Hallo Alex,
: Die Hunde aus so "supergünstigen" Linien in Belgien, Niederlande,
: Skandinavien etc.... wachsen oft in Zwingern auf. Großzuchtanlagen,
: auch wenn VDH-Zucht! (Nur mal so zum Nachdenken!)
Habe noch nie einen Holländer oder Belgier aus VDH-Zucht gesehen... Oftmals sind die nicht mal innerhalb der FCI gezüchtet (dem Dachverband, in dem auch der VDH ist), werden dann aber hier in VDH-Zuchtbücher übernommen (so wie AKC-Hunde).
: Überleg dir mal unabhängig von den echten Kosten den Zeitaufwand, den
: ein GEWISSENHAFTER Liebhaber-Züchter betreibt! Ausstellungen,
: Zuchtzulassungen, Wesens- und Gesundheitstests!
Das sind durchaus alles Sachen, die viel Geld kosten. Die Belgier regeln das allerdings auf eine Schiene, die kein Geld kostet und bedeutend effektiver ist: Zum einen legen sie keinen Wert auf das Äußere eines Hundes (und oh Wunder, das Rassetyp des Malinois hat sich trotzdem erhalten...), zum anderen züchten sie einfach nur mit gesunden Hunden. Und die Gesundheit wird nicht durch Universitätsprofessoren mit langer Ausbildung, die viel Geld kostet und irgendwie bezahlt werden muß, attesiert, sondern u.a. durch eine steile Holzwand, die 2,20 m hoch ist (in Frankreich noch höher). D.h. die Hunde werden einfach körperlich höher belastet und nur die, die gesund bleiben, kommen in die Zucht. Innerhalb weniger Generationen ist so ein Verfahren bedeutend effektiver als sämtliche Röntgenverfahren und Zuchtwertschätzungen und hat noch einen entscheidenden Vorteil: Es kostet kein Geld...
: Und dann die Welpenaufzucht! Da geht oft für einen Wurf der gesamte
: Jahresurlaub drauf!!! 24 Stunden an der Wurfkiste, die im Wohnzimmer
: steht!
Was macht man um Gottes Willen 24 Stunden am Tag an der Wurfkiste? Die Welpen selbst säugen...? Und ob ich meine Urlaub nehme, wenn meine Hündin Welpen hat oder zu einem anderen Zeitpunkt, daß verteuert die Aufzucht meiner Welpen in keinster Weise...
: Prägung der Welpen in den so wichtigen Wochen, das alles ist Zeit ohne
: Ende!!!
Sicherlich. Und was habe ich schon für hervorragend geprägte Welpen bei den Belgiern gesehen...
: Aber trotz Allem versteh ich die Aufregung so oder so nicht. Es bleibt
: jedem überlassen, was er ausgeben möchte, nach welchen Kriterien er
: sich einen Hund aussucht und wo er sich diesen holt.
Das stimmt. Letzendlich ist es wichtig, welche Prioritäten man setzt als Welpenkäufer. Aber daß man einen gesunden und gut geprägten Welpen erhält, das läßt sich alleine über den Preis nicht definieren, ebenso wenig wie über eine Verbandszugehörigkeit des Züchters oder Gütesiegel oder was weiß ich. Ich bin es nur leid, ewig die Züchter jammern zu hören, wie sehr sie doch am Hungertuche nagen wegen der Hundezucht, das haben sie nämlich wirklich nicht nötig, bei Welpenpreisen zwischen 500 und Tausend Euro bleibt was hängen, und auf der anderen Seite muß man sich gerade oftmals von Käufern sündhaft teurer Rassehundewelpen vorjammern lassen, welche Wehwehchen diese doch haben und warum sie die BH nur ablegen können, wenn's nicht regnet, schneit oder die Sonne scheint, bei Temperaturen zwischen 18 und 21,5 Grad im Schatten, wenn sie denn überhaupt gesundheitlich und seelisch dazu in der Lage sind. Hier ist man dann schon oft so weit, daß man sagt "Mit ein bisschen weniger Etepetete und Geld beim Züchter, dafür mit mehr gesundem Menschenverstand bei der Zuchtselektion, wärst Du weit günstiger hingekommen..."
Viele Grüße
Antje