Hallo Elke,
: Ich kanns einfach nicht lassen.
Deswegen heißt das hier ja auch "Diskussionsforum Archiv" und nicht "Eine-Meinung-Forum"... *grins*
: Die Auswirkungen des Kastrierens auf einen Hengst kann sogar ganz
: schön einschneidend sein
Natürlich sind sie das. Man sollte immer hinterfragen, was man tut und warum. Die Begründung "Weil's immer schon so war", damit habe ich mich nie zufrieden gegeben. Wenn man darüber anchdenkt, dann kann man auch entscheiden, wann und warum man etwas tut. Ich für meinen Teil würde einen Hengst immer spät kastrieren lassen, dann haben sie meinen Erfahrungen nach später die wenigsten hormonellen Probleme. Allerdings sind sie dann u.U. anspruchsvoller, was Handling und Ausbildung betrifft. Wäre mir das dann zuviel, würde ich lieber eine Stute wählen.
: Tatsache ist, daß bei Hengsten nach der Kastration eine ungleich
: stärkere Wesensveränderung eintritt als bei Hunden oder Katzen.
Glaubst Du das wirklich? Die kastrationsbedingte Wesensveränderungen bei Katzen finde ich beträchtlich! Ohne Kastration würden Katzen doch gar nicht mehr in unser modernes Leben passen. Nicht nur, daß unkastrierte Kater in der Wohnung markieren, auch vom Wesen entsprechen sie nicht immer dem pflegeleichten Schmusekätzchen, das wir gerne haben wollen. Der Perserkater eines Bekannten hat dessen erwachsener Tochter eine Sehne in der Kniekehle durchgebissen und auch andere Leute schwer verletzt. Und wenn ich an den Wildkater denke, der bei meinen Eltern am Zeltplatz herumgestronzt ist, den würde ich nicht so ohne weiteres auf dem Bett eines siebenjährigen Kidnes schlafen lassen. Auch unkastierte Katzen sind nicht imemr ohne...
Und wenn die Kastration bei Hunden keine Wesensveränderung hervorruft, warum empfehlen amerikanische Agility-Cracks die juvenile Kastration für die Aufzucht künftiger Aligityhunde?
: Fazit: einer der beiden starb an den Fogen des Eingriffs, der andere
: hat seitdem Nierenprobleme. Soll ich jetzt deshalb dafür eintreten,
: daß sich Leute, die sich keinen Hengst zutraun nur mehr Stuten reiten
: dürfen und die überzähligen Hengstfohlen kulinarisch verwertet werden?
Warum? Wenn man über solche Dinge nachdenkt, dann muß man in jede Richtung denken, auch wenn einem manchen Gedanken nicht gefallen und man sie wieder verwirft. Die Frage stellt sich wirklich: wenn häufig Wallache unter den Spätfolgen der Kastration leiden, ob die Leute nicht besser Stuten reiten und der größten Teil der Hengstfohlen nach vernünftiger Aufzucht auf der Koppel im Kochtopf landet. Auch über so etwas muß man mal nachdenken, ich glaube, einem Tier ist es egal, ob es als Rind oder als Pferd im Kochtopf landet, ist beides irgendwo das gleiche. Für mich wäre es allerdings eine Umstellung, ich finde Pferdefleisch nicht so dolle...
Ein schönes Wochenede,
Antje