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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Genetik Mensch und Hund
16. Mai 2002 22:12

Hallo Andreas

: es gibt Versuche dahingehend, dass sich Menschen mit sehr unterschiedlichem Genmaterial besonders anziehend finden, hingegen von Partnern mit sehr ähnlichen Genen eher abgestossen werden: das sind die, die wir nicht riechen können :-).
: Da sorgt die Natur für eine möglichst breite Streuung, deren wir uns nicht bewusst sind.
:
: Aber welcher Rüde, welche Hündin darf sich denn seinen/ihren Partner frei wählen?

Das gibt es bei Hunden auch, sich nicht riechen können. Nachbars "Lumpi" würde die rassereine Dame ihr Hinterteil hinhalten und dem World-Champion verweigert sie sich. -grins- Allerdings ist dies nicht all zu häufig und meist lassen sich die Hündinnen in den Stehtagen fast von "jedem" beglücken.

: Da werden in einem anderen Thread gerade Vergewaltigungen und Zwangsdeckungen für richtig gehalten, um eine möglichst "gute" Zucht zu erreichen.

Da kommt etwas Ärger auf die Züchter generell auf, die andere Seite ist jedoch die, dass gerade die Käufer einen Rassehund dem Mischling vorziehen. Sonst würde es nicht so viele Rassehunde geben. Da wäre was los, würde ich einen Mischlingsrüden auf meine Hündin setzten und den Welpenkäufern sagen, es sind "Kinder der Liebe".

: So ein Blödsinn: es wird oft gerade das Gegenteil erreicht.
: Da wählen Menschen 3,4,5 Faktoren aus, die sie für ein gutes Zuchtziel halten. Dass aber noch Tausende von anderen Genen eine Rolle spielen, wird übersehen.

Gut, eine breitere Streuung der Population wäre sinnvoll, also keine oder kaum Inzucht, viele Züchter machen das schon. Die tausend anderen Gene, welche eine Rolle spielen kann kein Züchter vorhersagen, auch kein Welpenkäufer und leider auch nicht die Genforscher. Und auch bei Mischlingen, die sich "riechen" können, treten Erbfehler auf.Und solange die Wissenschaft den Züchtern nicht sagen kann, welche guten oder schlechten Gene ein Zuchthund trägt, solange bleibt den Züchtern nichts anderes übrig als nach sichtbaren Äußerlichkeiten zu züchten (Wesen, gesunde Eltern, schöne Eltern).
:
Gruß
Tina

16. Mai 2002 23:04


: Du schreibst von einem Anstieg der HD quer durch alle Rassen in einem Zeitraum von 10 bis 20 Jahren.

Eben nicht durch alle Rassen, sondern durch viele. Insbesondere sehr beliebte Rassen, so scheint mir, bei denen viel schneller hintereinander neue Generationen entstehen, weil sie viel gezüchtet werden.:

Hallo Franziska
Es hat noch keiner Rasse gut getan ein Modehund zu sein. Bis evtl. Erbfehler bekannt werden sind sie schon aus der Zucht und ihre tausenden Nachfahren kann man nicht mehr alle sperren. Ich hatte geschrieben, dass es eine erbliche HD gibt, meiner Meinung nach aber auch eine ernährungsbedingte HD, letztere schätze ich prozentual höher ein.

: Nun könnte man auch annehmen, dass die letzten 20 Jahre der Fertigfutterkonsum weltweit auch drastisch angestiegen ist. Die letzten 20 Jahre wurden viele Hunde nur noch ausschließlich mit FeFu ernährt (und viele Junghunde mit Junior).

Wie gesagt, einige Rassen sind ganz gut von der HD verschont geblieben, obwohl sie mit dem selben FeFu ernährt wurden. Wie ist das zu erklären?

Welche Rasse ist von HD ganz gut verschont geblieben ?
Es gibt z.B. den Groenendael, bei dem das HD-Vorkommen sehr gering zu sein scheint. Eine Bekannte züchtet die Rasse und sie sollen dazu geneigt sein "mäklige Fresser" zu sein. Die Welpen und Junghunde reduzieren ihr Wachstum evtl. durch weniger Nahrungsaufnahme selbst ? Es könnte auch sein, dass die Schilddrüsenfehlfunktion (wenn auch gering und nicht behandlungsbedürftig) in manchen Rassen gehäufter vorkommt (erblich bedingt). So wird glaube ich bei den Hovawarten vor Zuchtzulassung die Schilddrüse untersucht. Mit HD hat/hatte diese Rasse auch ganz gut zu tun. Es könnte auch sein, dass im FeFu evtl. zu wenig Jod enthalten ist und die Schilddrüse dadurch anfälliger ist. Eine mögliche Erklärung oder ?

: Nicht auszudenken was in 10 Jahren in den Büchern steht. Die Wissenschaftsgläubigkeit in unserer Gesellschaft ist einfach so enorm, obwohl die Wissenschaft sich in der Geschichte schon so oft getäuscht hat, schenken wir ihr weiterhin uneingeschränkten Glauben (nicht Wissen).

: Wie es mit Herzfehlern aussieht in anderen Rassen und was deren Häufigkeit betrifft habe ich keine Zahlen. Denke aber, daß deren Prozentsatz weit unter dem HD-Prozentsatz liegt, sonst würde man mehr darüber erfahren. Nimmt man eine Rasse z.B. Dalmatiner und das Taubheitsproblem, oder Cocker und Cockerwut, etc...ok, diese Rassen haben damit ein "Rassespezifisches" Problem aber doch nicht alle Hunderassen, warum sollte die HD über alle Rassen hinweg mutieren ?

Moment! Herzfehler treten bei manchen Rassen auffällig gehäuft auf. Mir ist das zumindest genauso bekannt, wie die Cocker-Wut und der Zusammenhang zwischen Fellfärbung und Taubheit/Blindheit. Letztens habe ich einen Artikel gelesen, dass Golden Retriever eine Prädisposition für eine bestimmte Art von Tumor besitzen und nun anhand von Studien davon auszugehen ist, dass das bei Boxern ebenso der Fall ist. Wie nun soll das genetisch von der Golden-Retrievern an die Boxer weitergegeben worden sein (oder umgekehrt), wenn man diese Rassen gar nicht miteinander kreuzt?

Habe geschrieben dass ich mich mit Herzfehlern nicht sonderlich auskenne und auch nicht über deren Häufung. Ich streite nicht ab, dass es erbliche Herzfehler gibt.

Tumore bzw. Krebs ist auch beim Menschen nicht geklärt und nimmt stetig zu. Umweltfaktoren oder falsche Ernährung nimmt die Wissenschaft hier sogar stark als Ursache an. Ich gebe Dir allerdings Recht, eine gen. Disposition kann auch dafür vorhanden sein, (lt. "momentanem" wissenschaftlichen Stand). Eine Statistik über Tumoranfälligkeit ist sehr schwer zu erstellen, da die Hundevereine sicher kaum Meldungen von Welpenkäufern erhalten, deren Hund nach 5 / 7 oder 10 Jahren an einem Tumor gestorben ist. Es gab unzählige Beiträge über Konservierungsstoffe, die in Rattenversuchen Krebs ausgelöst haben sollen. Konservierer sind auch z.B. im Hundefutter ! Genetische Disposition und Umweltfaktoren zusammen.

: Das finde ich unlogisch.

Nun ja. Erst prangerst du an, dass der Wissenschaft zuviel Glauben geschenkt wird, und dann findest du eine Möglichkeit unlogisch, die aber in Betracht gezogen werden sollte. Was meinst du denn, woran es liegt, dass Haushunde in unseren Breiten zum größten Teil so auffällig abnormal krank sind? Nur wegen der Ernährung? Ich rede jetzt nicht nur von HD.

Habe ich Dich mit dem Wort "unlogisch" angegriffen, sorry wollte ich nicht, aber bleiben wir doch lieber bei einer freundlichen Diskussion :-)

Gruß
Tina


17. Mai 2002 09:48

Hi Tina,

Ich hab mich keineswegs angegriffen gefühlt und wollte auch nicht zurück-angreifen rüberkommen. Sorry auch von meiner Seite ... so vorweg ;o).

: Es hat noch keiner Rasse gut getan ein Modehund zu sein. Bis evtl. Erbfehler bekannt werden sind sie schon aus der Zucht und ihre tausenden Nachfahren kann man nicht mehr alle sperren.

Ich wollte damit sagen, dass diese Mode-Rassen in ihrer phylogenetischen Entwicklung evtl. anderen nicht so beliebten Rassen evtl. um ein paar Jahrzehnte voraus sind. Ich könnte mir vorstellen, dass Rassen die momentan nicht so sehr von Erbkrankheiten betroffen sind in 20 Jahren dieselben Probleme haben, wie derzeit die Mode-Rassen, sofern da nicht ein Umdenken stattfindet, obwohl sie eben keine Mode-Rassen sind.

: Ich hatte geschrieben, dass es eine erbliche HD gibt, meiner Meinung nach aber auch eine ernährungsbedingte HD, letztere schätze ich prozentual höher ein.

Und meinst du nicht auch, es gibt ein Mischmasch aus beidem? Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche gravierenden Deformationen nur und ausschließlich auf die Ernährung zurückzuführen sind, auch wenn diese einen großen Teil dazu beiträgt.

: Welche Rasse ist von HD ganz gut verschont geblieben ?

Ehrlich gesagt, so genau weiß ich das jetzt auch nicht. Man könnte mal schauen bei Bearded Collies, Beaucerons, Australian Cattledogs. Pitbulls und AmStaffs und Staffs mit HD hab ich bisher auch keinen kennengelernt. Dann vielleicht einige Herdenschutzhundrassen, die bei uns noch nicht oder kaum gezüchtet werden, wie z.B. der Do Khyi, der Pyrenäenberghund, Polski Owtscharek Podhalansky etc.. Das sind so die Rassen, wo ich mir vorstellen könnte, dass sie wenig von HD betroffen sind. Ob ich da richtig liege? Keine Ahnung.

: Habe geschrieben dass ich mich mit Herzfehlern nicht sonderlich auskenne und auch nicht über deren Häufung. Ich streite nicht ab, dass es erbliche Herzfehler gibt.

Ja und letztere treten bei einigen Rassen wiederum gehäuft auf ;o).

: Eine Statistik über Tumoranfälligkeit ist sehr schwer zu erstellen, da die Hundevereine sicher kaum Meldungen von Welpenkäufern erhalten, deren Hund nach 5 / 7 oder 10 Jahren an einem Tumor gestorben ist. Es gab unzählige Beiträge über Konservierungsstoffe, die in Rattenversuchen Krebs ausgelöst haben sollen. Konservierer sind auch z.B. im Hundefutter ! Genetische Disposition und Umweltfaktoren zusammen.

Dazu stell ich nu einfach mal den Artikel rein (Quelle: Newsletter von maulkorbzwang.de). Mir fällt gerade auf, dass es umgekehrt war mit den Boxern und Golden Retrievern, als ich im letzten Posting geschrieben hatte.

***Rassetypische Todesursachen bei Hunden: eine postmortale Untersuchung fünf verschiedener Rassen

[05.01.2002]

Boxer gelten im Allgemeinen als die Hunderasse mit der höchsten Prädisposition für Tumorerkrankungen jeglicher Art. In den heutigen onkologischen Therapie-und Diagnosezentren sowie in onkologischen Veröffentlichungen fällt jedoch auf, dass auch andere Hunderassen überdurchschnittlich oft erscheinen. Zu diesen Rassen gehört insbesondere der Golden Retriever. Diese Studie soll Aufschluß darüber geben, ob und in welchem Maße auch der Golden Retriever eine Prädisposition hinsichtlich der Ausbildung von zum Tode führenden Neoplasien besitzt.

Um einschätzen zu können, ob der Golden Retriever tatsächlich eine Tumorprädisposition besitzt, wurdendie Sektionsergebnisse der Jahre 1985 bis 1999 der University of Pennsylvania gesichtet (1 206). Dabei wurden neben dem Golden Retriever (297 Sektionen)vier weitere Rassen berücksichtigt. Die Sektionsergbnisse aller Deutschen Schäferhunde (308 Sektionen), Labrador Retriever (265 Sektionen)und Rottweiler (259 Sektionen)wurden als allgemein anerkannte nicht prädisponierte Rassen als negative Kontrollgruppe angesehen. Als vierte und positive Kontrollgruppe wurden die Sektionsergebnisse aller in diesem Zeitraum verstorbenen Boxer (77 Tiere)angesehen. Die Todes-bzw. Euthanasieursache wurde als neoplastisch oder nicht-neoplastisch festgelegt. Wobei die Fälle neoplastischer Todesursachen in weitere neun und die nicht-neoplastischerTodesursachen in elf weitere Kategorien unterteilt wurden.

Ein signifikant (P 0, 001) größerer Anteil der Golden Retriever und Boxer verstarb aufgrund neoplastischer Veränderungen

So wurde bei 56, 6 Prozent der Golden Retrieer (168/297)und 51, 9 Prozent der Boxer (40/77), jedoch nur bei 36, 7 Prozent (113/308)der Deutschen Schäferhunde, 30, 9 Prozent (82/265)der Labrador Retriever sowie lediglich 28, 2 Prozent (73/259)der Rottweiler eine neoplastische Todesurasache festgestellt. Aufgrund dieser Studienergebnisse sollte in Zukunft auch für Golden Retriever eine den Boxern ähnliche Prädispositon zur Ausbildung letaler Neoplasien angenommen werden.

Praktischer Tierarzt 82: 1, 37 (2002) © Schlütersche GmbH & Co. KG, Verlag und Druckerei***

Wie gesagt: Es ist ja nicht nur die HD. Selbst wenn die HD ernährungsbedingt sein sollte, bleibt noch (im Gegensatz zum Menschen) massenweise Arthrose, Spondylose, Herzfehler, Allergien und Hautkrankheiten, Blindheit/Taubheit, Krebs etc.. Ich denke, so wie im Moment gezüchtet wird in diesen Breiten wird äußerst selten zur Gesunderhaltung der Rasse beigetragen.

Bis dann

Franziska

17. Mai 2002 11:22

: Ich wollte damit sagen, dass diese Mode-Rassen in ihrer phylogenetischen Entwicklung evtl. anderen nicht so beliebten Rassen evtl. um ein paar Jahrzehnte voraus sind. Ich könnte mir vorstellen, dass Rassen die momentan nicht so sehr von Erbkrankheiten betroffen sind in 20 Jahren dieselben Probleme haben, wie derzeit die Mode-Rassen, sofern da nicht ein Umdenken stattfindet, obwohl sie eben keine Mode-Rassen sind.

Hallo Franziska
von dieser Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet, auch eine
Möglichkeit.
:
: : Ich hatte geschrieben, dass es eine erbliche HD gibt, meiner Meinung nach aber auch eine ernährungsbedingte HD, letztere schätze ich prozentual höher ein.
:
: Und meinst du nicht auch, es gibt ein Mischmasch aus beidem? Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche gravierenden Deformationen nur und ausschließlich auf die Ernährung zurückzuführen sind, auch wenn diese einen großen Teil dazu beiträgt.

Schade dass ich Dir aus dem Buch "Die Hüftgelenksdysplasie des Hundes" Seite 10 nicht die Zeichnungen über die wöchentliche Entwicklung der Hüfte reinstellen kann (weiß nicht wie das geht, scannen kann ich). Da müssen die 3 Knochen sich erst ausbilden und vor allen Dingen richtig ZUEINANDER wachsen. Wenn der Welpe jetzt vom Gewicht oder den Bändern Muskeln und Sehnen ungleichmäßig wächst und dadurch nur ein Knochen etwas schräg zum andern steht, ist die Mechanik so empfindlich gestört, dass die anderen Knochen an eine falsche Stelle gedrückt werden. Das gibt dann auch HD.
:
: : Welche Rasse ist von HD ganz gut verschont geblieben ?
:
: Ehrlich gesagt, so genau weiß ich das jetzt auch nicht. Man könnte mal schauen bei Bearded Collies, Beaucerons, Australian Cattledogs. Pitbulls und AmStaffs und Staffs mit HD hab ich bisher auch keinen kennengelernt. Dann vielleicht einige Herdenschutzhundrassen, die bei uns noch nicht oder kaum gezüchtet werden, wie z.B. der Do Khyi, der Pyrenäenberghund, Polski Owtscharek Podhalansky etc.. Das sind so die Rassen, wo ich mir vorstellen könnte, dass sie wenig von HD betroffen sind. Ob ich da richtig liege? Keine Ahnung.

Weiß ich leider auch nicht. Bei den seltenen Rassen ist es oft so, dass HD-Vorkomnisse gerne verschwiegen werden, (oder "noch" unbekannt sind) damit die Beliebtheit einer seltenen Rasse nicht gleich im Keim erstickt wird. Beispielsweise hatte ich einen türk. Herdenschutzhund, da wird auch propagandiert die Rasse sei nicht überzüchtet, die Rasse hätte keine HD, da nur auf Leistungsfähigkeit im Ursprungsland selektiert würde. Mein Hund hatte mittlere bis schwere HD und alle seine Geschwister auch ! Beide Eltern waren aus der Türkei importiert und HD-frei. Der Züchter (ein sehr netter Türke) hat mir damals gesagt ich solle den Welpen mit viel Brot und Tischabfällen sehr mager ernähren, habe ich leider nicht gemacht, sondern Junior gefüttert, die Geschwister wurden auch damit gefüttert. Beim Züchter hatte ich allerdings auch Juniorfuttersäcke stehen sehen.
Nun ist das Endgewicht dieser Rasse sehr hoch, heißt sie muß in kurzer Zeit sehr schnell wachsen. Eine leichtere Rasse wie z.B. Australien Shepherds müssen so ein schnelles Höhenwachstum nicht durchmachen. Deshalb glaube ich, dass eine falsche Ernährung sich bei leichteren Hundetypen nicht so tragisch auswirkt.
:

: So wurde bei 56, 6 Prozent der Golden Retrieer (168/297)und 51, 9 Prozent der Boxer (40/77), jedoch nur bei 36, 7 Prozent (113/308)der Deutschen Schäferhunde, 30, 9 Prozent (82/265)der Labrador Retriever sowie lediglich 28, 2 Prozent (73/259)der Rottweiler eine neoplastische Todesurasache festgestellt. Aufgrund dieser Studienergebnisse sollte in Zukunft auch für Golden Retriever eine den Boxern ähnliche Prädispositon zur Ausbildung letaler Neoplasien angenommen werden.
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: Praktischer Tierarzt 82: 1, 37 (2002) © Schlütersche GmbH & Co. KG, Verlag und Druckerei***

Vielleicht wäre auch interessant zu sehen, wieviel In oder Linienzucht in diesen Rassen vorkommt. Zu den Verwandschaftsverhältnissen in den Rassen habe ich leider keine Infos. Ich meine, wenn die Boxerlinien in den Anfängen auf sehr enge Inzucht beruhten und über 20 Jahre weiter Linienzucht (3/3) betrieben wurde, dann festigt man natürlich Erbfehler und häuft sie evtl. überdimensional an. Ursprünglich waren diese Erbfehler vielleicht nur rezessiv und deshalb selten und durch Inzucht wurden sie über die Jahre gefestigt oder dominant?
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: Wie gesagt: Es ist ja nicht nur die HD. Selbst wenn die HD ernährungsbedingt sein sollte, bleibt noch (im Gegensatz zum Menschen) massenweise Arthrose, Spondylose, Herzfehler, Allergien und Hautkrankheiten, Blindheit/Taubheit, Krebs etc..

Bei Arthrose, Spondylose, Allergien könnte ich mir auch vorstellen, daß die Ernährung damit zu tun hat. Bei Bandscheibenvorfällen/Menschen hat die Alternativmedizin auch Zusammenhänge mit falscher Ernährung festgestellt. Allergien z.B. können auch ausgelöst werden durch künstliche Konservierer oder unnatürlich viele Milben im FeFu. Allerdings gibt es auch hier eine erbliche Disposition dafür, also wieder erblich UND fütterungsbedingt.

Ich denke, so wie im Moment gezüchtet wird in diesen Breiten wird äußerst selten zur Gesunderhaltung der Rasse beigetragen.

Wie würdest Du züchten um etwas zu verbessern ?

Viele Grüße
Tina

17. Mai 2002 19:16

Hi Tina,

: Weiß ich leider auch nicht. Bei den seltenen Rassen ist es oft so, dass HD-Vorkomnisse gerne verschwiegen werden, (oder "noch" unbekannt sind) damit die Beliebtheit einer seltenen Rasse nicht gleich im Keim erstickt wird. Beispielsweise hatte ich einen türk. Herdenschutzhund, da wird auch propagandiert die Rasse sei nicht überzüchtet, die Rasse hätte keine HD, da nur auf Leistungsfähigkeit im Ursprungsland selektiert würde.

Kangal oder Akbash? Kangals erleben zur Zeit (seit einigen Jahren) einen regelrechten Boom, weil sie nämlich in der Türkei unter "Naturschutz" gestellt wurden und ein Exportverbot erlassen wurde (dadurch wurden sie erst bekannt). Und genau deswegen witterten einige Leute Geld und verkauften die Hunde nach außerhalb der Türkei. Kangals sind meiner Ansicht nach eine Moderasse (im Moment).

Mein Hund hatte mittlere bis schwere HD und alle seine Geschwister auch ! Beide Eltern waren aus der Türkei importiert und HD-frei. Der Züchter (ein sehr netter Türke) hat mir damals gesagt ich solle den Welpen mit viel Brot und Tischabfällen sehr mager ernähren, habe ich leider nicht gemacht, sondern Junior gefüttert, die Geschwister wurden auch damit gefüttert. Beim Züchter hatte ich allerdings auch Juniorfuttersäcke stehen sehen.
: Nun ist das Endgewicht dieser Rasse sehr hoch, heißt sie muß in kurzer Zeit sehr schnell wachsen. Eine leichtere Rasse wie z.B. Australien Shepherds müssen so ein schnelles Höhenwachstum nicht durchmachen. Deshalb glaube ich, dass eine falsche Ernährung sich bei leichteren Hundetypen nicht so tragisch auswirkt.

Hm, klingt logisch. Hast mich fast überzeugt von "ernährungsbedingt" ;o).

: Ursprünglich waren diese Erbfehler vielleicht nur rezessiv und deshalb selten und durch Inzucht wurden sie über die Jahre gefestigt oder dominant?

Das ist nicht möglich. Ein rezessives Allel ist immer rezessiv, es kann nicht dominant werden.

: Wie würdest Du züchten um etwas zu verbessern ?

Tja, wenn ich das wüsste. Auf jeden Fall sollte das äußere Erscheinungsbild eine sehr untergeordnete Rollen spielen. Es sollte mehr gemischt werden, heißt auch ein einzelner Rüde sollte nicht 20 oder 30 Hündinnen decken sondern, je nach Populationsgröße max. 1 bis 5 Hündinnen. Umgekehrt dasselbe: Pro Hündin max. 1 bis 3 Würfe in ihrem Leben.
Ansonsten werden wir weitersehen, wenn der genetische Code von Hunden komplett entschlüsselt worden ist, so in 50 Jahren vielleicht, wenn in Westeuropa die Haushunde ausgestorben sind und alle nach Osteuropa, Asien und Afrika fahren um sich einen Hund zu kaufen ;o).

Bis dann

Franziska


17. Mai 2002 19:33


: Kangal oder Akbash? Kangals erleben zur Zeit (seit einigen Jahren) einen regelrechten Boom, weil sie nämlich in der Türkei unter "Naturschutz" gestellt wurden und ein Exportverbot erlassen wurde (dadurch wurden sie erst bekannt). Und genau deswegen witterten einige Leute Geld und verkauften die Hunde nach außerhalb der Türkei. Kangals sind meiner Ansicht nach eine Moderasse (im Moment).

Es ist ein Kangal.

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: Hm, klingt logisch. Hast mich fast überzeugt von "ernährungsbedingt" ;o).
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: : Ursprünglich waren diese Erbfehler vielleicht nur rezessiv und deshalb selten und durch Inzucht wurden sie über die Jahre gefestigt oder dominant?
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: Das ist nicht möglich. Ein rezessives Allel ist immer rezessiv, es kann nicht dominant werden.

Durch die Inzucht werden die Erbfehler im Erbgut gefestigt. Beruht eine Rasse überwiegend auf fortwährender Inzucht dann hat man bald beide Eltern oder ein Großteil der Population mit rezesivem Gen für den Defekt und dann bricht es bei den Welpen aus. Ein stark ingezüchtetes Elternteil vererbt stärker als das andere Elternteil. Hoffe jetzt kam besser rüber was ich meinte.
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: : Wie würdest Du züchten um etwas zu verbessern ?
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: Tja, wenn ich das wüsste. Auf jeden Fall sollte das äußere Erscheinungsbild eine sehr untergeordnete Rollen spielen. Es sollte mehr gemischt werden, heißt auch ein einzelner Rüde sollte nicht 20 oder 30 Hündinnen decken sondern, je nach Populationsgröße max. 1 bis 5 Hündinnen. Umgekehrt dasselbe: Pro Hündin max. 1 bis 3 Würfe in ihrem Leben.
: Ansonsten werden wir weitersehen, wenn der genetische Code von Hunden komplett entschlüsselt worden ist, so in 50 Jahren vielleicht, wenn in Westeuropa die Haushunde ausgestorben sind und alle nach Osteuropa, Asien und Afrika fahren um sich einen Hund zu kaufen ;o).
:
Ja ich denke es findet bei den jüngeren Züchtern langsam ein Umdenken statt. Das wird nicht von heute auf morgen sein, aber langsam und beharrlich. Ich fahre auch nicht zu Rüden, die in ganz Europa tausende von Nachkommen haben, sondern versuche immer etwas seltenes Blut zu finden.

Grüße
Tina