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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Kommerz-Züchten gehört verboten!
27. November 2002 13:09

Hallo Antje,

um 10.000,00 Euro zusammenzubekommen muß ich ungefähr acht Rottweiler Welpen verkaufen. Das dazu.

Ich rechne die Kosten für das Röntgen und die Ausbildung meiner Hunde generell nicht zu den Aufzuchtkosten. Das sind für mich Selbstverständlichkeiten, die ich sowieso mit meinen Hunden mache, egal ob ich mit ihnen züchte oder nicht. Das ist mein Hobby. Natürlich hat man wenn man züchtet noch Zusatzkosten. Bis zur Körung (höchste Zuchtklasse) eines Rottweilers muß man Ausstellungen besuchen etc.. Die sind aber nicht so enorm, daß ich bei einem Wurf 500,00 Euro pro Welpe drauf zahle.

Gruß

Heidi

27. November 2002 13:18

Hallo Manuela,

ich denke mal, kein "Züchter" hat jemals einen Welpen über das "Handelsunternehmen Ammerreuth" verkauft. Dieser hatte seine "Produzenten", in Niederbayern sowie im Ostblock.

Was mich wundert, ist die Tatsache, daß durchaus Leute dort gekauft haben, die man eigentlich als "normale" und teilweise auch als "überdurchschnittlich gebildete" Leute bezeichnen würde, und selbst wenn der erste Hund nach wenigen Tagen an Parvo verreckt ist hat man den nächsten wieder dort geholt....

Probleme würden gar nicht erst entstehen wenn die Hundekäufer kritischer wären, egal ob sie einen Hund beim Züchter holen oder aus dem Tierheim. Schwarze Schafe gibt es auf alles Seiten, ich kenne z.B. Tierschützer, die sich aufopfern, um wirklich in Not geratenen Tieren zu helfen, andere hingegen scheffeln mit bei uns gut und schnell vermittelbaren "gängigen" Hundetypen aus südländischen Ländern das dicke Geld und verduften dann mit der Kohle... Die kann man ja wohl auch nicht über einen kamm scheren, genau wie man Hundevermehrer und Züchter nicht über einen kamm scheren kann.

Viele Grüße

Antje


27. November 2002 13:27

Hi P.H.,
:
: Jetzt fängst Du auf einmal an zu argumentieren. Mir ist klar, dass es viele Hunde in Not gibt. Aber die Art der Vermittlung, oder die Unterstützung pro Tier, oder das holen von ausländischen Tieren usw. Das alles hat was, was mir nicht passt. Nicht das Tierheim selber passt mir nicht, sondern das Gefühl, ein Elend hinaus zu zögern, eine Institution geschaffen zu haben, die eine solche Tierhandhabung tolerierbar macht und deswegen keine Änderungen passieren, die das Problem bei den Wurzeln anpacken lassen. Ich habe einfach das Gefühl, dass man zwar dem einzelnen Tier hilft, aber dem gesamten nicht.
:
Muß zum Thema Tierheime auch noch meinen Senf dazu geben :-) und es tut mir leid, daß meine Erfahrungen auch alle schlechter Natur sind.

Vor Jahren wollte eine Bekannte einen Hund aus dem Tierheim holen. Man muß dazu sagen, daß dieser Hund keinen besseren Platz hätte bekommen können. Sie zu Hause, riesen Grundstück, noch einen Hund zu Hause, jede Menge Kohle, das goldene Hundeführerabzeichen, Hundeausbilder, Mitglied in vielen Vereinen und im Tierschutz und und und
Was ich da alles erlebt habe ....

Im ersten Tierheim saß ein 13 Jahre alter Stafford mit einem Schild: Vorsicht sehr bissig. Der Hund drehte unablässig im Kreis und hatte schon (von sich selbst) aufgebissene Stellen.
Dann gab es einen 5 jährigen Bernhardiner mit dem Schild: vorsicht sehr bissig, der abartige Liegeschwielen hatte.
Ich fragte eine Mitarbeiterin, ob denn die Hunde auch mal rauskämen: neee, um Gottes willen, hat sie mir geantwortet.
Die Hunde waren übrigens schon sehr lange im Tierheim.
Als ich ihr sagte, daß das wohl Tierquälerei wäre und warum die Hunde nicht lieber eingeschläfert werden, oder ob es da irgendwelche Gelder gibt, haben sie uns rausgeschmissen.
Solche Leute bekommen bei uns keinen Hund!!!

Vor einem anderen Tierheim habe ich meine Hunde aus dem Auto geholt, zum Pipi machen. Dann kam eine rausgerauscht und meinte, ich wolle die Hunde hier wohl zurücklassen.
Als ich ihr erklärt habe, daß ich sie lediglich pinkeln lasse, hat sie mir nicht geglaubt.
Sie meinte dann, sie hätte ein Auge auf mich, vor allem da solche Mischlinge sehr gerne im Tierheim abgestellt werden :-((((????!!!

Einer meiner Rüden ist mir vor Jahren mal aus dem Garten abgehauen.
Wir haben mit 10 Mann die Gegend abgesucht, bei jeder Polizei und jedem Tierheim angerufen. Nichts.
Nach 4 !!!!! Tagen war bei einem der Tierheime eine andere Frau am Telefon, die mir erklärte, daß sie keinen solchen Hund haben.
Sie hätten lediglich vor 4 Tagen einen Mischling rein bekommen.
Als ich sie fragte, wie der Mischling wohl aussähe, hat sie mir genau meinen Hund beschrieben. Ich fragte sie, ob der Hund eine Tätowierung im Ohr habe, sie meinte, das hätten sie nicht nachgeschaut ???!!!!!:-(
Ja gibt es denn sowas?

Oh, ich könnte noch ein Dutzend Tierheimgeschichten erzählen, aber ich lasse es lieber. Da geht mir teilweise die G... über.
Jetzt keiner antworten: es gibt auch tolle Tierheime.
Ich habe lediglich meine Eindrücke der Tierheime geschildert, mit denen ich "zu tun hatte".
Die anderen sind mit Sicherheit super!!!

Viele Grüsse
Tanja
:


27. November 2002 13:31

Hallo Heidi,

: um 10.000,00 Euro zusammenzubekommen muß ich ungefähr
: acht Rottweiler Welpen verkaufen. Das dazu.

Um einen "Überschuß" (rein auf die Kosten für einen Wurf bezogen, ab Deckakt) von 10.000 Euro zu erwirtschaften müßte ich 66 bis 100 Welpen verkaufen...


: Ich rechne die Kosten für das Röntgen und die Ausbildung
: meiner Hunde generell nicht zu den Aufzuchtkosten. Das sind für
: mich Selbstverständlichkeiten, die ich sowieso mit meinen
: Hunden mache, egal ob ich mit ihnen züchte oder nicht. Das ist
: mein Hobby. Natürlich hat man wenn man züchtet noch
: Zusatzkosten.

Würde ich nicht züchten bräuchte ich auch keinen zuchtfähigen Hund. Einen Sporthund guter Qualität ohne Ahnentafel bekomme ich in Belgien, den Niederlanden oder der Tschechei einjährig für 500 bis 1250 Euro. Den brauche ich dann auch nicht komplett durchchecken zu lassen inkl. Genotypisierung etc., und auf Schauen muß ich mit ihm dann auch nicht fahren. Würde mir völlig ausreichen für Sport und "Hausgebrauch"...

Viele Grüße

Antje

27. November 2002 13:33

grinning smileya ist der Welpenkäufer bei dem Züchter, der seine Zuchttiere knallhart selektiert und auch bei der Welpenaufzucht nicht gerade zimperlich ist, besser beraten.

Guten TAG Antje!

9 Welpen fallen.
Pro Tier wären das 1000.- Euro

6 werden wegselektiert, bleiben noch 3.

(Bei einem echten Schäfer werden gleich 7 aussortiert nach geraumer zeit, darum sind sie die zwei auch brauchbar am Schaf)

Das ist ein Fehlbetrag von 6000.- Euro.

Diese werden auf die 3 die ja auch pro Stück 1000.- Euro kosten müssen
umgelegt.

Um kein Verlust zu machen
9 Welpen a 1000.- Euro gleich 9000.- Euro,

müsste also einer von drei Welpen 3000.- Euro kosten.
Denn 3 x 3000.- Euro sind wieder 9000.- Euro.

Nur zum bessern Verständnis.

Wie gesagt, ab 2000.- Euro fängt die ganze Sache erst an Sinn zu machen.

Und da der Züchter auch noch die zwei besten behalten muss um zu sehen mit welchem von den beiden er weiterzüchtet, -da sich einer bestimmt verletzt oder zu tode kommt, wenn man die ganze Sache echt Ernst nimmt- bleiben also vorerst nur
wenn überhaupt 3000.- Euro in der Kasse.

Tja Antje und jetzt flieg mal nach Australien oder nach Persien und teste die Tatzis auf Hase und andere Dinge ob sie es wirklich bringen für die ZUCHT.

Mit 3000.- Euro kommst noch nicht mal bis Frankfurter Flughafen.

Lg
Tonia


27. November 2002 13:52

Hallo Tom,

: 1. Alle "seriösen" Züchter und Zuchtverbände wollen doch nur die besten und gesundesten Hunde, oder ?

Das würde ich grundsätzlich einmal bejahen...

: 2. Warum sind dann die meisten Hunde krank ?

Weil es immer noch Unsicherheitsfaktoren gibt. Vielleicht kann ich es mit einem Satz besser ausdrücken, den alle meine Welpeninteressenten zu hören bekommen:"ich garantiere dafür, dass ich nach bestem Wissen und Gewissen züchte, ich kann aber deshalb nicht zwangsläufig auch für das
Ergebnis garantieren". Abgesehen davon, die MEISTEN Hunde sind krank?

: 3. Wiso wird bei manchen Rassen nur auf Aussehen und nicht auf Gesundheit und Wesensmerkmale oder bestimmte Eigenschaften gezüchtet ?

Das ist wiederum die Einstellung des einzelnen Züchters, manchmal, leider auch die Einstellung des Zuchtverbandes.

: 4. Von wem werden denn die sogenannten Modehunde (kommt ja eine Rasse nach der anderen dran !) krank-"gezüchtet" ?

Das kommt definitiv von den "Vermehrern" - glaub mir, in dem Moment wo eine Rasse modern wird, stehen jede Menge Leute da, die versuchen damit Geld zu machen. Sehe das deutlich bei den Foxterriern - die waren "DIE" Moderasse schlechthin, vor einigen Jahrzehnten - die Rasse war innerhalb kürzester Zeit wirklich kaputt, der schlechte Ruf hängt der Rasse heute noch nach. Bedingt durch die vielen Probleme kamen sie aber auch wieder aus der Mode - und es setzte ein natürlicher Prozeß des
"gesund schrumpfens" ein, nur einige wenige Züchter, denen es wirklich um die Rasse ging, blieben auch dabei und in relativ kurzer Zeit standen wieder gesunde (psychisch und physisch) Foxterrier da - so gesund, dass wir heute mit dem Problem kämpfen, dass es Züchter gibt die nur deshalb Foxterrier züchten, weil man sie unter Bedingungen aufziehen kann, die fast keine andere Rasse aushalten würde.

: 5. Wer legt denn die teilweise vollkommen unsinnigen Rassestandards fest ?

Die meisten Rassestandards sind nicht vollkommen unsinnig - wenn man die aufmerksam liest, machen sie (von wenigen Ausnahmen abgesehen, z.B. DSH) sehr wohl Sinn, was leider oft vollkommen unsinnig ist, ist die Auslegung der Rassestandards auf den Ausstellungen.

: Verstehe mich nicht falsch, ich kenne mich sicher auch zu wenig in dieser Materie aus, aber mir fällt auch einfach nur auf daß die Hunde um mich herum immer kranker werden/sind (wenn man dann nachfragt ist er natürlich immer vom besten Züchter wo gibt)?

Das ist die große Problematik - genauso wie ich als Züchter einem Welpenkäufer nur vor den Kopf schauen kann ist es auch umgekehrt, der Eindruck beim "besten Züchter" zu sein kann relativ leicht entstehen.
Und wie schon oben erwähnt - es gibt nunmal keine Garantien ob das, was sich der beste Züchter erwartet auch tatsächlich eintritt.

: Seit vielen Jahren heißt es doch immer wieder z.B. Eltern HD frei und Großeltern und...
: Da sollten doch solche Erbkrankheiten schon längst kein Thema mehr sein, oder ? Oder spielen doch andere Dinge eine Rolle (Geld, Anerkennung, Preise...)?

Gerade mit der HD wird es ungemein schwierig, da spielen zu viele Faktoren ausser der Genetik eine Rolle. Und bei einem muß ich dir recht geben: es geht oft um Geld, Anerkennung und Preise - leider

: Es gibt duchaus Rassen denen wurden Krankheiten (Wesensschwächen, Gelenke u.s.w.) erst in den letzten Jahren "angezüchtet", siehe Dalmatiner, Dobermann, RR, Vizsla, Labrador, Golden u.s.w.
: Alles von "unseriösen" Züchtern ?

Ich will mich jetzt mal nur zum Dalmatiner äußern, da ich mich mit dieser Rasse intensiv beschäftigt habe: ich würde die Züchter die ich kenne nicht unbedingt als unseriös bezeichnen - lediglich als unwissend - was es aber für die Hunde nicht besser macht. Wesensmäßig wollte man den Dalmatiner auf die "Retriever"-Schiene bringen, also einen Familienhund züchten, mit dem jeder mit möglichst wenig Arbeitsaufwand klar kommt - sicher haben da auch finanzielle Gründe diverser Züchter und auch Vereinsfunktionäre eine Rolle gespielt, aber ich glaube nicht ausschließlich - funktioniert hat es nachweislich nicht.

Und was alle Retriever betrifft - da gibt es mehr unseriöse Züchter als man glaubt - in den div. Retriever-Rassen liegt nämlich derzeit das schnelle Geld, obwohl, es scheint langsam besser zu werden und den Idealisten die der Rasse treu bleiben steht viel Arbeit bevor...

: Also, ich möchte Euch ja nicht ärgern, aber ich sehe die ganze Züchterei in ihrer Ausübungen und dem Regelwerk (schönheit statt Leistung und gesundheit) schon auch kritisch !

Natürlich gibt es auch diese Züchter mit dieser Setzung von Prioritäten - aber es gibt auch andere: Wesen/Gesundheit (für mich untrennbar verbunden, weil ich glaube, dass ein Hund mit Gesundheitsproblemen oft genug auch Wesensprobleme hat) und dann erst Schönheit - das ist die Überlegung die meiner Zucht zu Grunde liegt, und bisher bin ich gut damit gefahren. Und du kannst mir glauben - ich erlebe genug, dass ich auch vieles kritisch sehe... nur es ist kaum zu ändern, man kann nur versuchen es selbst besser zu machen!

Grüße
Margot+Foxies+Dalmis