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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
DNA-Überprüfung
09. Januar 2000 21:11

: : : Hast Du eine Ahnung was für welche Erb-Defekte?
: Gruss Yvonne

Whups, nicht genau. Eine Freundin hat ihre Zuchthündin vor dem ersten Wurf analysieren lassen, um gefährliche Defekte auszuschließen (die sich vielleicht rezessiv durch die Eltern vererbt hatten, also da sind, aber nicht auftraten). Aber genauer könntest Du das genauer bei einer Tierklinik erfragen, die so etwas durchführt. Ich weiß nur, daß so ein DNA-Test deftig teuer ist und einige tausend Mark kostet.
Aber wenn Du mit Deinem Hund züchten willst, ist so ein test sicher eine sehr gute Sache, um die Gesundheit des Hundes noch besser zu bestätigen (auf die vererbbaren Merkmale hin, Papiere hin oder her, auch VDH-Züchter können schmuhen...)

Liebe Grüße
Daniela

10. Januar 2000 06:13

Hallo Yvonne,

hab's gerade gelesen... *grins*

Beim DSH wird jetzt von jedem Hund, auch älteren Zuchttieren, vor der Zuchtverwendung eine sogenannte DNA-Lagernummer verlangt. Dafür wird dem Hund von einem dafür lizensierten Tierarzt eine Blutprobe abgenommen und in ein bestimmtes Institut eingeschickt. Dort wird aus der Blutprobe die DNA isoliert und diese in einem Stickstofftank für die Ewigkeit gelagert (so können Schummeleien auch dann noch aufgedeckt werden, wenn die Erzeuger längst tot sind).

Wenn von einem Hund nun bereits von beiden Elterntieren eine DNA-Probe vorliegt, kann nun die Abstammung sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits überprüft werden. Um ein komplettes "genetisches Fingerprinting" durchzuführen wäre die ganze Angelegenheit aber zu teuer. So checkt man routinemäßig eine bestimmte Anzahl an genetischen Übereinstimmungen mit dem Profil der Mutter und des Vaters mittels PCR-Verfahren ab. Dieses Verfahren ist schon relativ sicher. Bei Hunden, deren Abstammung O.K. ist, ergibt sich hierbei keine Differenz und bei denen, wo ezwas faul zu sein scheint kann man ja immer noch eine genaue genetische Analyse durchführen.

Theoretisch ist es möglich, bestimmte "Krankheitsgene" mittels DNA-Verfahren aufzuspüren, aber dazu bedarf es einer intensiven Forschungsarbeit, und die ist sehr teuer. Auch hier bei uns am Institut werden laufen Forschungsgelder im Bereich der Tumorforschung zusamengestrichen und dieses Gebiet ist für die Pharmaindustrie (und die bestimmt hauptsächlich, an was geforscht wird, denn sie gibt das meiste Geld dafür aus) lukrativer und förderungswürdiger als irgendwelche Hundeerbkrankheiten (bei Hunden werden selten Behandlungen im Wert von bis zu 100.000 DM durchgeführt). Hier können wir wohl vorerst einzig und allein auf die kostengünstigere "Begleitforschung" hoffen, wo bereits beim Menschen erfolgreich eingesetzte Verfahren auf unsere Vierbeiner übertragen werden können, und das ist doch auch schon mal was. Im Laufe der Zeit werden da bestimmt einige DNA-Tests auf den Markt kommen.

Viele Grüße

Antje

10. Januar 2000 06:48

: Hallo Antje !!

Danke für die Antwprt ! Das ist hochinteressnat !
Versthe ich jetzt richtig, daß die DNA Überprüfung hauptsächlich dazu dient, die Abstammung überprüfen zu können ?
Was war der Grund, solche Untersuchungen durchzuführen ? Gab es viel "Betrug" oder so ?

Weißt Du welche Gene beim Hund schon bekannt sind, also untersucht werden könnten ?

Noch eine andere Frage : Arbeitest Du an einer Uni ? In welchem Fachbereich ? Pharmazie, Biologie ... ??

Viele Grüße, Ursula, Nora & Gwen

10. Januar 2000 07:11

Hallo Ursula,

in erster Linie dient die "Genotypendatenbank" der Überprüfung der Abstammung. Wo viel Geld für Deckakte hochdekorierter Vererber gezahlt wird ist es leider nicht weit zum Betrug. Wer sieht es einem schwarzgelben DSH's aus der Spitzegruppe schon an, wer der Papa war... Da ist die Verlockung manchmal schon groß, wenn der edele Papa in fortgeschrittenem Alter dann unfruchtbar wird, einfach einen anderen Rüden (der genauso aussieht) decken zu lassen (ist jetzt nicht nur auf die Rasse DSH bezogen, sondern auch auf alle anderen).


: Weißt Du welche Gene beim Hund schon bekannt sind, also untersucht werden könnten ?

Das weiß ich leider nicht. Ich weiß aber, daß die Genotypendatenbank des SV's auch für die Erforschung solcher "Defektgene" genutzt werden soll. Bis jetzt liegt ja von noch keiner Rasse so viel genetisches Material vor. Auch die Datenbank des SV's gibt es erst wenige Jahre und bis vor 6 Monaten lief das ganze noch auf freiwilliger Basis. Ich denke, wenn jetzt konsequent Jahr für Jahr mind. 3000 weitere DNA-Profile (so viele Hunde werden jährlich in etwas beim SV angekört) hinzukommen, wird in wenigen Jahren genügend Material für einen vernünftige Forschungsgrundlage zur Verfügung stehen.


: Noch eine andere Frage : Arbeitest Du an einer Uni ? In welchem Fachbereich ? Pharmazie, Biologie ... ??

Unser Institut gehört dem Fachbereich Humanmedizin einer Uni an. Da es ein interdisziplinäres Institut ist, wuseln hier Mediziner, Biologen, Humanbiologen, Chemiker usw. alle durcheinander.

Viele Grüße

Antje

10. Januar 2000 07:40

: : : : Hast Du eine Ahnung was für welche Erb-Defekte?
: : Gruss Yvonne
:
: Whups, nicht genau.

: : Hallo Daniela

Danke für Deine Antwort. Bei unserer Rasse geht es nämlich seit kurzem um die Frage: Kann man den Autoimmun-Defekt erkennen, bevor der Hund daran erkrankt? Es gibt im Rassezuchtverein "Nichtfachleute" die behaupten das. Nach meinen sorgfältigen Recherchen bei meiner Tierärztin ist das aber noch sehr ungewiss und eine wichtige Antwort eines Labors bei uns steht noch aus. Deshalb meine Frage, ob mit der DNA-Analyse etwas zu erfahren ist. Die riesige Kostenfrage ist mir auch bekannt.
Gruss Yvonne

10. Januar 2000 07:57

: Hallo Antje,
:
: hab's gerade gelesen... *grins*
:
: : Wusste ich doch, dass Du das weisst! Kannst Du vielleicht in Erfahrung bringen, ob man den Autoimmundefekt beim Hund erkennen kann, bevor! die Krankheit ausbricht? Mir ist nur der direkte und indirekte Coombs-Test bekannt, für das bereits erkrankte Tier. Wie ich Daniela schon geschrieben habe, gibt es Leute(Laien), welche jetzt behaupten, dass der AI-Defekt im Blut festgestellt werden kann. Das kann aber nicht einmal meine Tierärztin bestätigen. Was weisst Du darüber?

Liebe Grüsse und ganz herzlichen Dank für Deine stets professionellen Antworten.
Gruss Yvonne