Hallo Gerti,
bis vor kurzem war die Anzahl der Welpen, die der Mutter belassen werden durften, begrenzt, bis zu Beginn der 90er Jahre auf 6 Welpen, seit kurzem auf 8 Welpen. Hatte eine Hündin mehr Welpen, mußten innerhalb der ersten 10 Lebenstage die überzähligen Welpen entweder einer Amme unterlegt oder getötet werden ("merzen" nannte man das). Oftmals war es nicht möglich, kurzfristig eine Amme zu finden, vor allem, wenn vier oder sechs Welpen überzählig waren. Künstliche Aufzucht, also nur mit dem Fläschchen isoliert von der Hündin, war und ist übrigens bei den meisten Zuchtverbänden verboten, damit schwerwiegende Fehler in der ersten Prägungsphase vermieden werden.
Nun hat sich in Bezug auf die Ersatznahrung für Welpen viel getan in den letzten Jahren, so daß es möglich ist, ohne die Gefahr einer Entwicklungsstörung Welpen auch mit wenig Muttermilch gesund aufzuziehen. Es ist ohne Probleme möglich, einige Mahlzeiten mit einem Fläschchen zuzufüttern und ab der 3. Lebenswoche stehen inzwischen von fast jeder Futtermittelfirma geeignete Welpenfutter zur Verfügung, um der Mutterhündin auch bei großen Würfen eine größtmögliche Entlastung zu bieten. Wichtig ist aber hierbei, daß nur ergänzt wird, d.h. alle Welpen des Wurfes müssen immer wieder die Möglichkeit haben, an der Mutter zu trinken mit dem ganzen dazugehörenden Sozialverhalten.
Die Zuchtsperre nach einem großen Wurf wird, wie Du schon vermutest hast, aus Gründen der Schonung für die Mutter verhängt, sozusagen als zusätzlicher "Mutterschutz". Aber die Züchter haben immer noch die Möglichkeit, überzählige Welpen von einer Amme aufziehen zu lassen. Nur haben sie jetzt die Möglichkeit, die Welpen auch aufziehen zu dürfen, wenn sie innerhalb der ersten 10 Tage keine Amme finden.
Viele Grüße
Antje