: Hallo,
ich züchte Altd. Hütehunde (reine Arbeitshunde) habe vor 5 Jahren meine Fuchshündin aus privater Zucht mit superguter Welpenprägung (andere Hunde, Kinder, Spielparcours, Autos etc) gekauft. Freundin von mir kaufte die Schwester. Beide Hündinnen waren im 1. Jahr unsicher, hexig, mochten keine Männer, kniffen gerne mal Besucher etc. (Heute sind beide sehr soziale, souveräne Hündinnen mit Hüteprüfung etc.)
Bei Trainingsurlaub bei einem Schäfer lernte ich eine schwarze Altdeutsche Hündin kennen, die bei einem anderen Schäfer auf dem Dachboden geboren wurde - und die Welpen bis zur Abgabe mit 9 Wochen diesen Dachboden nie verlassen haben. Die Mutter ging tabsüber hüten und kam abends wieder auf den Dachboden.
Der Schäfer, bei dem ich die Hündin kennengelernt habe hat diese Hündin mit 10 Wochen dort abgeholt und sie bei sich in dem Hundeauslauf (zusammen mit seinen 3 alten Hütehunden) aufwachsen lassen. Sie hat auch dort nichts anderes kennengelernt als Zwinger, erwachsene Hunde, den einen Schäfer und Schafe.
Als ich sie kennenlernte war sie 1,5 Jahre und so menschenfreundlich, sozial, verspielt usw. - wollte mit jedem Menschen, der zu Besuch kam kuscheln und spielen (lieber als hüten) dass ich dem Schäfer diese Hündin abschnacken mußte. Sie lebt nun seit 3 Monaten bei mir und wäre eigentlich ein Musterbeispiel für einen gut sozialisierten Hund - nur das nie jemand etwas mit ihr gemacht hat.
Soll keine Anleitung sein, Hunde so wie oben beschrieben aufwachsen zu lassen (ihr Bruder ist leider aus der Bodenluke gestürzt, und wurde eingeschläfert) - meine Welpen bekommen auch alle Kontakte wie ganz oben beschrieben - allerdings fahre ich nicht mehr Auto mit meinen Welpen.
Habe die Erfahrung gemacht, dass die Welpen, die erst mit 12 Wochen das erst mal im Auto gefahren sind, wesentlich bessere Autohunde wurden, als die Welpen, die schon frühzeitig Autoerfahrungen hatten.
Mein Tierarzt erklärt das damit, dass der Gleichgewichtssinn bei Welpen unter 12 Wochen noch nicht voll ausgereift ist, sie deshalb die Schaukelei schlecht ausgleichen können und somit damit eine negativ
Erlebnis erhalten.
Dagmar