Hi Tina,
entweder ich habs immernoch nicht verstanden, oder es stimmt nicht *lach*.
: Letzter Versuch:
: ich habe einen sehr stark auf Generationen ingezüchteten Rüden, der selbst äußerlich ein Merkmal besitzt, das "normalerweise" rezessiven Erbgang hat.
Dann ist es auch bei diesem Rüden rezessiv.
: Durch die andauernde Inzucht in seiner Ahnentafel ist dieses Merkmal aber stark gefestigt in seinem Erbgut.
Nicht in seinem Erbgut, sondern im Erbgut der ingezüchteten Population, d.h. viele dieser Tiere weisen dieses rezessive Allel in homogener Form auf, deswegen ist es im Phänotyp (also äußerlich) erkennbar.
: Kreuze ich diesen stark ingezüchteten Rüden nun mit einer "mischerbigen" fremden Hündin ( sie selbst zeigt das gewünschte Merkmal äußerlich nicht, trägt aber rezessiv ein Gen dafür), so habe ich die Hälfte oder mehr der Welpen im Wurf mit dem gewünschten Merkmal, was der Rüde verstärkt an seine Nachkommen weitergab.
Stimmt. Das ist aber bei einem nicht-ingezüchteten Rüden genauso, sofern er was dieses rezessive Allel angeht homogen ist.
: Kreuze ich die gleiche Hündin mit einem nicht ingezüchteten Rüden der das Merkmal zwar selbst äußerlich auch besitzt (aber nicht durch Inzucht gefestigt), so hat, wenn überhaupt nur ca. 1/3 des Wurfes das gewünschte Merkmal vom Vater und 2/3 des Wurfes das unerwünschte Merkmal der Mutter.
Vorrausgesetzt es handelt sich um einen einfachen dominant-rezessiven Erbgang und es sind nur zwei Varianten im Spiel (entweder Hund hat das Merkmal oder nicht) läuft es auf dasselbe hinaus, nämlich fifty-fifty ... ob ingezüchtet oder nicht. Bei höher entwickelten Lebenwesen sind allerdings oft polygene Erbgänge für die Ausbildung bestimmter Merkmale verantwortlich und insofern kann es bei bestimmten Merkmalen schon zutreffen, was du schreibst. Mit einem einfachen dominant-rezessiven Erbgang lässt sich das jedoch nicht erklären.
: Also vererbt der ingezüchtete Rüde an seine Nachkommen dieses Merkmal stärker weiter, als ein nicht ingezüchteter Rüde.
Wenn das so ist, liegt das aber definitiv nicht an den einzelnen Genen (bzw. dass die einzelnen rezessiven Allele auf einmal dominanter sind, als die dominanten) des Rüden, sondern am Genbestand, den er insgesamt und die Inzuchtpopulation aufweist, gerade bei polygenen Erbgängen.
Bis dann
Franziska