: Ich wollte damit sagen, dass diese Mode-Rassen in ihrer phylogenetischen Entwicklung evtl. anderen nicht so beliebten Rassen evtl. um ein paar Jahrzehnte voraus sind. Ich könnte mir vorstellen, dass Rassen die momentan nicht so sehr von Erbkrankheiten betroffen sind in 20 Jahren dieselben Probleme haben, wie derzeit die Mode-Rassen, sofern da nicht ein Umdenken stattfindet, obwohl sie eben keine Mode-Rassen sind.
Hallo Franziska
von dieser Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet, auch eine
Möglichkeit.
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: : Ich hatte geschrieben, dass es eine erbliche HD gibt, meiner Meinung nach aber auch eine ernährungsbedingte HD, letztere schätze ich prozentual höher ein.
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: Und meinst du nicht auch, es gibt ein Mischmasch aus beidem? Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche gravierenden Deformationen nur und ausschließlich auf die Ernährung zurückzuführen sind, auch wenn diese einen großen Teil dazu beiträgt.
Schade dass ich Dir aus dem Buch "Die Hüftgelenksdysplasie des Hundes" Seite 10 nicht die Zeichnungen über die wöchentliche Entwicklung der Hüfte reinstellen kann (weiß nicht wie das geht, scannen kann ich). Da müssen die 3 Knochen sich erst ausbilden und vor allen Dingen richtig ZUEINANDER wachsen. Wenn der Welpe jetzt vom Gewicht oder den Bändern Muskeln und Sehnen ungleichmäßig wächst und dadurch nur ein Knochen etwas schräg zum andern steht, ist die Mechanik so empfindlich gestört, dass die anderen Knochen an eine falsche Stelle gedrückt werden. Das gibt dann auch HD.
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: : Welche Rasse ist von HD ganz gut verschont geblieben ?
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: Ehrlich gesagt, so genau weiß ich das jetzt auch nicht. Man könnte mal schauen bei Bearded Collies, Beaucerons, Australian Cattledogs. Pitbulls und AmStaffs und Staffs mit HD hab ich bisher auch keinen kennengelernt. Dann vielleicht einige Herdenschutzhundrassen, die bei uns noch nicht oder kaum gezüchtet werden, wie z.B. der Do Khyi, der Pyrenäenberghund, Polski Owtscharek Podhalansky etc.. Das sind so die Rassen, wo ich mir vorstellen könnte, dass sie wenig von HD betroffen sind. Ob ich da richtig liege? Keine Ahnung.
Weiß ich leider auch nicht. Bei den seltenen Rassen ist es oft so, dass HD-Vorkomnisse gerne verschwiegen werden, (oder "noch" unbekannt sind) damit die Beliebtheit einer seltenen Rasse nicht gleich im Keim erstickt wird. Beispielsweise hatte ich einen türk. Herdenschutzhund, da wird auch propagandiert die Rasse sei nicht überzüchtet, die Rasse hätte keine HD, da nur auf Leistungsfähigkeit im Ursprungsland selektiert würde. Mein Hund hatte mittlere bis schwere HD und alle seine Geschwister auch ! Beide Eltern waren aus der Türkei importiert und HD-frei. Der Züchter (ein sehr netter Türke) hat mir damals gesagt ich solle den Welpen mit viel Brot und Tischabfällen sehr mager ernähren, habe ich leider nicht gemacht, sondern Junior gefüttert, die Geschwister wurden auch damit gefüttert. Beim Züchter hatte ich allerdings auch Juniorfuttersäcke stehen sehen.
Nun ist das Endgewicht dieser Rasse sehr hoch, heißt sie muß in kurzer Zeit sehr schnell wachsen. Eine leichtere Rasse wie z.B. Australien Shepherds müssen so ein schnelles Höhenwachstum nicht durchmachen. Deshalb glaube ich, dass eine falsche Ernährung sich bei leichteren Hundetypen nicht so tragisch auswirkt.
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: So wurde bei 56, 6 Prozent der Golden Retrieer (168/297)und 51, 9 Prozent der Boxer (40/77), jedoch nur bei 36, 7 Prozent (113/308)der Deutschen Schäferhunde, 30, 9 Prozent (82/265)der Labrador Retriever sowie lediglich 28, 2 Prozent (73/259)der Rottweiler eine neoplastische Todesurasache festgestellt. Aufgrund dieser Studienergebnisse sollte in Zukunft auch für Golden Retriever eine den Boxern ähnliche Prädispositon zur Ausbildung letaler Neoplasien angenommen werden.
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: Praktischer Tierarzt 82: 1, 37 (2002) © Schlütersche GmbH & Co. KG, Verlag und Druckerei***
Vielleicht wäre auch interessant zu sehen, wieviel In oder Linienzucht in diesen Rassen vorkommt. Zu den Verwandschaftsverhältnissen in den Rassen habe ich leider keine Infos. Ich meine, wenn die Boxerlinien in den Anfängen auf sehr enge Inzucht beruhten und über 20 Jahre weiter Linienzucht (3/3) betrieben wurde, dann festigt man natürlich Erbfehler und häuft sie evtl. überdimensional an. Ursprünglich waren diese Erbfehler vielleicht nur rezessiv und deshalb selten und durch Inzucht wurden sie über die Jahre gefestigt oder dominant?
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: Wie gesagt: Es ist ja nicht nur die HD. Selbst wenn die HD ernährungsbedingt sein sollte, bleibt noch (im Gegensatz zum Menschen) massenweise Arthrose, Spondylose, Herzfehler, Allergien und Hautkrankheiten, Blindheit/Taubheit, Krebs etc..
Bei Arthrose, Spondylose, Allergien könnte ich mir auch vorstellen, daß die Ernährung damit zu tun hat. Bei Bandscheibenvorfällen/Menschen hat die Alternativmedizin auch Zusammenhänge mit falscher Ernährung festgestellt. Allergien z.B. können auch ausgelöst werden durch künstliche Konservierer oder unnatürlich viele Milben im FeFu. Allerdings gibt es auch hier eine erbliche Disposition dafür, also wieder erblich UND fütterungsbedingt.
Ich denke, so wie im Moment gezüchtet wird in diesen Breiten wird äußerst selten zur Gesunderhaltung der Rasse beigetragen.
Wie würdest Du züchten um etwas zu verbessern ?
Viele Grüße
Tina