Hallo Tita,
: Einen Welpen mit sechs Wochen der Mutter zu entreißen ist so ziemlich
: das unverantwortlichste was ich je gehört habe. Mit sechs Wochen sind
: Welpen noch Saugwelpen, die gelegentlich an den Zitzen nuckeln wollen.
: Auch wenn nur ein paar Tropfen kommen, ist das anschließende Kuscheln
: an der Mama sehr wichtig. Sie lernen erst, daß es außer der Mutter und
: der Wurfkiste noch etwas anderes gibt und die Mutter immernoch die
: Sicherheit bietet, die ein Hund in diesem Alter benötigt. Mit sechs
: Wochen ist die Entwurmung noch nicht abgeschlossen und die erste
: Impfung auch noch nicht gegeben. D.H. der Welpe hat außer dem
: übertragenen Schutz durch die Muttermilch (die Mutter ist hoffentlich
: ausreichend geimpft) keinerlei Abwehrkräfte gegen die gängigen
: Krankheiten, die in der neuen Umgebung herrschen. Mit 6 Wochen ist der
: Welpe gerade an eine Futtersorte gewöhnt, die beim neuen Besitzer
: sofort geändert wird und zu schweren Verdauungsstörungen führen können.
: Das ganze hörte sich an wie eine "Fürsprechung" junge Hunde an der
: polnischen Grenze, dem s.g. Hundemarkt zu kaufen, die dann die
: Tierärzte bereichern. Ein seriöser Züchter würde seine Welpen nie so
: früh abgeben. Und ein Käufer, der einen Welpen mit sechs Wochen haben
: möchte würde bei mir......, ach ich würde mich gar nicht erst mit
: diesem weiter unterhalten, denn das würde mir sagen, daß dieser Mensch
: absolut keine Erfahrung mit der Psyche eines Hundes hat.
Ich glaube nicht, daß hier jemand die Welpenabgabe mit 6 Wochen favorisiert. Ich persönlich würde jedoch einen Welpen lieber mit 6 Wochen als mit 10 oder 12 Wochen übernehmen. Beides ist in meinen Augen nicht optimal, aber ich habe mit Hunden, die mit 6 Wochen übernommen wurden, bisher besserer Erfahrungen gemacht als mit Hunden, die nach der 10.Woche übernommen worden sind. Mit einer Fürsprache, junge Hunde an der polnischen Grenze zu übernehmen hat das reichlich wenig zu tun. Mein Blick richtet sich da eher gen Westen in Länder, die ganz hervoragende Hunde züchten, bei denen ich bisher noch keine Verhaltensstörungen erkennen konnte...
In Bezug auf das Futter: Weswegen bekommt ein Welpe Verdauungsstörungen, wenn er mit 6 Wochen übernommen wird? Das bedeutet ja nicht, daß man automatisch das Futter wechselt. Das sollte man auch bei einem älteren Welpen nicht tun...
In Bezug auf das Entwurmen: Wann ist Deiner Meinung nach das Entwurmen abgeschlossen"? Bis zur 8. Woche reichen normalerweise 2 Entwurmungen völlig aus, und wo die gegeben werden ist den Würmern eigentlich schnurz. Geringere Entwurmungsintervalle führen nachweislich zu einer höheren Allergierate bei den so behandelten Hunden. Und Entwurmen sollte man auch über die 9. und 10. Lebenswoche hinaus...
In Bezug auf das Impfen: Unsere Hunde werden heutzutage sowieso überimpft. Ich persönlich würde bei meinen Welpen vor der 12. Woche am liebsten gar nicht impfen, und auch dann nicht die volle Dröhnung. Meiner Meinung nach schlagen 50% der Impfungen bei den Welpen vor Vollendung des 4. Lebensmonates sowieso nicht an, wenn die Hündin jährlich nachgeimpft wird und über einen entsprechend hohen Antikörpersiegel verfügt. Bis dahin können maternale Antikörper den Aufbau eines wirksamen Impfschutzes verhindern. Gegen was wann wo geimpft hängt letzendlich auch vom Infektionsdruck ab, dem der einzelne Hund ausgesetzt wird.
Viele Grüße
Antje