Hallo yorkies!
Ich suche dringend gute Argumente GEGEN die "Zucht"
von geplanten (Mischlings-)Würfen bei "Otto-Normal-Hundehalter".
Da ich z.Z. in der Nachbarschaft einem solchen Wurf beim Aufwachsen
zusehen darf, dessen Entstehungsgeschichte mir die Haare zu Berge stehen liess und ich heute mit der Nase auf zwei weitere
geplante "Projekte" selben Stils (bei anderen Leuten mit anderen
Hunden) gestossen wurde, möchte ich nun evtl. eine Art Infoblatt
mit vernünftigen und v.a. überzeugenden Argumenten contra
Hundevermehrung erstellen.
Der eine Wurf wurde mit dem Argument "das ist ein natürlicher Vorgang,
den soll meine Hündin ruhig mal mitgemacht haben" produziert.
Die beiden geplanten Würfe der anderen Hundebesitzer sollen mit z.T.
gelenkskranken bzw. nicht untersuchten Hunden stattfinden.
Meine bisherigen Argumente gingen nur an die Besitzerin des ausgesuchten
Deckrüden - die Hündinnenbesitzer habe ich noch nicht gesprochen.
Aber es sieht alles nicht gerade nach sehr viel Einsicht und
Verständnis aus :-(
Die "Notwendigkeit", einen Wurf zu machen, wird u.a. wie folgt begründet:
- die Hündin soll den natürlichen Vorgang der Geburt auch mal erlebt haben (s.o.)
- die Hündin soll durch den Wurf an Selbstbewusstsein gewinnen
- man möchte soooo gerne vom eigenen Hund Welpen haben
- man hat auch schon mind. 10 Abnehmer (für einen noch nicht erfolgten Wurf)
- der Rüde ist so ein Hübscher und Lieber - von dem wollen wir Babys
- Mischlinge sind sowieso gesünder
Meine Argumente bisher:
- die Tierheime sitzen voll mit Hunden aller Art - da muss man doch
nicht noch ein paar dazu produzieren
- ein natürlicher Vorgang ist ein geplanter Wurf kaum - in der Natur
darf/kann sich auch nicht jeder Hund fortpflanzen
- die Geburt kann kompliziert sein und u.U. der Mutter und/oder den
Kleinen das Leben kosten
- ein Wurf ist etwas sehr Anstrengendes und Auszehrendes für die Hündin
...und auch für die Besitzer
- Selbstvertrauen kann man bei einem Hund fördern und aufbauen, dazu
müssen keine Welpen produziert werden - denn ob das überhaupt das
Selbstvertrauen fördert, ist fraglich
- die Welpen der eigenen Hündin/des Rüden können vom Temperament und
der Art her gänzlich anders ausfallen, als erträumt - da werden
keine kleinen Abbilder geboren, sondern eigenständige Individuen
- 10 vor dem Decktermin vorhandene Abnehmer können bis zum Abgabetermin
(durch private Umstände z.B.) schnell auf 2-3 Abnehmer "geschrumpft" sein
- was passiert, wenn der Wurf gross ausfällt und tatsächlich Welpen
"übrig" sind?
- hübsch und lieb reicht als Kriterium für einen Hund nicht aus.
Gesund wäre noch genauso wichtig...
- Mischlinge sind nicht automatisch gesünder. Zwei (verdeckt) kranke,
aber augenscheinlich gesunde Hunde können einen ganzen kranken Wurf
zustandebringen
- ehrlich sein: ist der eigene Hund wirklich GANZ gesund?
Hat er keine Allergien, Unverträglichkeiten?
Ist das Wesen wirklich so super?
- ein Wurf bedeutet mind. 8 Wochen Arbeit und Stress - und das kostet
nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch Geld.
Wenn's denn schon "sein muss":
- bitte beide Elterntiere unbedingt HD/ED/OCD-röntgen und auf
PRA untersuchen lassen
- bestens informieren über Geburt, Aufzucht, Prägephasen, Sozialisation
- die Welpenabnehmer gut unter die Lupe nehmen und die Kleinen nicht
einfach jedem "Dahergelaufenen" in die Hand drücken
- Abgabevertrag machen
Angesichts der Unwissenheit und der Blauäugigkeit, mit der in meinem
Umfeld Welpen produziert bzw. geplant werden, möchte ich am liebsten
als Kastrationsverfechter auftreten - wenn die Leute schon nicht zu
blöd sind, um auf ihre läufigen Hündinnen aufzupassen, dann lassen
sie eben einen "netten" Rüden absichtlich drauf :-(
Könnt Ihr mir helfen, weitere Argumente zu sammeln?
Habt Ihr Tips, wie man die Leute geschickt "aufklären" kann,
so dass sie ihre Pläne womöglich aufgeben?
Gibt es in meiner Zusammenfassung irgendwelche Denkfehler - ausser
dass es vermutlich recht naiv ist, sich einzubilden, die Leute von
ihrem Vorhaben abbringen zu können...?
Es geht in diesem Fall um Hunde, die u.U. nicht wirklich gesund sind
und um Hundebesitzer, die kaum bis keine Ahnung von Aufzucht etc.
haben. Und da ich einen solchen Wurf gerade "vor der Haustür" sitzen
habe, möchte ich mein Möglichstes tun, um die anderen "hoffnungsvollen
Hundeeltern" davon abzubringen oder zumindest so gut zu informieren,
dass dabei möglichst wenig schiefgeht.
Übrigens: in den drei mir bekannten Fällen handelt es sich bei den
Hundebesitzern um kinderlose Paare Anfang 30.
Ist das Zufall, oder haben die wirklich etwas gemeinsam...?
Aufklärerische Grüsse ;-)
heidrun+C