Hallo Tanja,
Grundsätzlich ist es so, dass die Wehenspritze "Oxytocin" ist - Oxytocin verstärkt die Wehen - so weit so gut - wenn jedoch z.B ein Welpe querliegt und es in Folge der Wehenspritze zu verstärkten Wehen kommt, passiert es ganz leicht, dass es zu einer Uterusruptur kommt -
dann ist die Hündin nicht mehr zu retten. Das gleiche passiert auch, wenn die Spritze verabreicht wird und der Muttermund noch nicht oder noch nicht ausreichend geöffnet ist. Deshalb muß die Hündin vor Verabreichung der Spritze unbedingt gespiegelt werden. Oxytocingabe ohne vorherige Spiegelung gilt als Kunstfehler! Ebenso Oxytocingabe ohne
vorherige Kontrolle (ev. Röntgen oder Ultraschall) ob der knöcherne
Geburtsweg in Relation zur Welpengröße paßt - es dürfen also keinerlei
mechanische Hindernisse vorhanden sein.
Selbst wenn keine Hindernisse vorhanden sind, ist für die noch in der
Mutterhündin verbliebenen Welpen das Risiko sehr hoch, da sich Oxytocin sehr schwer dosieren läßt, und diese Welpen durch die einsetzenden massiven Uterungkontraktionen extremem Druck ausgesetzt sind, der unter Umständen für sie tödlich sein kann.
Negative Berichte sind in der entsprechenden Fachliteratur für Tierärzte
nachzulesen - umso mehr wunderte es mich heute, dass die Tierärzte damit so leichtfertig umgehen.
Bei einer meiner Foxterrier-Hündinnen gab es eindeutige Anzeichen für ein Einsetzten der Geburt - aber über 48 Stunden passierte nichts. Die
Hündin war dann am 65. Tag der Trächtigkeit und ich war doch beunruhigt, es war auch erst mein 3. Wurf, und es fehlte also auch noch jede Menge Erfahrung. Wir wußten, bedingt durch Röntgen, das ich machen ließ weil die Hündin so extrem schlank war, dass sie zwei Welpen trägt.
Ich fuhr also zum Tierarzt, habe die Hündin nüchtern belassen, falls ein
Kaiserschnitt notwendig wäre. Der Tierarzt machte keinen Ultraschall, spiegelte die Hündin aber und stellte fest, dass der Muttermund noch geschlossen ist. Er verabreichte meiner Hündin eine Spritze (Prostaglandin) und meinte, wir sollen ihr 6 Stunden später selbst das
Oxytocin spritzen, dann müßten die Welpen kommen. In Folge der Prostaglandin-Gabe erlitt meine Hündin einen schweren Kreislaufschock, hatte unerträgliche Schmerzen und wurde letztendlich bewußtlos, zyanotisch und dieser Zustand dauerte über 5 Stunden an, auch die Körpertemperatur der Hündin sank extrem ab. Mein Mann (Humanmediziner) lehnte aus den schon genannten Gründen die Oxytocin-Spritze ohne vorherige Spiegelung ab, und der Tierarzt kam dann auch endlich, nach mehrmaliger Urgenz. Als er kam war die Hündin wieder ansprechbar, der
Tierarzt spiegelte sie auch, meinte jedoch, er spritze ihr jetzt auch kein Oxytocin, obwohl sich die Zervix "geringgradig" geöffnet hatte, er meinte jedoch, dass die Welpen ohnehin in den nächsten Stunden zur Welt kommen würden, wenn nicht, würde er am nächsten Tag einen Kaiserschnitt machen. Die Welpen kamen nicht, der Kaiserschnitt wurde durchgeführt, die Welpen zeigten nur mehr geringgradige Vitalzeichen und waren trotz aller Bemühungen nicht mehr zu reanimieren.....Obduktionsbefund ergab
zwei völlig gesunde, ausgereifte Welpen ohne Organdeformierungen mit völlig normalem Geburtsgewicht. Die Ursache für den Tod der Welpen ist
als intrauterine Schädigung in Folge der Prostaglandin-Gabe (synthetisch) anzusehen. Falls Du mehr darüber wissen willst - mail mich bitte an - Adresse auf der HP.
Ganz nebenbei: Die Mutterhündin wurde ein Jahr später nochmal vom selben Rüden gedeckt, wieder 2 Hündinnen - völlig normal auf natürlichem Weg geboren. Du kannst Dir die Mutterhündin (Molly) und den
Deckrüden (Ruby) und auch die beiden erfolgreichen Mädels (Emily - die haben wir behalten und Eliza) in der Galerie auf der HP ansehen! Emily
ist mein ganzer Stolz - wenn es den perfekten Hund in Interieur und Exterieur gibt - sie ist ganz knapp dran!
Viele Grüße
Margot+Foxies