Welpe mit unsicheren Vorbildern :: Hundezucht & Hundeaufzucht

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Welpe mit unsicheren Vorbildern

von Marie(YCH) am 13. März 2002 13:39


Hallo,

Ich bin gerade dabei, einen Welpen auszusuchen.
Ich möchte ihn später, wie seine beiden Vorgänger, als Rettungshund führen, deshalb muß ich auf ein paar Sachen besonders achten.

Nun habe ich einen Züchter in der näheren Auswahl, der einen Wurf mit einer wesensmäßig tollen Hündin plant.
Auch die Aufzuchtbedingungen dort scheinen mir o.k.

Außer zwei Zuchthündinnen leben bei der Züchterfamilie noch andere Hunde, ein "Scheidungswaise" aus einem früheren Wurf, der zurückgenommen wurde und 2 Hunde, die sie vom Tierschutz übernommen haben.

Die drei haben leider alle einen seelischen Knacks, sind z.T. ängstlich oder übernervös.
Einerseits sehr lobenswert, daß der Züchter sich dieser Hunde annimmt, andererseits habe ich Angst, daß die Welpen durch das Zusammenleben mit diesen Hunden in der Prägephase sich unerwünschtes Verhalten aneignen könnten.
In der Welpenaufzucht habe ich leider keine Erfahrung, weil ich meine beiden ersten Hunde als Erwachsene übernommen habe.

Schauen sich die Welpen das Verhalten nur von der Mutter ab (die ist o.k.) oder auch von "Tanten" und "Onkeln"? (Wäre weniger gut).

Bin schon auf Eure Meinungen gespannt!

Gruß
Marie
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von Antje(YCH) am 13. März 2002 14:27

Hallo Marie,

natürlich schaut sich ein Welpe Verhaltensweisen auch von anderen Rudelmitgliedern ab, nicht nur der Mutter. Die Frage ist halt, wie eng die betreffenden Hunde mit den Welpen zusammen leben werden. Letzendlich sind die "gefährlichen Wochen" (nach der 3. Lebenswoche bis zur Welpenabgabe) ja nicht soooo lang und vielleicht trennt der Züchter in dieser empfindlichen Phase die Welpen und die drei betreffenden Hunde voneinander. Dadurch, daß so ein Hund mal am Welpenauslauf vorbei läuft oder diese mal besucht, übernehmen die Welpen ja nicht automatisch deren schlechte Eigenheiten. Ich als Züchter würde aber darauf achten, daß diese Hunde nicht anwesend sind wenn z.B. fremde Leute kommen, die die Welpen besuchen, weil dann u.U. einer der Hunde etwas zeigen könnte, von dem ich nicht wollte, daß es die Welpen übernehmen. Also Situationen vermeiden, in denen diese Hunde ihr schlechtes Wesen vor den Welpen zur Schau stellen (das tun sie ja nicht immer und den ganzen Tag über).

Viele Grüße

Antje
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von Malaika(YCH) am 14. März 2002 10:02

Hallo Marie-
ein guter Züchter wird die Welpen nicht mit diesen Hunden alleine lassen ,- sondern die Hunde erst einmal reinholen, bevor die Welpen in den Garten gehen.
An deiner Stelle würde ich aber den Züchter darauf ansprechen,- dass du befürchtest, dass die Welpen ein unschönes Verhalten aufnehmen, wenn sie auf diese 3Hunde treffen.
Ich denke, wenn du dies nicht ansprechen kannst oder traust- ist der Züchter nicht die beste Wahl.
Gruß Malaika
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von Marina(YCH) am 14. März 2002 14:50

Hallo Marie!
Mein Welpi hatte ebenfalls zwei Angshasenhundis in der WG. Die wurden von den Kleinen an den Ohren über's Parkett geschleift und mußten als Opfer in der Welpenjagdausbildung herhalten :-) Ich habe Welpi dann mit vielen anderen Hunden zusammengebracht, um sie von ihrem Selbstüberschätzungsfilm runterzubringen. Auch wenn sich die beiden Onkel auf Spaziergängen ängstlich um Herrchens Beine drückten haben die Kleinen unbeirrt die Welt erobert, Trecker angeknurrt und Ratten in die Enge getrieben.
Mein Ersthund ist auch ein ehemaliger Angstbeisser und sehr sensibel. Der selbstbewußten Entwicklung des Welpen scheint das keinen Abbruch zu tun: Silvester wollte sie jeder brennenden Lunte hinterherjagen. Das die Dinger dann mit einem Knall explodieren hat sie nicht gestört. (und die Große konnte nicht tief genug unter's Bett kriechen) Auch die panische Angst der Großen vor dem Tierarzt hat sich nicht auf den Welpen übertragen -im Gegenteil :-)

Ich denke also nicht, daß die charakterliche Eignung eines Welpen allein durch die Anwesenheit von Hunden mit psychischen Problemen zunichte gemacht werden kann.

Liebe Grüße!
Marina

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