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Wieviel geld pro Wurf?!?

geschrieben von Tina+ Wuff(YCH) 
Wieviel geld pro Wurf?!?
19. Oktober 2001 08:38

Hallo an alle die meine Frage beantworten können und wollen!!!

DIESE FRAGE STELLE ICH AUS REINEM INTERESSE- ICH WILL NICHT ZÜCHTEN!!

Also ich habe mir gerade darüber Gedanken gemacht, dass man /Ihr ja immer sagt, ZÜCHTEN SEI EIN TEURES HOBBY, WOMIT MAN KEINEN PROFIT MACHT.
Also ihr züchtet z.B. Hunderasse X und nehmt pro Welpen 2000 DM.
Ich persönlich finde, dass es viel viel Geld ist, was aber bei einem guten Züchter auch gerechtfertigt sei.
Doch sind eure Ausgaben pro Welpe wirklich dementsprechend hoch?
Okay, der Preis variiert von Rasse zu Rasse. Da kommt mir ein gutes Beispiel: Viele (gute) DSH Züchter verlangen pro Welpe "nur" 900 DM, ein Tollerzüchter aber verlangt 1600 DM pro welpe (und ein Mollosser Züchter verlangt dann bis zu 3000?!?- wie bei Janas Diskussion besprochen wurde). Wo ist denn da der Unterschied (beim Hund)?? Geht der DSH züchter im Preis nur so runter, wegen der grossen Konkurrenz, und der Toller Züchter braucht das nicht?
Dann macht doch aber der Tollerzüchter Profit, wenn er mehr verlangt als er eigentlich müsste.
Versteht ihr so einigermaßen, was ich meine??
Wieviel und für was (Impfungen, Untersuchungen, Futter, Benzinkosten..., einfach alles, was da mit reinfällt) gebt Ihr pro Wurf aus, macht ihr am ende plus oder minus??

hoffe ihr könnt (und wollt) meine Frage verständnismässig beantworten...

Liebe Grüsse, Tina + Wuff

19. Oktober 2001 08:52

Hallo Tina!

Ich selbst züchte (noch) nicht. Aber Bekannte züchten DSH. Bei einem der letzten Würfe (mit Komplikationen, Gebährmutterentzündung, Total-OP, ein Welpe krank, mit Röntgen und einschläfern,... und das alles bei einem sehr günstigen TA) haben wir mal spaßeshalber nachgerechnet, was die Welpen gekostet haben. Wir kamen inkl. allem (TA, Futter, Deckgeld, Papiere, Tätowieren, Entwurmen, Impfen, eben alles was dazugeört) auf 1800,- DM pro Welpe bei (glaube ich) 6 Welpen.

DSH lassen sich aber meistens (zumindest nicht als "Otto-Normal-Züchter"winking smiley zu einem solchen Preis verkaufen. Du hast schon recht, das Angebot ist riesig, die Nachfrage nicht ganz so, also stehst Du im Preisdruck. Wie in der freien Marktwirtschaft! :-)) Angebot und Nachfrage regeln den Preis!

Viele Grüße
Tanja


19. Oktober 2001 09:08

Hallo Tina,

da ich DSHs züchte, kann ich Dir zumindest im Hinblick auf diese Rasse auskunft geben. Bei uns kannst Du mit der Zucht bestimmt nicht reich werden. Wenn Du den Wurf sorgfältig betreust (vernünftiges Futter, Impfungen, Wurmkuren, Kosten für Wurfbetreuung durch den Zuchtverband, hinzu kommen die Kosten für Deckgeld, Ahnentafeln, Anzeigen in Fachzeitschriften usw.) hast Du bei einem "vollen" Wurf ein bisschen Geld über, von dem Du vielleicht den nächsten Deckakt samt Unkosten (Sprit, Hotel etc.) bezahlen kannst. Rechnest Du aber, was Dich Deine Zucht wirklich kostet (Kosten für Kauf und Aufzucht eines weiblichen Welpen aus gefestigter Blutlinie, tierärtzliche Untersuchungen, Unkosten für Ausbildung usw.) gehst Du immer mit einem Minus heraus.Und dann gibt es die Fälle, wo die Hündin nicht tragend wird, verwirft, ein Kaiserschnitt fällig wird, nur ein oder zwei Welpen geboren werden, der Wurf sich eine Infektionskrankheit einfängt uswusf.

Ich habe bei meinen letzen beiden Würfen die Unkosten pro Welpe mal errechnet und bin auf 680 DM pro Welpe gekommen, nur bei den Mehraufwendungen für diese beiden Würfe (also die normalen Haltungskosten (Anschaffung/Futter/Tierarzt für die Zuchthündinnen nicht mit gerechnetusw.). Wenn ich den Verkaufspreis von 800 DM pro Hündin und 1000 DM pro Rüde dagegensetze (leider bekommen meine Hündinnne lieber Mädels; bisher hatte ich 21 Hündinnenwelpen und nur 6 Rüdenwelpen...), dann darf eigentlich nicht viel passieren, damit ich ins Minus rutsche.

Natürlich regelt immer die Nachfrage und das Angebot den Preis. Der DSH ist deswegen so günstig in der Anschaffung, weil man an jeder Straßenecke einen Züchter findet. Inzwischen sind die Welpenzahlen pro Jahr von über 31.000 auf ca. 17.000 gefallen und man rechnet damit, daß sie sich bei 15.000 Welpen pro Jahr einpendeln werden. Dadurch wird der Kaufpreis eines Welpen sich bei 1000 bis 1200 DM einpendeln. Das halte ich für einen vernünftigen Preis, bei dem weder der Züchter noch der Käufer zu viele Zugeständnisse machen müssen. Welpenpreise für über 2000 DM und mehr halte ich schon für sehr hoch, wobei man bedenken muß, daß hier teilweise die Gebühren an die Zuchtverbände sehr hoch sind (so kostet beim DSH die Erstellung einer Ahnentafel 20 oder 25 DM, bei Rotteriler 120 DM oder sogar inzwischen noch mehr). Lertzendlich bestimmen die "Verbraucher", wie weit die Welpenpreise in den Himmel steigen dürfen. Wenn keiner mehr 2500 oder mehr für einen Welpen bezahlt, müssen die Züchter runter vom hohen Roß.

Viele Grüße

Antje


20. Oktober 2001 12:04

Hallo Tina,

wenn alles gut geht, man keinen zu kleinen Wurf hat etc. bleibt sicher noch etwas übrig bei 2000 DM pro Welpen. Vielleicht wird davon ein neuer Teppich bezahlt, da die Welpen einen auf dem Gewissen haben *g*.

Hier meine Liste von unserem Wurf (bei dem so ziemlich alles schief ging):

Ultraschall: 50 DM
Röntgen, Wehenspritzen: 70 DM
Kaiserschnitt: 910 DM
Lungenentzündung eines Welpen, Mikrochips, Impfungen: 748,44 DM
Wurmkuren: 180 DM
Traumeel und Arnica D30: 22 DM
Elm/Hornbeam/Olive: 50 DM
Rescue Remedy: 22 DM
Trockenfutter: 625 DM (wir haben noch Futter mitgegeben)
Welpenmilch: 60 DM
Zinktabletten: 12 DM
Trinkflaschen: 15 DM
Küchenwaage: 40 DM
Welpennapf: 75 DM
Katzenstreu: 20 DM
Papierrollen: 35 DM
Vetbeds: 40 DM (2 St. zum Sonderangebot)
Spielzeug: 56 DM
Halsbänder: 36 DM
ISDN-Kabel: 28 DM (Zerstörung am letzten Tag *groll*)
Anzeigen: 174 DM
Benzin: 120 DM (Welpe wurde zum neuen Hundehalter gefahren)
Nach Tod eines Welpen: 1200 DM (Rückzahlung)

Insgesamt 4 Welpen. Für jeden habe ich 1200 DM genommen.

Nicht dabei sind die Voruntersuchungen der Elterntiere. Ich weiß nicht mehr, wieviel das war. Sicher kein Vermögen.

Gruß - JanaL+P

20. Oktober 2001 13:32

Ich muss sagen: krass!!!
mehr fällt mir dazu nicht ein. aber dafür macht es sicher spass und man hat viel freude und erfahrung.

Danke und liebe Grüsse, Tina

21. Oktober 2001 18:53

Hallo,
ich züchte Beaucerons, die haben meistens größere Würfe. Pro Welpe verlange ich 1200 DM.
An Aufwendungen hat man bevor man einen Wurf überhaupt angehen kann (ich schreibe jetzt nur die Preise von unserem Verein rein):
- mindestens 3 Ausstellungen der Mutterhündin, kostet pro Ausstellung je nach Entfernung ca. 200 - 400 DM
- HD-Röntgen Hündin + Auswertung und Eintragung: 200 DM
- Zuchtzulassung / Verhaltenstest: 275 DM
- Züchterseminar: 49 DM
- Wurfstättenabnahme: 250 DM
- Zwingernamenschutz: 147 DM
- Zwingerbau: 2000 DM (mindestens!)
Ich gehe von mir aus, deshalb habe ich die Anschaffungskosten der Hündin nicht mit gerechnet, die hätte ich auch so. Den Zwinger habe ich allerdings nur wegen der Welpen gebaut.
So, nun kann man sich einen Rüden suchen. Wenn man eine Rasse hat, die in D nicht so häufig ist, heißt es oftmals ab ins Ausland zum Decken. Bei der Wahl des passenden Rüden helfen einem erfahrene Züchter gern und kostenlos. Wir waren beim ersten Wurf in D. 500 km zum Rüden fahren, Übernachtung, Deckgebühr macht zusammen ca. 1400 DM. (Fährt man nach F, kostet das ganze gut 800 DM mehr.) Spezialfutter für die werdende Mama rechne ich nicht extra. Der Wurf muß rund um die Uhr betreut werden, das ist dann der Jahresurlaub. Rechnet kein Züchter extra. Dann werden die Welpen geboren, wenn man Glück hat, braucht man keine TA. Wir hatte 8 lebende Welpen. Wurmmittel (Entwurmen alle 14 Tage, Mutter und Welpen), Impfungen (6. Woche P, 8. Woche 5-fach), sonstige TA-Kosten ca. 500 DM.
Spielzeug für Welpen, Halsbändchen etc. 150 DM. Futter ca. 1500 DM. Wurfabnahme (durch den Zuchtwart) + Ahnentafeln 955 DM. Annoncen in Zeitschriften: ca. 100 DM. Dazu unendlich viel Zeit, die keiner rechnet. Klar bleibt bei einem großen Wurf einiges an Geld hängen, aber wenn die Hündin nur einen Welpen bekommt, sieht die ganze Rechnung ganz anders aus. Oft behält man auch den einen oder anderen Welpen etwas länger. Dazu kommt dann noch eine Nachbetreuung der Welpenerwerber, die etliches an Telefonkosten verschlingt und - was man auch mit kalkulieren muß - eine eventuelle Rücknahme von Hunden, aus welchen Gründen auch immer.
Das man mit Hundezucht nicht reich werden kann, weiß auch das Finanzamt, was das ganze als Liebhaberei abtut.
Ich hoffe, das mail war jetzt nicht zu lang.
Liebe Grüße von katrin