Hallo Sandra,
: Wenn
: jeder Züchter seine Hunde nicht so oft decken ließe,wären vielleicht die Erbanlagen der Hunde auch wieder besser.
??????? Verändern sich Erbanlagen mit der Häufigkeit der Bedeckung? Doch wohl nicht!
Daß sich die Erbanlagen unserer Hunde verschlechtert haben stimmt sowieso nicht! Defektgene gab und gibt es schon beim Wolf und alle unsere Hunde, selbst die ach so gesunden Mischlinge, tragen sie schon lange in sich. Leider kommen sie seit einigen wenigen Jahren bzw. Jahrzehnten vermehrt zur Vererbung und die "Linienzucht" bzw. die künstliche Verengung der Zuchtlinien durch Bestimmungen, z.B. daß nur "V"- und "SG"-Tiere in die Zucht dürfen und/oder daß ein bestimmter Typ bevorzugt wird, tut ihr übriges dazu.
Hier hatte die damalige Bestimmung, der Hündin nur 6 Welpen belassen zu dürfen, ihr gutes, denn Defektgenträger haben i.d.R. ein kleineres Geburtsgewicht und waren somit zum Großteil die ersten Welpen, die "gemerzt" wurden und somit nicht zur Weiterverbreitung ihrer Gendefekte kamen. Auch das Futter hatte damals nicht die Qualität von heute und Defektgenträger hatten, selbst wenn die Natur sie nicht schon vor oder kurz nach der Geburt eliminierte und der Züchter sie am Leben ließ, viel schlechtere Bedingungen, sich zu stattlichen Tieren zu entwickeln.
Heute gibt es Futtermittel für jegliche Hundegröße in 25 verscheidenen Wachstums- und Altersstufen, und wenn das nicht ausreicht, wird eben noch täglich ein Mittelchen für die Bauchspeicheldrüse etc. verfüttert, man gönnt sich und dem Hund ja sonst nix. Da stehen alle Hunde gut im Lack, die Fellqualität und sonstige Konstitution stimmt auch bei dem Hund, der es bei der Verteilung der Gene nicht so gut getroffen hat und auch diese Tiere erhalten auf Zuchtschauen hohe Bewertungen. Grausam, wenn dann so ein Hund ein Champion wird, noch grausamer, wenn dann Linienzucht auf ihn und seine nahe Verwandschaft betrieben wird. Grausam für seine Nachkommen (und deren Besitzer), daß er überhaupt zur Weitervermehrung kommt.
Solange sich "Züchter" nicht im klaren sind, daß ein Hund schon "krank" ist, wenn er ein spezielles Futter braucht, und er auf keinen Fall zur Fortpflanzung kommen sollte, solange wird die Verbreitung von Gendefekten munter voran gehen. Da sollten sich zu allererst einmal die Leute an die Nase fassen, die behaupten, ohne das Spezialfutter XYZ könne ein Hund dieser oder jener Rasse nicht gesund groß werden. Früher gab es auch gesunde Hunde der betreffenden Rassen und das Futter war von bedeutend geringerer Qualität.
Viel mehr können wir erst einmal nicht tun, denn zurück zu den Bestimmungen, Welpen merzen zu müssen, will wohl kein Züchter mehr. Aber im Hinblick auf den Profit habe ich wenig Hoffnung, daß alle Züchter "vernünftig" werden. Und einige wenige "unvernünftige" Züchter pro Rasse reichen schon aus, Gendefekte weiterhin, zum Großteil unbeabsichitg, munter weiter zu verbreiten. Aber mit der Häufigkeit der Zuchtverwendung eines erbgesunden Tieres hat das absolut nichts zu tun.
Viele Grüße
Antje