Hallo Hanna,
dazu möchte ich mal Folgendes zitieren:
"Nach korrekter Definition ist Inzucht dei Verpaarung von Tieren, die näher miteinander verwandt sind als der Durchschnitt des Bestandes (oder der Rasse), aus der sie stammen...
...was in einer Rasse als Inzucht anzusehen ist, muss für eine andere nicht zutreffen. Selbst wenn es sich um die gleiche Rasse handelt, kann Inzucht in Deutschland ganz anders definiert sein als in den USA.
Es gibt in der Ahnentafel zwei Eltern, vier Großeltern, acht Urgroßeltern - jede weiter Generation nach hinten verdoppelt die Zahl. In der zwanzigsten Generation haben wir bereits 1.048.576 Vorfahren, die in der einundzwanzigsten schon auf über zwei Millionen ansteigen. Offensichtlich gab es bei vielen Hunderassen nie so viele Hunde, in der Vergangenheit waren es noch weniger. Aus diesem Grund müssen zahlreiche Vorfahren vielfach in den Ahnenreihen auftreten. Verfolgt man beispielsweise die Ahnentafel eines Boxers zurück, findet man heraus, dass alle Linien irgendwo einmal bei Lustig vom Dom beginnen. Unternimmt man beim DSH das Gleiche, wird Horand von Grefrath die meisten Linien abschließen. Offensichtlich gibt es deshalb immer einen bestimmten Verwandtschaftsgrad, deshalb muss man Inzucht in relativen Begriffen definieren ...
...Einige Züchter differenieren zwischen Inzucht und dem, was sie als Linienzucht bezeichnen. Tatsächlich ist beides das Gleiche, es besteht nur ein gradueller Unterschied. Wenn Inzucht schädlich ist, dann wird die weniger intensive Linienzucht weniger schädlich sein und umgekehrt."
aus: Willis, "Genetik der Hundezucht", Seite 186 ff
Liebe Grüße
Birgit + Collies