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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Ja wie nun: Welpen-Spiel-oder was?
07. August 2002 22:03

Hallo Moni,

ganz wichtig finde ich Halter aufzuklären über Hundeverhalten. Es nützt überhaupt nichts, wenn man selber weiß, was zu tun ist, genau DAS müssen eben auch die Halter erkennen lernen, denn das ist die ständige Situation, die sie auch draußen antreffen, womit sie umgehen lernen müssen! Ich halte es ebenfalls für wichtig, dass die Halter das Know-how erlernen und nicht nur das Gegenüber, der mir draußen irgendetwas versucht zu erzählen! Eine vernünftige innerartliche Maßregelung, wenn ein Welpe über die Stränge schlägt, gehört zum Lernen dazu, wie sonst soll ein Welpe Grenzen erkennen lernen, genauso eben, wie er es auch von seinen Wurfgeschwistern und der Mutterhündin und im seltensten Falle noch vom Rüden kennengelernt hat.

Auch habe ich persönlich immer meine Hündin dabei, nicht aus dem Grunde, weil ich bequem bin (sonst hätte ich beide mit, aber nur eine davon ist dafür das IDEAL), sondern weil ich Haltern unwahrscheinlich viel anhand ihrer Verhaltensweisen und dem Umgang mit den Welpen erklären kann, vor allem auch das Thema, wie ein Hund ein Tabu setzt, was SELTENST mit körperlichem Einsatz zu tun hat, dennoch vom Welpen strikt eingehalten wird durch die gute Vorarbeit der Mutterhündin! Sollte dennoch ein Welpe nicht den idealen Start gehabt haben, ist es an der Zeit, dass er an eine souveräne Hündin gerät, wo er es lernen darf und von der er keinen Schaden davonträgt! Wichtig ist auch das Abwägen des richtigen Zeitpunktes, in die Kiddi-Gruppe überzuwechseln und das ist bei uns nicht immer die 16. Woche oder ein fester Kurs, denn wie sich ein Hund entwickelt, ist immer unterschiedlich und das kann man m. E. nicht an einem festen Zeitpunkt ausmachen, weil die Welpen unterschiedliche Voraussetzungen und auch Charaktere haben, auch innerhalb der Rassen!!!! Manche bleiben länger, aber es hat auch schon den Fall gegeben, dass ich einen Welpen früher rübergenommen habe.

Ich halte die ständige Begleitung von Welpenhaltern in der heutigen Zeit für absolut notwendig, ich denke, dass wird von unseren Welpenhaltern auch so gesehen und gut angenommen, am effektivsten halte ich die Gruppengröße von höchstens bis 6 Welpen, wobei das bei uns auch immer rolliert und niemals die selben 6 Welpen ständig aufeinandertreffen, da die Wartezeiten nicht hoch sind und die Konzentration bei allen da ist, um kleinere Übungen erst einmal zu erklären und sie anschliessend einzeln durchführen zu lassen. Da so viel Information an die Halter weiterzugeben ist, verteilen wir nach der Stunde auch Informationsblätter zu Themen, die uns wichtig erscheinen. Zudem durchläuft bei uns jedes Halter-/Welpengespann 2 Einzelstunden in seinem eigenen Umfeld, um auf Rassespezifika einzugehen und alle anderen Dinge, die draußen zu beachten sind. Vielleicht hüpft der Welpe ja schon Joggern oder Radfahrern hinterher und die Halter finden das momentan sogar noch lustig, DAS kann ich natürlich auf dem Gelände nicht sehen! Manche sind auch in der Gruppe etwas zurückhaltend (DIE HALTER!), obwohl wir immer ein lockeres Klima haben, aber dennoch, auch jeder Mensch ist unterschiedlich, trauen sich vielleicht manchmal nicht, gewisse Fragen zu stellen, wozu sie in den Einzelstunden ausreichend Gelegenheit haben.

Und was immer mehr an Bedeutung gewinnt und was ich persönlich für sehr positiv halte ist, dass die Leute schon bevor sie überhaupt einen Hund haben, zu uns kommen, um Informationen zu erhalten, denn es ist genauso schwer als Unkundiger einen zu ihm passenden Welpen zu finden wie eine Welpenschule.

Nichtsdestotrotz kann ich die Antworten des Ursprungsthread weiter unten nicht ganz nachvollziehen, denn ich persönlich halte es für weitaus gefährlicher, als Unkundiger meinen Welpen von einem Gegenüber erziehen zu lassen, von dem ich nichts weiß, was ja "draußen" meistens der Fall ist, da weiß ich anfangs weder etwas über das Verhalten des anderen Hundes (meistens ja eben auch noch nicht über das des eigenen!!!) noch über seinen Gesundheitszustand, ich kann nur das glauben, was der Halter mir sagt und wenn ich den Herzkaspar bekomme, weil mein Welpe in einem Fall zu Recht zurechtgewiesen wurde oder er "nur" gemobbt wurde oder weil es ein welpenunverträglicher Hund ist, an den ich geraten bin, es bringt mich und meinen Hund in dem Fall nicht weiter, im Gegenteil, vielleicht habe ich beim nächsten Mal sogar Angst vor dem nächsten Kontakt, mein Welpe somit auch und der Kreislauf beginnt. Kontakte MÜSSEN die Hunde haben und wenn nicht in einer Welpenschule, wo dann? In einer Welpenschule habe ich IM VORFELD alle Möglichkeiten, mir Informationen einzuholen, mich zu erkundigen bei anderen Hundehaltern, mir dies im Vorfeld anzusehen, mir das "Programm" einzuholen, zu vergleichen und vor allem zu fragen, zu fragen und nochmals zu fragen usw. usw. usw., ich denke, wenn ich schon den geeigneten Hund für mich gefunden habe mit den idealen Voraussetzungen, dürfte es auch nicht so schwer sein, dafür die passende Welpengruppe zu finden!

Viele Grüße
Bianca

08. August 2002 06:46

Hallo zusammen!

Herzlichen Dank für die vielen Anregungen!

Vieles mache ich schon (Infoblätter verteilen, Buchempfehlungen, Tunnels & Agilitygeräte, Schwimmen -- zu unserem Platz gehört auch ein Weiher -- etc.) einiges noch nicht und ich arbeite ständig daran, etwas zu verbessern. Ist ja auch teilweise eine Kostenfrage, da wir als "Kleinstverein" nicht gerade im Geld schwimmen und vieles als Sachspenden der Mitglieder kommt oder ich mal wieder selbst etwas bastle (Mini-Steg etc.)

Ich versuche grundsätzlich, den Welpenbesitzern zu erklären, wann man eingreifen sollte und vor allem wer (also nicht ich) und wie.

Demnächst nehme ich noch meinen Rüden dazu: 2 Jahre, erfahren im Umgang/großziehen von Welpen, ein Gemütshund. Ich denke, dass das klappen wird.

Und für die Leute, die noch Interesse am Fährten haben, mache ich eine kleine "Einführung ins Fährten".

Alex: Kannst Du als "Trubadix" nicht mal vorbei kommen?? *ggg*

Danke nochmals!

Grüßle
Moni

08. August 2002 07:57

Hallo Tanja,

: Was zum Beispiel Gehorsamsübungen angeht: ich lerne meinen Hunden, daß das Kommando "Hier" bedeutet eng und gerade vorzusitzen.

Auch bei mir sind die Kommandos von vornherein festgelegt. Sowohl die verbalen als auch die Sichtzeichen. Ich bin doch nicht gezwungen die gleichen Kommandos im gleichen Zusammenhang wie die Leiterin der Welpenspielgruppe anzuwenden. Wenn ich aber Ersthundehalter bin und sowieso von Tuten und Blasen keine Ahnung habe und einfach "nur" einen tauglichen Begleithund haben will, ist es einfacher, die vorgegebenen Kommandos zu übernehmen.

: eine Frau hat mit ihrer Schäferhündin das Sitz trainiert. Nach fünfmaligem Sitz-Kommando hat sich die Hündin sehr widerwillig, sehr zögerlich, krottenschief hingesetzt und hat in die andere Richtung geschaut. Die Frau hat die Hündin furchtbar gelobt.

Deshalb ja die Theoriestunde. In meiner WSG wird den Leuten von Beginn an "eingebläut" (schreibt man das so?), welche Grundregeln gelten. Dazu gehört auch, dass man ein Kommando nicht geben soll, wenn abzusehen ist, dass der Welpe es sowieso nicht befolgt. Wenn aber ein Kommando gegeben wird, dann EINMAL - und es muss dann auch durchgesetzt werden.

Die Leiterin greift z.B. auch sofort ein, wenn jemand zu einem 9 Wochen alten Welpen "SITZ - BLEEEEIIIIIIB" sagt und dann anfangen will sich mit anderen Leuten zu unterhalten. Selbst wenn der Welpe schon wissen sollte, was sein Führer eigentlich von ihm will... Naja, was schreibe ich - das weißt du ja.

Schlussendlich kommt es auf Kompetenz und Durchsetzungsvermögen der Welpengruppenleitung an, auf das Vermögen, Wissen zu vermitteln.

Liebe Grüße - Jana mit Liza, Plastic & Nell

08. August 2002 08:33

Hi Jana,
:
Ich bin doch nicht gezwungen die gleichen Kommandos im gleichen Zusammenhang wie die Leiterin der Welpenspielgruppe anzuwenden. Wenn ich aber Ersthundehalter bin und sowieso von Tuten und Blasen keine Ahnung habe und einfach "nur" einen tauglichen Begleithund haben will, ist es einfacher, die vorgegebenen Kommandos zu übernehmen.

Sicher, da stimme ich dir ja zu.
Nur ist es wirklich so, daß für mich die Gehorsamsübungen in den Welpengruppen eher sehr negativ für meine spätere Ausbildung sind. Mal abgesehen davon, baue ich meine Hunde/Welpen über Beute aus und wenn ich in der Gruppe anfange mit Bällen und sonstigem zu schmeissen, könntest du dir das Chaos sicher vorstellen *g*.

Nun ist es aber so, daß die Gruppenleiter natürlich nicht dulden können, daß einer sagt: "da mach ich nicht mit", der andere sagt: "ich geb meinem Hund ganz andere Kommandos" usw.

Zum einen würde das die Neulinge wohl komplett aus dem Konzept schmeißen und zum anderen macht es auch die Gruppenleiter unglaubwürdig.
Wenn jeder machen würde was er will, dann kann man die Gruppe gleich dichtmachen.
:
: Deshalb ja die Theoriestunde. In meiner WSG wird den Leuten von Beginn an "eingebläut" (schreibt man das so?), welche Grundregeln gelten. Dazu gehört auch, dass man ein Kommando nicht geben soll, wenn abzusehen ist, dass der Welpe es sowieso nicht befolgt. Wenn aber ein Kommando gegeben wird, dann EINMAL - und es muss dann auch durchgesetzt werden.

Das wird bei uns auch gemacht - nicht nur in der Welpengruppe. Aber die wenigsten halten sich wirklich dran und manche bringen alles derart ins Chaos, daß wir bessere Erfahrungen damit gemacht haben, für unsere Hunde "eigene Gruppen" zu machen.

Ich bin ja schon für gute Welpenspielgruppen für Neulinge und "Normalos" - nur wie gesagt für mich sind sie nicht nur von Vorteil.

Noch ein Beispiel:
Wir haben jetzt mit unseren Welpen an ein paar Welpenspielstunden auf dem Hundeplatz teilgenommen. Da wir 6-7 gleichaltrige Malis in der Gruppe hatten war es wirklich so, daß sich die Malis zusammengerottet haben und nur untereinander gespielt haben.
Jeder Versuch eines "Andersartigen" sich dazuzugesellen, wurde sofort mit einem derben Angriff unterbunden. Wir haben wirklich sehr viel versucht, mit Trennen usw., aber es war immer ein Chaos.
Somit ist mein erneuter Versuch, einer Welpengruppe beizuwohnen auch schon wieder gescheitert. Liegt wahrscheinlich wirklich an der "verblödeten Rasse" *g*.

Also für mich persönlich wäre eine Welpenspielgruppe nur dazu da, daß meine Welpen spielen können und dazu haben sie sehr viel sonstige Gelegenheit und das in etwas "geordneteren Bahnen".

Viele Grüße an die Wuffis
Tanja

08. August 2002 10:43

Hallo Moni

Auch ich habe mit grossem Interesse die Diskussionen verfolgt - logisch.

Eine Schlussfolgerung, die ich aus dem Ganzen ziehe heisst:

Würden mehr gute WSG bekannt sein und würden die faulen Eier raus fallen, hätten wir weniger Probleme mit den Hunden.
Hier sollten die vielgelobten Verbände (VDH, ÖKV, SKG usw.) endlich mal den Hebel ansetzten.

Freundliche Grüsse und viel Erfolg bei der Umseztung der vielen Ideen

Ewald



08. August 2002 10:52

Hallo Ewald!

: Würden mehr gute WSG bekannt sein und würden die faulen Eier raus fallen, hätten wir weniger Probleme mit den Hunden.
: Hier sollten die vielgelobten Verbände (VDH, ÖKV, SKG usw.) endlich mal den Hebel ansetzten.
:

Aber wer will beurteilen, was gut und was schlecht ist?

Manchmal sind reine "Spielgruppen" unter entsprechender Aufsicht besser als gar nichts.

Und wenn man dann schon WSGs beurteilen will, dann müsste auch jeder Verein auf neueste Ausbildungsmethoden geprüft werden. Ein Rattenschwanz ohne Ende. Leider.

Grüßle
Moni