Hallo Color
: Was ist für euch ein Züchter?
Ein Züchter ist für mich jemand der sich einer Rasse verschrieben hat (Ausnahmen wenn es Schläge der Rasse gibt, die eigentlich zusammengehören aber getrennt "eingetragen" sind. Dann ist es natürlich auch okay 2 "Rassen" zu züchten), und mit dieser Rasse Nachkommen produziert, die von dem Rassestandart entsprechenden Elterntieren stammen.
: Was macht für euch einen guten Züchter aus?
: Oder auf was legt Ihr als Züchter den grössten Wert? Beim vermitteln, bei der Welpen aufzucht, beim Selektieren?
Ein guter Züchter sollte meiner Meinung nach grossen Wert auf das Wohl seiner Hunde legen, und auf lange Sicht versuchen die Rasse zu verbessern. D.h. nur Fehlerfreie Hunde in die Zucht zu nehmen, die nicht nur äußerlich hübsch sind, sonder auch keione Krankheiten haben, einen Rasseentsprechenden Charakter etc.
Ein Guter Züchter wird seine Hunde dementsprechend natürlich auch von anderen Leuten "richten" lassen, und sich nicht nur auf sein eigenes Auge verlassen. Sei es auf Zuchtschauen oder durch Arbeitsprüfungen. Je nach Rasse.
Außerdem sollte ein guter Züchter sehr viel Wert auf den Werdegang seiner Welpen legen. Er wird alle Welpenkäufer auf "herz und Nieren" prüfen, ob sie für die Rasse auch geeignet sind, und ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er wird alles versuchen um den Welpen den besten Start zu geben (gute Sozialisation, Krankheitsvorsorge, gutes Futter etc).
Ein guter Züchter wird seine Hündinnen nicht "ausschlachten", wobei ich mir da selber nicht sicher bin, welche Meinungen dazu herrschen. Ich kenne nur die Regel dazu im Beagleclub, die ich okay finde: Von eiwandfreier Gesundeheit der Hündin ausgegangen, darf eine Hündin hier zum erstem Mal mit 18 Monaten gedeckt werden (was ich allerdings VIEL zu früh finde! Habe aber auch noch keinen Züchter gesehen der seine Hündin vor dem 3ten Lebensjahr gedeckt hat), und sie scheidet spätenstens aus der Zucht aus, wenn sie 8 Jahre alt ist und/oder ihren 6ten Wurf hat. Da mögen sich die Geister drüber scheiden. Persönlich denke ich würde ich auch einem Züchter den Vorzug geben, der seine Hündin nur alle 1.5 Jahre decken lässt, aber das ist etwas das ich nicht beurteilen kann.
: Mit welchen Kritiken und Vorurteilen müssen Züchter zurecht kommen?
Was mich hier immer wieder am meisten ärgert ist die Sache mit den Kosten. "Züchter verlangen zu viel Geld". Ich habe mich damit intensiver befasst, und wenn ich mir nur die Gebühren im Verein ansehen, dazu dann Futter und Tierartz kosten, eventuel Deckgebüren, und was alles sonst noch... dann finde ich die Welpenpreise absolut gerechtfertigt! Ein guter Züchter macht kein Geld mit Welpen, das können nur die Vermehrer wirklich.
Andere Vorurteile:
- Hunde mit Papieren sind doch irgendwie "uncool". (Ja den Eindruck habe ich manchmal bei einigen Leuten... da darf der Hund auf keinen Fall Papiere haben sonst ist er gleich irgendwie nicht mehr so liebenswert wie ein Hund ohne.)
- Rassehunde sind öfter krank
- Züchter halten Hunde nicht artgerecht weil sie auf Schauen gehen etc und damit dem Hund Stress aussetzen.
- usw
: Kommt es auf die Rasse an, mit wie vielen Hunden man züchtet? Jeder Doggy braucht ja auch was zu tun, manche mehr oder manche weniger.
Da denke ich, irgendwo sollte bei jedem Züchter ein Maximum an Hunden sein. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden (je nach Zeit etc). Ich denke schon das es Rasseunterschieden geben kann. Bei Beagles sind größere Meuten nichts ungewöhnliches, schliesslich sind die Hunde seit Jahrhunderten darauf gezüchtet. Trotzdem sollte meiner Meinung nach noch genug Platz für alle Hunde im Haus sein, sobald man Hunde in den Zwinger draussen "verfrachten" muss, sind es meist zu viele.
: (auf das Thema das man ab und zu einen Hund ausser den Welpen abgeben muss, müssen wir glaub ich nicht mehr eingehen,)
Och, wieso das ist doch interessant
Ich denke das man das nich pauschalisieren kann. Es hängt ganz davon ab ob ein guter Platz gefunden wird für den alten Hund und auch wie sensibel der Hund ist. Da kennt jeder Züchter seine Hunde am besten, wenn man aber einen Züchter trifft der schon seit vielen Jahrzenten züchtet und da ist nicht ein Hund bei ihm der etwas älter ist, würde es mich schon etwas wundern.
: Ich hoffe das über die ein oder ander oben genannte Fragen spannende gespräche entstehn...oder andere Fragen auftauchen.
Da bin ich sicher
: Meine Hundesituation
ist die:
Wir haben seit 2 Wochen unseren ersten Hund. Ein Beaglewelpe vom Züchter. Er ist ein wirklich prima Hund, für einen Welpen total lieb. Ich denke ich würde jederzeit einen Hund von einem guten Züchter kaufen, allerdings wird das die Zeit zeigen. Wo ich auf gar keinen Fall einen Hund von kaufen würde wäre von einem dieser "Vermehrer"; die ständing Welpen im Angebot haben (teilweise importiert wenn es nicht anders geht).
Ach ja... ich habe es übrigens selbst erlebt mit wievielen Vorurteilen Züchter, bzw. Leute die vom Züchter gekauft haben, leben müssen. Und ich verstehe es bis heute nicht. Grade von tierlieben Leuten, bekomme ich immer wieder zu hören "Hol dir doch einen Hund aus dem Tierheim, die brauchen eine neue Chance". Oder ähnliches. Und die Welpen der "Vermehrer" sind doch auch niedlich und sonst tötet der Typ sie ja vielleicht...
Nun ich habe meine Gründe warum ich keinen Tierheimhund wollte (in erster Linie weil wir die Sozialisation selbst bestimmen wollten, und weil das unser erster Hund ist, wir also einen unvorbelasteten Welpen wollten mit dem man auch ein ganzes Hundeleben erleben kann
). Und jeder Welpe der von einem seriösen Züchter gekauft wurde, ist meiner Meinung nach ein Geschäft weniger für den Vermehrer, den der finden immer Nachschub, falls nicht wird die Hündin halt dieses Jahr nochmal gedeckt...
Liebe Grüße,
Christiane & Johnny