Hallo Moni,
ganz wichtig finde ich Halter aufzuklären über Hundeverhalten. Es nützt überhaupt nichts, wenn man selber weiß, was zu tun ist, genau DAS müssen eben auch die Halter erkennen lernen, denn das ist die ständige Situation, die sie auch draußen antreffen, womit sie umgehen lernen müssen! Ich halte es ebenfalls für wichtig, dass die Halter das Know-how erlernen und nicht nur das Gegenüber, der mir draußen irgendetwas versucht zu erzählen! Eine vernünftige innerartliche Maßregelung, wenn ein Welpe über die Stränge schlägt, gehört zum Lernen dazu, wie sonst soll ein Welpe Grenzen erkennen lernen, genauso eben, wie er es auch von seinen Wurfgeschwistern und der Mutterhündin und im seltensten Falle noch vom Rüden kennengelernt hat.
Auch habe ich persönlich immer meine Hündin dabei, nicht aus dem Grunde, weil ich bequem bin (sonst hätte ich beide mit, aber nur eine davon ist dafür das IDEAL), sondern weil ich Haltern unwahrscheinlich viel anhand ihrer Verhaltensweisen und dem Umgang mit den Welpen erklären kann, vor allem auch das Thema, wie ein Hund ein Tabu setzt, was SELTENST mit körperlichem Einsatz zu tun hat, dennoch vom Welpen strikt eingehalten wird durch die gute Vorarbeit der Mutterhündin! Sollte dennoch ein Welpe nicht den idealen Start gehabt haben, ist es an der Zeit, dass er an eine souveräne Hündin gerät, wo er es lernen darf und von der er keinen Schaden davonträgt! Wichtig ist auch das Abwägen des richtigen Zeitpunktes, in die Kiddi-Gruppe überzuwechseln und das ist bei uns nicht immer die 16. Woche oder ein fester Kurs, denn wie sich ein Hund entwickelt, ist immer unterschiedlich und das kann man m. E. nicht an einem festen Zeitpunkt ausmachen, weil die Welpen unterschiedliche Voraussetzungen und auch Charaktere haben, auch innerhalb der Rassen!!!! Manche bleiben länger, aber es hat auch schon den Fall gegeben, dass ich einen Welpen früher rübergenommen habe.
Ich halte die ständige Begleitung von Welpenhaltern in der heutigen Zeit für absolut notwendig, ich denke, dass wird von unseren Welpenhaltern auch so gesehen und gut angenommen, am effektivsten halte ich die Gruppengröße von höchstens bis 6 Welpen, wobei das bei uns auch immer rolliert und niemals die selben 6 Welpen ständig aufeinandertreffen, da die Wartezeiten nicht hoch sind und die Konzentration bei allen da ist, um kleinere Übungen erst einmal zu erklären und sie anschliessend einzeln durchführen zu lassen. Da so viel Information an die Halter weiterzugeben ist, verteilen wir nach der Stunde auch Informationsblätter zu Themen, die uns wichtig erscheinen. Zudem durchläuft bei uns jedes Halter-/Welpengespann 2 Einzelstunden in seinem eigenen Umfeld, um auf Rassespezifika einzugehen und alle anderen Dinge, die draußen zu beachten sind. Vielleicht hüpft der Welpe ja schon Joggern oder Radfahrern hinterher und die Halter finden das momentan sogar noch lustig, DAS kann ich natürlich auf dem Gelände nicht sehen! Manche sind auch in der Gruppe etwas zurückhaltend (DIE HALTER!), obwohl wir immer ein lockeres Klima haben, aber dennoch, auch jeder Mensch ist unterschiedlich, trauen sich vielleicht manchmal nicht, gewisse Fragen zu stellen, wozu sie in den Einzelstunden ausreichend Gelegenheit haben.
Und was immer mehr an Bedeutung gewinnt und was ich persönlich für sehr positiv halte ist, dass die Leute schon bevor sie überhaupt einen Hund haben, zu uns kommen, um Informationen zu erhalten, denn es ist genauso schwer als Unkundiger einen zu ihm passenden Welpen zu finden wie eine Welpenschule.
Nichtsdestotrotz kann ich die Antworten des Ursprungsthread weiter unten nicht ganz nachvollziehen, denn ich persönlich halte es für weitaus gefährlicher, als Unkundiger meinen Welpen von einem Gegenüber erziehen zu lassen, von dem ich nichts weiß, was ja "draußen" meistens der Fall ist, da weiß ich anfangs weder etwas über das Verhalten des anderen Hundes (meistens ja eben auch noch nicht über das des eigenen!!!) noch über seinen Gesundheitszustand, ich kann nur das glauben, was der Halter mir sagt und wenn ich den Herzkaspar bekomme, weil mein Welpe in einem Fall zu Recht zurechtgewiesen wurde oder er "nur" gemobbt wurde oder weil es ein welpenunverträglicher Hund ist, an den ich geraten bin, es bringt mich und meinen Hund in dem Fall nicht weiter, im Gegenteil, vielleicht habe ich beim nächsten Mal sogar Angst vor dem nächsten Kontakt, mein Welpe somit auch und der Kreislauf beginnt. Kontakte MÜSSEN die Hunde haben und wenn nicht in einer Welpenschule, wo dann? In einer Welpenschule habe ich IM VORFELD alle Möglichkeiten, mir Informationen einzuholen, mich zu erkundigen bei anderen Hundehaltern, mir dies im Vorfeld anzusehen, mir das "Programm" einzuholen, zu vergleichen und vor allem zu fragen, zu fragen und nochmals zu fragen usw. usw. usw., ich denke, wenn ich schon den geeigneten Hund für mich gefunden habe mit den idealen Voraussetzungen, dürfte es auch nicht so schwer sein, dafür die passende Welpengruppe zu finden!
Viele Grüße
Bianca