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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Was bedeuten die Inzuchtwerte?
12. Juli 2001 05:28

Hallo Stefanie,

: Hab ich das jetzt richtig verstanden, der erste Wert ist die Generation
: beim Vater, der nach dem Strich die Generation in der der betreffende
: Hund bei der Mutter vorkam?

Ja


: Was heist dann aber Emma 4,4-4? Bei der Mutter kam Emma in der vierten
: Generation einmal vor. Beim Vater auch?? Was heißt das 4,4?

Dieses 4,4 bedeutet in dem Fall, daß die Hündin Emma von der Mutterseite her zweimal in der 4. Generation steht, also mütterlicherseits in der 3. Generation Halbgeschwister verpaart wurden. Das ist jetzt nicht ganz korrekt, da nur mit Genehmigung des Zuchtverbandes möglich (Halbgeschwisterverpaarungen wären "2-2", und "2-3" ist das engste, was die Zuchtordnung an Linienverpaarung eigentlich zuläßt), ich hätte vielleicht besser schreiben sollen 4,4-5 (Emma väterlicherseits in der 4. Generation und Mütterlicherseits in der 4. und 5. Generation), dann wäre es korrekt.


: Ich komme mir zwar etwas blöd vor aber ich steig noch nicht ganz durch.

Da bist Du nicht die Einzigste. Es gibt ja auch noch die Angaben wie "Bessi Hintertupfingen (5-) - Dodo Hintertupfingen (-5)", was bedeutet, daß Bessi und Dodo Vollgeschwister sind (aus unterschiedlichen Würfen) und Bessi auf der Vaterseite in der 5. Generation steht und Dodo auf der Mutterseite ebenfalls. Und die ganze Geschichte gibt's noch mit dem Komma dazwischen und ggf. drei Vollgeschwistern... *grins*


: Die Problematik ist mir schon klar, gerade bei den Dt. Schäferhunden
: kommen ja die gleichen Hunde in vielen Generationen immer wieder vor.
: Deshalb will ich das Prinzip richtig verstehen wenn ich die
: Welpenanzeigen lese.

Der Schäferhund steht genetisch gesehen auf einer schmalen Plattform. Zum einen ist er durch starke Linienzucht entstanden, zum anderen hat er zweimal genetisch ganz schön Federn lassen müssen (1. und 2. Weltkrieg, da wurde ein großer Teil der Population für den Kriegsdienst eingezogen), und dann begann irgendwann der große Run auf die Schönheits- und auch die Leistungsvererber. Bei den Schönheitshunden reicht manchmal auf der Ahnentafel der vorgesehene Platz für die Inzucht innerhalb der ersten 5. Generationen nicht aus, und weiter hinten sind die Hunde ja auch noch stark miteinander verwandt. Aber auch bei den Leistungshunden sind gute Hunde ohne Inzucht (wenn sie es denn nun wirklich sind) schwer zu finden, und dann muß bei der Gesundheit auch noch alle stimmen, im Grunde genommen ein unmögliches Unterfangen. Wobei in den Leistungslinien, im Gegensatz zu den Schaulinien, noch die DDR-Linien integriert wurden, sozusagen eine Blutauffrischung. Leider hat der Verband die Grenzen jetzt dichtgemacht, es ist inzwischen so gut wie unmöglich, einen ausländischen Deckrüden zur Blutauffrischung zu wählen, denn nicht nur von ihm, sondern auch von seinen Eltern müßten beim deutschen Zuchtverband eine DNA-Probe vorliegen. Gehe ich heute z.B. zu einem älteren in Belgien geborenen Rüden, wo ein oder beide Elterntiere nicht mehr leben, bekämen die Welpen keine Ahnentafel, selbst wenn der Rüde alle anderweitigen Anforderungen (Schaubewertung, Prüfungen) erfüllt, da die notwendigen DNA-Proben fehlen.

Viele Grüße

Antje

12. Juli 2001 11:37

Hallo Antje,

Danke. Ich glaube jetzt hab ich das Prinzip verstanden.
Ich hab mir zwar eine Zeichnung machen müssen *g* aber immerhin.
So ausführlich hatte mir das noch niemand erklärt.

Liebe Grüße
Stefanie

18. Juli 2001 19:10

Antje

Was würdest du sagen wenn ein hund IK 10 und einen AVK von 65 hätte?

gruss
falc


18. Juli 2001 19:45

Hallo Falc,

übersetze das mal ins Deutsche (wir haben gerade Party und ich bin schon leicht angeduselt vom Apfelwein..)

Viele Grüße

Antje

19. Juli 2001 09:58

: Antje
:
: Was würdest du sagen wenn ein hund Inzuchtverlustkoeffizienten=IK 10% und einen Ahnenverlustkoeffizienten=AVK von 65% hätte?
:
: gruss
: falc
:


20. Juli 2001 12:07

Hallo Falc,

kann wieder geradeaus denken und der Computer läßt mich auch wieder in "Zucht" (bisher ist der Computer immer abgestürzt, wenn ich es öffnen wollte).

: Was würdest du sagen wenn ein hund IK 10 und einen AVK von 65 hätte?

Ein IK von 10? Ich kenne nur die Abgabe zwischen 0 und 1. Halbgeschwisterverpaarungen wären dann 0,125.

Mit dem Ahnenverlustkoeffizienten habe ich mich noch nicht genauer beschäftigt, das wäre ein Wahnsinnsunterfangen, so etwas ohne geeignetes Computerprogramm für einen meiner Hunde zu berechnen. Und den Zuchtverband schert's eh' nicht... Kläre mich auf, ist im betreffenden Fall der Inzuchtkoeffizient hoch und der AVK niedrig?

Fragende Grüße

Antje