Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Warum Zuchtsperre?
23. Januar 2000 13:43

: Hallo Sandra !

: jeder Züchter seine Hunde nicht so oft decken ließe,wären vielleicht die Erbanlagen der Hunde auch wieder besser.

: Wieso das ????????????????

Viele Grüße, Ursula, Nora & Gwen

24. Januar 2000 07:48

Hallo Sandra,

: Wenn
: jeder Züchter seine Hunde nicht so oft decken ließe,wären vielleicht die Erbanlagen der Hunde auch wieder besser.

??????? Verändern sich Erbanlagen mit der Häufigkeit der Bedeckung? Doch wohl nicht!

Daß sich die Erbanlagen unserer Hunde verschlechtert haben stimmt sowieso nicht! Defektgene gab und gibt es schon beim Wolf und alle unsere Hunde, selbst die ach so gesunden Mischlinge, tragen sie schon lange in sich. Leider kommen sie seit einigen wenigen Jahren bzw. Jahrzehnten vermehrt zur Vererbung und die "Linienzucht" bzw. die künstliche Verengung der Zuchtlinien durch Bestimmungen, z.B. daß nur "V"- und "SG"-Tiere in die Zucht dürfen und/oder daß ein bestimmter Typ bevorzugt wird, tut ihr übriges dazu.

Hier hatte die damalige Bestimmung, der Hündin nur 6 Welpen belassen zu dürfen, ihr gutes, denn Defektgenträger haben i.d.R. ein kleineres Geburtsgewicht und waren somit zum Großteil die ersten Welpen, die "gemerzt" wurden und somit nicht zur Weiterverbreitung ihrer Gendefekte kamen. Auch das Futter hatte damals nicht die Qualität von heute und Defektgenträger hatten, selbst wenn die Natur sie nicht schon vor oder kurz nach der Geburt eliminierte und der Züchter sie am Leben ließ, viel schlechtere Bedingungen, sich zu stattlichen Tieren zu entwickeln.

Heute gibt es Futtermittel für jegliche Hundegröße in 25 verscheidenen Wachstums- und Altersstufen, und wenn das nicht ausreicht, wird eben noch täglich ein Mittelchen für die Bauchspeicheldrüse etc. verfüttert, man gönnt sich und dem Hund ja sonst nix. Da stehen alle Hunde gut im Lack, die Fellqualität und sonstige Konstitution stimmt auch bei dem Hund, der es bei der Verteilung der Gene nicht so gut getroffen hat und auch diese Tiere erhalten auf Zuchtschauen hohe Bewertungen. Grausam, wenn dann so ein Hund ein Champion wird, noch grausamer, wenn dann Linienzucht auf ihn und seine nahe Verwandschaft betrieben wird. Grausam für seine Nachkommen (und deren Besitzer), daß er überhaupt zur Weitervermehrung kommt.

Solange sich "Züchter" nicht im klaren sind, daß ein Hund schon "krank" ist, wenn er ein spezielles Futter braucht, und er auf keinen Fall zur Fortpflanzung kommen sollte, solange wird die Verbreitung von Gendefekten munter voran gehen. Da sollten sich zu allererst einmal die Leute an die Nase fassen, die behaupten, ohne das Spezialfutter XYZ könne ein Hund dieser oder jener Rasse nicht gesund groß werden. Früher gab es auch gesunde Hunde der betreffenden Rassen und das Futter war von bedeutend geringerer Qualität.

Viel mehr können wir erst einmal nicht tun, denn zurück zu den Bestimmungen, Welpen merzen zu müssen, will wohl kein Züchter mehr. Aber im Hinblick auf den Profit habe ich wenig Hoffnung, daß alle Züchter "vernünftig" werden. Und einige wenige "unvernünftige" Züchter pro Rasse reichen schon aus, Gendefekte weiterhin, zum Großteil unbeabsichitg, munter weiter zu verbreiten. Aber mit der Häufigkeit der Zuchtverwendung eines erbgesunden Tieres hat das absolut nichts zu tun.

Viele Grüße

Antje

24. Januar 2000 08:00

Hallo Katrin,

: Schließlich gibt es ja Welpenmilch und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, so problematisch ist das mit dem Flaschefüttern nicht!

Meinst Du jetzt das Beifüttern mit der Flasche oder die ausschließliche Flaschenaufzucht, ohne Kontakt zur Mutter und den Wurfgeschwistern?

Letztere ist sehr problematisch im Hinblick auf die Prägung der Welpen und in unserem Zuchtverband deswegen verboten. Ich kenne zwei Hunde, bei denen es trotzdem praktiziert wurde. Beide Rüden sind bzw. waren extrem verhaltensgestört, vor allem in bezug auf ihr Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber. Bei einer größeren Rasse kann man das in meinen Augen nicht tolerieren, da diese Hunde sehr schnell zur Gefahr werden können.

Das zeitweilige Beifüttern zum Entlasten der Hündin ist nicht problematisch, höchstens im Hinblick auf die Qualität der Welpenmilch oder die Gewöhnung daran (Durchfall), ebenso wie eine Trennung von der Mutter, die nur wenige Tage erfolgt (z.B. wegen einer Operation).

Viele Grüße

Antje

24. Januar 2000 15:27

Hallo,Antje,
: Meinst Du jetzt das Beifüttern mit der Flasche oder die ausschließliche Flaschenaufzucht, ohne Kontakt zur Mutter und den Wurfgeschwistern?
Ich meine das Beifüttern mit der Flasche. Ausschließliche Flaschenaufzucht lehne ich auch ab (Außer, die Hündin stirbt oder ist schwer verletzt, dann muß man natürlich, will man die Kleinen nicht einschläfern). Einmal wegen der Prägung, wie Du schon erwähnt hat. Außerdem , selbst die besten Flaschenmilch ist keine Muttermilch. Die ganzen Abwehrstoffe der Mutter gehen dem Welpen ja verloren. Dann muß wieder gespritzt werden und das ist ja nun auch nicht so toll. Babett hatte 9 Welpen und am Anfang nicht sehr viel Milch. Da habe ich die ersten 4 Tage alle Welpen 2 x täglich mit Welpenmilch nachgefüttert, je nach Gewichtszunahme. Dann hat sie das allein gepackt. Da sie 10 Zitzen hat und in jeder Milch da war, war das auch kein Problem, es wurden alle satt, sagte jedenfalls meine Waage.
Außerdem, bei isolierter Aufzucht muß man ja dann das Säubern der Welpen mit übernehmen, und das ist nun wirklich extrem zeitaufwendig.

Viele Grüße katrin

24. Januar 2000 15:33

Hallo Katrin,

: Außerdem , selbst die besten Flaschenmilch ist keine Muttermilch. Die ganzen Abwehrstoffe der Mutter gehen dem Welpen ja verloren. Dann muß wieder gespritzt werden und das ist ja nun auch nicht so toll.

Die Abwehrstoffe nehmen die Neugeborenen nur innerhalb der ersten drei Lebenstage auf, dann können diese Stoffe die Darmwand nicht mehr passieren. Zur Infektionsabwehr reicht das dann völlig aus. Wir hatten für Fohlen, deren Mütter direkt nach der Geburt keine Milch hatten, immer etwas Kolostralmilch einer anderen Stute in der Kühltruhe. Wenn sie die, verteilt über die ersten drei Lebenstage, bekommen haben, hat es niemals Probleme mit Infektionen gegeben, im Gegensatz zu Fohlen, die ausschließlich vom ersten Tag an mit Fohlenaustauschmilch großgezogen wurden. Bei Welpen ist das nicht anders.

Viele Grüße

Antje

24. Januar 2000 21:42

Hallo, Antje,
: Die Abwehrstoffe nehmen die Neugeborenen nur innerhalb der ersten drei Lebenstage auf
Ich weiß, aber - wenn Du meine Meldung nochmal anschaust - bei uns ging es um die ersten Tage. Danach war alles paletti. Bei Kaiserschnitt z.B. sind es ja auch meist die ersten 2 - 3 Tage, an denen die Mutterhündin ihre Welpen nicht optimal versorgen kann.
Viele grüße katrin