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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Kaufvertrag
14. November 2001 10:26

Hallo Antje,

: Völlig richtig, so sehe ich das auch. Und dann sind wir wieder bei dem zukünftigen Hundehalter, der sich von vorneherein eine Hündin wählt, diese aber "ausräumen" lassen möchte, weil er die ganze Schweinerei mit der Hitze nicht haben will. Solche Leute sollten meiner Meinung nach a) einen Rüden wählen oder b) sich einen Porzellanhund kaufen.

Solche Leute sollten sich auch keinen Rüden kaufen - sie sind eindeutig
am besten mit Porzellanhund bedient, weil grundsätzlich bei diesen
Leuten die Entscheidung für eine Hündin aus dem einfachen Grund gefällt
wird, daß sie glauben, daß eine Hündin keine oder zumindest deutlich weniger Erziehungsarbeit fordert als ein Rüde........und die lästigen Läufigkeiten die den Teppich versauen läßt man einfach "wegoperieren"......

Gruß
Margot

14. November 2001 11:20

Tschau Silke, ich persönlich würde diese Hündin nicht an diese Person abgeben. Mit dem Sterilisieren und Kastrieren wird der Hündin / dem Hund viel genommen. Seine ganze Persönlichkeit wird nie richtig entwickelt oder sie wird ihm genommen. Gerade eine Hündin macht doch mit der Läufigkeit eine Wesensveränderung durch, die beachtlich ist. Ich habe ein paar Hunde und wenn sie nicht gerade im Training sind, dürfen sie neben den Spaziergängen auch im Rudel zusammen sein. Was meinst Du was da abgeht. Wenn ich da eine sterilisierte Hündin ins Rudel tue, dann ist das Verhalten von den anderen Hunden und der Hündin selbst ganz anders. Ich weis nicht wieso jemand überhaupt auf solche Ideen kommt. Mit einem solchen eingriff, verändert sich der ganze Hormonhaushalt, der Hund wird im Wesen ganz anders. Es gibt für mich höchsten einen Gesundheitlichen Grund, für einen solchen Eingriff.

Eine läufige Hündin stellt doch kein Problem dar. Ich weis nicht wo ihr wohnt, aber bei uns laufen die Hunde nicht einfach frei in der Nachbarschaft umher und ich wohne auf dem Lande.

Gruß P.H


14. November 2001 11:48

Hallo Petra,

: Und eine Geburt und die Aufzucht macht Hündinnen Spaß?

Wenn ich sie dabei beobachte, würde ich behaupten, ja. Hatte jedenfalls nie den Eindruck, daß sie dabei leiden. Das war aber nicht der Ursprung des Themas...


: Wenn Du züchtest, ist Dir sicher auch bekannt, dass Hündinnen auch bei
: Geburten sterben können und ihr Fell während/nach der Trächtikeit sich
: verändert.

Ich kenne persönlich keine Hündin, die bei der Geburt verstorben ist. Meine Hündinnen haben auch keine Fellprobleme während oder nach der Trächtigkeit. Sollten Probleme beim Werfen auftauchen, sollte mit solche einer Hündin meiner Meinung nach nicht weitergezüchtet werden. So etwas ist absolut erblich.


: Wenn Du Fellveränderung als "langanhaltendes Leiden" siehst,
: dann müsstest Du alles an der Hundehaltung (auch Deiner) hinterfragen.

Eine anhaltende Fellveränderung ist ein Zeichen dafür, daß organmäßig etwas mit dem Hund nicht stimmt. Ich rede nicht von natürlichen Fellwechseln, sondern z.B. vom "Babyfell", welches kastrierte Hündinnen teilweise bekommen (habe selbst erst vor 2 Tagen wieder so eine Hündin gesehen). Daß ein Hund ein- oder zweimal im Jahr abhaart ist völlig normal. Hinterfragen würde ich eine Hundehaltung immer dann, wenn z.B. ein Dauerhaarwechsel oder bleibende Fellveränderungen stattfinden. Dann stimmt irgend etwas nicht, sei es mit der Haltung, der Ernährung oder der Hund hat organische Probleme, die tierärztlich behandelt werden müssen.


: Dass Inkontinenz auftreten kann, darf natürlich kein Tierarzt
: verschweigen und ist eben rasse-/operationsabhängig. Bei einem Yorkie
: sollte das aber nicht ins Gewicht fallen.

Mit Yorkies kenne ich mich nicht so aus, aber das Narkoserisiko ist bei Kleinhunden nicht unbedingt ohne. Auch eine kleine Hündin würde ich, außer aus medizinischen Gründen, nicht kastrieren lassen. Und längst nicht jeder Tierarzt klärt vor der Kastration auf, vielmehr versuchen viele, die Hundehalter zur (teilweise völlig unnötigen Kastration) zu überreden. So meinem Onkel geschehen, der daraufhin den Tierarzt gewechselt hat, weil er seine Airedale Hündin eben nicht prophylaktisch kastrieren lassen wollte. Der Mann hat jahrzehntelang Hunde besessen, teilweise auch gezüchtet, und dem ist bisher niemals nie eine Hündin unbeabsichtigt tragend geworden, obwohl er in den meisten Jahren auch einen Rüden hatte. Was soll so ein Scheiß!


: :Ich kenne nur zwei Krebsfälle bei unkasrtrierten Hündinnen und einen
: :bei einer kastrierten Hündin. Da ich selbst in der Tumorforschung
: :arbeite ist mir eine statitische Auswertung dieser drei Fälle ein
: :bischen mager.
:
: Allerdings. Daher sollte man sich auf Aussagen der Tierärzte verlassen

*grins* Die dann bei uns anrufen und sich die Sache erklären lassen? Gerade für Brust- bzw. Milchleistenkrebs ist eine genetische Disposition ausschlaggebend. Entweder ich kehre in der Zucht mit einem eisernen Rechen und setze nur absolut gesunde Hunde in der Zucht ein, oder aber ich drücke in dieser Hinsicht ein Auge zu und habe den Schlamassel...


: Hunde sind halt keine Menschen. Sie machen sich keine Gedanken über
: Mutterschaft und Weiblichkeit, höchstens deren Halter.

Es geht nicht um Mutterschaft und Weiblichkeit, sondern um einen gestörten Hormonhaushalt, der sich bis hin zur Todesfolge (Einschläfern wegen nicht heilbarer Inkontinenz) auswirken kann. Ich finde nicht, daß man so etwas auf die leichte Schulter nehmen sollte. Nicht nur als Halter einer gefährdeten Rasse, auch andere Rassen können davon betroffen sein. Das sollte der Halter vorab gut abwägen und das wird meiner Meinugn nach zu wenig beachtet.


: :Ich glaube, eine unkastrierte Hündin, die dann natürliches Sonnenlicht
: :aufsuchen kann wann sie es möchte, ist besse vor Krebs geschützt als
: :eine kastrierte Hündin, die den ganze Tag über bei Neonlicht in einer
: :Wohnung sitzen muß.
:
: Das ist Deine Meinung. Das ist aber ein bisschen unfundiert, oder?

Wieso? Wie Sonnenlicht auf das Immunsystem wirkt kannst Du nachlesen. Und wie eine intakte Immunabwehr gegen Krebs helfen kann auch. In Cells, Science, Nature...


: Das denke ich auch. Und kann es auch nachvollziehen. Wie Du persönlich
: Deine Hunde hältst, damit musst Du selbst klar kommen.

Danke, damit kommen meine Hunde und ich sehr gut klar.


: : Meine Hündinnen werden ein- bis zweimal im Jahr läufig. Und in über
: : 30 Jahren habe ich erst eine scheinträchtige Hündin kennengelernt,
: : ich selbst hatte noch nie eine. Auch hier warscheinlich eine Frage
: : der Zuchthygiene...
:
: Ach ja? Oder Du hast die Symptome nicht erkannt. Unsere Hündin hatte auch nur minimale Anzeichen, die ich nicht als Scheinträchtigkeit deutete. Manchmal läuft es eben latenter ab, aber in 30 Jahren nie eine scheinträchtige Hündin? Das grenzt an ein medizinisches Wunder oder vielleicht hast Du doch die endgültige Haushundlinie geschaffen, die keine "natürlichen" Probleme mehr hat.

Meine Hunde haben keine Probleme mit ihrer Biologie. Liegt vielleicht auch daran, daß ich früher einfach Glück hatte und heute darauf achte, daß die Eltern meiner Hunde aus entsprechenden Linien stammen. Ich würde nie mit einer Hündin züchten, die irgendwelche Probleme beim Werfen hat, tote oder lebensschwache Welpen usw., oder eine Hündin kazufen ,deren Mutte mit so etwas Probleme hatte. Und wenn Du mit Deinen Hunden arbeitest würdest Du kleinste Anzeichen einer Scheinträchtigkeit bestimmt bemerkten. Du merkst ja bei den meisten Hündinnen auch schon wenige Tage nach dem Decken an ihrer Arbeitsweise, ob sie aufgenommen haben oder nicht.


: Mit einer läufigen Hündin auf den Hundeplatz zu gehen halte ich für
: äußerst unfair.

Warum? Sie dürfen ja sogar auf Meisterschaften starten. Wo liegt das Problem? Wenn mein Rüde richtig ausgebildet ist, macht ihm das nix aus. Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. Was glaubst Du, was unser Schäfer seinem Rüden erzählen würde, wenn der die Schafe links liegen lassen würde, nur weil eine heiße Hündin dort langgestiefelt ist. Oder mein Hundeplatzkollege seinem Diensthund, der statt Sprengstoff zu suchen plötzlich auf Freiersfüßen wandelt. Und auf dem Hundeplatz soll dem das plötzlich etwas ausmachen? Und ein Rüde, der sich im Schutzdienst von so etwas irritieren läßt, gehört nicht in den Hundesport. Die Rüden in unserem Verein decken sogar auf und neben dem Übungsplatz, derweil ihre Kollegen in der Zeit Unterordnung machen.


: : : und ich empfinde es tatsächlich als bequemer...
:
: Ja, und dazu stehe ich auch. Ich bereite meinen Hunden ein möglichst
: artgerechtes, bequemes Leben - warum soll ich dann nicht auch die
: bequemen Seiten der Kastration befürworten?

Kannst Du ja auch. Andere tun das beim Kupieren. Ich bin von keinem der beiden Dinge betroffen und für mich ist das eine so gut oder so schlecht wie das andere.


: Bequemlichkeit an sich ist ja wohl nichts Verwerfliches - warum bringst
: Du denn Deine Hunde zeitweise im Zwinger unter, wie Du so provokant
: hervorhebst, sicher auch aus Bequemlichkeit. Es gibt genug Leute mit
: vielen Hunden, die ganz gut ohne Zwinger klar kommen.

Meine Hunde waren vorher ausschließlich in der Wohnung, was ihnen meiner Meinung nach nicht gut bekommen ist. Daher habe ich die teurer Zwingeranlage gebaut, in der sie u.a. ihre Scheußlichkeiten deponieren und fressen dürfen, die sie im Haus nie bekommen haben. Bequemer wäre es für mich, auf Zwinger und Auslauf zu verzichten und den Platz, den ich eigentlich dringend benötigen würde, anderweitig zu nutzen.


: Tut mir Leid, es ist mir immer noch nicht klar, welche Vorteile eine
: Hündin vom Nicht-Kastrieren haben sollte.

Die Dobermannhündin meiner Bekannten: Ein normales Hundeleben mit gesunder Leber und Herz. Die Mischlingshündin eines anderen Bekannten: Ihr Leben (die ist nämlich getötet worden wegen ihrer nicht behandelbaren Inkontinenz).


: Es ging hier nicht um den erhobenen Zeigefinger "Ihr müsst alle Hunde
: kastrieren", es ging um die Frage, ob man einem Hundehalter von
: vornherein untersagen darf, seinen Hund je kastrieren zu lassen. Das
: ist für mich eine so unsinnige Überlegung, dass ich darauf mit
: Befürwortung der Kastration geantwortet habe.

Warum? Jeder Züchter kann eine Kastration ohne medizinische Notwendigkeit lt. Kaufvertrag ausschließen. Ich glaube, ein Käufer überlegt sich dann, ob er in dem Fall eine Hündin einfach so "ausräumen" läßt, wenn der Vertrag eine entsprechende Klausel vorsieht (es könnte z.B. eine Konventionalstrafe fällig werden oder der Hund an den Züchter unentgeldlich zurückgehen, habe da schon mehrere Versionen gesehen). Der Züchter erreicht damit zumindest, daß sich der Hündinnenkäufer mit dem Thema beschäftigt und sich nicht so einfach von irgend jemand zur Kastration überreden läßt.

Viele Grüße

Antje

14. November 2001 12:31

: Außerdem dachte ich, ist es laut Tierschutzgesetz in Deutschland verboten, Hunde ohne medizinische Gründe zu kastrieren.
:

Hi Lorena,

soweit ich weiss, dürfen Hunde ohne medizinische Indikation kastriert werden, wenn es dazu dient, unerwünschte Fortpflanzung zu verhindern. Zumindest war das bisher so. Andere Gründe gelten soweit ich weiss nicht. Nur, wie will man andere Gründe nachweisen? Vor allem, wenn der Hundehalter angibt, den Hund aus diesem "erlaubten" Grund kastrieren zu lassen.

Gruss Cindy

14. November 2001 12:34

Hi P.H.

eine Frage, wieso sollte es Probleme bei einer sterilisierten Hündin geben? Bei einer kastrierten, okay. Da ist vielleicht der Geruch anders. Aber die sterilisierte Hündin ist ja bis auf die durchtrennten Eileiter vollkommen intakt. Ic bezweifle, dass das für Hunde einen Unterschied macht.

Gruss Cindy

14. November 2001 21:25

Tschau Cindy

Probleme ist vielleicht etwas übertrieben, die Hündin verhält sich einfach nicht gleich wie eine andere. Sowieso wenn sie nie läufig werden durfte. Das ist nun mal eine Tatsache, da einfach ein Teil vom Trieb der Hündin genommen wurde. Man könnte es mit der Abänderung beim Menschen vergleichen.

Gruß P.H