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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Beagle Wurf
05. Juli 2002 10:20

Hi Selina,

: sie möchten nur einen wurf und das ist nicht züchten!!!

nein DAS ist Vermehren und gehört meiner Meinung nach verboten!!
Denn dahinter stehen in erster Linie egoistische oder finanzielle Gründe - die denkbar schlechteste Voraussetzung für eine Zucht.
Mal eben ein paar Welpchen produzieren ist das allerletzte.
Sie möchte NUR einen Wurf???!!!! Wozu?????????

Gruß
Kathi

05. Juli 2002 10:26

sie wollen einmal einen wurf aufwachsen sehen, wobei ich schon denke das es da probleme geben wird. weil sie wohnen in einer kleinen wohnung und so weiter... aber es ist nicht meine sache und sie sollen sehen wie sie es hinbekommen, ich sollte halt nur mal fragen...

05. Juli 2002 10:32

Hallo SElina,

: sie wollen einmal einen wurf aufwachsen sehen,

und deswegen wollen die "mal eben so" einen Wurf produzieren???? Da geht mir echt die Hutschnur hoch!!! Und genau das kabnnst Du den Leuten auch sagen!!!!
Dann sag ihnen doch mal was alles passieren kann wenn Leute mit null Ahnung Welpen produzieren. Geburtksomplikationen, erbgeschädigte Welpen, keien Abnehmer usw., usw., usw.
Von den entstehenden Kosten mal ganz abgesehen.
Mehr möchte ich dazu gar nicht sagen ...

kopfschüttelnde Grüße
Kathi

P.S. von E. Trumler gibt es ein Video über eine Hundegeburt. Das sollten sich diese "Züchter" mal ansehen.

05. Juli 2002 11:01

Hallo Selina,

: Meine Tante würde gerne ihre Hündin decken lassen. Es ist eine 3
: jährige Beagle Hündin die schon Welpen hatte.
: Wieviele Welpen könnte sie bekommen? Bis zu welchen Alter kann sie
: gedeckt werden und was ist dabei zu beachten?

Nichts gegen Dich. Aber ich kann vor allem Kathi nur zustimmen.
Wir haben selber 2 Beagle. Einer aus einer VDH-Zucht und eine 4-jährige aus Beagle in Not.

Sag Deiner Tante sie soll es lassen.

Grüße
Cordula & Courtney & Jana

05. Juli 2002 11:22

Hallo selina!

Vielleicht druckst Du Deiner Tante einfach mal den folgenden Text aus:
(sehr frei übersetzt und "weiterverarbeitet" nach einem link, den man
mir hier mal gesetzt hatte)

********************

Eine Bitte an alle, die sich mit dem Gedanken tragen, ihre Hündin
decken zu lassen: lesen Sie den folgenden Text aufmerksam durch
und überdenken Sie Ihren Wunsch bitte nochmals gründlich.

(Was ein erfahrener Züchter zu diesen Plänen zu sagen hätte)

Du möchtest also Hunde züchten? Schön - das ist genau das, was ich
tue: ich bin ein Züchter.
Aber bevor Du Dich entschließt, mit dem Hundezüchten anzufangen, sind
hier ein paar Dinge, die Du wissen solltest und die Du brauchst.

1. Du musst bereits sein, Erbrochenes, Urin, Kot, zerkaute Möbel,
ruinierte Schuhe und zerfressene Mülleimerinhalte aufzuputzen und
wegzuräumen. Dann musst Du bereit sein, das Ganze am nächsten Tag
wieder zu tun und am übernächsten Tag auch wieder und am überübernächsten Tag...

2. Du wirst einen unempfindlichen Magen benötigen, um den Gestank von
verrotteten Feten auszuhalten, die Deine Hündin, auf deren Wurf Du 2
Jahre gewartet hast, fehlgebären kann.
Du wirst diesen unempfindlichen Magen auch brauchen, wenn Du die u.U. deformierten Monster betrachtest, welchen Deine Hündin das Leben geschenkt hat. Und Du wirst ihn brauchen, wenn Du diese Welpen humanerweise tötest.

3. Du brauchst viel Mut, um die gesunden Welpen großzuziehen und zu
lieben, bis sie so weit sind, dass Du sie in die Hände von Fremden
geben kannst, die diese Kleinen evtl. missbrauchen, vernachlässigen,
verhungern lassen, schlagen oder bestenfalls ignorieren. Du wirst diesen Mut
auch brauchen, wenn die Welpen in gute Hände gehen und dort zu Tode
kommen, weil sie vom Auto überfahren werden oder an einer Krankheit
zugrunde gehen. Du wirst den Mut brauchen, wenn die Tränen der guten
Hundebesitzer sich ihren Weg auch in Dein Herz bahnen.

4. Du wirst sehr viel Platz benötigen, um die Hündinnen während der
Hitze von den Rüden zu trennen, die Rüden voneinander zu trennen und
die Welpen aus allem herauszuhalten. Vergiss nicht die beiden letzten
Welpen, für die Du kein Zuhause gefunden hast oder den "Rassehund in Not",
für den Dich Dein Zuchtverein gebeten hat, einen Platz zu finden, oder
der Junghund aus dem letzten Wurf, von dem die Besitzer meinten, er passe
doch nicht zu ihnen.

5. Du wirst Trauer und Verlust aushalten müssen. Wie z.B. dann, wenn Du
das erste Mal eine Hündin bei der Geburt verlierst und Dir klar wird,
dass es Deine Entscheidung mit ihr zu züchten war, die sie das Leben
gekostet hat. Du wirst es auch aushalten müssen, wenn Du Deinen Kindern
erklärst, dass das Wunder der Geburt auch eine dunkle Seite hat.

6. Du wirst einen Arbeitgeber brauchen, der Verständnis dafür hat, dass
Du Dir Auszeit von der Arbeit nehmen musst, weil Deine Hündin bei der
Geburt gestorben ist und Du nun die Kleinen mit der Flasche grossziehen musst.

7. Du wirst Geld brauchen. Viel Geld. Vielleicht mehr, als Du aufbringen
kannst, besonders, wenn der oben erwähnte Arbeitgeber sich als doch nicht
ganz so tolerant herausstellt. Lass uns eine kleine Rechnung aufstellen:
Tierarztrechnungen, Kaiserschnitt, Deckgebühren, Papiere, Ultraschall-
untersuchungen, Wurmkuren, Welpenuntersuchungen, Spezialfutter, ... .
Lass uns einen Durchschnitt von 2000 E pro Wurf rechnen - wenn keine
Komplikationen auftreten. Diese Summe muss aufgebracht werden, bevor Du
auch nur einen einzigen Welpen verkauft hast, vorausgesetzt, es ist
keiner tot geboren, in diesem Falle vergiss nicht die Autopsiekosten.
Selbst wenn jeder einzelne Welpe in Deinem Wurf Show-Qualitäten besitzt
(wir alle dürfen träumen...) und Du für jeden ein tolles Zuhause findest,
wirst Du trotzdem ca. 500 E Verlust pro Wurf machen.

Warte - wo willst Du hin? Ich habe Dir noch gar nichts erzählt über
Erbkrankheiten, die individuelle Welpenentwicklung, entnervte Nachbarn,
optimale Aufzuchtbedingungen, die zeitraubenden Besuche
der Welpeninteressenten oder ...

********************

Viele Grüsse
heidrun+C


05. Juli 2002 11:39

Hallo Selina,

: sie möchten nur einen wurf und das ist nicht züchten!!!

??? "Züchten" tut man dann, wenn man in der Absicht, einen Wurf Welpen aufzuziehen, einen Rüden und eine Hündin miteinander verpaart. Auch der der "nur mal so" einen Wurf machen will, züchtet folglich.

Es ist völlig egal, ob man mehrere Würfe pro Jahr zieht oder nur einen einzigen im ganzen Leben, die Anforderungen, die ein Züchter erfüllen kann, sollten sehr hoch liegen, im Interesse der Welpen und im Interesse der zukünftigen Besitzer dieser Welpen. So sollten die Zuchthunde höchsten Anforderungen entsprechen, d.h. kerngesund sein (um das abzuchecken, sind u.U. sehr teure tierärztliche Untersuchungen notwendig...) und vom Wesen her tiptop in Ordnung, wozu neben der Genetik auch ihre Prägung durch ihren Züchter und ihre Mutterhündin gehört, denn auch den angeprägten Teil ihres Wesens gibt eine Zuchthündin an die Welpen weiter, weil sie diese ja mit ihrem Verhalten prägt.

Das ist der eine Teil am Züchten, den ein Züchte sehr gewissenhaft erfüllen muß. Der andere Teil ist die Aufzucht der Welpen, das, was der Züchter den Welpen prägungsmäßig bieten kann. Um es gleich vorneweg zu nehmen, zur guten Prägung gehört neben einem hohen Zeitaufwand sehr viel Platz, ein Garten bzw. ein eingezäuntes Auslaufgelände sind absolut notwendig. Eine reine Wohnungsufzucht, sorry, da würde ich jedem Welpenkäufer rigeros abraten, egal wie gut alle weiteren Umstände wären...

Als Züchter ist man verantwortlich für das was man tut, nicht nur den Welpen gegenüber, die man auf diese Weise produziert, sondern auch den Leuten gegenüber, an die man diese Welpen verkauft. Unendlich viel Leid muß da manchmal ertragen werden, wenn der Welpe oder später der erwachsene Hund zeitlebens mit einer Erbkrankheit zu kämpfen hat, und das nur, weil die Elterntiere vor Zuchtverwendung nicht auf rassespezifische Erbkrankeiten hin getestet wurden. Oder aber, weil das Wesen des Hundes durch eine falsche oder mangelnde Prägung in der Zeit beim Züchter unreperabel geschädigt wurde und man mit einem falschgeprägten und dadurch im Wesen gehandicapten Hund in unserer heutigen Umwelt nun mal leidet.

Ich würde versuchen, Deiner Tante diese Idee mit dem Wurf auszureden. Wenn sie einen zweiten Hund möchte (meistens wollen die Leute ja einen Sohn oder eine Tochter ihrer Hündin haben...) empfehle ich, daß sie sich einen guten Züchter sucht und dort einen Welpen kauft. Das ist finanziell bedeutend günstiger als selbst einen Wurf aufzuziehen (das geht in die Tausende und Welpen ohne Ahnentafel bringen die Unkosten nie und nimmer wieder rein...). Wenn der Züchter nicht allzu weit weg ist kann man seinen Welpen vor der Übernahme oft besuchen fahren und erlebt auf diese Art auch mit, wie ein Wurf aufwächst.

Viele Grüße

Antje