Hallo
ich war diesen Sommer in Indien. Ein Bekannter beschloss, er wolle nun auch einen Hund und wie es der "Zufall" so will hatte sein Onkel eine Dobermannhündin mit einem 5 Wochen alten Wurf. Dieser Wurf hatte noch nichts anderes als sein Zwinger gesehen und die Mutter war eine extrem ängstliche und überaus nervöse Hündin. Da nun dieser Onkel weit weg wohnte und mein Bekannter keine Zeit hatte hin und her zu fahren, nahm er den Welpen halt jetzt schon mit. Er ist ja schliesslich schon 5 Wochen alt und kann alleine fressen. Ich war entsetzt. Aber eben... andere Länder andere Sitten und die machen das regulär so und ich mit meinem "Psychogequatsche" von wegen Prägung, Sozialisierung etc. kam sowieso nicht durch. Also suchten wir uns die Hündin raus, die von ihrer Entwicklung her am weitesten schien und am wenigsten ängstlich war.
Ich war noch ca. 4 Tage bei meinem Bekannten und versuchte einen Crash-Kurs in WElpenerziehung und Sozialisation. Die Kleine hat sich aber erstaunlich schnell mit der Situation arrangiert. Ich war überrascht, wie schnell sie Vertrauen gefasst hat (wohl auch etwas aus Not) und wie zutraulich, lebhaft und neugierig sie wurde. ich denke, so komisch es klingen mag, aber in dieser Situation war es für sie wohl noch der bessere "Deal" als für ihre Geschwister, die gar nichts kennen lernen durften. Es war aber ziemlich viel Arbeit: die Kleine hatte einen Baby-Rhythmus: Schlafen, pieseln, fressen, pieseln, schlafen, spielen und erkunden, schlafen, fressen pieseln... Ein echter full-time job.
Ich denke, wenn ihr bereit seit so viel Arbeit auf euch zu nehmen, dann kann er auch jetzt schon weg, es ist fraglich wieviel er noch von seiner Mutter alleine profitieren kann, wenn sie nur noch geplagt wird von ihm.
Grüsse
Jenny