Hallo Gaby,
ich kann Dich sehr gut verstehen, denn ich bin mehr oder weniger in der gleichen Situation wie Du.
Der Unterschied ist, ich habe eine Rassehündin mit VDH-Papieren, was - bitte!!!! - Deine Hündin nicht abwerten soll!!!!! Im VDH ist auch nicht alles Gold was glänzt, aber darüber will ich jetzt nicht diskutieren, für mich ist es ein Zuchtverband wie jeder andere auch.
Ich habe mitlerweile einen Zwingerschutz der FCI/VDH und Rasseführenen Clubs und meine Hündin hat eine Zuchtzulassung, bzw. in der Ahnentafel stehen "zur Zucht empfohlen".
Bis es dazu kam, hat es folgende Staionen gegeben und sehr viel Geld gekostet:
- ich habe einen Welpen bei einem (VDH-)Züchter gekauft, von dessen optimalen Zuchtvoraussetzungen ich mich überzeugt habe.
- der Welpe war von Nachweislich (durch Gesundheitszeugnisse bestätigt) gesunden Elterntieren, die zufällig auch noch hochprämierte Schönheitstitel haben.
Bei jeder Rasse gibt es irgendwelche Erbkrankheiten: Herzprobleme, an den Hüften (HD), Augen, usw. Diese werden bei seriösen Züchtern sehr genau verfolgt, sogar Beschwerdefreie Hunde - die jedoch nachweislich Erbträger der aufgezählen Erkrankungen sind, werden aus der Zucht genommen.
- der Welpe war selbst von allen (Erb-)Krankheiten frei, die man im Welpenalter feststellen kann.
- die Hündin hat heute ein super tolles Wesen, einen tollen Charakter, ist sehr wesensfest.
- sie ist begeisterte Agility-Sportlerin und lernt sehr schnell und gut
- ich habe die Hündin auf mehreren Zuchtschauen des VDH vorgestellt und sie wurde mit V (vorzüglich) bewertet, inzwischen hat sie auch Schönheitstitel
- sie wurde auf HD gröngt, hat HD Grad "A", das bedeutet: keine HD
- sie wurde durch einen Zuchtrichter angekört
Gaby, das hat alles in Allem so runde zwei Jahre gedauert und sehr viel Geld gekostet. Jetzt bin ich aber zufrieden, denn die Hündin ist wirklich best möglich durchgecheckt. Ich kann davon ausgehen, dass sie gesunde Welpen bringt, WENN ich einen Rüden von einem (VDH-)Züchter nehme, der genauso verfahren ist mit dem Rüden, wie ich mit meiner Hündin. Das kann man ja an den Papieren sehen und sich davon überzeugen, wie das Wesen des Rüden ist und wie er lebt.
Ich möchte die Welpen optimal aufziehen und prägen und habe deshalb ein Züchterseminar besucht, in dem es um Geburt und Aufzucht bei Hunden - speziell dieser Rasse - ging.
Mein Zuchtwart macht die "Welpenabnahme", wenn alles korrekt und zum Wohl der Hündin und der Welpen ist.
Dann und nur dann werden die Welpen (VDH-) Papiere bekommen.
Zusätzlich werde ich alle Welpen auf die Erbkrankheiten untersuchen lassen, die man im Alter von bis zu acht Wochen (also vor der Abgabe)erkennen kann.
Ich habe bereits Welpeninteressenten und gehöre einem netten Zuchtverband an, in dem sich die Züchter einer zugegeben seltenen Rasse sehr gut kennen und sich gegenseitig Welpeninteressenten vermitteln.
Die Welpen werden gechippt so dass ich sie immer wieder finden kann, auch wenn sich kein Welpenkäufer an den sorgfälig und in Zusammenarbeit mit einem Notar aufgearbeiteten Kaufvertrag hällt.
Das ich einen solchen Aufwand betreiben würde, war mir klar als der Wunsch nach Hundezucht reifte.
Zusätzlich habe ich ausreichend Platz, um auch eventuell Welpen und Junghunde die keinen Abnehmer finden - zusätzlich zu denen, die ich ohnehin behalten will - zu behalten und aufzuziehen und optimal zu prägen. Da ich nicht Berufstätig bin, habe ich auch die Zeit, dies zu tun, so dass auch ein spätererer Junghund oder ein erwachsenens Tier optimal geprägt das Haus verlassen kann, wenn es Interessenten für ihn gibt.
Ich möchte Dir hiermit eigentlich nur sagen, dass man diesen Aufwand meiner Meinung nach mit allen Hunden betreiben sollte, die in die Zucht gehen. Was aber kann man alles bei einer Mischlingshündin gesundheitlich checken lassen? So ziemlich alles ;-) Wenn Du die Rassen, die in ihr stecken, nicht genau kennst, solltest Du sie auf alle nur erdenklichen Krankheiten und Erbkrankheiten checken lassen, den Rüden ebenso. Das kostet und ist vielleicht auch für die Tiere unangenehm, da mit Narkosen wie für z.B. HD-Röntgen verbunden.
Zuerst jedoch solltest Du Dich mal erkundigen, was es alles für (Erb-) Krankheiten beim Hund geben kann.
Gaby, da die Menschen leider erfahrungsgemäß für einen Mischlingswelpen nicht so viel Geld ausgeben möchten wie für einen Rassehund, bekommst Du diese sämtlichen Kosten vermutlich nicht wieder durch den Welpenverkauf herein. Allein die Entwurmung von 6 Welpen kostet viel Geld. Und das muss sogar 2 x gemacht werden bis zur Abgabe.
Der beste Freund meiner Hündin wohnt bei uns gegenüber. Er ist ein wuderbarer Hund aus Dalmi und Labrador (zwei reinrassige Hunde) Er hat ein supertolles Wesen, ist verträglich, alles gut. Aber der Hund hat schwerste HD und kann im Alter von 1 Jahr kaum noch laufen. Niemand hat die Elterntiere geröngt, niemand hat daran gedacht, wie schmerzhaft HD für einen Hund sein kann und niemand hat daran gedacht, wie teuer eine HD-Operation mit oft zweifelhaften Erfolg sein kann. Meine Nachbarn können sich diese OP gar nicht leisten und fragen sich nun ernsthaft, was mit den Hund passieren soll :-(
Liebe Gabi, es ist lang geworden, aber das ist erst mal alles, was mir zum Thema einfällt. Ich hoffe, das kann Dir ein wenig zur Entscheidung helfen.
Viele Grüße
Sabine
: Wir haben eine bildhübsche Mischlingshündin (soll eine Hovawartmischung sein) die jetzt 2 Jahre alt wird. Nun stehen wir vor der Überlegung, ob wir sie sterilisieren lassen sollen oder ob sie im nächsten Frühjahr einmal gedeckt werden soll, mit einem Redriever oder Hovawart. Gerne würde ich diesen Traumhund "vermehren", habe aber große Bedenken, ob man die Welpen dann vermittelt bekommt. Was haltet Ihr davon?
: Wer kann uns Tips für die Entscheidungsfindung geben?