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Vertrag und Anfänger

geschrieben von Tanja(YCH) 
Vertrag und Anfänger
21. April 2003 22:09

Hallo an alle!

Ich habe bereits im Archiv gekruschtelt und einiges zum Thema Kaufvertrag gelesen. Stehe nämlich momentan vor folgender Situation, habe keine direkte Frage, fühl mich nur überfordert und brauche eure Meinungen:

Also, wir werden in einigen Wochen einen Welpen zu uns nehmen und unsere Züchterin hat uns nun gefragt, ob wir bereit wären, dass sie, wenn die Hündin alt genug sei, einen Wurf mit ihr machen könnte (je nach Entwicklung der Hündin versteht sich). Dann ist bis jetzt folgendes passiert: Wir haben am Tag der Welpengeburt JA gesagt mit der Bitte, ob wir noch mehr darüber nachdenken könnten. Das haben wir dann auch getan...und am nächsten Tag habe ich angerufen und gesagt, dass ich mir nicht mehr sicher bin und mich momentan eher dagegen entscheiden würde (natürlich hatte ich Angst, dass wir nun keinen Welpen mehr kriegen, aber so hat es sich nicht angehört.
Vorab: Auf jeden Fall lassen wir die gesundheitlichen Untersuchungen machen, möchten einen Wesenstest absolvieren und den Formwert beurteilen lassen (damit sie ihre Nachzucht beurteilen kann). Auch möchten wir die Begleithundeprüfung ablegen.

Alles schön und gut, jetzt kommt mein Problem: Ich kann als angehende Ersthundebesitzerin einfach noch nicht sagen, ob ich in 2 Jahren bereit bin, sie für 8 Wochen wegzugeben (ist das zu egoistisch?). Hört sich vielleicht für Erfahrene blöd an, aber ich habe Angst, dass da ein Bruch zwischen dem Hund und mir entsteht, auch wenn ich oft da sein sollte. Ist das Unsinn?
Ich kann auch noch nicht sagen, ob mir Ausstellungen gefallen. Klar war ich mal dort und es hat mir auch gefallen, als Zuschauer, aber wie wird´s wenn ich teilnehmen soll? Ich möchte sämtliches probieren, in viele Richtungen schnuppern, aber wo ich lande...Ich weiß es einfach nicht. Manchmal glaube ich, hellsehen können zu müssen.
Auch habe ich mich, nach all dem was ich zur Zeit weiß, entschlossen, sie nicht kastrieren zu lassen. Aber was passiert, wenn mein TA, den ich ja noch nicht mal kenne, nur addressenmäßig ein paar zur Auswahl habe, rät, sie kastrieren zu lassen (weiß der Geier, vielleicht wegen Problemen mit Scheinträchtigkeiten).
Und die Sache mit dem Wurf: Ich bin nicht total dagegen aber mir wäre es momentan (!) einfach lieber ohne. Das ist kein Ja und auch kein Nein. Was sage ich denn das bloß der Züchterin?

Habt ihr ähnliche Gefühlszustände vor dem Hundekauf erlebt? Oder stelle ich mich nur so an?

Vielen Dank für jede Meinung,
Tanja

21. April 2003 22:44

Hallo Tanja

Ich würde mich als (nun bereits Mehrfachhundehalter) nie zu mehr bereit erklären, als Du dies für Dich unter "auf jeden Fall" auch für in Ordnung befindest. Und ich wäre als Züchter völlig damit zufrieden, wenn ein Welpenkäufer diese Schritte auch als notwendig erachtet und würde nie mehr verlangen. Denn wenn ich mehr verlange, dann darf ich meiner Meinung nach den Welpen nicht verkaufen und damit diese Rechte an ihm abgeben, sondern müsste ihn als Züchter selbst behalten!

Einen Vertrag, der mir abverlangt, die Hündin in Zuchtmiete zur Züchterin zu geben würde ich nie unterschreiben. Wie Du richtig schreibst: Diesen Schritt möchtest und kannst Du vielleicht in 2 Jahren nicht mehr machen und Deine Hündin, die Du wichtige Monate in ihrem Leben begleitet hast, die würdest Du in einer ganz wichtigen Zeit, nämlich in der Zeit der Geburt und Welpenaufzucht alleine lassen, genau da, wo sie Dich vielleicht ganz besonders brauchen würde.

Versteh' mich bitte nicht falsch. Dies ist kein pauschal negatives Posting zum Thema Zuchtmiete. Aber es ist einfach zu früh, wenn man einen Welpen mit acht Wochen gibt oder mit acht Wochen zu sich holt, über dieses Thema zu entscheiden. Wenn Du in 1.5 Jahren damit einverstanden bist, diesen Schritt zu tun, dann kannst Du ihn tun. Dann kennst Du Deine Hündin und weisst bzw. solltest wissen, ob sie in jeder Beziehung eine gute Zuchthündin sein könnte. Du weisst um ihren Charakter und darum, ob Du sie wirklich in so einer Situation alleine lassen möchtest und wie sie auch als erwachsene Hündin an ihrer Züchterin hängt. Ich kenne Eure Situation nicht, aber vielleicht ändert sich Eure Einstellung zum Züchter, vielleicht habt Ihr eine Hündin, die nach Meinung der Ausstellungs- und Wesensrichter ein Tophund ist, aber Ihr kennt auch andere Seiten, die nicht unbedingt zu einer Zucht mit der Hündin raten und und und.

Vielleicht hast Du eine andere Richtung mit Deiner Hündin eingeschlagen, vielleicht möchtest Du sogar selbst einmal mit ihr züchten, vielleicht auch nie und auch nicht, dass ein anderer mit ihr züchtet. Entweder ist die Hündin Deine Hündin oder die Hündin des Züchters und dann muss er sie selbst behalten und auch grossziehen. Die Züchter unserer ersten Hündin haben z.B. nach einer Weile gefragt, ob sie unsere Hündin in Zuchtmiete haben könnten. Wir haben sie röntgen lassen und sie hatte ein Ergebnis mit dem man sie zur Zucht hätte einsetzen können (nach Reglement), das uns aber zu schlecht für einen Zuchteinsatz gewesen wäre. Auch gefühlsmässig hätten wir unsere Hündin nie mehr so lange weggeben können, erst recht nicht für ein solches Ereignis in ihrem Leben. Nun ist sie 6 Jahre alt und hat noch keinen Tag ohne uns verbracht (was nun nicht heissen soll, dass sie nicht alleine sein kann, das ist kein Problem, aber wie Du selbst sagtest: Man will sie gar nicht mehr weggeben!).

Sei einfach ehrlich zu Deiner Züchterin. Sag ihr, was Du machen wirst und was Du als Ersthundehalter nicht wissen kannst und daher auch nicht unterschreiben kannst. Sie würde die Hündin ja andererseits auch nicht zur Zucht nehmen nur weil Du es dann unbedingt möchtest. Auf alles andere würde ich mich nicht einlassen und für das was Du zu tun und mit Deinem Hund zu machen bereit bist, hat ein seriöser Züchter Verständnis und gibt Dir meiner Meinung nach gerne einen Welpen.

Viele Grüsse

Annette

21. April 2003 22:11

hallöchen

verständliche gedanken.
gib deiner züchterin einfach ne kopie von deinem beitrag hier. sie wird es schon verstehen. wenn nicht - kauf deinen hund woanders.

gruss

robert

22. April 2003 04:25

Hi,

: Habt ihr ähnliche Gefühlszustände vor dem Hundekauf erlebt? Oder stelle ich mich nur so an?

geht mir bei jedem Hund so :-)
Allerdings lasse ich mich niemals an irgendwelche Zuchtobtionen "knebeln". Alle nötigen Untersuchungen: ja und gerne. Alles weitere wenn ICH mich dafür bereit fühle.
Im Zweifelsfall suche ich mir einen Züchter der dies auch versteht.

lg
Kathi

22. April 2003 07:25

Hallo!

Danke für die Antworten! Ich muss allerdings noch etwas dazusagen. Die Züchterin würde uns nicht an eine Zuchtpflicht binden, sprich es käme nicht in den Vertrag. Gut, einige würden jetzt sagen "Prima, dann tu ich jetzt interessiert und in zwei Jahren kann sie mir nix anhaben!". Das will ich aber nicht. Ich wünsche mir ein ehrliches Verhältnis zur Züchterin und möchte ja auch in gutem Kontakt bleiben. Fühl mich sonst schlecht!

Ich möchte unbedingt vermeiden, dass die Welpenabgabe unter bestimmten nicht-verpflichtenden-aber-dennoch-vorhandenen Erwartungen an eine Zuchtmiete erfolgt. Was ist, wenn ich sie mal nicht erfülle (wie gesagt, wat weiß ich?). Ich fühl mich einfach ein bisschen unter Druck gesetzt. Andererseits, wahrscheinlich setze ich mich auch selber unter Druck, schließlich hat sie gemeint, dass wir die Kleine auch ohne eine mündliche Zuchtmietzusage bekommen.

Ich seh schon, in einigen Tagen besuchen wir die Welpen das erstemal,
dann heißts reden, reden, reden...

Liebe Grüße,
Tanja

22. April 2003 07:32

Hallo!

Gute Idee!

Woanders kaufen... wir haben uns garnicht um einen "Zweitzüchter" gekümmert, haben uns also nirgendwo anders "angemeldet" o.ä. Die meisten Welpen sind ja schon vor der Geburt vergeben und oft gibts schon Warteschlangen für den nächsten Wurf.

Außerdem stehen wir mit der Züchterin in sehr gutem Kontakt und deswegen hoffe ich, dass wir das auch anders hinbekommen, dass das Offenheit herrscht und jeder weiß, was er vom anderen erwarten kann.

Wird schon klappen,
Vielen Dank,
Tanja