplantation.
Ist zwar ein bischen was anderes, aber das Prinzip ist da. Man hat eine Idee, will sie verwirklichen und probiert, bis es funktioniert. Egal, was es kostet. Und ob es wirklich notwendig wäre.

Mir geht es hier um das Prinzip. Ich hätte jeden meiner toten Hunde liebendgern wieder bei mir. Aber diese Hunde, nicht irgendwelche nachgemachten Tiere. Ich käme nie auf die Idee, dass irgendein anderer Hund, selbst wenn es eineiige Zwillinge wären, selbst wenn sie durch Embryonensplitting entstanden wären, genau das identische Abbild "meines" Hundes wäre. Und irgendwie sind solche Leute zu bedauern.



Gruss Cindy

11. Juli 2001 14:36

Hallo Cindy,

da begeben wir uns jetzt aber auf das weite Gebiet der Ethik. Ich glaube, ein paar geklonte Hunde sind hier noch das geringst Übel. Was in dieser Richtung schon alles gelaufen ist, ist übel, Lebensborn, Colonie Digitat (oder wie das hieß) usw., Menschenrechtsverletzungen und der Versuch der "Züchtung" von menscglichen Überfliegern. Die Diskussion über embryonale Stammzellen usw., das ist doch alles zum greifen nahe. Ich mache mir eigentlich mehr Gedanken über die Aufschlüsselung des menschlichen Erbgutes, wenn es so weit kommt, daß Gentest bei Einstellungsuntersuchungen oder Versicherungsabschlüssen obligatorisch werden, nach dem Motto "der genetisch Vorbelastete hat keine oder geringere Chancen". Dagegen kommt mir der Gedanke, ob es den Dackel Lumpi evtl. irgendwann mal um zweiten Mal gibt, eher nebensächlich vor.

Viele Grüße

Antje

11. Juli 2001 16:33

Hallo Antje,

sicher, dagegen ist das Klonen von Hunden "ganz normal". Das Problem ist nur, wenn die Leute jetzt schon anfangen, das Klonen als "ganz normale Sache" anzusehen. Und das tun sie, wenn sie so reagieren, von wegen "lasse meinen Hund klonen". Dann ist der Schritt zu breiten Akzeptanz dessen, was Du beschreibst, nicht mehr weit. Im Gegenteil. Es würde schon damit anfangen, dass Eltern ihre Kinder nach ihrer Vorstellung formen würden, soweit dies möglich ist (Technik, Geld etc). Und dass es möglich sein wird, daran zweifle ich nicht. Die Frage ist, wann, und ob wir Menschen reif genug sind, mit diesem Wissen verantwortungsbewusst umzugehen. Und genau daran zweifle ich, und wie mir scheint auch Du. Und dass es dann evtl mal soweit kommt, dass die Versicherungen etc. nur noch genetisch "passende" Menschen versichern, dass nur noch "genetisch passende" Leute eingestellt werden, etc., das ist auch eine der Fragen, die sich bis heute noch keiner so richtig überlegt hat. Zumindest nicht die breite Bevölkerung. Da fehlt einfach die Fantasie, was man mit der ganzen Gentechnik, Genetik, Molekularbiologie etc. so alles anstellen kann.

Gruss Cindy