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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Züchten = Geld verdienen
28. Februar 2002 10:17

Hallo Elke,

: Auch ein Pferdeverkäufer haftet für Wesensmängel des Pferdes, wenn er
: den Käufer nicht ausdrücklich vor dem Kauf darauf aufmerksam macht.
:
: Wenn mir also jemand einen Schläger und Beisser als braves
: Kinderreitpferd verkauft, ist das ein Grund vom Kauf zurückzutreten.
: Voraussetzung ist, daß ich als Käufer sofort reklamiere, wenn ich von
: dem "Mangel" Kenntnis erlange.

Bei Kauf mit Handschlag gilt "Gekauft wie gesehen" und in den meisten schriftlichen Verträgen steht das ebenfalls drin. Und wie willst Du das widerlegen? Wann ist ein Pony "kinderlieb". Wenn Deine Kinder den Gaul komplikationslos probegeritten haben und der Verkäufer bei Reklamation mit seiner Tochter oder seinem Enkelkind antrabt und dieses den Zossen dann ohne Probleme vorreitet, hast Du schlechte Karten. Wie willst Du beweisen, daß Deine Kinder nicht einfach zu dämlich mit dem Tier umgehen? (Kenne einige solche Fälle live...) Es ist im Hinblick auf die sog. Gewährsmängel schon nicht gerade einfach, wenn man reklamiert und die Sache vor Gericht geht.


: Genauso könnte man das beim Hundekauf regeln. Ich denke schon, daß das
: mit der Situation vergleichbar ist, wenn mir ein Hundezüchter einen
: Welpen oder Junghund mit Zwingerneurose und Angstzuständen als
: problemlosen Familienhund verkauft.

Wie willst Du das denn beweisen? Du kannst innerhalb von ein- oder zwei Tagen den bestgeprägtesten Welpen ruiniren, wenn Du es darauf anlegst. Ich habe mal eine hervorragende kleine Hündin, die beste ihres Wurfes, 4 oder 5 Wochen nach der Abgabe zurückgenommen, ich hätte heulen können, als ich sie gesehen habe...


: Und bzgl. Gewährsmängel: wäre doch eine denkbare Regelung für das
: leidige HD-Problem (und alle anderen Krankheiten, die erst ab einem
: gewissen Alter beim Hund feststellbar sind). In der Regel gilt bei
: Gewährsmängeln, Recht auf Rücktritt vom Kauf, Besserung oder
: Preisnachlaß.

??? Ändert doch nix an den Gegebenheiten. Wenn Du mir einen Hund verkaufst, der einen Mangel hat (also auch HD), den Du mir verscheigst, ist das Betrug und ich kann Dich zivilrechtlich belangen...

Viele Grüße

Antje

28. Februar 2002 10:56

: Wie willst Du das denn beweisen? Du kannst innerhalb von ein- oder zwei Tagen den bestgeprägtesten Welpen ruiniren, wenn Du es darauf anlegst. Ich habe mal eine hervorragende kleine Hündin, die beste ihres Wurfes, 4 oder 5 Wochen nach der Abgabe zurückgenommen, ich hätte heulen können, als ich sie gesehen habe...

Das ist eine Frage der Frist. Ich habe auch schon solche Welpen zurückgenommen. Allerdings sollte einem z.B. bei einem Angstbeißer doch schon nach einigen Tagen aufgefallen sein, daß der Hund schnappt. Auch Angstverhalten beim Spaziergang, Leinenangst und Panikattacke oder was es sonst noch gibt fallen einem nicht erst nach einigen Wochen auf. 4-5 Wochen sind auch nicht ein oder zwei Tage, oder.

: ??? Ändert doch nix an den Gegebenheiten. Wenn Du mir einen Hund verkaufst, der einen Mangel hat (also auch HD), den Du mir verscheigst, ist das Betrug und ich kann Dich zivilrechtlich belangen...

Nö, wenn der Mangel zum Zeitpunkt des Kaufes noch nicht feststellbar ist, kann auch der Züchter nichts davon wissen, kann daher kein Betrug sein. Aber vielleicht würde man sich bei besserer Gewährleistungspflicht der Züchter nochmal genau überlegen, mit welchem HD-Status man einen Hund noch in der Zucht einsetzt - nämlich, wenn er absolut HD-frei ist.

Wie auch immer, mich stört an der Hundezucht keineswegs, daß der Züchter verdienen will, sondern daß viele nur nach Schönheit und nicht nach Gesundheit und Wesensfestigkeit der Elterntiere selektieren. Meiner Meinung nach kannst Du das tollste Exterieur vergessen, wenn mit Hunden gezüchtet wird, die "gesunduntersucht" werden (ich kann mich da an einen Fall erinnern, bei dem eine Uni-Klinik beidseitig hochgradige HD diagnostizierte und der Vereinstierarzt dann HD-frei befand) und krasse Wesensmängel aufweisen.

Liebe Grüße

Elke

28. Februar 2002 11:15

Hallo Elke,

: Das ist eine Frage der Frist. Ich habe auch schon solche Welpen
: zurückgenommen. Allerdings sollte einem z.B. bei einem Angstbeißer doch
: schon nach einigen Tagen aufgefallen sein, daß der Hund schnappt. Auch
: Angstverhalten beim Spaziergang, Leinenangst und Panikattacke oder was
: es sonst noch gibt fallen einem nicht erst nach einigen Wochen auf. 4-5
: Wochen sind auch nicht ein oder zwei Tage, oder.

Die können aber reichen, um einen Welpen absolut zu ruinieren...


: Nö, wenn der Mangel zum Zeitpunkt des Kaufes noch nicht feststellbar
: ist, kann auch der Züchter nichts davon wissen, kann daher kein Betrug
: sein.

Meinst Du jetzt immer noch Welpen oder ältere Hunde? Beim älteren Hund ist das alles kein Problem, den lasse ich als Käufer durchchecken und gekauft wird nur, wenn der TA sein O.K. gibt, ähnlich der Ankaufsuntersuchung beim Pferd. Als Verkäufer sichere ich mich z.B. in Bezug auf HD auch ab, indem der Hund seine HD-Beurteilung bereits hat oder vorgeröngt wird und der Käufer das Bild kennt. Und hat der Hund einen Mangel, dann ist der Bestandteil des Kaufvertrages, damit sich der Käufer eben nicht im nachhinein rausreden kann.


: Aber vielleicht würde man sich bei besserer Gewährleistungspflicht der
: Züchter nochmal genau überlegen, mit welchem HD-Status man einen Hund
: noch in der Zucht einsetzt - nämlich, wenn er absolut HD-frei ist.

Das betrifft ja nicht nur HD, da ist die Sache ja ziemlich einfach, sondern auch ED, CES usw. und sämtliche Organkrankheiten. Wenn der Züchter wirklich die volle Gewährleistung übernehmen soll (und somit teilweise auch für das Vermögen/Unvermögen der Aufzüchter), dann kann er nur eins machen: nicht mehr züchten....


: Wie auch immer, mich stört an der Hundezucht keineswegs, daß der
: Züchter verdienen will, sondern daß viele nur nach Schönheit und nicht
: nach Gesundheit und Wesensfestigkeit der Elterntiere selektieren.

Da diskutierst Du jetzt mit der Falschen, ich selektiere über Leistung, also Interieur und Gesundheit...


: Meiner Meinung nach kannst Du das tollste Exterieur vergessen...

S.o. Wobei in meinem Fall ein "tolles Exterieur" der physischen Leistungsfähigkeit im Weg steht...

Viele Grüße

Antje

28. Februar 2002 11:27

Hi Antje

Anscheinend sind wir doch verwandte Geister. Ich habe die Zucht (Collies) aufgegeben, nachdem es nur mehr um Fell, schmale Schnauze und Mandelaugen ging, und dem Zuchtverband ziemlich wurscht war, ob die Tiere jetzt hysterisch waren oder Augenerkrankungen hatten - Hauptsache schön.

Liebe Grüße

Elke

28. Februar 2002 11:40

Hallo Elke,

: Ich habe die Zucht (Collies) aufgegeben, nachdem es nur mehr um Fell, schmale Schnauze und Mandelaugen ging, und dem Zuchtverband ziemlich wurscht war, ob die Tiere jetzt hysterisch waren oder Augenerkrankungen hatten - Hauptsache schön.

Es tut mir richtig weh, wenn ich sowas lesen muß. :-((

Gerade Leute wie Du sollten doch dann die Zucht nach ihren eigenen Kriterien weiterführen, eine private Selektion betreiben, auch wenn der Dachverband das für überflüssig hält!
Der Collie ist doch auch ursprünglich ein Arbeitshund, man darf doch nicht zulassen, daß seine tollen Wesenseigenschaften systematisch weggezüchtet werden.

Viele Grüße
Sabine


:
: Liebe Grüße
:
: Elke

28. Februar 2002 11:39

:
: Das hat aber nichts damit zu tun, daß ich nach wie vor der Meinung bin, daß auch in der Hundezucht Qualität ihren Preis haben kann. Und wenn die Qualität stimmt, dann sollte für den Züchter auch ein Gewinn drinsein.

Sehe ich auch so.
Leider ist die die Situation so, besonders wenn der Hund auch für die Zucht geeignet sein soll, man kaum fündig wird. (Restrisiko bereits inkludiert)

Gruß Gerti