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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Vielviel Inzucht ist erlaubt?
12. Januar 2002 13:42

Hallo Antje,

: Diese Tiere waren wirklich "gut", und dann schadet es gar nix, wenn dies eguten Anlagen in der Rasse gefestigt werden. Wird Linienzucht (das, was wir in der Hundezucht als "Inzucht" bezeichnen, ist ja eigentlich immer nur "Linienzucht"winking smiley so angewendet, ist sie ein wertvolles Werkzeug in der Tierzucht.
:
ich bin es nocheinmal:-)) Du widersprichst dir aber auch, denn die Genetische Vielfalt wird duch inzucht und den natürlichen Drift trotzdem stark abgeschwächt, also kann es doch nicht wertvoll sein! Irgendwie passt da was nicht zusammen, oder?

mFG Manuela+Bullis

13. Januar 2002 09:20

HAllo Manuela,

: Inzucht oder auch zu enge Linienzucht hat in der heutigen Zeit absolut keine Berechtigung mehr!!

DAs würde ich nicht so sehen. Gerade im Hinblick auf genetische Erkrankungen kann häufig nur durch Inzucht festgestellt werden, ob Defekte vorhanden sind. Leider gibt es für die wenigsten genetisch bedingten Erkrankungen bereits Testverfahren.

: Heutzutage sind die Rassehunde alle so weit gefestigt, das Inzucht, egal ob gesunde Zuchttiere oder nicht,nur schädlich ist.

Wenn die Zuchttiere gesund sind, ist Inzucht per se nicht schädlich. Und wie gesagt, meist kann man genetische Defekte gar nicht anders herausfinden.

:Gerade die alten Züchter sollten endlich andere Wege einschlagen! Denn die Genvielfalt wird durch die Inzucht immer kleiner und wir brauchen eine große Genvielfalt, damit die Hunde auch fruchtbar bleiben,leistungsfähig,langlebig sind ect..

Ich glaube, es war letztes Jahr oder im Jahr davor, da gab es während der PCA (die jährliche nationale Show des Poodle Club of America) zwei Vorträge zum Thema Inzucht/Linienzucht. Der eine verteufelte die Linienzucht total und meinte, einzig wahre Zuch sei Outcrossing. Der andere war total von Linienzucht überzeugt. Beides Fachleute, die sich mit Zucht, Genetik etc. beruflich befassen. Lehrstuhlinhaber an Universitäten.
Schätze also, man kann geteilter Meinung sein. Persönlich würde ich eine sinnvolle, sorgfältig geplante Linienzucht einem Outcross nur um des Outcrosses Willen auf jeden Fall vorziehen. Selbstverständlich sollte die Linienzucht nicht zu eng werden, und immer mal wieder einen ebenso sorgfältig geplanten Outcross beinhalten. Keine Frage.

Gruss Cindy

13. Januar 2002 10:21

: Schätze also, man kann geteilter Meinung sein. Persönlich würde ich eine sinnvolle, sorgfältig geplante Linienzucht einem Outcross nur um des Outcrosses Willen auf jeden Fall vorziehen. Selbstverständlich sollte die Linienzucht nicht zu eng werden, und immer mal wieder einen ebenso sorgfältig geplanten Outcross beinhalten. Keine Frage.

Hallo Cindy

Ich misch mich da nun auch noch ein. Genaus so sehe ich das nämlich auch. Bei der Kromfohrländerzucht ist das übrigens gar nicht anderst möglich. Bei dieser aus einer reinen Inzucht entstanden Rasse ist es ohnehin nicht möglich aus der Inzucht herauszufinden,auch nicht durch ständiges Outcross/Durcheinandermischens der Linien, ausser man wüde wirklich eine andere Rasse zur Blutauffrischung dazu mischen. Bekannte Kynologen sagen, dass der Kromfohrländer unverschämtes Glück hatte, mit den beiden Ausgangstieren zwei gesunde Exemplare erwischt zu haben, so im Sinne was nicht drin ist, kommt auch nicht raus.

Ich habe gerade, und das nach sorgfältiger Planung, meine Doritta mit einem Partner gedeckt, der Dorittas Mutter "Mandy" als Grossmutter hat. Mehrere Generationen weiter sind alle Ahnen von Mandy gesund und leben immer noch. Mandy selber eine neunjährige Hündin, topfit und auch belastbar im Hundesport. Also warum nicht ihre guten Anlagen festigen?

Gruss
Yvonne


14. Januar 2002 14:35

Hallo Manuela,

: ich bin es nocheinmal:-)) Du widersprichst dir aber auch, denn die
: Genetische Vielfalt wird duch inzucht und den natürlichen Drift
: trotzdem stark abgeschwächt, also kann es doch nicht wertvoll sein!
: Irgendwie passt da was nicht zusammen, oder?

Doch, es paßt zusammen. Es erfolgt ja keine so enge Zucht auf wenige Ausnahmehunde, meistens Rüden, wie bei anderen Rassen. Der Fritz, der Franz und die Emma um die Ecke, die nie auf einem Championat waren, gehen genau so in die Zucht wie der Champion XYZ (und mancher Champion hat nie einen Deckakt gemacht), wenn sie die entsprchende Qualität haben. Was die Rasse gesund erhält ist, daß nur mit gesunden und leistungsfähigen Hunden gezüchtet wird, und die werden ohne Röntgenverfahren für dieses oder jenes und irgendwelche Zuchtwertschätzungen durch eine harte Selekktion im Ringsport ausgewählt. Und man munkelt, daß dabei auch Rassegrenzen überwunden werden, d.h. es wird bzw. wurde auch nicht davor zurückgeschreckt, mal einen DSH oder holländischen Herder in die Zucht zu nehmen, auch wenn die Ahnentafel dann vielleicht nicht ganz so korrekt ist, aber was zählt ein beschriebenes Papier, das Zuchtmaterial ist das, was wichtig ist, und die Welpen, die dabei heraus kommen. Einen besseren "Outcross" kannst Du gar nicht haben.

In der Zucht sind zwei Sachen wichtig: Harte Selektion der Zuchttiere und eine möglichst breite genetische Grundlage. Der Malinois ist deswegen die gesündeste und leistungsfähigste Rasse, weil bisher beides gestimmt hat, denn dann paßt es zusammen. Linien- bzw. Inzucht macht die Hunde ja nicht krank, sondern sie deckt schonungslos Mißsstände bei den Zuchttieren auf. Und wo keine schlechten Anlagen vorhanden sind kann auch nix Schlechtes durch Lininezucht heraus kommen.

Viele Grüße

Antje

14. Januar 2002 15:08

Hallo Manuela,

: :Obwohl mir ein Outcross auch am liebsten ist, wegen der Erhaltung de
: :rgenetischen Vielfalt, kommt man oft um eine weitläufigere Inzucht
: : (Generation 4 oder 5) nicht herum,
:
grinning smileya hast du Recht!! Aber auch dann sollte man darauf achten, das
:zumindest etwas "frisches Blut" mit rein kommt.Es muß ja nicht inzucht
:auf beiden Elterntieren (des Rüdens) sein.

Nein, so eine enge Inzucht muß wirklich nicht sein. Und es kommt auch auf die Rasse an. Beim Bulli würde ich darauf achten, daß die Zuchttiere so wenig verwandt sind wie möglich. Gutes Wesen und Gesundheit sind für mich die einzigsten Kriterien für Rassen, die so wie der Bulli als Familienhunde gezüchtet werden, und bei beidem hapert es manchmal bei dieser Rasse (ich kenne genügend Bullis, die ein etwas ängstliches Wesen haben und/oder nicht ganz gesund sind). Irgendwelche "Schönheitsmerkmale" wären für mich kein Grund, eine starke Inzucht zu betreiben, zumal mir das Schönheitsideal der Zuchtverbände auch beim Bulli nicht so ganz zusagt, ich bevorzuge Hunde mit etwa weniger Downface oder bei Staffordshire Bullterrier Hunde, die eher dem alten Standart entsprechen, nicht so bullig sind, etwas kleine, aber dafür fit.


: Ja das mit den Champions ist leider so, obwohl ich mir lieber Rüden
: aussuche, die nicht jeden nimmt.

Das habe ich beim letzten Wurf gemacht. In der Leistungszucht sind aber ältere Zuchttiere besonders wichtig, die lange im Sport gegangen und dabei gesund geblieben sind. Daher waren wir diesmal wieder bei einem "aktuellen" Rüden (wobei es mich hier wieder wundert, daß er nicht aufgrund seiner körperlichen und mentalenm Leistungsfähigkeit "aktueller" ist).


: : wenn ausschließlich mit gesunden Tieren gezüchtet werden würde, dann
: : wäre auch die Inzucht, selbst starke, kein Problem.
:
: Und was ist dann mit der Genetischen Vielfalt????Auch wenn die Hunde
: gsund sind, ist es doch schädlich!

Wenn es keine Exzesse gibt, nicht. Schlimmer finde ich eine allmähliche Verengung des Genpools. Wird eine harte Auslese betrieben, ist zeitweilige Inzucht nicht schädlich. Auch im Wildrudel wird teilweise starke Inzucht betreiben, z.B. durch Vater-Tocher-Kreuzungen. Aber niemand päppelt die Schwachen hoch, Defektgenträger kommen nicht zur Weitervermehrung. Es kann durchaus vorkommen, daß in einem Wolfs- oder Wildhundrudel Wurfgeschwisterverpaarungen erfolgen und anschließend eine Vater-Tocher-Paarung, wenn die Generationsfolge es zuläßt. Auch bei wildlebenden Equiden gibt es oft Vater-Tochter-Paarungen. Es gibt also auch in der Wildbahn starke Inzuchtlinien, ohne das deswegen bestimmte Tierarten aussterben. Nur stimmt die Relation, d.h. der Outcross durch Zuwanderung/Abwanderung und vor allem, ganz wichtig, die Selektion auf Belastbarkeit und Gesundheit!!! Wir können die Natur ungestraft imitieren, wenn wir ebenfalls hart selektieren, aber wenn wir kranke Tiere in der Zucht lassen dürfen wir uns über Inzuchtschäden natürlich nicht wundern.


: Leider gibt es nach meinem Empfinden nicht viele Züchter, die ihre
: Hunde auch nur annähernd gesundheitlich untersuchen lassen, gerade mal
: das was Pflicht ist! Echt traurig.Und wie du schon sagst,gerade Rüden
: die viel decken, sollten das auf jeden Fall tun.

Ich bin mir noch nicht einmal sicher, daß die ganzen Untersuchungen Sinn machen, außer vielleicht für die Tierärzte, die daran viel verdienen. Die Belgier röngten ihre Malinois gar nicht und haben keine Probleme mit HD, ED und kaputten Rücken. Die lassen ihre Hunde über eine 2,20 m hohe Steilwand springen (in Frankreich sogar bis 2,50 m) und führen auch noch acht- und neunjährige Hunde im Sport, das schafft einfach keiner, der Knochen- oder Gelenkprobleme hat. Die lachen sich kaputt, daß wir für unsere Schäferhunde die 1 m-Hürde (über die mein Staffie mit 38 cm Schulterhöhe springen konnte) auf 80 cm reduizieren mußten, aus "Tierschutzgründen" müssen die restlichen 20 cm aus weichem, biegsamen Material bestehen. Würden wir unsere 1,80 m Kletterwand wieder steil stellen und nur mit älteren Hunden züchten würden, dann könnte man sich warscheinlich alle Gesundheitchecks beim Tierarzt sparen und die Sache wäre auch nicht tierschutzrelevant, weil weniger kranke Hunde zur Welt kommen würden.


: Zu deinem anderen Posting, woher weißt du das mit den Bullis in
: England??? Bin sehr erstaunt, zumal ich eigendlich sämtliche Literatur
: über den Bullterrier habe, aber das wußte ich nicht.

Ich schau mal nach, irgendwo habe ich noch die ganzen Unterlagen über die Staff Bulls. Kann aber etwas dauern, bin momentan zeitlich etwas unter Druck.

Viele Grüße

Antje

14. Januar 2002 19:09

Hallo Antje,

das wäre furchbar lieb von dir:-))) Würde mich wirklich brennend interessieren,man lernt schließlich nie aus. Sag mal, wie lange züchtest du schon??? Hast du deinen Am-Staff noch??

liebe Grüße Manuela+Bullis