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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Unterschied Inzucht / Linienzucht?
17. Juni 2002 08:24

Hi Antje,

: Vielleicht weil der Ahnenverlust zu hoch ist???? Man sagt den schwarzen Malis (= homozygot für das Allel, welches für die schwarze Farbe zuständig ist) nach, daß sie nicht so vital und leistungsfähig sind...

warum schmeißt man dann die Eltern nicht aus der ZUcht ;-)?

: Ähnliches findet man ja z.B. auch in der Kaninchenzucht: Bei Schecken sind die Weißlinge/Weißschnauzen meistens weniger vital als ihre kräftiger gezeichneten Geschwister. Das sind reine Erfahrungswerte.

weiß ist schon immer eine "schwierige" Farbe gewesen. Ebenso wie helle Farben (wenn es sich um ausgedünnte dunkle Farben handelt).

Gruß
Kathi

17. Juni 2002 08:28

Hi Antje,

: Nur weil ich eine Leistungsrasse bevorzuge spreche ich keiner Rasse mit vernünftigem Standart ihre Daseinsberechtigung ab!

du meinst doch wohl eher vernünftiger Zuchtauslese?!

: Was ich mich allerdings frage, ist, wozu Otto-Normalverbraucher z.B. einen Schlitten- oder Jagdhund haben muß....

aus einer Gebrauchsline sicher nicht. Das kann ich ebensowenig nachvollziehen wie wenn sich ein Otto-Normal-Hundehalter einen Leistungshund zulegt.

: Aber auch die "Allerweltsrassen" sollten vernünftig selektiert werden,

was sie bei Deinen Selektionswünschen wieder zu Leistungshunden bzw. Spezialisten machen würde und somit für den Normalo unbrauchbar *g*

Gruß
Kathi

17. Juni 2002 08:41

Hallo Kathi,

: logisch. Meine Akita sind gesund und wesensfest und haben keinerlei Gebraushundprüfung ;-))

Na, dann scheinst Du ja Glück mit Deiner Rasse zu haben...


: : Schadet es einer "Normalrasse", wenn ihre Zuchttiere z.B.
: : Ausdauerprüfungen (am besten jährlich) ablegen müßten anstelle sich
: : von Schönheitrichtern begutachten zu lassen?
:
: stelle ich mir bei Zwergrasse schwierig bis unmöglich vor. Für alle
: anderen ist es sicher gut möglich.

Warum bei Zwergrassen nicht? Auch die sollten eine gewisse Strecke weit laufen können; muß ja nicht am Fahrrad sein, ein 10 km-Wanderung wäre ja auch eine Möglichkeit und diese Strecke sollte jeder gesunde Hund, der in die Zucht gehen soll, bewältigen können, auch wenn er ein Zwerg ist.


: : Die meisten WAREN aber mal Gebrauchshunde, also hat sich ihr Typ über
: : den Gebrauch herausgebildet.
:
: Der TYp ist bei 99,9% der Rasse stark gefestigt. Und was die HUnde
: einmal waren, spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle.

Aber so kann man den Typ erhalten, wenn man eine "Exterieurgebrauchsprüfung" entwickelt, die sich körperlich am ursprünglichen Gebrauch der Rasse orientiert. Und das Problem mit modischen Tendenzen in diese oder jene Richtung würde eingedämmt werden.


: : Es wird doch nicht so schwer sein, auf die einzelnen Rassen
: : zugeschnittene Zuchttauglichkeitsprüfungen zu entwickeln, bei denen
: : ein gewissen Level in Bezug auf Fitnes angelebt wird und die
: : wesensmäßig und körperlich zur Rasse passen.
:
: scheint aber auch nicht so einfach zu sein. Sonst gäbe es diese
: Prüfungen bereits für alle Rassen.

Nein, das Level wird deswegen nicht höher angesetzt, weil es dann für die Züchter schwieriger werden würde, einen Hund in die Zucht zu bringen. Und abstimmen über so etwas tun die Mitglieder der Zuchtverbände, die Züchter also...


: : Übertypisierte Hunde (Schnauze zu kurz, Beine zu kurz, Fell zu lang,
: : Hund zu groß/zu klein/zu schwer etc.) oder besser gesagt deren
: : Besitzer hätten dann natürlich schlechte Karten...
:
: nur weil immer alles in EIN Schema passen muss.

Wenn das Schema heißen würe "Gesundheit" und "Fitness" hätte ich nix gegen ein Schema...


: : "Für sich" kann man gar keine vernünftige Zucht betreiben, man ist
: : immer auf andere Züchter angewiesen, nicht nur bei den Hunden.
:
: auch die anderen Züchter kann man sich aussuchen.

Stimmt. Die suche ich mir aber anhand ihrer Hunde heraus, wie diese sich präsentieren (in meinem Fall gesund und fit), nicht anhand dessen, was irgendwo auf ein Stück Papier geschrieben wurde.

Viele Grüße

Antje

17. Juni 2002 08:50

Hallo Kathi

Ich möchte Dir einmal unser Zuchtziel vorstellen.

Gesunde, wesensfeste Arbeitshunde, die bei gezielter Förderungen ihrer Triebe im Hundesport bestehen.
Lässt man die Triebe "einschlafen" (Familienhund), beschäfftigt sich aber trotzdem artgerecht mit dem Hund so hat man einen feinen Kameraden.

Wohlverstanden, wir haben dieses Ziel noch lange nicht erreicht.
Der Rassenclub hat eine Zuchttauglichkeitsprüfung, die für mich aber nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann. Ich will aber auch keine hirnkranken Arbeitsgeräte züchten.
Um diesem Ziel auch nur nahe zu kommen muss ich fremde Linien einkreuzen, Inzucht und Linienzucht betreiben.
Würde man mehr auf Wesen und Gebrauchswert, auch bei den kleinen Rassen, züchten so hätten wir auch weniger Unfälle.
Ja, auch ich bin der Meinung, dass ein jeder Hund eine Daseinsberechtigung hat, nur zur Zucht sollte mann ihn nicht nur wegen seines seidigen Fells einsetzten.
Ach ja, wir züchten Holländische Schäferhunde und die sehen heute noch ziemlich gleich aus, wie vor hundert Jahren. Leider gibt es aber auch bei unserer Rasse die Bestrebungen einen "Modehund" für jedermann zu züchten, der einen Schäferhund an der Leine führen möchte.
Davon halte ich nun gar nichts, da wir so nur noch mehr TEAM's auf der Strasse haben, wo der Hund der Chef ist

Schöne Grüsse

Ewald

17. Juni 2002 08:45

Hallo Kathi,

: : Vielleicht weil der Ahnenverlust zu hoch ist???? Man sagt den
: : schwarzen Malis (= homozygot für das Allel, welches für die schwarze
: : Farbe zuständig ist) nach, daß sie nicht so vital und leistungsfähig
: : sind...
:
: warum schmeißt man dann die Eltern nicht aus der ZUcht ;-)?

Warum??? Wenn sie ansonsten gute und gesunde Hunde bringen? Wenn mal ein Schwarzer fällt, dann tut dem das ja nicht weh daß er schwarz ist. Er kommt lediglich nicht in die Zucht (da skomtm ja auch nicht jeder "Normalfarbige"winking smiley. Und am Stock geht er ja auch nicht gleich deswegen weil er schwarz ist....


: weiß ist schon immer eine "schwierige" Farbe gewesen. Ebenso wie helle
: Farben (wenn es sich um ausgedünnte dunkle Farben handelt).

Es gibt bei jeder Farbe irgendwelche Faktoren, die von den zuständigen Allelen her gesehen sehr eng beieinander liegen. Das können Positve sein, aber auch Negative.

Viele Grüße

Antje

17. Juni 2002 08:55

Hi Antje,

: Na, dann scheinst Du ja Glück mit Deiner Rasse zu haben...

ja, und das obwohl sie so selten ist (hier in D) :-)

: Warum bei Zwergrassen nicht?

doch, doch. Du hast mich falsch verstanden. Ich denke schon das das möglich ist. Nur denke ich, hat KEINER INteresse daran und somit wird sich in der Richtung auch nichts tun - zumindest nicht offiziell.
Und ich glaube auch nicht, daß sich da jemand selber aufrafft um zu sehen ob seine HUnde leistungsfähig sind (außer im auf's Sofa und wieder herunter hopsen *g*). Ich nehme zwar auch an keinerlei Prüfungen mehr teil, mache meine "Prüfungen" aber selber indem ich regelmäßig auf Ausdauer fahre usw. Nur leider ist das nirgends anerkannt ;-(

: Aber so kann man den Typ erhalten, wenn man eine "Exterieurgebrauchsprüfung" entwickelt, die sich körperlich am ursprünglichen Gebrauch der Rasse orientiert.

Den Typ kann man ohne weiteres auch so erhalten. Innerhalb einer Rasse erkennt man die Hunde als ihre Rasse. Wie gesagt, selbst wenn man "mischt" wie z.B. in Wachtels Beispiel mit der Berner SEnnenhündin und dem Neufundländer, geht das ERscheinungsbild und der Typ nicht verloren. So fest sind die Typbestimmenden Gene bereits verankert.

: Und das Problem mit modischen Tendenzen in diese oder jene Richtung würde eingedämmt werden.

modische Tendenzen - tja, wo fangen die an, wo hören die auf?!
Da beruht wohl vieles auf reine "Geschmachssache".

: Nein, das Level wird deswegen nicht höher angesetzt, weil es dann für die Züchter schwieriger werden würde, einen Hund in die Zucht zu bringen. Und abstimmen über so etwas tun die Mitglieder der Zuchtverbände, die Züchter also...

das meine ich ja. Keiner will es.

: Wenn das Schema heißen würe "Gesundheit" und "Fitness" hätte ich nix gegen ein Schema...

ich meinte eher die körperliche Fähigkeit z.B. eine ZUchttauglichkeitsprüfung zu bewältigen. Da ist nun mal ein Mops kein Schäferhund.

: Stimmt. Die suche ich mir aber anhand ihrer Hunde heraus, wie diese sich präsentieren (in meinem Fall gesund und fit), nicht anhand dessen, was irgendwo auf ein Stück Papier geschrieben wurde.

mache ich genauso. Allerdings interessiert mich auch das Stück Papier, welches ich auf Inzuchtverpaarungen hin überprüfe ;-) wo ich bei Übermaß dankend ablehne da sich dieses Übermaß beim Akita eher als schädlich als nützlich zeigt. Schön einheitlich sehen sie aus, die Ingezüchteten - schön krank sind sie, es fehlt an Vitalität und an der Fortpflanzungsfähigkeit.
Darum bin ich auch absolut gegen die Rassetrennung beim Akita. Diese bewirkt NOCH mehr Einheitlichkeit und NOCH mehr Genverarmung.

Gruß
Kathi