Aufpäppeln schächlicher Welpen
20. Dezember 2001 19:43

Hallo Christa, (süße Maus, Dein Hund:-))

JW hatte am Anfang (sichtbar mit ca. 4 Wochen) eine rachitisähnliche??? Krankheit (Deformation der Vorder-und Hinterläufe, Rosenkranz) Seine Schwester hatte nichts. Das erste Lebensjahr erhielt er dann spezielle P/C-Tabletten.
Als Welpe war er jämmerlich (ich taufte ihn damals Krümel), stumpfes Fell und immer am Schreien:-(

Vererben kann er sich dank Kastration nicht mehr, er selbst ist aber kerngesund, ob er genetisch etwas in sich trägt, weiß ich nicht.

Liebe Grüße
Christine + zum Glück aufgepäppelter JW + Bambuli

20. Dezember 2001 21:51

Hi Edith!
Die Argumentation des Herrn Trumler ist mit Sicherheit nicht falasch, biologisch betrachtet. Aber ich denke, man muss seine Aussagen in seine Form der Hundehaltung und sein Hundeverständnis einfügen.
Wie schon einige andere gesagt haben, ist der ohne menschliche Hilfe nicht lebensfähige Welpe bestimmt nicht geeignet um mit ihm zu züchten. Aber wer von uns züchtet denn (ich weiß einige! :-) aber die Mehrheit nicht), für die meisten von uns kann es eigentlich egal sein was für Gene der Hund in sich trägt solange er lebenswert leben kann.
Trumler hat ja auch dafür plädiert eine unerwünscht gedeckte Zuchthündin nicht mehr auszusortieren. Er betrachtete diese Einstellung, dass die Hündin dann zuchtmäßig unbrauchbar geworden sei, als eine Art Mittelalterrelikt. Seine Ansicht die Embryonen auch nicht vorgeburtlich und frühzeitig abzutreiben, sondern lieber die Hündin werfen zu lassen und anschließend die Welpen "human" zu entsorgen, mutet wohl selber mittelalterlich an.
Trumler hat einfach einen anderen Ansatz, er machte sich offensichtlich wesentlich weniger Gedanken über Hundeethik, bzw. hatte er eine andere Art der Hundeethik. :-)
Er hat auf eine Weise mit den Hunden zusammen gelebt, die es wahrscheinlich eher möglich macht die Regeln der Natur zu erkennen und zu akzeptieren. Manches ist aber einfach auch nur etwas altertümlich.
Liebe Grüße,
Yna

20. Dezember 2001 23:10

Hmmm finde ich auch ein schwieriges Thema. Ich weiss auch von einem Rüden, der als Welpe richtig gepäppelt werden musste. Heute ist es ein vor Kraft nur so strotzender, grosser, lebhafter Rüde, dem man das nie ansehen würde, mit dem gearbeitet wird und einen Ausstellungserfolg nach dem anderen abholt... Also, das mit dem ganzen leben krank und schwächlich stimmt nicht immer. Aber ich bin trotzdem auch grundsätzlich der Meinung, dass man nicht um jeden Preis versucht den neugeborenen Welpen am Leben zu erhalten. Wer weiss, was er später für ein schwieriges leben vor sich hat?

Grüsse
Jenny

21. Dezember 2001 07:14

Hallo Edith,

das ist wirklich ein sehr schwieriges Thema und ich halte einerseits sehr viel von Trumler - andrerseits, den optimalen Mittelweg empfiehlt
meiner Meinung nach Fleig (Technik der Hundezucht).........

Ich selbst habe sehr wohl schon Welpen aufgepäppelt, die Anfangs Probleme hatten - "Riesenbabies" die 45 Minuten ohne Fruchtblase im
Geburtskanal gesteckt sind....... die brauchen mitunter ein bißchen
Hilfe am Anfang, und wären lt. Trumler sicher nicht aufzupäppeln, weil
sie nach der Geburt wirklich einen schlechten bis gar keinen Biotonus
hatten - heute sind es prachtvolle, vor Gesundheit strotzende Hunde!

Ein anderes Mal hatte ich eine sehr kleine, zarte Hündin - insgesamt ein
5er-Wurf, sie konnte sich an den Zitzen nicht gegen ihre 4 wesentlich größeren Geschwister nicht durchsetzen, ich habe sie an den "guten"
Zitzen angelegt und auch zugefüttert........ heute ist diese Hündin
2 Jahre alt - und in allen Punkten sehr überzeugend! Sie hat sich übrigens schon ab der 6 Woche innerhalb der Geschwister zum "Boß" entwickelt......

Der andere Aspekt ist allerdings, dass ich bisher das Glück hatte mit
sehr instinktsicheren Mutterhündinnen zu züchten - ich merke immer
(war glücklicherweise erst einmal der Fall) das etwas nicht stimmt, wenn sich die Mutterhündin einem Welpen gegenüber "komisch" verhält
und habe dies mittlerweile auch von einigen anderen Züchtern bestätigt erhalten. Dann bin ich der Meinung, dass man schon auch konsequenterweise den Tierarzt rufen muß......... In allen Fällen die
ich kenne wurden die Welpen dann obduziert und eine für Menschen nicht offensichtlich erkennbare, Mißbildung festgestellt.

: Ebenso sollte eine Hündin die sich nicht artgemäss verhält nicht verwendet werden.

Völlig richtig!

: Das mag hart klingen, aber er hat bei seinen Versuchen herausbekommen, dass gerade diese schwchen Welpen auch als erwachsene HUnde sehr schwach und kränklich sind, dass sich also das schon in jungen STunden erkennen lässt.

Das widerspricht meinen persönlichen Erfahrungen - wobei man deutlich
zwischen schwach und kränklich unterscheiden sollte!

: Ich finde er hat zum Teil schon recht, wird nicht zu viel dazwischen gearbeitet von Seiten der Menschen? Mischen wir uns nicht zu viel in den Lauf der Natur ein?

Zum Teil hat er schon recht...... siehe oben.

: IN Wien gibt es eine Ärztin, die beschäftigt sich mit Frühchen, mit der These, kann ein Mensch alleine zu atmen beginnen, dann ist er alle Mühen wert, sein von ihm aus eigener Kraft begonnenes Leben auch weiterzuerhalten.

Aber auch diese Ärztin ist heiß umstritten........ sie hat größte Probleme, da auch diese Kinder oft nur mit schwersten Behinderungen überleben - und zwar mit Behinderungen in einem Ausmaß, dass es überhaupt nicht mehr vorstellbar ist - ich kannte ein solches Kind,
es ist im Alter von 8 Jahren dann doch noch verstorben......

Grüße
Margot+Foxies


21. Dezember 2001 11:44

Hi zusammen

: : IN Wien gibt es eine Ärztin, die beschäftigt sich mit Frühchen, mit der These, kann ein Mensch alleine zu atmen beginnen, dann ist er alle Mühen wert, sein von ihm aus eigener Kraft begonnenes Leben auch weiterzuerhalten.
:
: Und das kleine Menschenwesen, das am Anfang die Hilfe der Beatmungsmaschine braucht, ist diese Mühe nicht wert??
: Eine recht menschenverachtende These.
: Mit diesem Vergleich begibtst Du Dich auf sehr dünnes Eis.
:
: Die Frage des lebensunwerten Lebens war in Deutschland schon mal ein Thema...vor über ca. 60 Jahren...:-(((
:
Nur zum besseren Verständnis: Diese Ärztin hat nie gesagt, daß man Frühchen, die nicht selbst atmen, sterben lassen soll.
Die eigentliche Aussage ist lediglich, daß die Intensivmaßnahmen zur am Leben Erhaltung von Frühgeborenen auf ein unabdingbar notwendiges Minimum beschränkt werden sollen (z.B.: nicht automatisch Magensonde, sondern mal versuchen, ob das Kind nicht selbst bei der Mutter trinken kann, möglichst viel Körperkontakt zur Mutter statt 24 h im Inkubator und Mami darf nur durchs Glas linsen, Fütterung auch kleinster Frühchen, wenn sie selbständig trinken können mit Körperkontakt zur Mutter auch bei Flaschenfütterung, künstliche Beatmung nur wenn sie wirklich notwendig ist usw.).
Die These dieser Medizinerin bezieht sich darauf, daß die Kinder, wenn sie gefordert werden, wobei ihnen natürlich die notwendige Medizinische Hilfe geboten wird, sich besser entwickeln und kritische Phasen oft besser meistern, als ausschließlich intensivmedizinisch betreute Frühgeborene. Außerdem wird der Kontakt mit der Mutter gefördert, was unbestritten einen positiven Einfluß auf die psychische Entwicklung der Frühchen hat.
Dies nur um hier keine "Naziverschwörungstheorien" aufkommen zu lassen.

Liebe Grüße

Elke

21. Dezember 2001 12:47

Liebe Edith,

aus gegebenem Anlass bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass man nicht jeden Welpen großziehen sollte. Welpen mit einem schlechten Biotonus sollten später nicht zur Zucht eingesetzt werden. Welpen, die trotz Anlegen an die Zitze nicht trinken und wochenlang per Flasche ernährt werden müssen, sind nicht lebenstauglich. Leider mussten wir, wie du wahrscheinlich weißt, einen Welpen im Alter von 4 Monaten doch noch einschläfern lassen. Wir hätten dem Hund und den neuen Hundeeltern viel Leid ersparen können.

Liebe Grüße - Jana mit Liza & Plastic