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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Genetik Mensch und Hund
17. Mai 2002 20:00

Hi Tina,

: Durch die Inzucht werden die Erbfehler im Erbgut gefestigt. Beruht eine Rasse überwiegend auf fortwährender Inzucht dann hat man bald beide Eltern oder ein Großteil der Population mit rezesivem Gen für den Defekt und dann bricht es bei den Welpen aus. Ein stark ingezüchtetes Elternteil vererbt stärker als das andere Elternteil. Hoffe jetzt kam besser rüber was ich meinte.

Nee, versteh ich immernoch nicht ;o). Durch Inzucht entsteht stark homogenes Erbmaterial in den Folgegenerationen. Durch die starke Homogenität kommen natürlich negative Erscheinungen vielmehr zum Tragen (sog. Inzuchtdepression) und es gibt kaum Möglichkeiten diese wieder auszugleichen, weil ja nur homogenes Material vorhanden. Kreuzt man wiederum andere Rassen oder Tiere mit heterogenem Erbmaterial ein, wird erreicht man wiederum eine Heterogenität und kann die negativen Inzuchtfolgen z.T. kompensieren. Kreuzt man ein stark ingezüchtetes Tier mit einem mit heterogenen Erbgut, vererbt das ingezüchtete Tier seine rezessiven Allele zwar weiter, bei der daraus entstehenden Generation ist jedoch vom rezessiven Allel nichts zu merken, sofern das andere Elternteil das dominante Allel dazu hat. Also vererbt ein stark ingezüchtetes Elternteil nicht stärker als das andere.

Bis dann

Franziska

17. Mai 2002 23:17

:
: Nee, versteh ich immernoch nicht ;o). Durch Inzucht entsteht stark homogenes Erbmaterial in den Folgegenerationen. Durch die starke Homogenität kommen natürlich negative Erscheinungen vielmehr zum Tragen (sog. Inzuchtdepression) und es gibt kaum Möglichkeiten diese wieder auszugleichen, weil ja nur homogenes Material vorhanden. Kreuzt man wiederum andere Rassen oder Tiere mit heterogenem Erbmaterial ein, wird erreicht man wiederum eine Heterogenität und kann die negativen Inzuchtfolgen z.T. kompensieren. Kreuzt man ein stark ingezüchtetes Tier mit einem mit heterogenen Erbgut, vererbt das ingezüchtete Tier seine rezessiven Allele zwar weiter, bei der daraus entstehenden Generation ist jedoch vom rezessiven Allel nichts zu merken, sofern das andere Elternteil das dominante Allel dazu hat. Also vererbt ein stark ingezüchtetes Elternteil nicht stärker als das andere.
:
Hi Franziska
Nee, versteh ich immernoch nicht ;o). Durch Inzucht entsteht stark homogenes Erbmaterial in den Folgegenerationen. Durch die starke Homogenität kommen natürlich negative Erscheinungen vielmehr zum Tragen (sog. Inzuchtdepression) und es gibt kaum Möglichkeiten diese wieder auszugleichen, weil ja nur homogenes Material vorhanden. Kreuzt man wiederum andere Rassen oder Tiere mit heterogenem Erbmaterial ein, wird erreicht man wiederum eine Heterogenität und kann die negativen Inzuchtfolgen z.T. kompensieren. Kreuzt man ein stark ingezüchtetes Tier mit einem mit heterogenen Erbgut, vererbt das ingezüchtete Tier seine rezessiven Allele zwar weiter, bei der daraus entstehenden Generation ist jedoch vom rezessiven Allel nichts zu merken, sofern das andere Elternteil das dominante Allel dazu hat. Also vererbt ein stark ingezüchtetes Elternteil nicht stärker als das andere.

Hi Franziska

muß passen, wollte Dir nun anhand mehrerer Praxisbeispiele aufzeigen was ich meine, jetzt habe ich schon 3 x neu angefangen, hört sich alles bescheiden an.

Letzter Versuch:
ich habe einen sehr stark auf Generationen ingezüchteten Rüden, der selbst äußerlich ein Merkmal besitzt, das "normalerweise" rezessiven Erbgang hat. Durch die andauernde Inzucht in seiner Ahnentafel ist dieses Merkmal aber stark gefestigt in seinem Erbgut. Dieses gewünschte Merkmal möchte ich bei vielen seiner Welpen auch erzielen.

Kreuze ich diesen stark ingezüchteten Rüden nun mit einer "mischerbigen" fremden Hündin ( sie selbst zeigt das gewünschte Merkmal äußerlich nicht, trägt aber rezessiv ein Gen dafür), so habe ich die Hälfte oder mehr der Welpen im Wurf mit dem gewünschten Merkmal, was der Rüde verstärkt an seine Nachkommen weitergab.

Kreuze ich die gleiche Hündin mit einem nicht ingezüchteten Rüden der das Merkmal zwar selbst äußerlich auch besitzt (aber nicht durch Inzucht gefestigt), so hat, wenn überhaupt nur ca. 1/3 des Wurfes das gewünschte Merkmal vom Vater und 2/3 des Wurfes das unerwünschte Merkmal der Mutter.

Also vererbt der ingezüchtete Rüde an seine Nachkommen dieses Merkmal stärker weiter, als ein nicht ingezüchteter Rüde.

Hilfe, hoffentlich hat das nun wer verstanden :-)

Grüße
Tina



19. Mai 2002 09:41

Hi Tina,

entweder ich habs immernoch nicht verstanden, oder es stimmt nicht *lach*.

: Letzter Versuch:
: ich habe einen sehr stark auf Generationen ingezüchteten Rüden, der selbst äußerlich ein Merkmal besitzt, das "normalerweise" rezessiven Erbgang hat.

Dann ist es auch bei diesem Rüden rezessiv.

: Durch die andauernde Inzucht in seiner Ahnentafel ist dieses Merkmal aber stark gefestigt in seinem Erbgut.

Nicht in seinem Erbgut, sondern im Erbgut der ingezüchteten Population, d.h. viele dieser Tiere weisen dieses rezessive Allel in homogener Form auf, deswegen ist es im Phänotyp (also äußerlich) erkennbar.

: Kreuze ich diesen stark ingezüchteten Rüden nun mit einer "mischerbigen" fremden Hündin ( sie selbst zeigt das gewünschte Merkmal äußerlich nicht, trägt aber rezessiv ein Gen dafür), so habe ich die Hälfte oder mehr der Welpen im Wurf mit dem gewünschten Merkmal, was der Rüde verstärkt an seine Nachkommen weitergab.

Stimmt. Das ist aber bei einem nicht-ingezüchteten Rüden genauso, sofern er was dieses rezessive Allel angeht homogen ist.

: Kreuze ich die gleiche Hündin mit einem nicht ingezüchteten Rüden der das Merkmal zwar selbst äußerlich auch besitzt (aber nicht durch Inzucht gefestigt), so hat, wenn überhaupt nur ca. 1/3 des Wurfes das gewünschte Merkmal vom Vater und 2/3 des Wurfes das unerwünschte Merkmal der Mutter.

Vorrausgesetzt es handelt sich um einen einfachen dominant-rezessiven Erbgang und es sind nur zwei Varianten im Spiel (entweder Hund hat das Merkmal oder nicht) läuft es auf dasselbe hinaus, nämlich fifty-fifty ... ob ingezüchtet oder nicht. Bei höher entwickelten Lebenwesen sind allerdings oft polygene Erbgänge für die Ausbildung bestimmter Merkmale verantwortlich und insofern kann es bei bestimmten Merkmalen schon zutreffen, was du schreibst. Mit einem einfachen dominant-rezessiven Erbgang lässt sich das jedoch nicht erklären.

: Also vererbt der ingezüchtete Rüde an seine Nachkommen dieses Merkmal stärker weiter, als ein nicht ingezüchteter Rüde.

Wenn das so ist, liegt das aber definitiv nicht an den einzelnen Genen (bzw. dass die einzelnen rezessiven Allele auf einmal dominanter sind, als die dominanten) des Rüden, sondern am Genbestand, den er insgesamt und die Inzuchtpopulation aufweist, gerade bei polygenen Erbgängen.

Bis dann

Franziska



26. Mai 2002 09:29

Hallo Tina,

daß Boxer tumoranfällig sind, stimmt leider. Ich habe meine Hündin im Alter von 9,5 Jahren durch Mammatumor verloren. Entsprechend den Vereinsrichtlinien wurde Datum des Ablebens und Todesursache dem Zuchtwart gemeldet. Statistische Ergebnisse über Todesursachen liegen im Boxerklub vor. Das Problem ist nur noch schlechter als bei HD in den Griff zu kriegen, weil im Regelfall der Tumor erst im höheren Lebensalter auftritt, wenn die Hunde längst aus dem Zuchtalter heraus sind. Solange nicht durch genetische Untersuchungen festgestellt werden kann, welcher junge Hund prädisponiert ist, wird man die Anlage-Träger nicht von der Zucht fernhalten können.

Interessanterweise scheint beim Boxer die HD (mittel bis schwer) etwas geringere Auswirkungen auf die Lebensqualität der Hunde zu haben. Aus eigenen Beobachtungen und Mitteilungen kenne ich mehrere betroffene Hunde, die bis ins hohe Alter ohne Beschwerden im Hundesport gehen und eines natürlichen Todes sterben. Andererseits kenne ich Golden und SH mit HD-leicht, die furchtbar leiden...

Gottseidank wird jetzt straff auf Freiheit von HD, Spondylose, Herzkrankheiten, Hodenfehlern und Kaiserschnitt selektiert, auch wenn manche Schönheitszüchter zetermordio schreien und die Rasse den Bach runtergehen sehen. Wohl aber eher ihre schnellen Ausstellungserfolge!

Grüße von Susanne+Claudio, bald mit Varus, der gezielt auf Freiheit von Erbkrankheiten gezüchtet wurde