Hallo Manuela,
: :Obwohl mir ein Outcross auch am liebsten ist, wegen der Erhaltung de
: :rgenetischen Vielfalt, kommt man oft um eine weitläufigere Inzucht
: : (Generation 4 oder 5) nicht herum,
:
a hast du Recht!! Aber auch dann sollte man darauf achten, das
:zumindest etwas "frisches Blut" mit rein kommt.Es muß ja nicht inzucht
:auf beiden Elterntieren (des Rüdens) sein.
Nein, so eine enge Inzucht muß wirklich nicht sein. Und es kommt auch auf die Rasse an. Beim Bulli würde ich darauf achten, daß die Zuchttiere so wenig verwandt sind wie möglich. Gutes Wesen und Gesundheit sind für mich die einzigsten Kriterien für Rassen, die so wie der Bulli als Familienhunde gezüchtet werden, und bei beidem hapert es manchmal bei dieser Rasse (ich kenne genügend Bullis, die ein etwas ängstliches Wesen haben und/oder nicht ganz gesund sind). Irgendwelche "Schönheitsmerkmale" wären für mich kein Grund, eine starke Inzucht zu betreiben, zumal mir das Schönheitsideal der Zuchtverbände auch beim Bulli nicht so ganz zusagt, ich bevorzuge Hunde mit etwa weniger Downface oder bei Staffordshire Bullterrier Hunde, die eher dem alten Standart entsprechen, nicht so bullig sind, etwas kleine, aber dafür fit.
: Ja das mit den Champions ist leider so, obwohl ich mir lieber Rüden
: aussuche, die nicht jeden nimmt.
Das habe ich beim letzten Wurf gemacht. In der Leistungszucht sind aber ältere Zuchttiere besonders wichtig, die lange im Sport gegangen und dabei gesund geblieben sind. Daher waren wir diesmal wieder bei einem "aktuellen" Rüden (wobei es mich hier wieder wundert, daß er nicht aufgrund seiner körperlichen und mentalenm Leistungsfähigkeit "aktueller" ist).
: : wenn ausschließlich mit gesunden Tieren gezüchtet werden würde, dann
: : wäre auch die Inzucht, selbst starke, kein Problem.
:
: Und was ist dann mit der Genetischen Vielfalt????Auch wenn die Hunde
: gsund sind, ist es doch schädlich!
Wenn es keine Exzesse gibt, nicht. Schlimmer finde ich eine allmähliche Verengung des Genpools. Wird eine harte Auslese betrieben, ist zeitweilige Inzucht nicht schädlich. Auch im Wildrudel wird teilweise starke Inzucht betreiben, z.B. durch Vater-Tocher-Kreuzungen. Aber niemand päppelt die Schwachen hoch, Defektgenträger kommen nicht zur Weitervermehrung. Es kann durchaus vorkommen, daß in einem Wolfs- oder Wildhundrudel Wurfgeschwisterverpaarungen erfolgen und anschließend eine Vater-Tocher-Paarung, wenn die Generationsfolge es zuläßt. Auch bei wildlebenden Equiden gibt es oft Vater-Tochter-Paarungen. Es gibt also auch in der Wildbahn starke Inzuchtlinien, ohne das deswegen bestimmte Tierarten aussterben. Nur stimmt die Relation, d.h. der Outcross durch Zuwanderung/Abwanderung und vor allem, ganz wichtig, die Selektion auf Belastbarkeit und Gesundheit!!! Wir können die Natur ungestraft imitieren, wenn wir ebenfalls hart selektieren, aber wenn wir kranke Tiere in der Zucht lassen dürfen wir uns über Inzuchtschäden natürlich nicht wundern.
: Leider gibt es nach meinem Empfinden nicht viele Züchter, die ihre
: Hunde auch nur annähernd gesundheitlich untersuchen lassen, gerade mal
: das was Pflicht ist! Echt traurig.Und wie du schon sagst,gerade Rüden
: die viel decken, sollten das auf jeden Fall tun.
Ich bin mir noch nicht einmal sicher, daß die ganzen Untersuchungen Sinn machen, außer vielleicht für die Tierärzte, die daran viel verdienen. Die Belgier röngten ihre Malinois gar nicht und haben keine Probleme mit HD, ED und kaputten Rücken. Die lassen ihre Hunde über eine 2,20 m hohe Steilwand springen (in Frankreich sogar bis 2,50 m) und führen auch noch acht- und neunjährige Hunde im Sport, das schafft einfach keiner, der Knochen- oder Gelenkprobleme hat. Die lachen sich kaputt, daß wir für unsere Schäferhunde die 1 m-Hürde (über die mein Staffie mit 38 cm Schulterhöhe springen konnte) auf 80 cm reduizieren mußten, aus "Tierschutzgründen" müssen die restlichen 20 cm aus weichem, biegsamen Material bestehen. Würden wir unsere 1,80 m Kletterwand wieder steil stellen und nur mit älteren Hunden züchten würden, dann könnte man sich warscheinlich alle Gesundheitchecks beim Tierarzt sparen und die Sache wäre auch nicht tierschutzrelevant, weil weniger kranke Hunde zur Welt kommen würden.
: Zu deinem anderen Posting, woher weißt du das mit den Bullis in
: England??? Bin sehr erstaunt, zumal ich eigendlich sämtliche Literatur
: über den Bullterrier habe, aber das wußte ich nicht.
Ich schau mal nach, irgendwo habe ich noch die ganzen Unterlagen über die Staff Bulls. Kann aber etwas dauern, bin momentan zeitlich etwas unter Druck.
Viele Grüße
Antje