Welpenkäufer

Hallo,
wir haben bald zum ersten Mal einen Wurf abzugeben (ist noch nicht geboren). Es gibt eine ganze Menge Interessenten schon im Vorfeld. Es kommen viele fremde Leute ins Haus und besonders unser Rüde zeigt eingentlich ganz gut an, wen er auf Anhieb mag - er ist mir eine große Hilfe
Wonach habt Ihr Eure Welpenkäufer ausgesucht? Habt Ihr einen Fragenkatalog beantworten lassen: Ob Ganztagsjob, die Oma aufpassen kann, der Hund mit in Urlaub soll/darf, sportliche Ambitionen da sind, usw. oder habt Ihr Euch auf Euer Gefühl verlassen?
Welchen Fragen habt Ihr Euch als Hundekäufer aussetzen müssen?
Bei Familien fällt es mir eigentlich leicht, die Meinung zu bilden, bei Paaren und einzelnen Personen tue ich mich einfach schwer.

Wie habt Ihr es mit dem Aussuchen der Welpen gemacht? Alle Interessenten wollen am liebsten erste Wahl haben, ist ja klar ...
Wie sind Eure Erfahrungen?

Danke und viele Grüße
Martina

Hallo Martina,

wir haben die Leute ausgefragt(z.B. was haben sie mit dem Hund vor? Warum wollen sie einen Hund? usw.) und uns nach dem Gefühl was wir danach hatten entschieden.

Jedoch hat sich niemand bei uns einen Welpen ausgesucht. Wir haben entschieden welcher Welpe zu welchen Leuten kommt.
Wäre es nach den Leuten gegangen hätten sie alle den "Schönsten " genommen. Da wir jedoch den ganzen Tag mit den Welpen zusammen waren wußten wir am Besten welcher Welpe zu wem passt.

Den ruhigen, superfreundlichen Rüden Mika hat ein junges Ehepaar genommen, er ist jetzt vormittags auf der Tankstelle der Leute und begrüßt freundlich die Kunden.

Die kleine, sanfte Diva Maxi ,die am liebsten den ganzen Tag auf den Arm lag und schmuste, ist bei einem älteren Ehepaar die sich jetzt wo die Kinder aus dem Haus sind einen Hund zugelegt haben und ihn lieben und verwöhnen bis zum geht nicht mehr. Die Kleine liegt jetzt auf Samtkissen auf den Sofa und der Mann kümmert sich um die Hündin mehr als um seine Frau, beklagt diese.

Die stürmische, aktive, hundeverückte leberbraune Hündin Lilly lebt mit einem Labradorrüden mitten im Wald und geniesst es das Riesengrundstück mit ihrem Rüden zu erkunden und wird bald mit ihren Besitzern joggen gehen.

Die sportliche, flummihafte, langbeinige Hündin Nell ist bei mir geblieben und wird bald aktiv im Hundesport(Agility) tätig sein.

Und der Sofadackel Frodo der sich zwar gerne bewegt aber nicht übermäßig viel und liebend gerne abends zwischen meinen Eltern auf der Couch liegt. Der gerne einen gemütlichen Campingurlaub macht, aber nichts von Fremden hält und nicht springen kann.
Denn wollten alle haben weil er ja so niedlich ausah mit seinem Dackelblick und so einen schöne Farbe hat.

Es hat jeder Welpe seinen richtigen Platz und die richtigen Leute gefunden. Und ohne unsere Beeinflussung oder bei freier Wahl wäre der eine oder andere Welpe bestimmt an den falschen Platz gekommen und Mensch und Hund wären nicht glücklich gewesen.

liebe Grüße
Simone W+N

Martina

Wer zuerst kommt mahlt zuerst.

Alles andere ist nur gesprechs-vision vom käufer.

Wie bei einem zukünftigen mieter .... was die alles machen,,,,,können..... und dann tatsächlich tun.... ist schon milde gesagt eine frechheit.


Lg
Nore

Hallo Martina,

erst einmal musste die ganze Familie mit Kindern kommen.
Da konnte ich schon erkennen, wie die Kinder mit den Welpen umgehen. Von Eifersucht über Barbiepuppengetue war alles dabei.
Ich habe sie zuerst reden lassen. Da hat sich schon eine ganze Menge herauskristalisiert. Sie konnten die Welpen jederzeit besuchen, und wenn ich ein schlechtes Gefühl hatte, gab es keinen.
Sie durften sich den Welpen aussuchen und meistens passte es auch.
Ich habe die ersten Wochen keine Zusage gemacht und wollte auch keine von den Käufern. Ich mache keine Vorverträge und biete jedem an, falls es Schwierigkeiten im neuen Heim gibt, nehme ich den Welpen jederzeit zurück. Ich musste vielen absagen, was mir auch schwer fiel.
Aber nach fast einem Jahr kann ich sagen, alles war richtig und jedem einzelnen Hund geht es gut.

Ich habe Prioritätten gesetzt. Habe ich die Fragen nicht in Gesprächen beantwortet bekommen, habe ich nachgefragt. Ebenso wurden mir Löcher in den Bauch gefragt (fand ich gut).
Ich bin der Meinung, daß der Hund nicht zu lange alleine bleiben sollte und daß ein Garten vorhanden sein muss. Dann muss die Lebenssituation gefestigt sein.
Ich habe keine Käufer-Verkäufer-Situation geschaffen.
Außerdem habe ich mich nicht unter Druck gesetzt. Wer kein neues Heim findet, bleibt eben hier.

Liebe Grüße Frieda

Hallo Simone,
das klingt ja echt toll. So würde ich auch am liebsten die Leute für die Welpen aussucht und nicht umgekehrt. Nun müssen die Mäuse erst mal auf der Welt sein. Noch 2 1/2 Wochen, der Countdown läuft Ich hoffe, es gelingt mir dann auch, die richtigen Teams zusammen zu führen. Ich bin froh, dass ich schon etliche Anfragen habe und "Trockenübungen" machen kann.
Danke und Gruß
Martina

Hallo,
:
: erst einmal musste die ganze Familie mit Kindern kommen.
: Da konnte ich schon erkennen, wie die Kinder mit den Welpen umgehen.

Ganau, das finde ich eigentlich bei Familien ganz leicht: sie Einschätzen können. Da kann auch nix geschönt werden , so wie sie die Kinder behandeln, werden sie auch in etwa auf den Welpen/Hund eingehen (oder auch nicht). Wenn die Kinder aber fehlen ... hier waren schon Rentnerehepaare oder Singles. Die können einem ja echt das blaue vom Himmel erzählen. Ich glaube, da muss ich dann doch ganz intuitiv entscheiden.

Ehrlich gesagt, wäre ich aber ganz froh, wenn sie "ihren" Welpen dann anzahlen, damit ich weiß, dass sie den Hund auch wirklich wollen und nicht nach 3 Wochen sagen: "Och nee, doch nicht". Was sich ja nicht grundsätzlich ausschließt

Ach und noch etwas: Wegen des neuen Kaufrechts: Habt Ihr Kaufverträge gemacht und was genau habt ihr reingeschrieben zu 1. Eventueller Zucht-un-tauglichkeit und 2. zu eventuellen "Mägeln" ererbter oder erworbener Art? Das, wenn welche da sind, sie extra im Vertrag aufgenommen werden, ist klar. Aber wenn keine im Welpenalter sichtbar sind? Wie sichert Ihr Euch da ab?

Lieben Gruß
Martina