Hallo,
genau so wie es Antje darstellt sehe ich es auch. Ich möchte mal folgendes zu denken geben.
Einerseits gibt es Züchter, die eine relativ große Zucht betreiben. Solche Züchter haben kein Problem damit, jedesmal aus jedem Wurf die vielversprechendsten Welpen selber zu behalten, sind also gar nicht auf Unterstützung ihrer Käufer angewiesen.
Dann gibt es Züchter, die eher in kleinem Rahmen züchten, wo die Hunde familiär aufwachsen, aber wenn sich der Züchter nun jedesmal die vielversprechendsten Welpen behält, wird er bald zum Großzüchter werden, was er vielleicht gar nicht unbedingt will, weil ihm die persönliche enge Beziehung zu den einzelnen Hunden wichtig ist, oder er auch räumlich einfach Grenzen hat.
Trotzdem will dieser kleine Züchter möglichst Fortschritte in der Zucht machen. Es wäre auch bei einigen Rassen wirklich sehr sehr wichtig, hervorragende Tiere in die Zucht zu bekommen. Daher ist es ausgesprochen wichtig, dass Käufer sich bereit erklären, vielversprechende Hunde auszustellen oder zum Zuchteinsatz zu bringen. Ebenso wie es wichtig ist, dass Käufer ihre Hunde auf HD oder sonstige Erbkrankheiten untersuchen lassen. Je mehr Nachwuchs bewertet wird, desto sicherer kann der Züchter Schlüsse für die Zukunft ziehen und nur so wird es zu einer Verbesserung der Rassen kommen können.
Wenn nun jemand sich vertraglich mit Unterschrift bereiterklärt hat, diesem Wunsch des Züchters nachzukommen, halte ich es für ziemlich schäbig, im Nachhinein einen Rückzieher zu machen. Der Züchter hätte unter diesen Umständen den Welpen evtl. erst gar nicht an den Käufer verkauft.
Andererseits verstehe ich auch nicht, wieso man sowas nicht bereden könne sollte. Evtl. ist ja z.B. die Ausstellung ohnehin in Richtung des Käufers gelegen, so dass der Züchter den Hund praktisch auf dem Weg abholt, oder man trifft sich auf halber Strecke etc. etc. es gibt so viele Möglichkeiten, wenn man willens ist, die meisten Züchter sind da ausgesprochen kompromissbereit. Der gerichtliche Weg sollte doch wirklich das allerletzte Mittel sein.
Sollte sich herausstellen, dass ein Hund absolut kein Ausstellungshund ist, wird er sowieso kein zweitesmal ausgestellt.
Und man kann es auch so sehen, dass man, sollte man Besitzer eines herausstechenden Rüden sein, der Dank Eurer Unterstützung zum Deckeinsatz kommt und prima Nachzucht bringt, auch stolz darauf sein kann, einen Beitrag zur Verbesserung der Rasse geleistet zu haben. Evtl. ist man dann sogar mal in der Lage, einen Nachfolger aus direkter Linie zu bekommen. Also den Blick mal weg vom eigenen Geldbeutel und auf etwas Idealismus richten.
Gruß Lorena